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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190609097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-09
- Tag 1906-09-09
-
Monat
1906-09
-
Jahr
1906
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Bewegung, und bezeichnet dann, »a« dir Regierung in d« gegen« wärtige« Lag« -u tun hat und zu tun entschloffen ist. Sie rm- pfiehtt sich durch zweierlei: durch dir in ihr »um Ausdruck kom mend« Erkenntnis der Lage und ihrer Aufgaben und durch eine «Aschloffene Sprache. Da« Reformprogramm verdient selbstv«- stündlich allen Beifall, nur wird es manchem gar zu reichhaltig erscheinen. Die Hauptfach« ist, daß es der Regierung gelingt, «st der rücksichtslosen Unterdrückung der Revolution einige rasche und gewichtige Maßnahmen zu verbinden, die ebensoviel Ursachen d«r schweren Gimng im Reiche beseitigen. Dabei wird ent scheidend sein, wie weit das Beamtentum und der besonnen« Teil der russische« Gesellschaft die Regierung unterstützen. vertticheS und Sächsisches. sD« Nachdruck uulrrrr Irtllchru Ort^ualdrrtchtr ist aur »1t »euaurr ourllruau,,»« Mattrt.i Frankenberg, 8. September IVOS. so. Da« Erutedauksest der Frankenberger Parochie findet Sonntag über 8 Tage, am IS. September, statt. Gaben zur Schmückung der Kirch« für den Feftgottesdienst find sehr erwünscht und «erden di« spätesten« Sonnabend abend erbeten. Sie können am Montag daraus wieder abgeholt werden. ^r. Berliner Residenz Ensemble. Am kommenden Montag ist wiederum ein Benefiz-Abend, und zwar sür Herrn Max Winter. Zur Aufführung kommm Schiller« „Räuber", die dem Bene fizianten Gelegenheit bieten, sein Können an der Jntrigantenfizur de« Franz v. Moor zu erproben. Es wird un« dazu au» dem Theaterbureau geschrieben: „Ein ganz besonderer Kunstgenuß steht unseren Theaterfreunden am Montag bevor. Herr Max Winter, ein sehr geschätzte« Mitglied de« Ensemble«, hat an diesem Tage sein Benefiz. Zur Aufführung gelangt Schiller« gewaltige« Schau spiel „Die Räuber". Gewiß erinnert sich noch mancher der Be« geisterüngswogen, welche im vorigen Jahre zum hundertjährigen Tode«tag unsere« großen Dichtersürsten Schiller durch die Lande brausten, und säst überall gelangte au« Anlaß diese« Tage« de« Dichter« Meisterwerk: „Die Räuber" zur Aussührung» und überall »ar da« Auditorium gepackt, gesesselt, zu tosenden Beifallsstürmen hingerissen. E« ist etwa» Eigene» um die Schillerschen Dramen! Sie sind durch eine Welt de« Empfinden« von un» modernen Menschen geschieden, aber immer wieder ziehen sie einen in ihren Bann, da« beste und klarste Zeugnis sür Schiller» Unsterblichkeit. — Die Aussührung selbst verspricht großartig zu werden, da von der Direktion alle» aufgeboten werden wird, sie zu einer erst klassige« zu machen; prächtige Kostüme und Dekorationen werden nicht v«rsehlen, auch auf da» Auge ihr« Anziehungskraft auszuüben. Wem» wir nun noch hinzurechnen, daß Herr Max Winter, welchen wir al» strebsamen Künstler schätzen lernten, seinen Ehrenabend hat, so hoffen wir, daß der Benefiziant aus rin volle« Hau« rechnen kann, damit neben dem künstlerischen auch der pekuniäre Ersolg nicht ausbleibe." — Ferner sei aus die morgige Auf« sührvng de» Sensation«- und Ausstattungsstückes „Die Reise um die Erd« in 80 Tagen" hingewiesen. Nähere» darüber findet sich in vorliegender Nummer