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begründet 1842. (gewährleistet vost der Gemeinde) ver-t«ft»Le W«ttg«»'Mt8V»''V6 Md ist geöffnet DieuStagS und Freitags «achm^ L^S-NPr.. Teleph«r: -Amt Obttlicht»Ncku Nr. 18-!-;- --'UN' - .. -i!'' lIMI Anfündiguuar» sind rechtzeitig anfzugeben, und zwar EuzejgenjiretSr Die « -ar! größere FnserStd bis 9 Uhr vormittag», Seiner« bi» «tizeigim 1- H; im" aM ^spätesteys U Uhr mittWs de» jeweiligen Ausgabetages. " ' ' ----- - — KÜr Aufnahme vp« Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden, ,, Gn^S1. relegramme : Tageblatt Frankenbergsachsen. MW fk W MM MMMMW IW da; MM MWK M -ni MW z» IrKMz i. Zi Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenhersi i. Sa. — Druck und Vertag von C. S. Roßberg in Frankenberg i- Sa. Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tasi Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 monatlich bO Trägerlohn extra. — EjMlnummern lausenden Monat» b früherer Monate'. 10 L. Bestellungen weiden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen , fotvte von allen Postatistalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Ausland« Versand wöchentlich unter SreNzband. F M M 18. E . -M? Zrankenberger Tageblatt Die rufstsche Reichsvuma aufgelöst! Petersburg. Durch Ukas an de« Senat ordnete der Kaiser von Ruhland die Auflösung der Duma aN. Die Neuwahlen solle« ab 14. September 1SV7 stattsinden. AlS Zeitpunkt der Einberufung der neuen Duma wurde der 14. November 1VV7 festgesetzt. Ausserdem ist gesteru ei» kaiserliches Manifest «ud ein neues Wahl gesetz veröffentlicht worden. ES wurden M a sseu - Verhaftungen vorgenommt«. Die Lage ist ruhig. Nach den letzten Meldungen aus Petersburg war es so gut wie sicher zu erwarten, daß die Mehrheit der Duma sich der Forderung der Regierung nach Genehmigung der Straf verfolgung der angeschuldigten Abgeordneten nicht fügen werde, und es wurde schon vorausgesagt, daß die Auflösung der Duma für Sonnabend oder Sonntag früh zu erwarten fei. Der Fall ist also auch richtig eingetreten. „Nicht mit reinem Herzen", sagt der Zar in seinem Ukas, „nicht mit dem Wunsche, Rußland wieder zu befestigen und seine Verwaltung zu vervollkommnen, haben sich viele der Abgesandten des Volkes an die Arbeit gemacht, sondern in der ausgesprochenen Absicht, die Unruhen zu vermehren und zur Zersetzung des Staates beizutragen. Infolge der Tätig keit dieser Personen hat die Reichsduma ein unüberwindliches Hindernis für eine fruchtbare Arbeit gebildet." So begründet der Kaiser den von ihm unternommenen Schritt, und mit folgenden Worten wird er geschlossen: „Wir schöpfen den sesten Entschluß, das von uns begonnene große Werk zu Ende zu führen, das Werk der Reformation Rußlands. Von unseren getreuen Untertanen erwarten wir einmütigen, kraftvollen Dienst in der von uns angegebenen Richtung für das Vater land, dessen Söhne zu jeder Zeit, die feste Stütze seiner Macht, seiner Größe und seines Ruhmes gewesen sind." * * Die Verschiedenheit -es neue« vom alten Wahl gesetz besteht darin, daß auch das neue Wahlgesetz jeder Be- völkcrungsklasse, nämlich den Grundbesitzern, den Bauern, den Städtern und den Arbeitern, eine bestimmte Mindestzahl in der Volksvertretung sichert. Andererseits gibt es den Intelligenten und den m sozialer Hinsicht widerstandsfähigen Klassen einen Vorzug bei dm Wahlen, indem es die Zahl ihrer Wähler in den Wahlversammlungen'' im Vergleich mit den Verirrtem der nichtintelligenten Klaffen vergrößert. Das Ueberwiegen der letzteren bei der ersten und bei der zweiten Wahl hatte eine Uebersüllung der DuM mit Abgeordneten