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LV in den Versammlungen ganz gewiß nicht« Unstatthafte« er blicken können. Bedauerlich bleibt nur, daß sich auch hier wieder Elemente zusammentaten, denen an Ausschreitungen gelegen war. Eine Depesche meldet über die jüngsten Vor kommnisse: Berit«. Anläßlich der Ard»U»l*s««-v»rs««m- t«««e» »<m «» »« et«« »Imtt««« »1r«ß««k«»pf. M«« N-tt« »«rsche«, dt» «der er-tzte«1«il» «tchl ,« »<« drsch»fti«««ß4l,se« Ardettrr«, s«»der« »trtmetzr de» I««- h»O«t ««gehört» ««» ««f Svo dt« «00 «öpf» ««wuchs, s«»m»U« sich, ««chdem st» d«r«tts einmal »,« »,r P»»iz»t ,erstr»«t Word»« w«r, tm R»»d«« »er »t«»t wieder. Li« Meng« ,«g vo« hier ««» durch dt« Invaliden- ««ch der Th«ufferstr«b» ««» von d«rt ««s «ach »e« Linde« und de» Netchstngsgedst«»« »«. Der M«g dorthin wurde jedoch »er johlende« «ad pfeifende« Meng« vo« d«r P»U,«t ver- lrgt. M«« drängt« dt« Mast«, »t« u«terdeffe« wohl a«f »0V0 «öpf« ««gtwachseu »ar, wi«»«r »t« Jnvalidenstraße ht«««t«r, um ««f «1««« Umweg ««s Ziel ,« g«l««ge«. In d«r RLH« der «lsendrüste bekam dt« Meng« «och Zu zug au» drm »«findet je««r »egend. Mit Maner« stet«««, dt« st« ««Irrwegs fa«de«, bewaffnet, zog der Mob nach dem Kronprinzenufer und den chchiffvaver« dämm hinunter. Di« rasch zusammengezogenen Poltzei- ma«nschaft«n trat«« ht«r d«r Meng« zu Antz und zu Pserd« entgkgr«. Ma« g«dot Halt, erhielt ad«r dafür »t«t«- würf« ««» Brfchimpfuag«« aus der Meng». Stu« schritte« beritt»«» u«d Autzschutzmänner mit der blanken Klinge et«. Es gab «t«e ganze ««zahl Ver letzt«, di« »um Teil flüchteten, teils von der Echutz« Mannschaft zum verbinden wrggebracht werden mutzte«. Der heftigst« Zusammenstoß fptett« stch «nw«it d«r Krouprinzenbrück« ab. Dir Mehrzahl drr verletzte« hat Kopf- «nd Armwunden davo«gttrage«. Bon der «chutzmannschaft mutzten stch sechs Man« in ärztliche Be« Handlung begebe«. Drei vo« ihnen waren durch »tetn« würfe im »»ficht, dr»i w«it»r« durch Spatenhieve und Eteinwürf« an den Armen u«d Beine« verletzt worbe«. Es wird ergänzend gemeldet, daß auch Schüsse gefallen seien. Wie in der Nähe befindliche Personen behaupten, soll nur ein Fruerwerkskörper explodiert sein, der vielleicht von ten Schutzleuten sür einen Schuß gehalten wurde, worauf liefe auf sämtliche Leute einschlugrn, von denen eine Anzahl am Kopse verwundet wurden. B ch ch */* Haupover. Als gestern nachmittag in der Schiller- straße eine Anzahl Arbeitslose auf die Ausgabe des Arbeits nachweises warteten, kam es zu AuSschretttttlge«, wobei der KLagenschmied Tieling einen Schutzmann beleidigte. Als dieser ihn sestnrhmen wollte, widersetzte sich T., und so schließlich war der Schutzmann genötigt, von der blanken Waffe Ge brauch zu machen. Letzterer versetzte dem Wagenschmied einige Hiebe über Schädel und Gesicht, sodaß dieser in schwerver- lchtem Zustand nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er in hoffnungslosem Zustand darniederliegt. Unter den übrigen Arbeitslosen entstand große Erregung. Ein größeres Schutzmannaufgebot zerstreute die Menge mit Gewalt. k. Magdeburg. Hier versuchten Teilnehmer einer von dem Vorstand des Grwerkschaftskartells rinberufenen Ver sammlung in großen Scharen vor das Rathaus* zu ziehen, um dort zu demonstriereu, wurden aber von der Schutz mannschaft daran gehindert. 