Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190609055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-09
- Tag 1906-09-05
-
Monat
1906-09
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
iMmEm - um. MWWM»WWU>!W».M„ I>V» u>!>u. -I ^tt. Gastspiel PortaT Am Mittwoch, 6. veptrmba. ab. solttett d« hi« bereit« dosten« bekannte herzogl. sächs. Hofschau- spiel« Aadolf Pottol rin einmalig«« Gastspiel. E« ist »irlleicht nicht uninteressant zu hören, wir sich der bekannte Kunstschrift- stell« De Rößn« üb« den Darstell« tußett: „Für di« gestrige Ausführung .Der Erdsörfter" hatte di« Direktion einen Gast berufe«, «ine« Gast, der, wie wenig«, dazu berufrn ist, di« Ide«, k»mpligi«rt« Charakter« u» verkörpern: den Herzog!, füchs. Hoffchauspiel« Portal. Die Technik de« Spiel« beherrscht Portal virtuo«, wie fich die« für den Künstler eben schickt. Wa» « ab« von vielen der letzt««, »orau« hat, ist da« Genie, fich völlig in de« Dienst der Dichtung zu stellen. Rudolf Portal schlüpft in da« Dichtrrbild hinein und ist wirk lich da«, wa« « spielt." G« steht un« also eia hochinteressante« Gastspiel bevor. D« Künstln wird hi« in sein« LieblingSrolle auftreten, und zwar in der Litelparti« von L'»«onge» Lustspiel „vr. Klau«". Vie Bild« de« Herrn Portal find in der vlumenhandlung de« Henn Wintrich, Nm Markt, »»«gestellt. ^or. I« Zirk»S Maine auf dem Dammplatz siegt« gestern abend nach kurz« Zeit der Roßweiner Ringerchampion Mißbach üb« den Zirku»ringkämpser Willy Peltliogki. Für heute, Dien»» tag, abend ist eine Komiker-Borftellung anges-tzt, in welch« eben» fall« Ringkämpfe zwischen Pettlin«ki und einigen Herreo, die fich dazu «boten, ftattfinden dürften. Im übrigen sei auf da« Inserat in vorliegend« Ramm« hingewiesen. s Graf ». Hvhenthal «»d polizefticher Urbereiser. Unt« dies« Spitzmarke lesen wir im „Leipz. Tgbl.": »Graf ». tzohen- thal, d« neue sächsisch« Minister d«« Jnn«n, hat fich bei allen liberal Denkenden durch «ine Lersügung aus« beste ringe« führt, di« g«ignet ist, von Sachsrn da« Odium, da« klasfisch« Lrmd der Polizeiwillkür zu sein, gründlich hinweazunehmen. Na mentlich da« an fich schon sehr scharf« sächfische Amin«- und Ber- saaunlung«grsrtz wurd« unt« d«r K«a v. Metzsch vi«lfach in den unteren Berwaltunglinstanzen rigoro« und mit Uebereif« engh«zig au«grlegt und gehandhabt. Dem hat jetzt Minist« v. Hohrnthal in einrm Falle einen Riegel oorgrschoben, in welchrm beim Au»« schluß von Minderjährigen au« Gewerkschaft«Versammlungen die Polizei in Neug«»dorf von der Vorau«srtzung auögegangen war, d» Gew«Ischaft«veriammlungen könnten »ulfach auch politisch« Er örterungen Vorkommen. Dies« Aufsossung rektifiziert Graf Hohen- thal sehr bestimmt durch den Hinwe,«, man hätte doch «st ab warten sollen, ob politisch« Fragrn angeschnitten würden, und erst dann einschrriten sollen, wenn diese Annahme fich «ährend de« Verlauf« der Ansammlung bestätigt hätte. Diese Anfügung ist geeignet, dem neuen Minist« auch da« Vertrauen der Arbeit«, schäft zu gewinnen, soweit fir nicht vom Parteisanati«mu« ge blendet ist." s 75 Jahre sächfische verfass»!! Km heutigen 4. Sep. tember vollendeten fich 7K Jahre fest der Verkündigung der dem sächsisch«» Bolk« oerliehrntn Landesverfassung. Dies« dem Zeit geist Rechnung tragende Akt nebst «in« Reih« heilsam« Gesetz« «ar durch rin« Bolk«b«wegung