unter „Theater, Kunst und Wissenschaft" (Saisontheater zu Frankenbrrg). — Ehemuitz. Dir in drr Wirkwarrnbranchr in Chrmnitz und dem Erzgebirge beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen find setzt geschloffen in «ine Lohubtwkguug ringetreten und haben diese Woche durch da» Zentralagitation-komitee sächsischer Textil arbeiter und,Arbeiterinnen allen Fabrikanten ihre Forderungen zugrhen lassen. Bescheid wird bi» zum 17. September erwartet. Die Haupt« punkte d«r «ingereichtrn Forderungen find folgende: Einführung der zehnstündigen Arbrit»zeit einschließlich Frühstück«- und Vesper pausen; Erhöhung aller Löhne um 15 Prozent; Extravergütung von Ueberstunden um 25 und 50 Prozent; Bezahlung de« Muster« umsetzen» und der Zeitverluste bei an der Maschine sich notwendig machenden Reparaturen mit 35 Pfg. die Stunde. Wo schon höhere Löhne bestehen, find diese weiter zu bezahlen; unentgelt liche Lieferung der zur Produktion nötigen Bedarfsartikel; Ein« stellung von Spurburschen oder Spurmädchen; Einführung ein heitlicher Lohnbücher und Aurhängung der Lohntabellen; An erkennung «ine» Arbeitsausschüsse«. Ferner find noch mehrere For derungen in sanitärer Beziehung aufgestellt und schließlich wird verlangt, daß keine Maßregelungen erfolgen dürfen. — Dresden. Prinz Max, Herzog zu Sachsen, ist gestern früh S Uhr 50 Mrn. hier rrngetroffen und hat sich nach der Kgl. Villa Hosterwrtz begeben. — Dresden. Da« Dresdner Stadtoerordnetenkollegium nahm am Donnerstag seine Sitzungen nach den Ferien wieder aus. Zu einer scharfen soziaipoliuschen Debatte kam e« anläßlich der Be kanntgabe der ablehnenden Entscheidung der Kgl. Krershauptmann« schäft auf die von den städtischen Kollegien wegen Nlchtgenehmigung de« Entwurfs zu einer Gewerbesteaerorduaag (Umsatzsteuer bell.) sür Dcesoen erhobene Bcichwerde. Dieser Bescheid wurde von den Sozialisten sehr gelobt, wa« zu teilweise sehr scharsen Reden und Gegenreden sührte. Oberbürgermeister Beutler hi lt eine Weiterverfolgung der Angelegenheit nicht sür absolut auSfichtslo», da im Kreisausschuß die Ablehnung nur mit sehr schwacher Ma« jorität gefaßt worven sei. Stavto. Fleißner (Soz.) stellte den Antrag, es bei dem Bescheide der Kreithauptmannschaft bewenden zu lassen. Den Antrag unterstützten die Sozialdemokraten, die Rationalliberalen und die Freisinnigen. Weiterhin erklärte Stavto. Flerßner, „daß er und die Sr nen noch ganz andere Töne an» schlagen würden". Gr sreue sich über die Konsequenz der Re gierung. Stavto. Rechtsanwalt Kohlmann wie» die freisinnige „Besorgnis" zurück, man erwecke deun Mittelstand falsche Hoff nung und werde sich später vor dem enttäuschten Mittelstand nicht rrttrn können. Zur Sache selbst beschloß man unter Ablehnung des Antrages Fleißner, den ablehnenden Bescheid der Kgl. KreiS- hauptmannschaft dem Verfassungsautschuß zu überweisen und letz teren für diesen Fall um drei Ral»autglirder und drei Stadtver ordnete zu verstärken. — Dresde«. August Trenkler, der Altmeister der modernen sächsischen Rilttärmufik und der volkstümlichste aller sächsischen Militärmufikdirektoren, feierte am Donnerstag in Dressen seinen 70. Geburtstag Ueber 22 Jahre lang stand er an drr Sp tze drr Kapelle dr» 2. Bren.