25 Verhaftungen wurden vor genommen. d. Berlin. Oberbürgermeister vr. Kirschner teilte bezüg- l ch der NotstandSfrage dem „Berl. Tgbl." auf Anfrage rat, wieviel Arbeitslose es in Berlin gebe, sei schwer zu ent scheiden und wohl kaum mit genauen Zahlenangaben zu be antworten. Soviel ließe sich aber sagen, daß nach der Mit gliederzahl bei den Krankenkassen der Umfang der gewerbliche» Beschäftigung nicht nachgelassen habe. Das schließe freilich mcht aus, daß augenblicklich ein Teil der arbeitenden Bevöl- kerungsklassen arbeitslos ist. Dornenwege. Roman von T. Dressel. Fortsetzung.) (Nachdruck verdorr.) „lind jeder liest, nein, verschlingt dies amüsante Geplauder, während der meinen Bestimmung schliesslich die Makulatur ist.* „Aber, Luise, und Ihr neuestes Buch ist nicht nur viel verbreitet, sondern auch brillant kritisiert worden. Sie ver- lcngeu eben denkende Leser; und nun ist den dummen Mcu- scienendlich ein Licht ausgegaugen, das Sic nnd Ihr großes Können hell umstrahlt.* „Abendsonne," meinte Luise ruhig. „Sie glänzt, aber sie wärmt uicht mehr. Toch für solch eiuen lebten schönen Schein ist man dankbar, wenn man lebenslang im Dunkel stand.* „Was reden Sie da? Ist es denn überhaupt schon Abend für Sie geworden? Sie mögen noch lange im Lichte wirken, die Zeit der Ruhe ist wahrlich noch lange nicht sür Sie gekommen." „Sic wissen lieblich zu trösteu, meiuc gute Marion", sagte d e bereits leicht ergraute Luise mit leisem Lichcln. „Ich will c mir auch gern gefallen lassen, sofern Sie mich nnn auch noch mit gutem Beispiele aufeucru wollen. Wir werden also n n die Wette arbeiten, wie?" „Luise, Sic haben eine merkwürdige Art, einen z» zwingen," drohte Marion. „Indes, Sie sind im Recht, zudem u ein guter Mann mir diese Beschäftigung vornehmlich in der Voraussetzung erschloß, sie möge meiner Bcreinsamung vereinst eine hilfreiche Gcfähctiu sein." „Sollte er nicht auch einer anderen Möglichkeit, Ihre Einsamkeit zu beleben, gedacht haben, ich meine Ihrer Wiedcr- vermählnng?" fragte Luise unwillkürlich. „Das tat er allerdings," gestand Mirion offen. „Er hat diese Annahme sogar mit einer testamentarischen Üerfügnng verknüpft. Ich werde aber nie in die Lage l> mmen, sie vollziehen zu müssen. Ich heirate nicht wieder, d nn einen zweiten Breitenborn fände ich nicht." „Ah," ries Luise interessiert, war er dennoch einer Schwäche schig? Er muß Sie ciserftichtig geliebt haben, daß er Ihnen d e neue Gat:cnwahl nur bedingungsweise zngcsland." „Sie irren. Auch hier handelte wieder nur seine väter liche Güte und Weisheit für mich. Er wußte wohl, wie v el härter cm ideeller Verlust mich treffen würde als die peku vtNNtbtt «ns SScdtlttdet (Drr Nachdruck unlrrrr Irtlich«» ONMaldrUchkr t« »ur ,,»au«r 0u«ll«»»»,adr,<tt»1Nt.