heroorgerufen word«n, derrn inne« r« vn«chtigung fich auch di« damaligen rrgierrnd«n Kr«is« nicht zu v«schlietz«n vermochtm. Mft d« B«rleihunq «in« Verfassung «urd« da« seft 1488, also seit beinahe »i« Jahrhunderten, be standene Verhältni» d« alleinigen Brrtrrtuag d« Landerinterefien durch Fürst und bevorrechtigte Stande«herren abgelöst. s Die »«ßehobut« Rekrttte« mögen nicht versäumen, vor Begum de« Mrlttärdienste» dir etwa noch rückständigen Steuern zu bezahlen, da diese dann vom Militärkommando eingezogen wer den. Die Einkommensteuer und di« Zuschläge kommen für die Eingezogenen vom 1. derjenigen Monat« in Wegfall, in welchem d« Eintritt erfolgt, wa« bei der Steuerbehörde nachzuwrisen und zu beantragen ist. Eine Unterlassung der Zahlung würde zunächst die Mahnung und weiterhin die Einziehung de« Steuerreste« durch da« betreffend« Regiment zur Folge haben, wenn nicht Gründe vorliegen, die ein« Abschreibung dieser Steuer rechtfertigen. Durch rechtzeitig« B«folgung dirser Gesetzc»vorschristen wird d«n Militär pflichtigen viel Arrgerni« erspart. Unbemittelten kann die Steuer überhaupt «lassen werden. E« macht fich dann di« Einrrichung ein«« «ntspechenden Grsuchr« an di« OrtSsteuerbehörd« notwrndig. Nlkderlichtenan. Zu drm g«ft«n -«meldeten Unglück»« fall sei «gän^nd berichtet, daß der v«unglückte Handa beit« Kug. Uhlig nicht nur .nebenbei", sondern ständig für da» R ttrr« gut in Arbeit gestanden hat. Ob ein Abgleitrn von d« Wagen, deichsel erfolgt istk Möglich ist e« wohl, aber grshen hat r» niemand, denn da« Unglück wurde «ft dadurch entdeckt, daß do« Ochs-ngespann mtt dem beladenen Wagen führerlo« angehalten wurde, woiaus man beim Such n den verunulückten Fahrer vor fand, jedoch nur mit solch schwachen Lebenszeichen, daß der Be. dau«n»werte keine Äuekunft mehr geben konnte. -j-r Lichteuwalde-Edeeeborf Die Brstattang he« gräfl. Forstmeister«, Herrn Theodor Jäßing, ge»aftett fich za ein« imvoianien Trauerfei«. In d r durch reichen Blumen, und Pflanaenschmuck in -inen kleinen Wald^om umaewandelten Schloß« kap-lle ausg-iah t, ruhte d-« He mgeqangenen st-rblich« Hü « i « M't:rn einer Unq buna, die ihm n seine Eiaen'chaft al« Fürst« mann im Lebt« oe ad-zu an« Herz arwachsen war: inmitten der grünen Natur, inmitten seiner Wald -kurv« Und aus ihn, d-n nunmehr vollendeten ueireu n Dien« st ne« Herrn, konnte wohl kein Wort besser p> ss n a>- da«, was der Prerig«, Herr Pfarrer Schul,e.N ederlichtinau, für seine Gedächtnisrede gewählt hatte. Bus Grund von 1. Mose 24, K8: „Haltet mich Nicht auf, denn Gott hat Gnade zu meiner R sc g-eben, laß« mich, baß ich zu meinem Henn ziehe!" verglich der Seelsorger da« Leben de« Ver blichenen mit dem Wandel de« treuen Knechte« Elies« in der Schrift und zrich-ete dabei ein schöne« Bild vom Leben und Wir ken be« Heimgegangenen. Und >m Tode noch ehrte bissen Dienst herrschaft, bie grätl. Vitzlbumsch« Familie, „ihren alten Jäßing" noch dadurch, daß nicht nur der Herr Grat, dir Frau Giäfin und ne« ersteren Echweft-r, Komtesse Sidonie Vitztbum o. Eckfiädl- DreSven, der T auerfcrer beiwohnten, sondnn Se. Exzellenz der Herr Oberstm-rschall hatte — ein neuer Bewei« seiner Herzen«, güte — der Familie de« Herrn Forstmeister- da« Anerbieten ge» matt, auf dem schönen weihevollen BegrädniSplotz zu L chtenwalde, wo sonst ausschließlich