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« SI 1808 So»«ta«, »e» 26 Ja««» Frankenberger Tageblatt Anzeiger Begründet 1842. 67. Jahrgang. Schlich der Jnseraten-Amahmc: Ur Mre ÄihkW sriih K Wr, siir kllinerk varm. 11 W -es jtlokilipi AnWktWs im I!urvltii»rüt, Direktor. . 1908. öl, !xeo. cvvtnx, »tr. Al, Lckülvr, sowis allo L'roundo und Oönnor unsoros Loliulvvosens im Namon 6er I^oliror- scdatt erxodvnst via Frankenberg, den 25. lanuar 1908. rhrbar tMt !Ür.S Ladcn). re. >werem «ersteig ) ruhig unser ißvater irr. unseres findet' hmitay ausung Zan. 08. ft, igi Der Stadtrat. Kirchenvorstandssitzung Donnerstag, den 30. Januar 1908, nachmittags 3 Uhr. -j-orj. Ein wunderbares Winterbild bot sich heute morgen dem Auge dar. Der Nebel der vergangenen Nacht hatte alles der feuchtkalten Nachtluft Ausgesetzte mit Rauhfrost überzogen. Millionen von schneeigen Sternchen und Kristallen glitzerten an Baum, Strauch und Gras. Und als dann die Sonne ihre ersten Strahlen darüber breitete, erfuhr die Pracht noch eine Erhöhung. Sollte eine alte Wetterregel Recht be halten, so müßten wir für die nächste Zeit einen Temperatur rückgang bekommen; denn der Volksmund sagt: „Wenn die Sonne den Rauhfrost küßt, kommt Kälte hinterdrein". fr. Theater'tu Frankenberg. Die gestrige Vorstellung im „Schützenhaus" hatte bedauerlicherweise wiederum unter recht schwachem Zuspruch zu leiden, brachte aber, wie^uns aus Besucherkreisen mitgeteiit wird, abermals recht beachtliche Leistungen. An der Darstellung wie auch an der musikalischen Behandlung der Partien sei nichts auszusetzen gewesen. Wir würden uns freuen, wenn unsere mehrfachen Hinweise auf die künstlerische Leistungsfähigkeit des Ensembles der Direktion Steffens bereits für die nächsten Vorstellungen den Erfolg hätten, daß sie stark besucht würden. Es liegt ja nicht der geringste Anlaß zu Mißtrauen vor, nachdem schon die ersten Ausführungen den unumstößlichen Beweis dafür erbracht haben, daß man es hier mit tüchtigen Kräften zu tun hat. Die Gesellschaft ist bestrebt, möglichst allen Ansprüchen Genüge zu tun und für Mannigfaltigkeit zu sorgen. Morgen, Sonntag, nachmittags 4 Uhr wird bei ermäßigten Preisen eine Vor stellung veranstaltet werden, die vor allem der lieben Jugend Stunden des Genusses bringen wird. Hierfür ist das Hcnnigsche Märchenspiel: „Die Weihnachtsfee" angesctzt. Abends geht die launige Posse: „Eine tolle Nacht in Berlin" in Szene. Sie stammt von Rudolf Kneisel, der als Meister der drolligen Verwicklungen und komischen Situationen hinreichend bekannt ist. Wem daran liegt, sich einige Stunden hindurch vollster Heiterkeit hinzugeben, dem kann der Besuch dieser Vorstellung nur empfohlen werden. f-orf Im Kaiserpanorama kommt morgen, Sonntag, die Serie „Oberbayern" mit Bildern Tegernsee, Kreuth, Schlier see usw. zur Ausstellung. fm. Hausdorf. Ter seit 43 Jahren in Hausdorf woh nende Handarbeiter Herr Karl Schulze feierte am 24. d. M. sein goldenes Ehejubiläum, bei welcher Gelegenheit Herr Oberpfarrcr Ehmer feierliche Einsegnung und im Namen des Kirchenvorstands eine Ehrenbidcl, sowie eine Ehrengabe über reichte. Ebenso wurde dem Jubelpaar namens der Gemeinde eine ansehnliche Geldspende unter herzlicher Beglückwünschung übergeben. Eine Kinderschar unter Leitung ihres Herm Lehrers gab durch herrlichen Gesang ihrer Freude Ausdruck, M Ltgakren-Vamlersle uncl ihre Schattenseite». Von den Verteidigern des Banderolprojekts für Cigarren werden zwei gleichartige Besteuerungsformen als Beweis für die leichte Durchführbarkeit des Projekts mit Eifer angeführt und zwar: 1. das amerikanische Banderolsystem, 2. die in Deutschland seit zwei Jahren eingcführte Banderole für Ci garetten und.Cigarettentabak. Neben den bisher von fach männischer Seite angeführten Argumenten gegen die Banderole für Cigarren veröffentlicht die „Südd. Tabakztg." in ihrer letzten Ausgabe neue schwerwiegende Bedenken. Man darf nämlich nicht außer Acht lassen, daß der Amerikaner nur frische Cigarren und Cigaretten raucht, während der Deutsche bekanntlich ebenfalls frische Cigaretten, aber nur gut abgelagerte Cigarren konsumiert. Die Folge davon ist, , daß die