-Rgt«. Nr. 101. Er schuf den charak teristischen Typus de« „Trenkler-MarscheS", diesen wuchtigen und erhebenden Marschiyihmu», der seitdem vorbildlich grworben ist und dessen zwingender Wirkung sich niemand entziehen kann, ob Soldat ober Nichisolbat. Die Militärmusik verdankt ihm unendlich viel. Ec hob ihr künstlerisches Niveau, indem er mit ihrer Hülfe di« Meister der Tön« und meist rhaste Tonwtrke voltsiümlich macht«. Aber unoergeffen wird ,hm auch bleiben» wa« er sür da« Musikleben drr Stadt Dr-Sden a>« langjähriger Dirigent drr Gr« w«rb«haulkonzerte getan hat. Verwöhnte Musikkenner, «i« auch mufiklirbende schlichte Leute au« dem Volt« folgten hier dem Zauber seine« Laktstabr« und verlebten bu ch und mit ihm weihe voll« Stunden edelsten Genuss-«. — Dresden Wegen F»mUie»zwifti,kette« versuchte hier ein Osfizier, durch Ei«atme» vv« Kohlenoxyd,a« sich zu tüten. Sein Vorhaben wurde jedoch noch rech'zeitig durch seine Gattin vereitelt. — Leipzig. Geh. Kommerzienrat Fritzsch«, drr al« strllver« tutender Vorsitzender im Vorstande der Kinderbewahranstalt de« Bereinigten Theresia- und Elsbeth-Stists dieser schon bei Lebzeiten sein Wohlwollen bezeugte, hat auch letztwillig der Anstalt gedacht und ihr ein Legat »,« 10000 Mark ausgesrtzt. — Leipzig. Der i«tee«ati»»ale Scheck Schwiudler Laden, berg, angeblicher Mitinhaber eine« nicht ex stierenden Bankhause« Ladrnberg u. Ko. in Hannover, ist nach zahlreichen in Leipzig, Berlin, Düffeldorf und Pari« verübten Betrügereien in Ramterc (England) verhaftet worden. — Erimmitscha«. In zwei stark besuchten Textilarbeiter- Versammlungen, in denen Barthel«-Leipzig und Gauleiter Dressel Bericht erstatteten, wurde eine Resolatio« de« Inhalt» angenom men, daß Protest dagegen erhoben werden müsse, wenn mehrere Arbeitgeber die ^stündige Arbeitszeitverkürzung dadurch wieder ausheben, daß sie seit kurzem täglich eine bi» zwei Ueberstunden fordern. Di« Versammelt«» verpflichtet«» sich, keine Ueberstunden mehr zu leisten. — Aue. In der Wrllnerschen Argentanwarmfabrik zu Auer- Hammer wurde am Dien»tag der Heizer Bruno Bär beim O-len voll der Traosmisfio« erfaßt und mehrmal» herumgeschleudert und erlitt neben schweren Verletzungen an Händen und Füßen eine Quetschung de» Brustkörbe«. — In Raschau stürzte der au» Crottendorf gebürtige Maurer Süß von einem Neubau durch Ab gleiten einer Leiter vier Meter tief ab und blieb tot liege«. Der Verunglückte war 35 Jahre alt und hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern. — Au« dem beaachbartea Böhme«. Eine köstliche Szene 1mg sich dieser Tage in einem Stadtteil Prag» zu, auf welchen die sonst so wohltuende Freundlichkeit der Geschäftsleute sich nicht erstreckt. Ein gemütlicher-Preßburger will eben einen Kartengruß heimsenden; dazu brauchte er eine Fünshcllermarke, die er in einem Laden verlangt. Schnippisch bekommt er zur Antwort: „Os rosimi!" Der Preßburger kam in Hitze. „Was, „nix deutsch" wolln Sie verstehn und da in Prag Karten verkaufen? Packens z'samm, Sie dumme GanSI" — „Was?" keifte j-tzt die Ladnerin, „dumme Gan»? Da» laß ich mir nicht gefallen!" — „So", lachte der Preßburger, „jetzt kinnen» auf amol Deutsch, die dumme Gan» hab'n« also doch verstanden! Sie werden auch versteh'», wa» a Marken i»." Und wirklich bekam er unter lusti gem Lachen der Ladengäste eine Marke, und so konnte er seiner Frau berichten, wie schnell man manchmal in Prag Deutsch lernt. Tagesgeschichte. Deutsche» Netch. — Bo« de« Kaisermauöveru