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IW« Dienstag, »«» S. Oktober 65. Jahrgang. begründet 1842. t Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und , zwar größere Inserate bis g Uhr vormittags. kleinere bis ! - 0'! ' Offerten-Annahme werden 25 4 Extragebahr berechnet. ihMt auch! durch <M deutschen NunVycen;-Expeditionen. 2. Der Gqmeindevorstand hat die Texte sofort daraufhin zu prüfen, ob sie in sitt licher, politischer und religiöser Beziehung einwandfrei sind, und hierauf das Ge such mit einem Prüsungsvermerk und einem Gutachten an die Königliche Amts hauptmannschaft weiter zu geben. > Die Königliche Amtshauptiuaunschasi sieht sich mit Rücksicht auf die große Anzahl, der bei ihr von Vereinen eingehenden Gesuche um Genehmigung' zur Veranstaltung öffent-' kicher Abendnnterhaltuugen und Erhebung von Eintrittsgeld veranlaßt, fol seinen, dem Kaiser unbekannten Plänen leiten, und e« dahin führen wolle, di« Tripelallianz aufzugeben und sich mit Rußland zu ver ständigen, während der Kaiser diel nicht will und «» .der Allianz festhält. Lin Brief aus Straßburg, 81t März 1900, berichtet: Die Frage der KabinettSordrr und die maßlose Weise, in der Bismarck gegen den Kaiser aufgetreten sei, hätten eS letzterem unmöglich gemacht, länger mit dem Fürsten zusammenzugehm. ES sei besser, meinte der Kaiser, daß die Trennung jetzt geschehe, wo man noch auf friedlichem Wege auseinander kommen könne, al» daß ein ernster Konflikt auSbreche. i Drei Wochen später schreibt der Fürst auS Straßburg: „Heute fuhr ich nach Karlsruhe. Der Großherzog kam zu uns in die Zimmer, wo wir abgestiegen waren, um uns zur Großherzogin zu führen. Hier wurde von allerlei gesprochen und auch vom Rücktritt de« Reichskanzlers, über den der Großhekzog seine be sondere Befriedigung zu erkennen gab. Er sagte, eS habe sich zuletzt nur darum gehandelt, ob die Dynastie Bismarck oder die Dynastie Hohenzollern regieren solle. Hätte der Kaiser diesmal nach gegeben, so hätte er jede Autorität verloren und alles würde ledig- lich nach BiSmarck geblickt und ihm gehorcht haben. DaS sei nicht mehr zum Aushalten gewesen. Ich fragte den Großherzog, wie seine letzte Unterredung mit dem Fürsten Bismarck verlausen sei. Er erzählte, er sei eingetreten und habe dem Fürsten gesagt, er komme, um Abschied zu nehmen und zu sägen, daß er sich stet« der Zeit, in welcher sie gemeinsam für da« Wohl Deutschland«-gearbeitet hätten, mit Dankbarkeit erinnern werde. Der Fürst sagte dann, daß e« die Schuld auch de« Großherzog» sei, wenn er jetzt abgeht, denn die Befürwortung der Arbriterschutzgesetzgebung durch den Großherzog bei dem Kaiser habe zum Bruche zwischen dem Kaiser und Bi-marck beigetragen. Dir« - bestritt der Großherzog. Hier auf wurde Bismarck grob, — wa« er gesagt hat, teilte der Groß- herzog iricht mit —' und da stand denn der Großherzog auf und sagte, er könne sich das nicht gefallen lassen, wolle in Frieden von ihm scheiden und gehe mit dem Ruf, in den auch der Fürst einstimmen werde: Es lebe der Kaiser und da« Reich!" Damit war die Besprechung zu Ende. " - '> Auch zu dem Fürsten Hohenlohe selbst hat sich der Kaiser dann am 24. April 1890 über das Zerwürfnis mit Bismarck Enthüllungen über Bismarcks Rücktritt bringt