> Frankenberg, 22. Januar 1908. svH. Bilder tzb» Tage. Heute stellen wir eine Pho- tographie Waldemar PaulfenS aus, dem eS gelang, eine tele phonische Verständigung ohne Draht zwischen Kopenhagen und Berlin herzustellen. — Die passionierten Anhänger des Angelsports üben diesen, wie unser zweite» Bild zeigt, auch im Winter aus, indem sie Löcher in das Eis schlagen und an diesen Stellen ihre Angeln auSwersen. — Die dritte Photographie beschäftigt sich mit dem Unglück, das sich dieser Tage auf einer Pariser Eisbahn ereignete. 30 Personen brachen dort ein, die meisten konnten aber gerettet werden. Der See, auf dem sich der Unfall zutrug, wurde dann von der Pariser Feuerwehr abgesucht, um die Ertrunkenen zu bergen. fr, Der Kaufmöuutsche vereist z» Frankeaberz ver- anstaltrt am kommenden Freitag abend im Hotel „Deutsches Haus" einen Vortragsabend, der den Teilnehmern einen gründlichen Einblick in eine Tagessrage geben wird, deren Lösung vielleicht schon in nächster Zukunft möglich sein kann. ES handelt sich um einen Vortrag über „Die Pensionsver sicherung der Privatbeamten", um eine Angelegenheit, an der Prinzipale, wie im Angestellten-Verhältnis stehende Kreise in gleichem Maße interessiert sind. Vortragender ist Herr Han- delSkammer-SyndikuS Mumm Chemnitz. >fr gilt als hervor ragender Kenner der Materie. Vielleicht Hilst dieser Hinweis beitragen zu einem recht zahlreichen Besuch der Veranstaltung. f vo« de« Semi««rea Sachsen». Im Königreich Sachsen zählt man zurzeit 24 Seminare mit 471 Lehrkräften (einschließlich der Direktoren) und 4238 Schülern und 413 Schülerinnen. f Rach der Regel««» de» Wetterdienste» für da» gesamte Dentsche Reich im Jahre 1906 wurden zur Prü fung der Vorhersage des Wetters, der ziemlich weite Kreise auch heute noch skeptisch gegenüberstehen, öffentliche Wetter- dienststellen eingerichtet, denen die Ausgabe zufiel, die aus-, gegebenen Vorhersagen zu prüfen. Da an den Wettervor hersagen in erster Linie die Landwirtschaft ein Interesse hat, haben sich auf Anregung des Kgl. Ministeriums des Innern in verschiedenen Bezirken praktische Landwirte zur Nachprü fung der Wettervorhersagen bereit erklärt. Die Prüfung er folgte im Kgr. Sachsen an 28 Orten, und zwar im Sommer 1907 nur in bezug auf Niederschlag. Ueber den Erfolg der Wettervorhersage in den Monaten Juni, Juli, August und September 1907 ist kürzlich eine Statistik aufgestellt worden, die zu folgendem interessanten Schluß führt: Im Tiefland westlich der Elbe waren 72 Proz. Treffer und 28 Proz. Fehlschläge der Wetterprognose zu verzeichnen. Das Tief land östlich der Elbe hatte dagegen 85 Proz. Treffer und 15 Proz. Fehlschläge. Im Gebirge wurden 80 Proz. Treffer und 20 Proz. Fehlschläge und im Vogtland 81 Proz. Treffer und 19 Proz. Fehlschläge beobachtet. Bon den erwähnten 28 Prüfungsstationen verzeichnete die günstigste Ziffer, näm lich 100 Proz. Treffer, die Station Lauska; dann folgt Dittmannsdorf mit 97 Proz. Treffern und nur 3 Proz. Fehlschlägen. Ferner waren SO und noch mehr Prozent zu verzeichnen in Dresden-Kaditz und Neumark. Die wenigsten zutreffenden Vorhersagen, nämlich nur 63 Pcoz. Treffer, wurden in Knautheim beobachtet. Da man im Durchschnitt von ca. 75 Proz. Treffern reden kann, dürften