ia Schlesien. Gestern vor mittag sand auf dem Landauer Exerzierplatz bei Bre»lau in Gegen wart de» Kaiser» und der Kaiserin, deS König» von Sachsen, sowie der übrigen Fürstlichkeiten eine große Parade über da» Manöver« mäßig verstärkte 6. Armeekorp» statt. Der Kars« führte beide Male die Lribgardehusaren, die Leibkürasfiere und die sächsischen 21. Ulanen, der König von Sachsen sein 12. Aitillerir-Regiment, die Erbprinzesfin von Sachsen-Meiningen ihr Regiment Nr. 11. Der Prinz Johann Georg von Sachsen defilierte mit den zweiten Garde-Ulanen. — Eia Beitrag z«m Kapitel „Fahrkarteusteuer". Sine offiziöse Auilaffung in den „Dr. N." gibt zu, daß die Fahr« kartenstruer aus die Verschiebung de» Eisenbahnverkehr» nach den unteren Wagenklaffen einen Einfluß ausübc, dieser sei aber nur gering, jedenfall» geringer al» der de» Eintritt» ungünstiger wi-t« jchastlrcher Verhältnisse. Wenn weiter behauptet werde, daß in Sachsen die Fahrkartensteuer einen „geradezu ruinösen" Einfluß auf die Finanzen au-übe und eine Flucht der Reisenden in di« 4. Wagtnklasse zur Folge habe, so sei da» «in Märchen, ein« Urbrrtrerbung, di« sich lediglich auf eine absichtliche Verdrehung der tatsächlichen Verhältnisse gründe. — Aber ein Unding in unserer Zeit, die den Verkehr zur höchsten Leistungsfähigkeit steigern will, bleibt e» trotzdem, wenn dem Fortschrittsbedürsni» in Gestalt einer Steuer Bäume über den Weg gelegt werben. — Au» der Arbeiterbewegaug. Die Situaüon in der Berliner Herrenkonfektion spitzt sich immer mehr zu. Die Zwischen meister find bereit, gemeinsam mit den Gehilfen in den Ausstand zu treten, wenn die Konfektionsgeschäfte nicht die von ihnen ge« forderten höheren Preise bewilligen. Am Sonnabend abend werden die enlscheioenben Versammlungen der Zwischrnmeistrr und Gehilfen stattfinden, die eventuell für Montag schon den Streik beschließen werden. Die Zwischenmeister verlangen eine Preiserhöhung für einzelne Stücke um etwa 40 Prozent (l). Kptpntnte». — Der Erbprinz za Hohralohe versieht seinen Dienst in der Kolonialadteilung nach wie vor. Alle Tage erscheint rr dort an AmlSstelle, hört die Vorträge der Räte an ünd nimmt an den Beratungen teil. Wie e« scheint, ist der Tag seine» Ausscheiden» noch nicht bestimmt. Der bevorstehende Wechsel macht sich nach mehreren Richtungen hin bemerkbar. Der in Aus sicht genommene Gouverneur von Kamerun, Ov. Seitz, kann die R-ise nach dem Schutzgebiet voraussichtlich noch lange nicht an« treten. Wahischemlich wird rr noch während der Tagung de» Reichstages hierdle»ben, um den Chef do t zu unterstützen. — Wie man au» Berlin meldet, will Kolonialdirektor Dernburg im kommenden Winter die deutschen Kolonieen besuchen. — „Und ia dra Haare« liege« sich beide ..!" Zur Angelegenheit de» Oberstleutnant« Quaor hatte der „Berl. Lok.-Anz." die Anschuldigungen der „Tgl. Rosch." gegen Oberst leutnant Quade als „eine dreiste Unwahrheit" bezeichnet, für dir r» krlnr andere Erklärung gäbe, „als die Angst und den bren nenden Rachedurst ihrer durch die Kolonialskandale bedrohten oder bereit» belasteten Hintermänner". Ja seinem gestrigen Abendblatt schreibt nun der „Berl. L.-A." »eiter: „Die „Tgl. Rbsch." veröffentlicht heute morgen wiederum in der gleichen Angelegenheit eine Au»!affung, au» der hervor« geht, daß unsere gestrige Annahme richtig war. Da» genannte Blatt behauptet nämlich, ihr „Gewährsmann" habe von dem Redakteur de» „Berl. Lok.