ein Kapitel aus de» Memoiren des dritten Kanzler«, die unter dem Titel „Denkwürdigkeiten de« Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst" bei der „Deutschen VerlagSanstalt" in Stuttgart erscheine«. Zum ersten Mal« wird hier mitgeteilt, daß der Großherzog von Baden zu den Gegnern BiSmarck- gehört und sein« Verabschiedung gebilligt habe. Fürst Hohenlohe schreibt unter dem 21. März 1890 über den Bruch zwischen dem Kaiser und Bilmarck: < - „Die Art, wie Bismarck den Kaiser behandelte, die ab fälligen Urteil«, die «r über den Kaiser in Konversationen mit Diplomaten fällte, andererseits die unfreundliche Art, in der beide miteinander verkehrten, machten den Bruch unvermeidlich. ! Da «tun der Kaiser schon vor Wochen mit Caprivi über die eventuelle Ernennung zum Reichkkanzler verhandelt hatte und Bismarck die« erfuhr, so konnte die Dache nicht länger dauern. Man sagt auch, daß. BiSmgrck in letzter Zeit oft seine Ansicht geändert und dadurch. Wißtrauen bei dem Kaiser erregt habe Dazu kamen noch Kleinigkeiten, die Bi«marck irritierten, so die - Verleihung der Schwarze» Adlrrorden« an Bötticher, die Vor träge der Minister bei dem Kaiser ohne Wissen ,de« Reichs kanzler« und ähnliche«." t! Unter dem 26. März 1890 schreibt Fürst Hohenlohe: „Der Großherzog von Bad«n behauptet, daß die Ursache de« Bruches zwischen dem Kaiser und Bi«marck «ine Machtfrag« sei, und daß alle andern Meinungsverschiedenheiten über sozial« Gesetzgebung > und andres nebensächlich gewesen seien. Der Hauptgrund war die - Frag« der Kabinettsorder vom Jahre 1HH2, welche letztere Bi«, marck d«n Ministern ohne Wissen de« Kaiser« einschärfte und ihnen damit die Möglichkeit nahm, dem Kais« Vortrag zu halten, v Der Kaiser wollte, daß diese Kabinettsorder aufgehoben werde, ' während Bismarck sich dagegen «klärt«. Auch die Unterredung >> mit Dindthorst hat mit zum Bruch geführt. Bei der Besprechung ' de« Kaiser- mit Bismarck soll dieser so heftig geworden sein, daß der Kaiser nachher erzählte: „Daß er mir nicht daS Tintenfaß an den Kopf geworfen hat, war all««," Dazu, kam das Miß trauen de» Kais«« in die auswärtig« Politik d«S Fürsten. 7? Der Kaiser hatte den Verdacht, daß BiSmarck die Politik nach gendes anzuordnen bezy. bekannt zu geben. - - > > v', u . >r > 1. Die erwähnten. ^Gesuche sind unter Beifügung der Texte der vorzutragenden Gesänge, Couplets,, Theaterstücke rc. beim Gemeindevorstand desjenigen Orts, in welchem die Abendunterhaltnng stattfinden soll, mindestens 10 Tage vor der Veranstaltung einzureichey. ' . Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 4, monatlich KO 4- Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats h 4, früherer Monate 10 4 ' Bestellungen werden in unser« Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen , sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslände Versand wöchentlich unter Kreuzband. bUI. : -- - 1 , " 3. .Äst Hinblick. M die bestehenden Bestimmungen wird die Erhebung van Eintritts geld nur vann genehmigt werdens weiin- dkLMeingkwmn zu einem öffentlichen, Bezirks milden oder gemeinnützigen! Zweck Verwendung finden soll. . . 