die Bedenken gegen die Wettervorhersage sich nach und nach immer mehr verfluchten. — DreSdea. Ein schwere» Verbreche«, das in der WeihnachtSwoche i» Bremen verübt worden ist, dürste jetzt seine Aufklärung gesunden haben. Am 29. Dezember 1907 wurde in Bremen im Eise eines Feldgrabens außerhalb der Stadt der nackte Leichnam einer unbekannten Frau gefunden. Der Kopf war vom Rumpf getrennt, die Arme aus den Achselhöhlen und die Unterschenkel aus den Kniegelenken auS- gedreht bezw. gebrochen. Durch die an den hiesigen Anschlag säulen angebrachten Plakate mit Abbildung und Beschreibung der Ermordeten ist es gelungen, diese in der bis Mitte Au gust 1907 hier wohnhaft gewesenen Buchdruckereibesitzerswitwc niäre Einbuße, und so bestimmte er: sofern ich eine neue Ehe eiugingc, solle sein hinterlassenes Vermögen zwischen mir nnd einer Anzahl ferner Verwandten zn gleichen Teilen zer kleinert werden, während ich als seine Witwe selbstredend die Haupterbin blieb." „Ich verstehe," sagte Lnise gedankenvoll. „Wie hätte dieser herrliche Mann auch einer kleinlichen Ncgnng fähig sein sollen. Und so hält er noch aus dem Grabe seine schützende Hand über Sie. Er schätzte Sie zu hoch, nm Sie nicht um Ihrer selbst willen gewürdigt wissen zu wolle». Richt die Beute eines Mitgistjägers sollten Sie werden, nur die ehrliche Liebe eines selbstlosen Mannes durste Sie gewiunen." „Nichts anderes war der Beweggrund," nickte Marion ernst. „Und dennoch eine überflüssige Vorsorge, denn Liebe und Ehe? — Gott weiß, ich denke nicht daran.* „Ihr Herz hat lange geschlafen, Marion, aber wie jung sind Sie noch. Tas Glück mag eines Tages anklopfen, und dann wird cs verwundert erwachen nnd ihm selig auftun.* Marion schüttelte den Kopf. „Mein Herz ist ganz still. Nichts lebt in mir als das trauernde Gedenken an meinen unvergeßlichen Freund.* „Marion, dies Versenken in die tote Vergangenheit ist auch nicht das rechte für Sie. Nnn jage ich Sie wirklich von diesem gefährlichen Traumsitz auf. Bald sind wir vier zehn Tage hier, und Sie haben kaum einen Fuß über den Hansgarten gesetzt. Sie wollen ein Wandervogel sein? Auf, auf! Machen wir gleich einmal eilten ordentlichen Rund gang durch dieses Paradies. Ich kenne ja seine Herrlich keiten noch so wenig und bin neugierig wie ein Kind auf das wunderrciche Italien. Marion erhob sich willig. „Verzeihen Sie meine Lässig keit, Luise, ich führe Sie ja gern, wohin Sie nur wollen. Kenne ich doch den ganzen herrlichen Küstenstrich von Cannes bis Genua und weiter bis Livorno so gut ivie einen Heimat garten.* „Null, ein bißchen sah ich mich anch schon um, aber seit ich dcil Zauber lieber Gemeinsamkeit kenne, macht mir die Solobummclei keinen rechten Spaß mehr. Kam ja auch nur her, um Ihnen jederzeit Schutz und Gesellschaft aufzudrängen, meine gnädigste Herrin.