Glieder der oräflich Vrtzlhum chen Familie beigesetzt weiden sollen, die letzte Ruhestätte bereiten zu lasten, welch-« überau« gütig« uns huldreiche Anerbieten aber nicht an genommen werden konnte, da e« der Wunsch de« Verstorbenen war, in Eber«dors an der Seit« seiner Gattin zu ruhen. Dann formiert« fich d-r T auerkondukl zum Zuge nach EberSdors. Unirr dem Portal d«« Schlosst« sttztr man out Anordnung de« MajoratS- herrn den Sarg nochmal« m-der (zum Z chen dr« Abschied« vom alten lieben Schlosst), Herr Pfarrer Schulzr.Lichtrnau richtete mmgr Abschied-wort« an be« Verklärten und dann begab fich der feier lich« Leichenzug nach dem Friedhof», wo der Milltärverein von Lichtenwalde am Grab« de« Verewigten Ausstellung genommen hatte. Bemerkt möge noch sein, daß d« König in Aufsicht ge nommen hatte, Herrn Forst meist« Jäßing beim Uebertritt in den Ruhestand durch Verleihung de« Ritterkreuze« 1. Klaff« vom Albrecht-orden b«sond«r« au«zuzeichnen — rin« Kund«, di« durch Herrn StaatSminift« Grafen ». Hohenthal und Bergen an Herrn Grafen Vitzthum gelangt war. — Chemnitz. Am Montag früh wurde in der Düngergrube eine» hiesigen Grundstück« ein »rngrbvre»» Kind lebend a»f- gefunden. Di« behördlichen Eiörlerungrn nach d« h«zlosrn Mutt« find im Gang«. — Dresden. Die Lvhnbewegnng der KlemtznergehUfe» ist beendet. In «in« gut besucht«« Ansammlung «urdrn die Vorschläge de« Jnnung»au»schuffr» angenommen. Diese Vorschläge enthielten u. a. die neunstündige Arbeitszeit, sowie folgende Stun- denlohnsätz«: Im ersten Gcsellenjahr 88 Pf,., im zweiten 40 Pfg., im dritten 4K Pfg. und für selbständig« Arbeit« KO Psg. Der geforderte Zuschlag für Ueberftunden bez. Nachtarbeit von 2b und bO Prozent >st auf 10 bez. 2S Prozent herabgrs tzt worden D« Zuschlag von 2 Pfg auf Stundenlöhn« von üb« bO Psg. ist von ein« zweijährigen Dauer de» Taris» abhängig gemacht word«n. Davon wollte ab« die Versammlung nicht» wiffen, e» bleibt viel mehr bei der Dau« von unbestimmt« Zeit. — Oschatz. Don d« großen, etwa 500 Arbeit« beschäf tigenden Schuhwarensabiik von Ambrosiu» Marthau» hi« bräunte die Schuhabteilung mtt dem dazu gehörigen Maschinensaal voll ständig au». Bon zwei weiteren Gebäuden wurde d« Dachstuhl zerstLrt. Di« Ursache de» Brande» ist in der Entzündung einer großen Menge zur Schuhfabrikation benutzten Pech» im Maschinen« raum zu suchen. — Leipzig. Die hiesige kgl. Krei»hauptmannschaft hat dem Boot»o«rleih«r Seifert in Leipzig in Anerkennung der von ihm am 1S. d. M. mtt loben»w«rt« Entschlossenheit bewirkten Rettung rin« erwachsenen Person au» Gefahr de» Ertrinken» eine Geld- beloh»»»g bewilligt. — Barua b. Leipzig. Die fett läng«« Zeit mit einer au»wärtigen Firma und dem hiefigen Gtadtrat geführten Unter handlungen «egen d« Errichtung eine« großen Tafelgla-.Hütten« werke« find zu einem günstige» Abschluß gelangt. Die stästi- schen Kollegien habt» rin ca. 1b Acker große« Areal zum Preise von 80000 Mart «worben, da« zu einem Industrieviertel auf geschloffen werden soll. Da» Grundstück erhält ein von d« StaaUbahn abzweigende« Betrieb-gleiS. — Fraueusteiu. Dom Feuer heimgesucht wurd« die vielen Touristen bekann'e Ratömühle im Gimmlitztal. Da» tzauptgrbäude konnte jedoch gerettet werden, während die Nebengebäude und die Schmiede, in welch« da» Feuer au»gekommen ist, niederbrannten. — Falkeustei». Wiederum