zur Folge, welchen jegliche Vorbereitung für das Verständnis mit den Angelegenheiten der Staatsverwaltung abgiiig, von welchen ein bedeutender Teil selbst der elementaren Bildung bar war. Schließlich wird die Zahl der Vertreter herab gesetzt und zwar derjenigen - Grenzmarken Rußlands, Polens und des Kaukasus, welche mit dem Reiche noch nicht bis zu eineni solchen Grade verwächsest sinh daß ihre Vertreter von Verständnis für die Gemeinsamkeit ih^ mit denen der echt tüssischtN Beüölkenlng dürchbrungtn'sein können. In den Grenzmarken, wo die bezüglichen Beziehungen noch gänz lich Mentwickelt sind, so in Turkestan, in den städtischen Ge bieten und im Irkutskgebiet, werden die Wahlen zeitweilig eingestellt werde» Indem das neue Wahlgesetz den extremen Charakter des früheren beseitigt' verspricht es eine Reichs duma zu schaffen mit einem Beständ von Vertreters, welche dereW in der lokalen Selbstverwaltung Erfahrung haben und an friedliches, ruhiges Arbeiten gewöhnt sind. b. Petersburg. Bis Mittemacht hatte die Duma-Auf- lösung nicht die geringste Anfregnng weder in der Resi denz, noch im Innern des Reiches verursacht. Besonders aufgtregt sind eigentlich nur die Polen, deren Chancen ge- fallen sind.' In Petersburg ist viel Militär zusatnmen- gezogcn. Die Bahnhöfe sind andauernd stark besetzt. Gepan zerte Züge stehen- in Bereitschaft. In den beiden letzten Nächten wurden 86V Verhaftungen vorgenommcn. d. PeterSbnrA. In Abgeordnetenkreisen herrscht im Gegensatz zum Vorjahr eine sehr gedrttckte Stimmung. Uebed alle Abrcistndest Md Ankommenden wacht die Polizei sorgfältig. . d. Warschau. Der hiesige General-Gouverneur erließ eine VÄkvr-ttUU-gegkll M Presie. Alle gegen die Re gierung und den Staat gerichteten Angriffe werden mit drei Monaten Zuchthaus oder 3000 Rubel Geldstrafe bestraft. (!) Die EröMMtz der FtiedertsröWtM im Haag. Am Sonnabend nachmittag 3 Uhr kamen dse Abgeord neten zur zweiten Haager Konferenz im Haag zusammen. Es sind 47 Staaten vertreten. Der niederländische Minister des Auswärtigen, van Tets van Goudriaan, begrüßte die Bet sammlung mit einer Ansprache, in der er u. a. bemückte: „. . . Während der acht Jahre, die seit der ersten Kdnferenz verflossen sind, hat das 1899 begonnene Werk Fortschritte gemacht. Präsident Roosevelt hat in hohem Maße dazu bei getragen, das Samenkom aufgehen zu lassen, daS gesät wor den ist von dem erhabenen Anreger der feierlichen internatio nalen Versammlungen, die zusammenberufen wurden zur Er örterung und weiteren Festigung der Regeln des internatio nalen Rechtes. Die Ergebnisse der Arbeiten der ersten Frie denskonferenz sind Gegenstand scharfer Kritik gewesen. Diese Urteile sowie die Ereignisse, die eingetreten sind, haben die Meinung, die sich zugunsten des Werkes der Versammlung von 1899 gebildet hatte, mcht ernstlich geschwächt. . . . . Ich habe Jhnm zwei Vorschläge zu machen: Zunächst daß wir dem Zaren unsere respektvolle Ehrerbietung auf telegraphischem Wege zum Ausdruck bringen. Ich zweifle nicht, daß auch mein zweiter Vorschlag Ihrer aller, Zustimmung finden wich. Ich erlaube mir, den Wunsch auszufprechen, das Präsidium Ihrer Versammlung dem Botschafter des russischen Kaisers Herrn Nelidow zu übertragen." Der Botschafter Nelidow nahm hierauf den Präsidentensitz- ein. Er schlug vor, im Namen der Konferenz ein Begrü ßungstelegramm an die Königin der Niederlande zu senden. Dann schilderte er die Vorgeschichte der Konferenz sowie den Anteil, den der hervorragende Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an ihrer Einberufung gehabt habe, und fuhr fort: „. ... Es ist die Idee