deutschen Cigarren eine um drei bis sechs Monate längere Lagerzeit erforderlich machen, bevor sie in die Hände der Konsumenten gelangen. Diese Lagerzeit erhalten sie jetzt in der Regel beim Cigarrenhändler. Welchen Einfluß hätte nun in dieser Beziehung die Banderole? Soll die Banderole vom Händler beim Empfang der Ware, also ohne Gewährung eines Zahlungsziels bezahlt werden? Dies wird dem größten Teile der Händler unmöglich sein, da diese durchschnittlich zu schwach fundiert sind, um solche Vorauszahlungen zu leisten. Selbst wenn aber dieser Modus eingeführt würde — wir bezweifeln die Möglichkeit der Durch führung — dann bliebe den Händlern nur der eine Ausweg, von den Fabrikanten die Lieferung vollkommen konsumreifer, d. h. 3—6 Monate gelagerter Ware zu fordern und diese Ware nur in kleinen Mengen, sozusagen von der Hand in den Mund zu kaufen. Dieses Einkausssystem ist bezüglich der Cigaretten gang und gäbe, aber nur aus dem vorhererwähnten Grunde, bei dieser Gattung' Möglichst frische Ware zu haben. Der Cigarrenfabrikation bliebe also, wie die „Südd. Tabak ztg." behauptet, nur die Alternative, entweder die Banderol- gedühr ebenso wie die Ware durchschnittlich 7^ Monate zu kreditieren, oder ein ständiges Lager von fertigen Fabrikaten für durchschnittlich vier Monate zu unterhalten. Das hier aus resultierende Mehrerfordernis an Betriebskapital beträgt im günstigsten Falle 20 »/<>, im ungünstigen Falle 35—40 «/„ Von den kleinen und mittleren Fabrikationsbericben sind mindesten« 80 Prozent diesen Ansprüchen nicht gewachsen. Deren Inhaber wärm die ersten Opfer des Banderolprojekts. mken- Ivtter, Ker, - lVu Anzeigenpreis: Die S-gcsp. Petitzeile oder deren Raum 15 bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro geile 40 „Eingesandt" im Redaltionsteil« SS H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, für Wiederhvlungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris, Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b Extragrbühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen ^Expeditionen. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Jnferate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jrweiligenAusqabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. D»ch-b1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Gemeindesparkaffe zu Mbersdorf. Die Sparkaffe Ebersdorf, garantiert von der Gemeinde, verzinst alle Einlagen mit S»/, Prozent, expediert an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm. und 2 - 5 Nhr, schriftlich zu jeder Zeit. — Telephon-Nr. 2494 Amt Chemnitz. Abonnements für " Ksulsokulv mit pnoszfmnssium -u rrondoukoög. IZvr Oskurtstag AIafe«tLt Ä«» rrird WlonloA, ckon 27. nonm. M vkn üurok einen LlkentlleUeo Xlrtu« gefeiert, bei dem Herr Oderledrvr lüo. tdeul. Irautrsob clie Festredo Imltou rvird. Aur loilnabmo an äiessr keier ludet diordurob im Xamen dos I»drorkollexiuws or^obonst ein Frankenberg, don 25. danuar 1908. vettlicim umi Zscbtkclm. t»«r Nachdruck unterer Sr.Uchen Oc1glnal.br richte Ist nur mtl ,«naller Quellenangabe gestattet.) Frankenberg, 25. Januar 1908. 7 Kaisers Geburtstag. Der Kaiser tritt am Montag in ein neues Lebensjahr, und wie alljährlich, rüstet sich der monarchischgesinnte Teil des deutschen Volkes, den Tag fest lich zu begehen. Der Kaiser-Geburtstag ist uns im Reiche zujammengeschlossenen Deutschen wie ein Symbol: wir feiern an diesem Tage gleichzeitig die schwer errungene deutsche Ein heit. Wenn man will, feiern wir aber zugleich auch die Monarchie. Unser Verhältnis zur Monarchie hat sich mit den Jahren nicht unbeträchtlich gewandelt. Ein monarchisches Volk sind die Deutschen immer gewesen. Aber es gediehen daneben doch manche Kryptorepublikaner; allerlei versonnene Männer, die vielleicht seufzend mit der monarchischen Gegen wart sich abfanden, denen das Idealbild aber allzeit der „Freistaat" blieb. Diese Träumer sind nach und nach aus gestorben. Wir haben unterschiedliche Republiken lange genug an der Arbeit gesehen und wir wissen jetzt, daß die Freiheit der Bürger im monarchischen Staatswesen zum mindesten gleich gut gewährleistet ist. Diese Erkenntnis selbst