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Vom «eich-tag. 74. Sitzung am 8. Januar nachm. 2 Uhr. alL Präsident Traf Etslher« gibt nach Begrüßung der Mitglieder bekannt, er werde infolge einer ihm zugegangenen Mitteilung deS Reichskanzlers die den Bankdiskont betreffende Interpellation Graf Kanitz am 14. Januar auf die Tages ordnung fetzen. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Beratung de» Antrags Graf Hompesch (Zentr.) und Gen. über die Er- h»lt»«ß „h Kiirdernu, de» Hsudwerkerstaud» and »es kanfwünatschen Mtttrlstaud». Es spricht heute nur noch im Namen der Antngsteller Art (Zentr.) das Schlußwort. Er gibt seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß sich bei allen Parteien Bereitwilligkeit gezeigt habe, dem Handwerk zu helfen, sowie überhaupt dem Mittelstand, und geht noch auf einige Punkte näher ein. Er äußert dabei namentlich noch feine Entrüstung darüber, wie die Sozialdemokratie die Agitation unter die Lehrlinge trage. E» set rer«»er» erschütternd, wie die Sozialdemokratie i» die Herze» der Jugendlichen Verwirrung hinetvz«- tragen und ihnen Religion «ud Sitte an» dem Herzen z« reihen bemüht fei. Hieraus wird über die verschiedenen Punkte des Antrags einzeln abgestimmt und der Antrag in allen seinen Teilen angenommen. Gegen den Vorschlag, ein „Reichs-HandwerkS- blatt" zu gründen, stimmten die Konservativen, gegen den Vorschlag, Handelsinfpektoren anzustellen, stimmte ein Teil der Freisinnigen. Es folgt die Beratung des Antrags v. Richthofen und Gen. (kons.): Die Regierungen zu ersuchen, die Vorarbeiten zu einem Gesetzentwurf, betr. die Pension»- and Hinter- bttebeaen-versichernng der Privatbeamte«, so zu fördern, daß er bei Beginn der nächsten Reichstagssession zur Vorlage gelangen könne. v. Richthofen-DamSdorf (kons.), den Antrag begründend, weist auf die Vorgeschichte hin, auf die dem Hause schon von dem Vorgänger deS jetzigen Staatssekretärs des Innern unter breitete Denkschrift, ferner auf die innerhalb der Beteiligten über die Lösung der Frage herrschenden Meinungsverschieden heiten, so zwischen den Werkmeistern auf der einen, den Hand- lungsgehülfen und den weiteren Klassen der Privatbeamtcn auf der andern Seite. Redner beleuchtet sodann die bekannten Beschlüsse des Privatbeamten-Kongrrsses in Frankfurt a. M. Wenn die Voraussetzungen der Invalidität anders gestaltet werden sollten, als dies im allgemeinen Jnvalidenversicherungs- gesetz geschehen sei, so würde jedenfalls schon aus diesem Grunde eine Angliederung an die allgemeine Invaliden versicherung unmöglich und eine Sonder-Kasse unumgänglich sein. Wenn er auch von einem ausdrücklichen Antrag zu gunsten der Sonderkasse absehe, so hoffe er doch, daß die Mehrheit de» Hause» in diesem Punkte seiner Meinung sein werde. SttefetMttM (natl.) vertritt ebenfalls den Standpunkt der Mehrheit der Privatbeamtenverbände, d. h. die Sonderkasse. Mit vollem Rechte habe schon der Vorredner betont, daß allein schon die Forderung der Hinterbliebenen-versicherung zur Sonderkasse führen müsse, und ebenso und erst recht die von den Privatbeamten verlangte „Berufs-Invalidität" und die Herabsetzung der Altersgrenze. Niemals dagegen sei es den Mitgliedern der für eine Sonderkasse eintretenden Mehr heit eingefallen, sich etwa bloß aus einem gewissen Berufs dünkel gegen die Zugehörigkeit zu der allgemeinen Arbeiter versicherung zu verwahren. Wie hoch die Gehaltsgrenze zu ziehen sei, nach deren Erreichung der Versicherungtzzwang auf- hören oder die überschießenden Beträge nicht angerechnet wer den sollen, ob bei 4000 oder 5000 Mk., das sei ziemlich gleichgültig. ES handle sich hier um einen Fortschritt der Sozialpolitik, zu dem sich, wie er wünsche und hoffe, dieses hohe HauS mit voller Einmütigkeit bekennen möge. Li«) (Reichsp) wünscht ebenfalls, daß die wichtige An gelegenheit möglichst beschleunigt werde. Sittart (Zentr.): Hoffentlich komme das gewünschte