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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190608159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-15
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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M O N Hauptmmm ist »«ttwtm mit de» Märchmdranm „Du verfunttne Glock» und du» Schauspiel „Siche Bernd', dann wären zu nennen Mry«r-F-rstaI reizmdes Schauspiel „AltHeidllberg' »il der da» studeuilsch« Leto in der süddeutschen Musenstadt ftisch schildern, den Handlung, serner dechelden Autors Lustspiel „Der Biel« »epr^tt' Richard Saß' Siauu steht aus de» Repertoire »er. »eichuet »st dun Fünfakter „verlorene» «lack', der unvenvüst. lich« Kadelburg «st einem seiner neueren Schwänke: „Der Weg zur Hülle", dann finden wir n»ch di« englisch« Dieb», und De- ttktivkmnödi« „Sherlock Holmes' von Bozenhard, sowie di« im Publikum große Heiterkeit auslösenden Novitäten „Ledige Ehemän- ««" von Kmt Kraatz und Leo Stein und „Die fünfte Schwadron' von Paul Langenscheid. Und der ganz« Aufwand an prächtig«» Kostümen und di« reich« Nuswahl an Bühnmverwandlungm, «elche die Gesellschaft den Vorankündigungen zusolg« mit nach hier bringt, wird zu sehen sein in dem großen Ausstattungsstück d'Enmrys: „Die Reise um die Erd« in SO Tagen', sowie in dun am SrSffnungsabend (Donnerstag) in Szene gehenden Lust spiel: „Am Haft König Ludwig XIV." Um nun aber auch weit, grhenden Ansprüchen in bezug auf Bühnenausstattung in »ollem Maße genügen zu können, ist, wie uns mitgeteilt wird, der vühnenraum des „Schützenhauses', welcher sich mitunter als zu beschränkt erwiesen hatte, erweitert worden insofern, als die ein gebaut« Orchrstermuschrl jetzt weggenommen werden kann, sodaß für di« Zukunft «in doppelt so großer als der bisherig« Bühnen- raum zur Verfügung steht. Man sieht also, es find alle An strengungen gemacht worden, um die Möglichkeit zu künstlerisch vollendeten Theattraufführungen zu bieten, und wenn da« En semble hält, was es in der Borreklame verspricht, so find di« Vorbedingungen dazu erfüllt. Rua wird es nur noch an unserem Publikum liegen, der Theatergesellschaft des Herm Direktor Peinert durch zahlreichen Besuch der Aufführungen für aufgrwandte Rühen und gebracht« Opfrr «in« Entschädigung zu gewähren. sr. Lie Grundsteuer ist fällig! Wir werden ersucht, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß di« E>rundsteu«r fällig ist, und daß sich die mit der Zahlung noch im Rückstand Befindlichen «st der Begleichung beeilen möchten, wenn sie der zwangsweisen Beitreibung aus dem Wege gehen wollen. -fdä. Et» Werkführerjubiläu« wurde gestern in der „Deutschen Reformbettenf^rik M. Steiner u. Sohn, Akt.-S«s." gefeiert. Da» gesamte Arbeiter- und Kontorpersonal hatte im Fabrikhof Aufstellung genommen und konnte der Ueberreichung einer golden«« Uhr al» Stiftung der Aktionäre, einer goldmen Kette au» dm Ritteln der Arbeiterschaft und einer Aktie au» den Prioatmittrln de» Herm Steiner an den Werkführer Herrn Louis Fritzsch« beiwohnen, der 25 Jahre lang seine Dimftt der Ent« «icllimg der „Deutschen Reformbettenfabrik" gewidmet hat. In sriner Ansprache betont« Herr Steiner, daß er diese Verdienste seines ältesten Werkführer« Fritzsch« nicht allein in seinem großen Fleiß und seiner Pflichttreu« und Elewissen Hastigkeit erblicke, sondern in der besonderen Fähigkeit, seinen Arbeitern Luft und Liebe zur Sach« zu machen, sodaß sie dessen Wünsch« und An ordnungen gern erfüllen und gerade im Reffort de» Jubilar» kaum