* „Freundin," verbesserte Marion, und eine, der Sie ganz unentbehrlich sind. »Mit einer lieblich traulichen Bewegung Krütze geb. Bulling au» Spittel bet Kamenz sestzustellen. Durch die von der hiesigen Kriminalpolizei sofort aufgenom- menen Recherchen ist ferner festgestellt worden, daß die K. im Sommer 1907 hier die Bekanntschaft eines Farmers HaaS, geboren in Chereland in Nordamerika, gemacht hatte. Dieser gab sich ihr gegenüber ak» vermögend aus und versprach ihr die Heirat, falls sie ihm ^mch Südamerika solgm würde. Mitte August 1907 verzog die Krütze nach Burgstädt und von dort aus reiste sie Mitte Dezember 1907 mit H. nach Bremen. H. ist dann allein mit dem Lloyddampser „Koblenz" nach Brasilien abgefahren. Am 17. Januar 190S ist da» Schiff in Pe» nambuco in Brasilien gelandet. Auf den von drr Anwaltschaft Bremen erlassenen Haftbefehl ist er bei seiner Ankunft sestgenommen worden und hat auch bereit» ein Ge ständnis abgelegt Da« AuSlieserungSverfahren ist eingeleitet. — Dresden. Frstgenommen wurde eine aus sieben Personen bestehende Einbrecher- und Hehlertode, die in letzter Zeit die hiesige Stadt dadurch unsicher machte, daß sie die Keller der Schankwirtschasten und Privatpersonen erbrach und Fleischwaren, Spirituosen, Wein, Sekt und eingelegte Früch c von bedeutendem Werte stahl. Einen Teil der Beute haben die Einbrecher an Hehler verkauft und verschenkt, wäh rend der andere Teil, insbesondere die Spirituosen, bei ver anstalteten Gelagen, an denen die ganze Bande teilnahm, ver tilgt worden ist. — Leipzig. Anläßlich der vor kurzem erfolgten Auf lösung des hiesigen anarchistischen Lese- und Diskutier-Klubs „Der freie Sozialist" hatte die Polizei die Vorstandsmit glieder photographieren und messen lassen. Gegen diese Maß nahmen war von den Betreffenden Beschwerde an die Kreis- hauptmannschast gerichtet worden. Diese Beschwerde ist jedoch abschlägig beschielte« worden mit der Begründung, daß der Polizei die Befugnis zustehe, zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit Messungen und Photographien von verdächtigen Personen vorzunehmen. — Erimmttsch»«. Wiederholt hat sich unser Stadt verordnetenkollegium mit dem Regulativ über die hier bestehende Umsatzsteuer beschäftigt. Nachdem diese Angelegenheit erst im August v. I. das Kollegium beschäftigt hatte, stand sie bei der jüngsten Sitzung wieder auf der Tagesordnung und wiede rum versuchten die sozialdemokratischen Vertreter, dle Aushebung der Steuer herbeizuführen, was ihnen aber nicht gelang. ES wurde beschlossen, das Regulativ dahin abzuändern, daß ein Umsatz bis 100000 Mk. steuerfrei bleibt, und daß diese Steuer bei einem Umsatz von 100100—150000 Mk. V» °/o» bis 200000 Mk 1 °/„ und bei über 200000 1'/« °/o der Roheinnahine beträgt. Der Erlös der Steuer (1900 mit 12000 Mk. eingestellt) soll den Handels-, Web- und Gewerb lichen Fortbildungsschulen, dem BürgerhospitalfondS, sür ge sundheitliche Zwecke und zur Unterstützung von Handwerkern dienen. — Erotteaborf 1. E. Tödlich überfahre« wurde vorgestern hier ein Posamentenfabrikant aus Sehma durch das Geschirr eines Gutsbesitzers, dessen Pferd scheute und durchging. — Aaerbach i. E. Die streikenden Arbeiter von Gorns dorf veranstalteten hier Slratzendemoastrattove«, an denen sich fast 5- bis 600 Personen beteiligten. — Dorfstadt. Die beiden sechs bezw. acht Jahre alten Kinder des Einwohners Tröger wagten