Ge setz noch in dem ersten Jahrzehnt des Jahrhunderts zustande. Mugba» (freis. Vp.) erklärt, auch seine Freunde würden für den Antrag v. Richthofen stimmen. Das Verlangen nach einer Sonderkasse sei vielfach mit einem angeblichen Verzicht der Interessenten auf einen Reichszuschuß motiviert worden. Aber dieser Verzicht sei ja durchaus kein allgemeiner. In soweit Frauen an dieser Versicherung beteiligt würden, wür den sie auch gleichhohe Beiträge bezahlen müssen, wie die männlichen Privatbeamten. Schmidt-Berlin (soz.) spricht sich gegen eine Sonder kasse aus. Ein Antrag auf Vertagung wird angenommen. Nächste Sitzung: Donnerstag 1 Uhr. Tagesordnung: Unterstützungswohnsitz, Vogelschutz, Maß- und GewichtSord- nung, Tierhalter-Gesetz. Bom Landtag. Erste Kammer. 11. öffentliche Sitzung am 8. Januar vormittags 11 Uhr. Das Haus erklärte sich nach kurzer Aussprache in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer für die Errtchs taug eine» Amtsgericht» in Kötzscheubroda nach der Regierungsvorlage und erledigte sodann Petitionen. Nächste Sitzung: Dienstag, 14. Januar. Tagesordnung: Dekret 6 über die Verwendung der Jagdnutzungen; Etat kapitel 49 (Sicherheitspolizei) und 72 (Allgemeine Ausgaben im Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern). * . * Zweite Kammer. 41. öffentliche Sitzung am 8. Januar vormittags 10 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete Präsident Mehnert dem am 19. Dezember v. I. ver storbenen freikonservativen Abg. Kunath-DreSden einen ehrenden Nachruf. Sodann nahm da» Haus Kapitel 5 de» Etat» für 1VV8/VV, die Hofapotheke bett., in Schlußberatung und ge nehmigte es nach der Vorlage. Hieraus wurden Teile des RecheuschnftSbertcht» erledigt und nachträglich die vorge- ^ommenen EtatSüberschreitungen genehmigt. Für die Ent führung der Streckenblockierung auf der Strecke Paunsdorf- Geithain wurden weitere 265000 Mk. bewilligt, sowie für die Vermehrung der Lade«, Ausstellungs- und Rangiergleis« auf dem Gülerbahnhof Dresden-Altstadt 165000 Mk. Nächste Sitzung: Donnerstag vormittags 10 Uhr. Tages ordnung: Petitionen. vermsttbter. * Z«m Alleustetner Mordfall wird heute gemeldet: Die Verhandlung gegen den Hauptmann v. Goeben findet Ende Januar vor dem Kriegsgericht der 27. Division statt. — Der „Allenst. Ztg." zufolge stellte der Verteidiger der Frau v. Schönebeck den Antrag, sie zur Beobachtung ihres Geistes zustands der Provinzialirrciianstalt Kortau zu überweisen. * Kahueafincht «ad Betrug. Das Kriegsgericht der 28. Division m Freiburg i. Br. verurteilte den Leutnant v. Köckritz, früher beim 4. Garde-Regiment, sodann bei den Mülhausener Dragonern, wegen Fahnenflucht und Betrugs zu acht Monaten Gefängnis und Degradation. Frankenberger Kirchennachrichteu. Freitag, den 10. Januar. Vorm v Uhr Wochenkommunion. Kircheunachrichte« für Kl-Ha. Freitag, den 10. Januar. Vorm, v Uhr: Wochenkommunion; Pf- Axt. ' . übertroffen alle ckeutscban unckkremcken Fabrikate ckurck saubere Herztest«»? unck appetitliches Irockenverkabrea, welche hoben >VokI?ezckmacle uyck schönstes äuzzeken xewSkrlvisten. j ml/ Lm Der Ja Mannheim i del mit einh Der flotte < speziell der. nach inländi war, als der Jahrzehnte l läge und d 1906er Tab sich mit der Qualität nr darf, sind, l waren, die überschritten Dem nm in der Tabak dichtenden G Zigarren ein schem Rohta zu Beginn d kanten wurde und mit Zu: tabake und L Ernte bracht Fabrikation ( Fabrikate zu vom vorigen gegen Mute viel niedrige, Sorten der in hoher Pi i: Periode in 2 - mittleren ual »rfchelut«» pret« vier «welnu» veßeauuge stellen, so antzenomn vo» erfolgen. Die « den Erlaß daß alljährl auf andere Militarpfliq zu Befolgur sind. Flöh u rial zu beschi Das Tab Tahake Toppl kauft werden, Zigarrenfabri Der PreiSrüc .zeit in Amer richtsjahr w - Tabake entti . größere Men ^aWrrn.Taba . Absatzgebiet st „ das Verkauf»; ,-d«. 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