nennen»werter Wechsel unter den Arbeitern stattgefunden hab«. Er wisse diese treu« Pflichterfüllung wohl zu würdigen und habe sich längst als Schuldner des Jubilars betrachtet, der die ernsten und schwersten Zeiten seines Leben» mit durchgekostet hätte. Der Ehrentag, der seinem verdienten Mitarbeiter bereitet worden, sei aber auch sein (Steiners) Ehrentag, denn noch vor wenigen Jahren hätte er sich nicht träumen lassen, daß seine Rittel ihm jemals erlauben würden, die Verdienste eines seiner Arbeiter durch Erhebung unter di« Aktionäre zu würdigen. Diese» Ereignis aber biet« ihm «in« willkommene Grttgrnheit, seine »«- sammelten Arbeiter auf die Gefahren hinzuweisen, in denen die unpersönlichen Gesellschaften gegenüber dm „persönlichen' stehen, in welchm die Arbeiter für eine bestimmte Person im Gegensatz zu dm ersteren, in denen sie vorwiegmd für da» Kapital tätig find. Es würde, sobald di« Aktien der „Deutschen Reformbettenfabrik' gut« Dividend« liefern, in der „Bolksstimme" und womöglich im „Lorwärt»" d«r allbekannte Schrei laut werden: „Wie muß Steiner seine Arbeiter aus-eso-m oder geschunden haben, um solche Dividend« zahlm zu können!' „Sie sind mein« Zeugen,' fuhr Steiner fort, „daß der größt« Teil unter Ihn«» in 3b Jahren ebenso redlich und ebenso fleißig und treu mit mir gearbeitet hat, wie in dm letzten S—4 Jahren. Ich hab« Ihnen viel geringer« Löhn« zohkn können, und trotz großer Umsätze von wett über eine Million Mart im Jahre hab« ich nicht» «rübrigt und stand, gmau wie Sir, Jahr um Jahr auf demselbm Fleck. Erst von d«m Lage ab, wo sich da» von der Sozialdemokratie verhaßte Kapital in unsere Dienste gestellt hat, ist über mich und über Sie das Gefühl der Beruhigung gekommen und von Stunde ab «arm die Mittel vorhanden, Filialen zu etablieren, Reklame zu machen und di« Wege rinzuschlagen, welche fich als di« nutz- dte tiefe Röte, die momentan das schöne Gesicht der Schwester überflog; sie machte sich am Samowar zu schassen. .Guelle Idee!' Da» war alles, waS sie antwortete. ES sollte scherzhaft klingen, aber der Ton hatte etwas Gepreßtes, Unsicheres. In diesem Augenblick trat Frau von GieSbrecht, die HauS- genossin der Gräfin, über die Schwelle. Sie war eine vermögens lose, entfernte Verwandte, wurde Tante genannt und bekleidete die Stelle einer Dame d'honneur bet der jungen Witwe. Beide Damm sympathisierten nach keiner Richtung bin mit einander. Frau von Gicsbrecht war durch Kummer und Fehl- schla ie im Leben verbittert. Gräfin Bartuch hatte eine entgegen gesetzte Behandlung vom Schtcksaal erfahren und war dadurch übermütig und tn gewissem Sinne anderen gegenüber rücksichtslos geworden. Der gegenwärtige Augenblick zählte zu den wenigen, wo der Eintritt ihrer Verwandten ihr wirklich erwünscht war: sie begrüßte dieselbe deshalb auch mit einem besonders freundlichen .guten Abend, Tante Sophie", und fügte hinzu: .Nun, wie gehts, Du kommst ja so spät?" Prinz Alexander erhob sich langsam aus seinem Sessel, ver beugte sich mit einer gewissen halb verbindlichen, halb vornehmen Lässigkeit und sagte mit halblauter Stimme: .Guten Abend, gnädige Frau." .Du wunderst Dich, daß ich spät komme," bemerkte die An geredete zur Gräfin gewendet. .Du scheinst vergessen zu haben, daß die Kinder zum Nähen bei mir waren, und ich hielt es im Leben stets so," — hierbei hob sich ihre Stimme und die grauen, scharfblickenden Augen flogen von Xenia zum Prinzen — .daß ich die Pflichten dem Vergnügen vorgehen ließ." Arme Tante Seraphine! Wie freue ich