«Anz ", Or. Mode, die von ihr ver öffentlicht« Mitteilung erhalten. Diesrr Gewährsmann, dessen Nam«« bi« „Tgl. Rbs«h." s« schamhaft mrschweigt, ist Kia andrrer al« Hrrr v. Tipp«lskirch selbst. Dies« Tatsache wirb alle Welt nicht nur über die Gründe ausklären, aas denen bi« „Tgl. Rdsch." dem unerhörten Angriff gegen Oberstleutnant Quad« ihr« Spaltrn geöffnet hat, sie wirft auch ein Dwües Licht auf di« von der „Tgl. Rdsch." s«it Wochen in den Ko« lonialskandalen beobachtete Haltung. Daß Herr v. Tippelskrch ein groß«» Interesse an der Beseitigung d«s ihm sehr un« bequemen Oberstleutnant« Quad« hat, wird jeder b«gr«iftn. Auch wir «rhirlten Informationen von Herrn v. Tippelskirch. haben sie aber ihrem Werte nach behandelt. Wie notwendig diese Vorsicht ist, ergibt sich au« der nachstehenden Berichtigung, die Herr vr. Mode der „Tgl. Rdsch." hat zugrhen lassen: 1. E« ist unwahr, daß ich dem G«währ«mann der „Tgl. Rdsch." gegenüber mitqeteilt habe» daß die in Rr. 431 des „Verl. Lok.-Anz." veröffentlicht« Notiz von Herrn Oberstleut nant Quad« drm Hauptmann Dannhauer in der veröffentlichten Fassung in dir Feder diktiert sei, und deshalb trotz vorher gegebener Zusage nicht zurückgezogen wrrdrn könne. 2. Wahr ist vielmehr, daß ich jene Notiz lediglich als absolut authentisch bezeichnet und damit ihre Veröffentlichung begründet habe." Kinder, wie soll das noch enden?! Run wird sich das Ge richt auch noch einmischen müssen, um aus dem Wege der Privat beleidigungsklage die Kolonialskandale noch breiter treten zu lass««, al» sie es ohnehin schon find. Kra«krrtch. — Die französische« Bischöfe »d da« Tre»«»,«,esetz. Wir mitgetrilt wird, haben di« sranz»stsch«n Bischüsr in ihr« Mehrheit beschlossen, den statu» quo aut« ausrecht zu erhalten. Die Katholiken werden aufgesordert, nach Ablaus der gestellten Frist mit der Ausübung de» Kultus in den Kirchen sortzusahren. Da» Blatt „La Croix" erklärt, die Katholiken würden mit Ruh« den Maßregeln der Regierung «ntgegrnsehen. Di« letzt« Sitzung drr Bischösr hat grstern vormittag ftattgrsundrn. E» wird be stätigt, daß die Bischöfe keine bündigen Beschlüsse gefaßt haben; sie haben sich daraus beschränkt, mit Beziehung aus da» Inkraft treten de» Trennungsgrsetze» mehrere, «ine Rechtsverwahrung ent haltende Maßregeln zu «greisen. Gr»sßprtta»»te«. — Hahnemann, geh' d« vor«« . . .! Die „Tribune" erklärte gelegentlich rin« Brsprrchung der Weltlage anläßlich de» 70. Geburtstage» de» Premierminister» Campell-Bannerman, «in« Intimität England» mit Deutschland sei nur möglich, wenn diese» seine festgehaltenen Prinzipien dr» Militarismus und Proislamismus aufgeb«. Die Isolierung Deutschland» st«he im Verhältnis zu seiner Entfernung von der fortschrittlichen und pazifistischen Be wegung Europa». — Den Anfang mit dem Abrüsten will kein« machen. Warum soll Deutschland, da» im Hinblick aus die See stärke Englands seine Flotte nur in ein annähernde» Verhältnis zu seiner Wrltmachtstellung zu bringen sucht, partout der erst« sein?! Von England ging drr AbrüstungSgrdankr au» — vrxo hat man in London di« unabweisbare Pflicht, auch dm Pfadfind« zu spielrn. SP — Die veziehuuge« zwischen Spante« m»d dr» Batik«« bildrn drn Hauptinhalt drr Tagrsblätter. E» hrißt, d« Vatikan zögrr« in der Gutheißung dr» nrum