des Friedens, die die Regierungen veranlaßt, hervorragende Männer hierher zu entsenden, die über die Interessen beraten sollen, die der Menschheit die teuersten sind, nämlich die der Versöhnlichkeit und Gerechtigkeit. Ich hoffe, daß die Gefühle bei den Dele gierten obwalten und zum Erfolg der Aufgabe der Konferenz beitragen werden. Diese Aufgabe setzt sich aus zwei Tellen zusammen: Einmal handelt es sich darum, Mittel zu suchen, um auf gütlichem Wege Differenzen, die zwischen Staaten ent stehen können, zu schlichten und Abbruch der Beziehungen und Waffenkonflikte zu verhindern. Ferner muß man da nach trachten, falls ein Krieg auSgebrocheN ist, die Lasten, die er mit sich bringt, sowohl für die Kämpfer, als für diejenigen zu mildern, die indirekt davon betroffen werden > können. Man sagt zwar: Damit die Kriege kurz und selten wer den, müssen die davon betroffenen Bevölkerungen ihre ganze Schwere fühlen, damit sie danach trachten, sie möglichst schnell zu beenden und nicht mehr eine Wiederholung wünschen. Diese Ansicht hat jedoch nur einen Schein von Richtigkeit. Die Humanitären Maßnahmen, deren Einführung der ersten Konferenz zur Ehre gereichen und die jetzt weiter vervollstän digt werden sollen, haben in keiner Weise dazu beigetragen, den Geschmack am Kriegführen zu vermehren, sie haben im Gegenteil das Gefühl internationaler Nachsicht erhöht. Wir müssen also auf dem 1899 beschrittenen Weg bleiben. Was die Bestrebungen zur Vermeidung von Konflikten zwischen verschiedenen Staaten anlangt, so ist es überflüssig, darauf hinzuweisen, welche Dienste die erste Konferenz schon der Sache des Friedens und des Rechtes geleistet hat." Nelidow zog hiernach einen Vergleich zwischen dem Schiedsgerichtshof und der Tätigkeit der Friedensrichter, die sich gleichfalls mit der Schlichtung kleiner Zwistigkeiten be fassen, und sagt, die Anerkennung des Grundsatzes der Schieds gerichte habe zu der Geneigtheit geführt, solche anzurufen. Seit 1899 sind 33 Schicdsgerichtsverträge abgeschlossen wor den; vier ernste und verwickelte Fragen, die geeignet waren, Störungen in den Beziehungen von Mächten zu schaffen, sind dem Haager Schiedsgerichtshof unterbreitet worden; so gar ein ««geheuer ernster Fall ist von ihm verhandelt worden. Die Arbeiten unserer Vorgänger müssen uns er- mutigen, ihr Werk fortzusetzen. Die Völker sind, wie die Individuen, lebende Wesen, und wenn im täglichen Leben die Organe der Rechtspflege Zänkereien, Streitigkeiten und Ge walttätigkeiten nicht verhindern können, so ist es ebenso unter VerMen wir nicht, so schloß Mlidöw, daß es eine Reihe von Fällen gibt, wo Ehre, Würde und wesentliche Interesse« auf dem Spiele stehen, im Lebest der Individuen, wie im Leben der Völker, und wo diese keine andere Autorität wer den anerkennen wollen, als die ihres eigenen Urtells und ihres persönlichen Gefühls...DaS darf uns aber nicht den Mut nehmen, auf dest Weltfrieden und dir Brüderlichkeit der Völker zu sinnen. Die Hauptsache für den Fortschritt ist die Befolgung der Ideals, seine Devise ist „Exzelsior". Wir werden also an dem Werke arbeiten, erleuchtet van dem glänzenden Sterne des Weltfriedens, der uns zuM Wohle der Menschheit leiten wirb. . Erfreulich ist eS, daß Nelidow des englischen Abrüstungs vorschlags keine Erwähnung tat. Pott den drei großen Pro« grammpunktrn der ersten Konferenz nach devett sich deren Beratungen in drei Au-schÜssm vdllzogey, sind für Nelidow nut zwei auf die zweite Konferenz überkoHMh; Der dritte hat auf der ersten Kdnferenz ein solch«-Fiasko gemacht, daß es in der Tat durchaus vernunftgemäß ist, ihtt nun fallen zu