mich, daß ich nie Pflichten hatte oder habe," spöttelte die schöne Frau. .Ich meine, Du hättest sie in der Erziehung Deiner Tochter," lautete die scharfe Entgegnung. .Meiner Tochter? Meiner kleinen, süßen Rosa Marie? Himmlischer Vater! DaS Kind, da» kleine reizende Geschöpf mit dem häßlichen Wort .Pflicht" in Verbindung zu bringen! Ab«r Tante Srraphine!" (Fortsetzung folgt.) dringendsten erwiesen Hatz««. Wenn na« unser Unternehmen er träglich wird, so sollen Sie mir bezeugen, daß Sie fich nicht schlechter stehen, als vorher, daß Sie bessere Löhn« bekommen haben, als früher, und daß von einer Ausbeutung Ihrer Kraft in unserer Fabrik weder zu den schlechten Zeiten, noch in den guten Zeiten di« Red« grw«s«n srin kann. Dann aber wollen Sie auch Ihren Freunden in anderen Betrieben sagen, daß alle diejenigen Unter nehmungen, welch« gute Dividende abwerfen, gleichsam di« groß«» Lose im Lot'eriespirl des Kapitals find und das Kapital aus dm Taschm der Besitzenden locken, um es in dm Dimst der Industrie zu stellen. Wenn die Industrie mit ihren Schwankungen und Gefahren nicht mehr Erträgnisse liefert, wie Etaatspapiere und sichere Hypo theken, so wird jeder Kapitalist fich hütm, sein Geld in irgmd «in in- dustritlles Unternehmen zu stecken, so werden Sir und ich und tausend andere Unternehmungen nichts zu tun haben, dir Industrie wird und muß zugrunde gehen. Daß das Ihnen so wenig nützt, wie dm Unternehmern selbst, brauch« ich wohl kaum zu beweisen, darum lass«» Si« «» unser« gemeinsame Sorg« s«in, gerod« unser Unternehmen zu sördern, damit wir nach einigen gutm Jahren die Mittel vom Großkapital zur Verfügung gestellt bekommen, unser Unternehm«« w«iter und weiter auszubilden und zu ver größern. Dazu kann jeder einzelne unter uns viel beitragen und die Gesamtheit hat den Nutzen davon." — Nach kurzer Rede de» Kassierer» Herrn Betthold und den Aeußerungm de» Danke» in bewegten Motten schloß die kurze Frier. s Was «iue böhmische Zeitnug v»m sächsische« Hof« weiß! Unter dies« Spitzmarke schreibt man dm „Leipz. R. Nachr.": Aus Anlaß des Todes der Prinzessin Mathilde von Sachsen« Eoburg-Gotha tischt die „Reichenberger Ztg.' (Böhmen) ihren Lesern folgendes Märchen auf: „Die Prinzesfin Mathiwe von Sachsen-Eoburg-Gotha, geboren am 19. März 1863, war das älteste Kind de« am 1b. Oktober 1904 verstorbenrn König» Georg von Sachsen, au» seiner Ehe mit der Infantin Maria Anna von Portugal (1- b. Februar 1884). Sie war eine Schwester de» jetzt regierenden König» von Sachsen, Friedrich August (geb. 2b. Mai 1861), d«r Gattin de» Erzherzog» Otto, Erzherzogin Maria Josefa (geb. 81. März 1867), de» Prinzen Johann Georg von Sachsen (-j- 24. Mai 1904 slj) und de» Prinzen Max von Sachsen (geb. 17. November 1870). Si« war wegen ihrer ausgesprochen ultramontanen Gesinnung und wegrn ihres unheilvollen Einflusses, welchen sie am Hofe de» jetzigen König» von Sachsen zur Zett der Ehrirrung der ehe maligen Königin (!) und jetzigen Gräfin Rontignoso, auögeübt haben soll, im sächsischen Volke nicht sonderlich beliebt. Sie «ar unvwheiratrt geblieben und Eternkreuzordensdame." Die „Reichend. Ztg." hat damit da» Unmöglichste geleistet. Nicht nur» daß die Mär von dem „unheilvollen Einfluß' ledig lich ein Phantastegespinst der guten Reichenbergerin ist, sondern fit läßt die Gräfin Montignoso einfach zur ehemaligen Königin avancieren. Prinz Johann Georg soll nach der „Reichend. Ztg." außerdem bereits am 24. Rai 1904 gestorben sein. So ftrht's geschrieben in der Nummer vom 7. August des