4. In der Genehmignngsverfügung wird die Königliche Amtshäuptmannschaff einen Mindestbetrag festsetzcn, der ohne Rücksicht darauf, ob ein Reingewinn in der betreffenden Höhe erzielt worden ist, vom Verein zu dem im Gesuche an gegebenen Zweck abzulleferti ist. - H 5. Es ist unzulässig, den Reingewinn der Vereinskysse zuzuführen und werden dahin gehende Gesuche abgelehnt werden. Flöh-a, am 4. Oktvöer^l.S0S: - ... ..i; ' Lie Königliche Amtshauptmannschaft. ' ' r >- Uatre und Sohn. Anzeigenpreis: Die 5-gesp. Petilzeil« oder deren Raut» 15 4, bei Lokal- V.» i, vv.ui-riuuf-. Anzeigen 12 4: im amtlichen Teil pro Zeile 40 4: „Eingesandt" im spätestens sl Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages.^ , Redaktionsteile 30 4- Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle für Wicderholungsabdruck Ermäßig um.g nach feststehendem Tarif. Fu« kann eine Garantie nicht übernommen werden. Nachweis uns "" tzst- 51. . Telegramme: Tageblatt F^gnkeubergsachsen. Inserateit-Aiti waren sie die anspruchloscfien und einfachsten. Er lebtest» sehr glücklicher Ehe, der einzige Sohn Kärk erlernte daS Handwerk des Vaters und betrieb es fort, nachdem des Barons Groß- mnih diesem einen anderen Wirkungskreis geschaffen hatte. In den Enkeln lebte der alte Faller wieder auf, Christine insbesondere, die älteste Tochter des Sohnes, war sein Lieb ling; sie hielt sich beinahe mehr, bei den Großeltern auf als zu Hause und hing mit rührender Hingove an ihnen. ' : In der Bibliothek war Christine fast ebenso bewandert wie der Großvater; sie kannte jedes Buch, wußte überall Bescheid Und versorgte den Laden in Abwesenheit des Besitzers aufs beste. ' - Oft kam es deshalb sogar zu Meinungsverschiedenheiten in Christines Familie. Der Vater fand es nicht passend für ein junges Mädchen, daß es sich ausschließlich den Büchern hingebe. Das viele Lesen, meinte er, verdrehe Christine nnr den Kopf und verleite sie nur dazu, sich über ihren Stand erheben zu wollen. Christins war, . im Verhältniß zu anderen jungen Mädchen ihres Alters, sehr aufgeweckt und geistig vorgeschr . ten. Sie hatte ein scharfes Auffassungsvermögen, und beobachtet« genau, was um sie her vorging. Die einfachen Verhältnisse des Elternhauses begannen sie zu bedrücken, je älter sie wurde. Sie sehnte sich hinweg, sie grübelte und überlegte, wie dies geschehen könne. Ihre Bitte, sich zur Lehrerin ausbildcn zu dürfen, wurde jedoch ein für alle Mal vom Vater abgeschlagen. „Du bist für Deinen Stand schon mehr als zu klug, beschäftige Dich lieber mit der Wirkhschaft." ward ihr zur Antwort. Daß ihr LieblingSwunfch ihr versagt wurde, erfüllte ihr Herz mit Trotz und Bitterkeit; ein leidenschaftliches Ver langen beherrschte sie, zu lernen und sich zu bilden. Der Großvater unterstützte sie darin und erschloß ihr die herrlütcn Schätze der Literatur und Kunst, unterwies sie in allen sthm bekannten Fächer und hatte seine Freude daran, Wie sie be gierig lernte und schnell und sicher aussaßte. „Schade, daß -du kein Junge bist," sagte er bedauernd, „aus Dir könnte einmal etwas werden." , Zrankenberger Tageblatt i § > V I ' Z lä .4, »l -.n-tloy l -- .. nnm: - - z I- Anzeiger KMU für die MiMe SmtchuptmmsW Ma, Las MmgW MMt N Lca SlaLlrat zu Imktiiberg i. Sa. Beranttvortlicher Redakteur: Eritst'ÜtdßdeVg in Frankenberg i. Sa. Druck «nird Bättag von C. Gf Roßberg in Frgukenberg