lassen. Es war eben der Abrüstungsvorschlag, der da- mal- nicht von England, sondern von Rußland kam. Daß seiner diesmal in grundlegender Progrämmrede des Vorsitzen den gat keine Erwähnung geschieht, ist wohl der Anfang eine- wohlverdienten Mißerfolges k. Haitz. Die Nachricht *von der Auflösung der DuM hat auf alle Delegierten einen tiefe« Et«-k«ck gewacht. Man befürchtet, daß die revolutionäre Bewegung in Rußland einen ungeheuren Umfang annimmt. Die sachfische Regierung und die HerkoNetfahrt. Nachdem in der Tagespresse vielfach die Frage aufge worfen worden ist, ob es richtig, gewesen sei, die Herkomer- fahrt überhaupt oher zum mindesten die dabei eingeschlagene Fahrgeschwindigkeit zuzulassen, wird zur Aufklärung hierüber im „Dr. Journ." in einem anscheinend von der Regierung inspirierten Artikel folgendes bemerkt: , Die Veranstalter der Fahrt, der Kaiserliche und der Bayerische Automobilklub, haben von vornherein betont, daß es sich bei der Herkomersahrt — wie auch aus den einge reichten Konkurrenzbedingungen hervorging — keineswegs um eine Schnelligkeitsprüfung — abgesehen von einigen in Bayern gelegenen Strecken —, sondern lediglich um eine hiervon unabhängige Prüfung der Zuverlässigkeit, d. h. um eine so genannte Tourenfahrt handle. Diese Angaben fanden ihre weitere glaubhafte Bestätigung darin, daß — nachdem von der Sächsischen Regierung für das Durchfahren, von Ort schaften eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometer vorge schrieben worden war — von den Veranstaltern für das Ein treffen in den größeren Städtest — wie Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Leipzig — Zeiten angegeben wurden, aus denen hervorging, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit etfva 30 Kilometer, die Fahrgeschwindigkeit außerhalb der Ortschaften höchstens 40 Kilometer in der Stunde betragen würde (Fahrtdauer für ca. 190 Kilometer von Dresden über Zwickau nach Leipzig etwa 6 Stunden). Da eine derartige Geschwindigkeit — wie auch in den Zeitungen anerkannt worden ist —, besonders wenn außer dem geeignete Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, nicht über das Maß der zulässigen und üblichen Geschwindigkeit des Automobilverkehrs hinausging, hat die Regierung keinen Anstand genommen, die Fahrt, und zwar unter weiteren, in folge der großen Teilnehmerzahl notwendig werdenden Be dingungen (Vorausfahren eines Oberleitungswagens, der nicht überholt werden durfte, vorherige Bekanntmachungen, teil weise Sperrung der Strecke usw.) zu genehmigen, und dies umso weniger, als unter ähnlichen Vorschriften die Zulassung auch seitens der anderen beteiligten Regierungen erfolgte. Nachdem auf diese Weise eine Gefährdung der Bevölkerung so gut wie ausgeschlossen erachtet werden konnte, sind für die Entschließung der Regierung anderseits auch die unleugbar immer mehr wachsende Bedeutung des Automobilwesens für Industrie und Verkehr, sowie sonstige wirtschaftliche Interessen des Landes mitbestimmend gewesen. Wenn nun aber die Veranstalter der Fahrt nicht dafür gesorgt haben, daß ihren der Regierung gegenüber abgegebenen Zusicherungen nachgekommen wurde und insbesondere der Füh- rer des an der Spitze fahrenden Oberleitungswagen- seine Aufgabe, zunächst selbst die erteilten Vorschriften emzuhalten Nach deutschen und österreichischen Bädern, Sommerfrischen rc. liefern wir das „Tip blatt^ in allabendlich 7 Uhr hier abgehenden Kreuzbandsendungen und berechnen wir da insgesamt 40 Pfg. für die volle Woche. is-iM 1S im .«natsE" .-« Rcdaktönsteü^ Für schwierig und täbellärischen Satz Unfschlna, Ep«LbiSUus!«ach WM^nd«! Tam. . 8«