in Reichenberg in Böhmen erscheinenden Blattes. Kaum glaublich, aber doch wahr! — Mittweida. Zum Technikum - Aulageufest am Sonn- abend und Sonntag brachte« die Züge wieder Tausend« nach d«r reichbeflaggten Feststadt, aber auch per Auto, Wagen, Rad und zu Fuß trafen Ungezählte rin. Der Neumark« bot mit seiner prächtigen Girlanden-Dekoration ein entzückendes Bild, ebenso der „Glückstops", eine Gabenlotterie, deren Losverkaus 60 junge Da mm übernommen hatten. Oben vor dem Technikum das gleiche festfröhliche Treiben, hier fand die Ausspielung von Gänsen statt. Im „holländischen Dorf", da» in seiner künstlerischen Aufmachung wirklich sehenswert «rar, bot ein schöne» Bild da» mächtig«, auf« getakelte Schiff, und al» gar schmucke Holländerinnen zum Har« Inner Tulprntanz antraten, da wollte der Beifall kein Ende finden. Im Hauptrrstaurant war nichts von einem Bierkrieg zu spüren, im Gegenteil, man schlürfte in vollen Zügen da» goldige Naß und li ß fich dazu von Preßnitzer Rufikanten etwas aufspirlm. Das Variü!4-Theat« hatte man diesmal in dm Hinteren Teil der Anlagen verlegt, trotzdem war der Zuspruch rege. Eine weitere Sehenswürdigkeit bildete der Seeberograph, und zu einem Glanz punkt im besten Sinne des Worte» gestattet« sich nach Eintritt der Dunkelheit dir Illumination de» ganzen, «eit au»ged«hntm Festplatzes. Die tanzlustige Jugend vergnügte fich beim Festball in „Stadt Chemnitz" und im „Schillergarttn", und wer da keinen Platz fand, kauft« fich Konfetti und bewarf damit mitten im Tru bel seinen lieben Nächste«, natürlich erst recht, wenn dieser „liebe Nächste" weiblichen Geschlecht« und dazu noch hübsch »ar. Erst um Mittemacht nahm der Trubel ab und Lausend« drängten fich dann aus den Bahnsteigen, um auch nur ein kleine« Plätzchen im Wagm zu haben. — Freiberg. Der seit etwa vier Wochen verschwundene Lehrer Nickol von hier, welcher wegm Sittlichkettsverbrechms o«r» folgt wurde, ist in Wien verhaftet worden. In dm nächsten Lagen wird seine Auilieserung ersolgm. — Dresden. Dir zwritr Privatklag« der Kammersrau Mi lewsky gegrn den kaiserlichen Kammerherrn ». Blumenthal wurde zurückgewiesen bez«. da» Berfahrra eingestellt, well die Klägerin, die fich zurzeit in Swinemünd« aushält, trotz rechtzeitiger Ladung nicht erschienen war. Ihr Schwager, der Kaufmann Klage, wurde wegrn Nichterscheinen» zu 20 Mark Grldstrafr verurteilt. Damit ist die ganze Angelegenheit erledigt. — Wahre«. Da» zwei Jrhr« alt« Söhnchen de« im Fabrik- grundstück der Firma W. V. Pittler wohnhaften Portier« Knorr stürzte vom Borsaal de« obersten Stockwerke« bi« in« Parterre hinab und erlitt einen Schädelbruch. Ec starb auf dem Tran»« port nach dem Leipziger Stadtkrankrnhau«. — Demitz-Thumitz. Auf der hiesigen Bahnstation trat der in Bischofswerda ansässig« bekannt« und beliebt« Rechtsanwalt Zieschang nach dem Warnungsruf dcs diensttumden Beamten von dem Bahnsteig aus das Hauptgleis und wurde in demselben Augen blick von dem von Bautzen kommenden Personenzug überfahre«. Der 53 Jahre alte Mann war sofort tot. Er war verheiratet und Vat-r eine» erwachsenen Sohne». Wahrscheinlich ist, daß Zieschang in der Eile gedacht hat, der Zug fahr« aus d«m Neben« gl«i» ein. — Leipzig. Der Metallarbtiterau»stand in der Maschinen« sabrik von Sy. Man»seld in Leipzig-Rmdnitz hat nach achtwvchiger Dauer mit einer Niederlage der Streike»be» gemdtt. Da sich während der Zett de» Au»stand«» viele Arbeitswillig« sanden, konnten von drn 250 in den Streik getretenen Arbeitern nur 58 wieder eingestellt