sich auf die dünne Eisdecke des Schloßteichs und brachen ein. Auf die lauten Hilferufe eilte der in der Nähe wohnende Hennebach herbei und konnte die beiden Kinder nach angestrengter Arbeit retten. H. geriet aber unter die Eisscholle und wäre sicherlich er trunken, wenn nicht noch ein in der Nähe des Teiches woh nender Mann namens Meyer herbeigeeilt wäre und ihn durch eine über das Eis gelegte Leiter gerettet hätte. — Meerane. Am 12. Januar hat der verstorbene Kommerzienrat Moritz Ostwalt unserer Stadt die Summe von über Ivvstvv Mk. bermacht. Außerdem hat der Verstorbene Legate in Höhe von 17000 Mk. au»gesetzt. Die Zinsen von der über 100000 Mk. betragenden Stiftung fallen der Gattin des Stifters bis zu ihrem Tode zu. — Bautzen. Eine wackere Tat vollbrachte der Gärtner Balzer, der zwei Kinder bom Tode de» Ertrinken» rettete. legte sie den Arm um die Schultern der Aelteren. „Aber in Ihrem Traumwinkel strike ich ein für allemal/ versicherte Luise, „ich liebe alles, was Bewegung heißt.* „Dann mußten Sie nicht Herkommen. Hier ist Rgheland, das ciolo« tar uiouts beherrscht alle. „Nun ja, die Kranken und Müden, aber wer lebens- mutig ist wie ich, oder so blühend und kraftstrotzend wie Sie, Marion, sollte auch hier stets auf dem gui vivo sein." „Hören Sie auf, ich komm' ja schon. Nur da» Kleid lassen Sie mich wechseln, ich werde blitzeilig sein." Wenig später verließen sie ihre Pension, die unweit des cvrso merroxioivo in einem Hain blühender Orangenbäume, von Magnolien und buntfarbigen Azalien umrankt, ebenso vor nehm als lieblich gelegen war. „Lassen Sie uns in den Giardino der russischen Kai serin gehen,* schlug Marion vor. „Dort weiß ich einen ent zückenden Platz, wo wir Seefrische haben können, ohne dem Wind ausgesetzt zu sein, und «inen der herrlichsten Ausblicke auf Stadt und Meer.* Sie stiegen zunächst mäßig bergan durch ein Eden blühender Gärten, denn allerorten hatte hier der Frühling schon sein farbenfrohes Banner entfaltet. Ein Sprießen und Duften in schier berauschender Fülle. Und über der bunten üppigen Pracht der lebenstrotzenden Vegetation spannte der Himmel seinen wolkenlosen Azur, und das war der rechte Unterton dieses blendenden Farbenzaubers. Wie bleibt doch alle Legende des italienischen Frühlings noch hinter seiner wonnigen Wirklichkeit zurück,* sagte Luise jetzt. „Man muß dies rapide, vielgestaltige Werden gesehen haben, um den Reichtum eines stch förmlich überstürzenden Entfaltens zu begreifen. Hier muß der nüchternste Mensch zum Poeten werden. Am Ende kommt auch mir nun noch jener höhere Schwung, den viele an meinem ver- nnnftrnhigen Geschreibsel vermissen, schloß sie in leichter Selbstironie. „Versuchen Sie nur, Meisterin Natur daS hohe Lied der Schönheit abzulauschen, das uns hier überall umklingt. Nach- empfinden läßt es sich leicht, ob auch nachahmen? Feder und Pinsel, sie sind und bleiben doch immer nur unzuläng liche Werkzeuge der Menschenhand." „Nun freilich. Tas Wollen und daS Können — meist liegen Welten des Unvermögens dazwischen. Nur die ganz Großen schlage» mitunter eine Brücke über die gähnend« Kluft.*