hat leichtsinniger Umgang mft Schußwaffe« schwere« Unheil angerichtet. Die drei im 20. Leb«n»jahr« stehenden Stick« Merkel, Schädlich und Strobel in Grünbach kamen am Sonntag nachmittag in die Wohnung de» Krankenkaffenkasfier«» R«kel. Obgleich niemand in der Wohnung anwesend «ar, nahm der Sticker M. ein alte« Militärgewehr von. d« Wand. Sch. ergriff die Waffe und zielte damit nach dem mit einem Fernrohr am Fenster stehenden Str. Plötzlich krachte «in Schuß, und Str. sank, von «in« Kugel durchbohrt, zu Boden. Unt« dem linken Schulterknochen war die Kugel eingedrungen und am linken Ob«armmu»kel wied« herauögrkommen. Str. wurde in da» Krei»krankenstift zu Zwickau übergesührt. — Werb» bei Falkenstein. Durch ein Brauduuglück, ver ursacht von Kindern, die mit Streichhölzern gespielt haben, ist der Gutsbesitzer Hüttner schwer heimgesucht worden. Die zwei sechsjährigen Söhne H'S. spielten an d« Scheune mit Streich hölzern. Dadurch -niet Stroh in Brand, und binnen kurzer Zett standen Scheune, Wohnung und Stallgebäude in Flammen. Di« Nachbarn tz'-., der fich mit seiner Frau auf dem Felde be fand, konnten nur da« Vieh retten. H. hatte nicht verfichert wird durch daS Unglück also schwer getroffen. Leid« ist jedoch auch ein junges Menschenleben infolge drS Brandes zu Grunde gegangen. Der 8jährigr Sohn drS Gutsbesitzer» Druffel hatte bei dem Versuch, da« entsteh nde Feuer zu ersticken, so schwer« Brandwunden «litten, daß er bald danach gestorben ist. — Auerbach t. B Die Kgl. Amt-Hauptmannschaft Auerbach macht angefichi« der Tatsache, daß in ihrem V rwaltung»bezirke da« Kartenspiel „Tippen" m den Gast- und Echankwirtschasten «ie -r i h' übe-Hand aenommen hat, bekannt, daß diese» Spiel al» Glück spiel im Sinne Z 285 de« ReichSstrafgesetzbuch« anzusehrn ist, nach welch-- Bestimmung Gast- und Schankwirte, die diese» Sp el in ihren Räumen gestalten, mit Geldstrafe bi« zu 1500 M bestraft w rven. E« wild ferner darauf hingewiesen, daß gegen diejenigen W rl«, die fich der Gestattung de« Tippen« schuldig machen, unnachfichtlich mit der Kozesfiontentziehung ooigegangen werden wird. — Plauea i. B. Wohin «ine falsche Sparsamkeit führt, zeigt folgende Mitteilung der „Neuen Vogtl. Zig." : „Da« neue Ami-gerrchtSgedäude zr Plauen weist in seiner Einrichtung alle Errungenschaften M'd rncn Komfort« aus. Besonder« zeigt auch der Vrihanolungtsaal de« Schöffengericht« eine gediegene Ausstat tung. Nur eine« fehlt — ein Tisch für die Berichterstatter der Presse. In dem Glauben, daß em solcher sofort oder wenigstens am nächsten Tag« herbeigeschifft werden könne, wandten fich die Vert eter der P-essc an den Genchltdien«, der jedoch die Ant wort gab: „Ein Tisch für dir Berichterstatter der P tffe sei vom Kgl. sächsischen Jast zminitterium nicht genehmigt worden. E« sei auch keiner da." Eine Erkundigung an mrßgebend« Stelle er gab, daß da« Ministerium einen Tisch für di« Presse von der Lifte au« SparsankertSgründ!» gestrichen hat Ganz abgesehen davon, daß e« recht befremdlich wirkt, wenn bei einem Gebäude, daS Hunderttausende kostet, mtt der Sparsamkeit beim Pceffetisch begon-.en wird, hat die Siche doch noch eine tieferliegende Be deutung. Unsere ganz« Justiz hat sicher nicht da« kleinste In ter,ff« daran, daß di« P-esse den tzauptgrundsatz unseres Straf, »«fahren», den Grundsatz der O ff