werden. — Sine planmäßige Agitation «»ter bk« La»barbeiter« hat di« G«neralv«rsammlung des nahezu an d preu Ein! die d«»h Bol gan: der »- 1 Büch kom d«r nrllr «am »ttd d« ! Heim lebens Wahl «es» Wahl schäft' Wald sür dl inW ia wel aufzust «usgm dm kü Kaadid trim Pillsch' wenigs! von N D drücken darin! vität', kuhspi« polttis. Boden P«ff« D dm r „Ran zeugur gelten wort anzuft wie d Briefe anders unmer zu w Henn di« P Groß« hat H gutzur «an i m«rgi Pflich spmsti be« ge^r »ff« Zuni christ «ereil wütt d«rn In I hing «oögl werd fol, dm. Gm Sch werk bei« gliü Gm nati- land 100000 Mitglieder zählend«« Verband«» der Fabrik-, Land- und Erdarbeiter Deutschland« beschlossen. E« soll« Agitator«, di« mtt dm wirtschaftlichen, sozial« und rechtlich«« Beichättutssm d« Landarbeiter »ettraut find, verband«settig ang«ft«lU ««dm; Flug- blätter und eine besondere Beilage da Lerbmwsorgan« sollm dl« „nötige Aufklärung' bewirken. Jed« Lohnbewegung hängt von der Zustimmung d«« Zenttalvorftande« ab; Nngriffsstreiks «üffm «inen Monat vor v«,inn «ngemelort wervm. — Gleich dm Bäckergesellen ist auch den in ein« Lohnbewegung ftehmden Fri seuren rin Botzkott-Ginhaltsbtsehl zugegangm. — Leipzig. Aus dem hiesigen tz-upttelegraphenamt ist ein Bra«d -»«gebrochen. Sämtlich« t«l«graphisch« Leitungen find durchgebrannt mit Aulnahm« derjenigen nach Hall« und Dr««den. Di« telegraphisch« Verbindung mit verlin ist nach zw«iftündig« Unterbrechung wieder hergtstellt worden. Bereit« nachmittag um 4 Uhr wurde der Betrieb ün »ollen Umfange wi«d«r aufgenommm. Da« jetzige Provisorium wird ohne Betriebtstörung in kürzester Zett in dm normalen Zustand übergeleitet »«dm. Da der Brand gerade in die Mittagsstunden fiel, so halt« natürlich auch die vörs« bi« zu einem gewissen Grad« unter seinen Folgm zu leiden. — Okls»itz i. E. Am Sonnabend nachmittag ist im Schacht der Steinkohlenwerke „Derein«glück" der Bergarbeiter Egg töd lich vermrglückt. Er kam mtt dem Kops« an dir elektrische Lei tung, an «elch« angeblich di« schütz«nd« Verschalung gefehlt haben soll, und wurde sofort getötet. Wiederbelebungsversuch« blieben erfolglo«. — News« bei Glauchau. Sin schrecklicher Uuglücksfall, d«m leid« »in Menschenleben zum Opfer fiel, «eigntt« fich am Sonnabend »ormittag in d« hiesigen Papierfabrik. Dott wurde der Arbeiter Bauch, al« er mtt dem Schminen d« Dampfmaschine b«schäftigt «ar, von dies« gefaßt und derart, herumgeschleudert, daß er einen komplizietten Schädelbruch davontrug. Ins Kranken- hau« zu Waldenburg tran«portirtt, «lag der Unglücklich« dort kurz danach s in« furchtbarm Verletzung. — Lngan. Von dm in diesem Jahre hier aufgetrrtenm zahlreichen Gewittern «ar wohl das am Sonnabend aackpnittag 5 Uhr niedergegsngene da« bi« j tzt schwerst«. Plötzlich« Nacht trat rin; furchtbare Regeamaffen warf e« Hemieder; «in b«druttnd«r Hagelschlag richtete mannigfachen Schaden in den Gärtm und an den Obstbäumm an. Bon den Waffermassm find di« Straßm und Weg« vielfach stark auögespütt und an manchen Stellen stark mtt Haldenschutt überschwemmt worden. — Rasch««. Da« 8*/, Jahre alte Töchterchen d« Familie Solbrig hi« war seit einigen Tagen spurlo« verschwunden. Durch die Sanitätskolvnn« ward da» Kind jetzt in eine« vmunm tot aufgefuude». E» hat vermutlich di« aus dem Brunnen liegend« Bretter beim Spielen «rggeschoben und ist dabei hineingesallm. — Schöneck. Au« Li«be»gram ist di« 20 Jahr« alle böh misch« Arbeit«« Putz« mit ihrem acht Monate alten Kind« ft» de» Tod gegangen. Da« Mädchen wollte da« Verhältnis