spanischen Gesandten beim Vatikan, in der Hoffnung, daß da» liberale Regime in Spanien bald verschwinden und die Unterhandlungen mit ein« konservativen Regierung sich leichter gestatten würden. Zwischen dem Kabinett chef und dem Justizminist« ist e» zu Reinungrdiffermzen ge kommen, veranlaßt durch die Wahl eine» neuen Gesandten beim Vatikan. Der Kabinrttchcf wünscht nämlich die Ernennung ein« politischen Persönlichkeit, während der Justizminister einen Diplo maten von Bems nach Rom zu entsrndrn vorschlägt. — Kardi nal Vannutelli wird nach ein« Rücksprache mit dem Papst «ine Note an die spanische Regiemng versaffen, in der der Vatikan be züglich der Zivilehe «in Kompromiß vorschlägt. Wi« «» h«ißt, wrrde die spanische Regiemng diesen Vorschlag nicht annehmen, da der Vatikan darauf besteht, daß dir einr Zivilehr eingehenden Ehclrutr rrklärrn muffen, daß sie keine Katholiken mehr seien. ««stzlamd — Ueber die A«f«ahme de« Reformprogramms drr Regierung wird au« Peter«burg gemeldet, daß die Terroristen durch da» neue Verfassung»manisrst der Regiemng in kein« Weis« befriedigt find. Sie bettachten die Proklamation nur al« eine Provokation und nicht al« Brmhigung«mittel. Von der Zeitung „Rossija" abgesehen, äußern sich die rechtsstehenden Organ« sehr zurückhaltend. Die „Nowoje Wremja" spricht von eia« Aktion drS Kabinett» aus zwei Fronten, und bezeichnet e» al» «inen Ge winn, wenn auch nur di« Agrar«sorm durchgrsührt v»«d«n sollt«. Im übrigen leuchtet au» drn kurzen Bemerkungen de» Blatte« eine pessimistische Auffassung von drr erfolgreichen Durchführung des Regierung»progromm« hervor. Die „Rußkoje Sujamja", da» Organ d« „Schwarzen Hundert", »«wirft dagegen da« Programm al« ganz untauglich zur Unterdrückung der revolutionären Be wegung. Hierzu seien nicht Reformen, sondern Kamps nötig. Die link»stehenden Blätt«, die in dem Resormprogramm wenig Neue« finden und sür die Gegenwart k«ine besondere Einwirkung auf die Lage durch die Durchführung diese« Programm« oorau«sagen, wenden ihre Ausm«ksamkeit besonder« der Einführung de« Stand- recht« zu. Sie sprechen die Urberzrugung au«, daß da« nun überall zur Anwendung gelangende Standrecht ebenso geringe E folge zeitigen werde, wie bi«her in den baltischen Provinzen. Aste«. — Ein Pamphlet aufrührerische« «ad aufreizeade« Zu- halt« ist, wir au» Kalkutta berichtet wird, von einer geheimen Gesellschaft, genannt „Da« golden« Bengalen", üb«r ganz Bengal«» unter den Hindu» und Mohammedanern verbreitet. Die Schrift fordert alle zur Erhebung und zur Vertreibung der Engländer au» dem Lande auf. Al« Sitz der Gesellschaft wird Kalkutta ver mutet. Seit der Krönung Banerjee« haben diesen bereit« zahl reiche Anhänger verlassen. E« herrscht Uneinigkeit unt« den Führern der Bewegung. Gleichwohl ist e« wahrscheinlich, daß, wenn der Aufruhr nicht energisch unterdrückt wird, noch große Schwierigkeiten bevorstrhrn. Bl m e r ß I <s. — E« herrscht wieder Rahe. Da« Franksurt« Konsulat von Guatemala «dielt von seiner Regiemng die Rachricht, daß die zwischen den Staaten Guatemala», San Salvador und Hon« dura« b-stehenden Feindseligkeiten eingestellt und sriedliche Zu stände herqestellt find, sodaß die seitherigen regelmäßigen Handels beziehungen mit Guatemala ohne Bedenken wi«der ausgenommen werden könnten.
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