nttichkeit, erst recht zur Durch- führung bringt. Die Justizverwaltungen hab n die« auch zum g oßen Te l gewürdigt und jeser^tt für di« L-richt«rftatt« d« Presse besondere P ätze mtt Tischen, dir eine bequeme Gelegenheit «UM Schreiten bitten, tz« ßierfÜWMß gifftlll. E« ist «rstmmlich, daß da« sächsisch« Justizministerium d« Preff« s» w«»ig Entgegen« kommen zeigt." — Olber-H«. In d« vttf«tsch«n Holpoareafabkik im nahen G«dirg»n«ud»rf brach Ke«« au«, da« fich in kurz« Zett Über da« ganze Etablissement »«breitet«. Da« Fabrikgebäude ist zu» T«il ganz nieder« und zu« Lell au«gebrannt. Da« Feuer km» im Kesselhaus zum Au«br»ch. Die wert vollen Maschine» und Schneidebänke wurden ei» Raub der Flammen. Der di« Hol,schneideret enthaftende Teil de« Etablissement« ist ganz zn- stört. Durch dir Feuersbrunst ist di« Mehrzahl d«r in der Fabrik beschäftigten Arbeit« vorläufig brvtlo«. — Zttta». Am 7. Dezember 18V l, als« vor 1» Jahre», «urd« d« vürg«rmttft«r G«rthn« von Bürgstein in Deutschböh- mrn, al« « abrndS im Kreise sein« Familie i« Wohnzimmer am Tische saß, durch einen Schuß, der von der Straß» au« durch da« Fenster abgegeben war, grtüttt. Trotz all« Nachforschungen wollt« r« nicht gelinge», eine Sp« de« MVrder« zu entdecken. In den letzten Monaten jedoch verwehiten sich die Verdacht«- gründe gegen den im Dorfe Haida wohnende» Lisch!« K. Jetzt «folgte nun die Verhaftung de« Genannten unt« dem schweren Verdacht, den Bürgermeister von Bürgstein erschossen zu habe«. Weg,» seine« Aufenthalt« in der Mordnacht hat fich der Ver haftete in solch« Widrrsprüche verwrckeft, daß fast k«in Zweiftl Über di« Tät«schaft brstrht. — D« zur Hebung beim hiesigen 102. Regiment einbrrufene Res«»ist Reichel au« Oo«»d«witz stürzte fich infolge eine« Tobs»cht»»»f«IeS au« dem Fenster de« ersten Stockwerke« auf da« Steinpflaster de« Kasernenhofe«. R. starb al-dato. — Zttta». D« Geh. Kommeqirnrat Preibisch in Reichenau stiftete d« von ihm und seiner Gemahlin anläßlich de« Tode« ihre« einzige» Sohne« «richtete» Walt« Preibisch-Stiftung, di« zur Unterstützung alt« und invalid« ArbeUa, di« im Dienst« d« Firma gestanden haben, dient, di« ansehnlich« Summ« von 16000 Mark für di« Reichenau« und 2KK0 Mart für di« Dittersbach« Fabrik. Tagesgeschichte. Le«tfche» W-tch. — Der Kaiser and seine „Amerikafahrt". Bei der Audienz, die der Kais« vor der Paradetafrl am Sonnabend dem Präsidenten der verflossenen St. Louiser Weltausstellung, FraneiS, gewährte, erwähnte dirser den Besuch drS Kaisers in Amerika, und fügte hinzu, der Monarch könne seitens des amerikanisch«» Volkes eines Empfanges sich« sein, wie « noch keinem Menschen zuteil geworden sei. Darauf antwortet« der Kais«, « fr«ue fich sehr üb« daS Jntrreffe, da» da» amerikanisch« Boll an sein« Persönlichkeit nehme; « würde die Bereinigten Staaten sehr gern einmal sehen, aber « hab« zu Hause zuviel zu tun. — Abge wunken ! — Der Reichskanzler Fürst Bülow hat fich wird« nach Norderney zurückbegrben. Bor sein« Abreise wurde « vom Kais« rmpsangen. — Der Streit um P-dbiel-ki. Di« „Poft" kann nun mehr ebenfalls „aus bester Quelle" bestätigen, daß der Landwirt« schastrminist« ». PodbielSki in seinem Amte verbleibt. All« Nach richten, besagt demgegenüber eine ander« Depesche, wonach Herr v. PodbielSki auf seinem Posten bleiben werde, find irrig. Zwar soll di« Untersuchung