mtt ihrem srüherm Geliebten, d« gegenwärtig zum Militär eingezogen ist, lösen, «eil sie einem andrm ihr« Neigung zugewandt hatte. Di« Sltrrn de« Mädchen«, die zur Sommer«zeit ebenfalls hi« in Arbeit stehen, wollten aber von dem Wechsel in d« Person d«s zukünftigen Schwiegersöhne« nicht« wissen. Da« Mädchm grämt« sich darüber so, daß r« den Entschluß saßte, mtt d«a> Kind« in dm Tod zu gehen. In der Nacht zum Sonntag stürzt« sich di« Lebmämüde mit d«m Kind« in einm Waffettümpel, d« zmn Schöneck« Säge- und Ziegelwerk gehött. Am Sonntag früh sand man di« Leichen. — Waldenburg. 60 Jahr« find v«rfloff«n, daß Lumvat« Jahn auf Veranlassung seine« Studiengmoffm, de« Fürstlichen Leibarzte« BezirkSarzt Hosrat vr. msl. Streit, hi« «eilt«, um an einem Turnsrst teilzunehmen, da« von 14 Vereinen au« Borna, Lunzenau, Burgstädt, Frankenberg, Limbach, Hohenstein-Ernst thal, Lichtenstein, Zw'ckau, Glauchau und Penig arrangiert worden war. Auf diesem Fest» bildete selbstverständlich Jahn dm Mitttt- punkt. Zur Erinnerung an diese Lage stellt« nun auf d«m am 26. Februar 1905 in Zwickau abgrhaltenm Gauturntag des Westlich-Sächsischen Grmzturngaue« der hiesig« Lurrwerein dm Antrag, an d«m Haus«, in dem der „Atte im Barte" gewohnt hat, «ine Gedenktafel zu errichten. Dies« Antrag wurde an genommen. Der am 25. Februar d. I. in Meerane «-gehaltene Gauturntag beschloß dann, die Feier der Gedeuktafelweihe «u 12. August abzuhalten, dafür da« Gauturnfrst ausfallm zu lassen, die Fei« ab« turnerisch au«zugestalten und zu ein« allgemeinen zu machen. Dir Fei« wurde vormittags 11 Uhr mtt eine» volkltümlichm Wettturnm (Dreikampf) eingeleitet. Nachmittag» bewegte sich «in stattlich« Festzug durch di« Straßm d« Stadt bis zu» Markt«, wo di« am ehemaligen Wohnhaus d«s Hofrat vr. Streit angebracht« Tafel feierlich geweiht wurde. Dman schloffen fich auf dem Marktplatz Freiübungen von etwa 150 Turnern. Rach diesen Hebungen begaben fich di« Festttilnehm« zum „Schönburg« Hof", wo «in Komm«« stattfand. Nicht un- «rwähnt mag noch bleiben, daß an dem Feste noch vier Mann tellnahmm, denen es «inst hi« im Jahr« 1846 »«gönnt war, d«m Turnvater Jahn in» Auge zu schäum. Es «arm dies Feodor Gräntz-Shemnitz, Schneid« und Wagner-Glauchau, sowi« der ehemalige Kreisturnrat Lorenz Held-Zittau. — Plast« i L. Bei dem Bau der dritten hiesigen Bür gerschule stürzt« gestern da» mittler« Dach zusammen und begr»b 20 Arbeit er. Drei von ihnen trugen «Heblich« Verletzung« davon. Ein« Untersuchung ist eingeleitet und der Bau behördlich gesperrt worden. — Neugersdorf. Wegen Verkürzung der Arbeitszeit haben fich di« Jnhab«r d« hiesigen größten Textilfabriken mtt d« Arbeiterschaft geeinigt. Di« vereinbatt« Arbeitszeit beträgt einschließlich ein« viertelstündigen Frühstückspause 10 Stunden und ist für Sommer und Winter festgesetzt auf die Zett von r/,7 Uhr früh bis 12 Uhr mittag», und nachmittags von */,- bi» 6 Uhr. Der Reichstagswahlkampf in DöbelwRoßwein nimmt schon jetzt, noch eh« di« zu «in«m Kartell zusautdmgefchlos« smen bürgerlichen Parttim in die Agitation»arb«it eingetretm find, recht merkwürdig« Form« an. Und zwar durch das Dazwischen« trettn, wir rs der Vorsitzende de« Landesverbandes der freisinnigen Volkspariei im Königwich Sachsen, Landtagsabg. Günther-Plauen i. V., sür richtig zu halten scheint. Auf Günthers Bekannt machung, daß der Freisinn die gemeinsam« Kandidat« Haff« nicht unttrstützen, sondern selbst «inen Kämpen freisinnig« Färbung ins
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