i. <Aa, ' OriginalrvfMan v0A-8r,eifryll. von Feilitzsch, t«. gorttetzuag.) .. , , (Nachdruck verbo'en.) Aber auch für geistige Unterhaltung ist' seit einigen Jahren durch die Einrichtung einer Leihbibliothek -'gesorgt. ' - Der Begründer derselben war der alte Baron Tolsting. Gotthold Faller, der jetzige Besitzer dieser Bibliothek, war von Beruf Buchbinder, dabei ein sehr gebildeter, geistig reger Mann, der sich in seinen Mußestunden gerne und viel mit Literatur befaßte. -Varon Tolsting hatte, als, großer Bücherfreund oft Gelegenheit, ihn in seiner Werkstatt aufzusucheu und fand bald an der Unterhaltung mit ihm großen Gefallen. Er bedauerte oft im Stillen, daß des Meisters reiches Wissen so gänzlich verloren ging in der Tretmühle des Handwerks, das er betreiben mußte, um des Lebens Nothdnrft zu erwerben. Darum wollte er ihm Gelegenheit zu einem Erwerbe geben, in dem er seiner Neigung zur Literatur nachhängen und seine Kenntniß derselben verwerthen könne, und beschloß, ihm eine Bibliothek zu gründen, in der er wirken und schaffen könne, sich selbst zur Freude, Anderen zum Nutzen, » , Mit überströmender Dankbarkeit nahm Faller des Barons großmüthiges Linerbieten an, unter der Bedingung aber, daß er nur die Verwaltung und Leitung der Bibliothek führe, oder' eine gewisse Pachtsumme zahle. ' " Ersteres wollte der Baron nicht, da er sonst Faller als eine Att Beamten hätte betrachten müssen, was ihm widerstrebte. Ans letzteres ging er «in, bemaß aber den Pachtzins auf ein Minimum. -u . . o» <>. Faller brachte in kurzer Zeit das Geschäft in die Höhe : und legte sich bald eine kleine Buchhandlung zu. Es stellte sich berausj daß das Unternehmen wirklich einem'Bedürfniß des Publikums entsprach, dem Faller durch Anschaffung neuer und guter Werke stets frische geistige Nahrung zufiihrte. Er selbst beschäftigte sich, wenn es seine Zeit erlaubte, mit schriftlichen Arbeiten, und es entstand so manches Werk, welches das auf richtige Interesse seiner Leser erweckte/ Mrs die Familienverbältniss« Gotthold FallerS anaekt. so »Po« v» ur, „ ausgesprochen.' „ES war",-wie- der Kaiser sich auShrückt, „«ine hanebüchene Zeit." ^WaS die auswärtige Politik betrifft» so be hauptet der Kaiser, baff BiSmarck seiner eigenen Weg gegangen sch und ihm viel,'S voremhalteti habe/wat er tat. Ja, er:sagt, BiSmarck habe nach Petersburg sagen lassen, daß der Kaiser «ine antirussrsche Politik befolgen wolle. Doch, setzte der Kaiser hinzu» er habe dafür keine Bewtise." I u DaS, waS man hier als Tagebuchnotizen liest» bestätigt rin Bi«marck-Wort : "'„'Ich wäre sm Unglück der letzte Bediente meines kaiserlichen Herrn gewesen, aber ich habe ni« gelernt, . mich zu bücken." Der Alte aus dem Sachsenwald war eben nie in seinem Leben Höfling, et hat «S nie grkrnt, andern zulieb feine U«ber- zeugung zu opsern. Nicht einmal eine so impulsive Natur wie unser Kaiser vrrmochte ihn z» bikugen. Lieber ging er. -H l Interessant in vieler Hinsicht sind und bleibül Fürst Chlodwig Hohenlohes Aufzeichnungen für all« Zeit. Nicht allein weil sie ein Spiegel der 1890 am Berliner Hof« herrschenden Stimmungen und Strömungen find, als vielmehr deshalb, weil seinen Aufzeich nungen ^a« Tendenziöse fehlt. Fürst Chlodwig war eine durchaus