im Aall« Fisch« wenig belastendes Material ergeben haben, doch steht daS Ausscheiden deS Ministers fest. Man nimmt an, daß der Rücktritt jedenfalls vor drm Zusammen tritt des Reichstages «folgt. — DaS ist ein ganz müssig« Strett. Man wird ja sehen, welche Lösung die Zett bringt. Dann ist immer noch Zeit, zu jubilieren oder zu trauern. — Die Ratio»aUiberale» »»d bie ReichSfi«a»zref,r«. Hinsichtlich der Stellung der nationalliberalen ReichStagSsraktion zur Finanzresorm nahm d« jungnationalllberal« Berri» Leipzig einen Antrag an, in dem «S u. a. heißt: „Die Reichstagsfraktion möge dem Parteitag in GoSl« Ausschluß geben, warum sie fich die Führung bei der soge nannten Reform angeeignet hat, und zwar m «in« Weise, di« r» durchaus zweifelhaft «schein«« läßt, ob sie noch auf di« nationalliberalen Grundsätze, die im Land« di« Parteifreund« zusammenhalten, irgendwelchen Wett legt. D« Abg. Patzig möge dem Patttttag in GoSlar auSrinandrrsrtzen, wie « «S rechtfertigen will, daß « die Erhöhung de« OttSpottoS gegen den Widerspruch der Regierung und mit einer Begründung empfohlen hat, di« den Anschauungen aufs schärfst« wid«rspricht, denen man in nationalliberalen Wählerkreisea huldigt. De« R-ichltagSabg. Or. Beumer soll Gelegenheit gegeben werden, zu erklären, warum « den Antrag d« Steuerermäßigung zugunsten der toten Hand gestellt hat." — Handwerker »»d StaatSliefer»»ge». Der Fall Tip- pelskirch hat verschiedene JnnungSoerbäad« »«anlaßt, auf ihren Tagungen der Frage näh« zu treten, ob nicht die StaatS- lieserungen i» HandwerkSerzeugniffen unmittelbar an da« Hand werk, unt« Ausschluß von kaufmännischen Vermittlern, vergeben werdrn könnte». „Mtt den Unsummen," so schrieb auch kürzlich die „Nord« wrsto. tzandw.-Ztg.", „welche die Firma ». LippelSkirch in Berlin an AuSrüstungSgegenftänden für di« Schutztrupp«» mr» dient hat, hätte man ein« beträchtliche» Anzahl von Handwerker- Innungen und damit auch den Handwerksgesellen auskömmlichen Verdienst und reiche Arbeitsgelegenheit geben können." Auch d« geschästtführrnde Vorstand der Deutsche» Mittel- standSoereinigung hat an den Reichskanzler und den Lett« deS Kolonialamt» «in« Petition gerichttt, in d« darum gebeten wird, die Au»rüstung für di« Kolonialtrupprn, sowett eS fich um Hand- werkterzeugniffe handelt, künftig nicht einigen Großunternehmern, sondern den tzandveerkSvrrbänden zu übertragen. Hinzu «fährt di» „Disch. Mittelst.-Korr.", daß »S zunächst s«hr die Frag« ist, ob die Firma ». TippelSkirch von ihrem noch bi» 1S11 laufenden Vertrag entbunden wird oder überhaupt entbunden »«den Ian». Di« Angelegrnhett selbst wird in den nächsten Tagen eine Kon ferenz der Vertret« de» Au»wättigen Amte», de« ReichSschatzamte« und de» Reichsjustizamte» beschäftigen. Selbst ab«, wenn wegen der bekannten Vorgänge der Vertrag mit der Firma Lippeläkrrch gelöst werden sollte, dürfte nicht daran zu denken sein, daß di« Arbeit«» d«n Handwerterorrbänd«» üb«ttragen w«d«n, und zwar au» folgenden G üad«n: Ersten» ist »an überhaupt abgeneigt, bezüglich der Lieferungen für di« Schutztruppe «in ganz neue« Verfahren, wie da» di« Uebrttragung d« Arbeiten an di« Hand« werkeiverbänd« wär«, «inzuführrn; zweitrn» müssen die Lieferung«! meisten» auß«ord«ntlich schnell «folgen, und »an befürchtet, daß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)