ist bis in die sozialdemokratischen Reihen gedrungen. Vielleicht gibt es heute weniger Gefühlsroyalisten, als ehedem; umso inten siver wird die Monarchie dafür von dem wägenden Verstand erfaßt. Aber nicht nur Symbol der Einheit und des mo narchischen Empfindens ist uns der Geburtstag des Kaisers. Es schwingt auch noch ein starker persönlicher Ton mit. Im Juni werden es zwanzig Jahre, daß Wilhelm II. als deutscher Kaiser die Geschicke des Reiches leitet. Aus dem „jungen Kaiser" ist der in des Lebens Erfahrungen gereifte Mann ge worden, aus dem allzu impulsiven der nachdenkliche Mann, dem — die letzte Rede von Münster erwies es — oft melancholische Gedanken das Hirn beschleichen. In diesen zwei Dezennien sind Kaiser und Volk, die einander mitunter mißverstanden, sich doch nahe gerückt und haben sich gegen seitig begreifen lernen. Und darum klingt es von Jahr zu Jahr am 27. Januar Heller, lauter, einmütiger: Lang lebe der Kaiser! Heil ihm! fr. Verlegung der Kaiserfeiern im Seminar. Wie aus einem Inserat in vorliegender Nummer hervorgeht, hat sich die Direktion des Kgl. Lehrerseminars infolge Erkrankung einiger an den für Sonntag und Montag angekündigten Auf führungen Beteiligten genötigt gesehen, die beiden Veran staltungen um eine Woche zu verschieben. SI« WitreLtlao LUngsnsvikul«. 2ur kvivr äes klvdnrlstsLvs 8r. Nuj. Kaiser Vllkvlws II. tindot Montag, «len 27. Kanaan, voninMags IßV Ukn lllädokon-ll'urnsgalo der LürAorsodulo 'statt. Uisr^u ladot dis öobördon und I-olirorkoIieAwn, dio Litern und klloxor unserer Die Gemeinde-Sparkaffe Flöha verzinst Spareinlagen mit A»/» °/g. ExPebittouSzett: a« Werktage Vorm. 8 bis 12, nach«. 2 bis 5 Mr. Durch die Poft bewirkte Einlagen werden schnell expediert. — Fernsprecher Rr. IS. Erscheint a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- preis Vierteyährlich 1 bO monatlich bO H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats b <?, früherer Monate 10 Z. BeNeLnnge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- pellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. ittet 8miii. onnnbend, .9 Uhr an aag Mi". '/.9 Uhr Ng- ievtizx. erwartet cftand. Am heutigen Tage sind der Postagent und II. Gemeindeältestcr Karl Ernst Kuhn in Sachsenburg als Standesbeamter und der Gutsbesitzer Friedrich Ernst Rebe in Sachsen burg als stellvertretender Standesbeamter für den Standesamtsbeztrk Sachsen burg hier in Pflicht genommen worden. Flöha, den 24. Januar 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers wird Montag, den 27. Januar dieses Jahres, früh 7 Uhr Weckruf durch das Stadt musikchor, Mittag Vr12 bis V,1 Uhr Konzert auf dem Marktplatz und am Abend Beleuchtung des SiegeSdenkmalS im Friedenspark stattfindcn. Die Einwohnerschaft wird ersucht, ihre patriotische Gesinnung an diesem Tage durch allgemeine Schmückung der Häuser mit Fahnen zu betätigen. Frankenberg, den 15. Januar 1908. AMN für die Königlich DlsftnplmaMschft Wo, in; Königlich DtMiG und kn Mrnl;» ImkeMg i. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. - t Der Stadtrat. Nach der Verordnung zu dem Gesetz vom 22. Juli 1876, die Schonzeit der jagdbaren Tiere betreffend, vom 5. April 1882 sind die Sperlinge von der Schonzeit aus genommen und ist den Besitzern von HauS- und Gartengrundstücken gestattet, "die in ihren Häusern, Gehöften und Gärten vorkommeuden Sperlinge zu fangen und, unter Aus schluß der Verwendung von Schießgewehren, zu töten, auch die Rester derselben zu zerstören uud die Eier und Jungen aus denselben auszunehmen. Ferner ist den Jagdberechtigten und solchen Personen, denen von der unterzeichneten Behörde besondere Erlaubnis dazu erteilt ist, bez. auf ihr Ansuchen noch erteilt wird, gestattet, die Sperlinge, die in Obstbaumpflanzungen, Gärten und bestellten Feldern Schaden anrichtcn, zu jeder Zeit abzuschießen. Aus diese Verordnung, durch welche die Möglichkeit geboten wird, den Sperling aus reichend zu bekämpfen und sich der Verheerungen, die derselbe nach den aus Interessentenkreisen geführten Klagen in erheblicher Weise anrichtet, zn erwehren, wird verordnungsgemäß hierdurch hingcwiejcn. Frankenberg, am 21. Januar 1908.