vornehm« Nrtur, dabei aber auch «in seiner Beobachter. Und er kannte nicht riur so gemeinhin däS Leben, sondern vor allem da« Leben am Hofe. Aussehen aber muß die Stelle erregen», an der drr Tagebuchschreiber von den „abfälligen Urteilen spricht, die der Kanzler in der Konversation über den Kaiser gefällt hüben soll". Hierzu bemerken mit Recht die „Leipz. N. N.": ^„Wer hat sie dem Monarchen hinterbrachi? Bifhssene Höflinge» ehrgeizige Streber, unzufriedene! Generäle und Diplomaten, die, wie Stosch, nach her jTytloffustg, BiSmarckS ^froh wie ein Schneekönig waren, haß, sie nun offen reden konnten und baß der große Mann nicht mehr zu fürchten war". Diese großen nnd «einen Meister der Innige habe«/ auf den Kaiser gewirkt; sie haben auf Friedrich den Großen hingewirsen, der niemals einen BiSmarck neben sich habt dulhen können, sie haben daS widtrliche und 'empörende Wort de» alten Mommsen vom HauSmriertum dem Monarchen immer wieder in« Ohr gezischels und sie haben getuschelt von «iner Dy nastie BiSmarck.^ Mit den WortHi' „Man fügt auch" deutet Fürst Hqhenlohe immer wieder auf die Wirkungen hin, die der Klatsch m dieses -Tragödie gespielt hat ... Üeberall sieht man di« Spuren der Schnüffler und Zuträger,! all dieser unerfreulichen i So verging die Zeit. Als Christine wieder einmal bei . dem. Großvater^ weilte,— fix zähste.Bep 15 Jc^hre —hätte sie zum ersten Mal Gelegenheit, Horst von Tolsting zu sehen, der mit einem Auftrage die Bibliothck betrat. Unbemerkt von dem jungen Offizier beobachtete Christine ihn und bewunderte sein elegantes Auftreten, seine schöne, stattliche Erscheinung. Seitdem beschäftigte sie sich öfters mit dem Gedanken an Horst i ooir Tolsting,. ohne sich jedoch klar darüber zu werden, was sie -für ihn fühlte. Mitunter sah sie den Baron wieder, wenn ein Auftrag des Großvaters sie nach Hochfeld führte, ohne daß er sie jedoch jemals beachtet hätte. Das Wiedersehen am Weihnachtsabend und die darauf folgenden Erlebnisse hatten ihren unklaren Empfindungen bestimmte Form gegeben. Die Knospe war zur Mume wachaeküßt. Nachdem Horst sie ver lassen, eilte Christine jo rasch als möglich der-elterlichen Wohnung zu, um in fieberhafter Aufregung, mit heißem Kopf ihr Zimmer auszusuchen. Angekleidct sank das Mädchen auf ihr Bett, immer und immer wieder sich die Seligkeit der letzten Stunde ansmalend. Der Mutter Eintritt, der das lange Ausbleiben Christines auffiel, schreckte sie empor. Verlegen wandte sie sich ab, um eiue Entschuldigung von Unwohlsein, Müdigkeit, weitem Weg zu stammeln. Da Im Elternhaus erst am Morgen des andern TagS die Bescheerung stattfand, bat sie um Erlanbniß, auf ihrer Gtube bleiben zu dürfen. Nur jetzt nicht unter Menschen, sie mußte mit ihrem Glück allein bleiben. Minutenlang blickte sie inS Leere, nachdem die Mutter sie allein gelassen hatte. Ein Schauer schüttelte ihren Körper. Erregt begann sie in dem engen Raum hin und her zu gehen, um dann plötzlich auf einen kleinen Gegenständ losznstürzen, der, halb verborgen unter ihrem schneenassen Kopftuch, auf dem Boden lag. Es war die Rose, die ihr Horst beim Abschied geschenkt. Brennend heiß fühlte sie daS Blut in ihre Wangen steigen bei der EÄtinettlNg, die sich an diese Gabe knüpfte. (Fortsetzung folgt.)