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H88 ISO« Rittwoch, »e, 15. «»«»ft Frankenberger Tageblatt Anzeiger 65. Jahrgang. begründet 1842. -MN flr die MiMe AinkhiulMmiischlist MH, di; MM ZMmcht md dm Mlrst zu Irmkmderz i. Zs. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G- Roßberg in Frankenberg i. Sa. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligenAusgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. S1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzetgenpret»: Die 5-gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 -Eingesandt" im Redaktionsteile 30 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Extragebahr berechnet. Jnseraten-Auuahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expedittonen. Erfcheiut a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- . preis vierteljährlich 1 .4t 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Dte Monarchenbegegnung in Cronberg. ** Morgen werden in Schloß Friedrich-Hof bei Cronberg der deutsch« Kaiser und der König von England zusammentreffen. Damit findet da» vor Wochen und Monaten namentlich in der deutschen Presse mit Vorliebe betriebene Frage- und Antwortspiel „Konunt er — kommt er nichts* sein Ende. Die Optimisten, die da meinten, er kommt, haben gewonnen. Er kommt also, König Eduard nämlich. Eg find Jahr« «rgangrn, daß sich Kais« Wilhelm und sein königlich« Oheim nicht mehr gesehen und gesprochen haben, wa» dann di« allerding- wohl kaum unbegründet«» Gerücht« von per sönlichen Differenzen zwischen den beiden hohen Verwandten ent- , stehen lieh. Diese Gerücht« erhielten namentlich dadurch eine Ver- stärkung, daß bei d« Reise de« Kaisers nach Marokko im April vorigen Jahre», als gerade auch König Eduard ein« Erholungs fahrt im Mittelmeer unternahm, ein Zusammentreffen offenbar von bewen Seiten vermieden wurde. Weit« war es sehr auffällig, daß di« vergang«neS Frühjahr geplante Rittelmeerreise des Kaisers plötzlich unterblieb, als König Eduard just zur selben Zeit wie derum ein« Mittrlmttrrtise ins Werk setzte. Der augenscheinlichen Erkaltung d« Beziehungen zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard entsprach nachher auch die immer mehr hervortretrnde po litische Spannung zwischen den beiderseitigen Regierungen und Reichen, die, wie «innerlich, im Sommer 1905 «inen bedenklich Hohm Grad erreicht, sodaß die Möglichkeit eines deutsch-englischen Krieges, in welchem Frankreich als Verbündet« Englands zweifel- los eingegriffen haben würde, nahe genug lag. Hieß es doch, König Eduard selber sei ein eifriger Förderer eine« gegen Deutsch land gerichteten mglisch-franzöfischen Bündnisse«; allerhand deutsch feindliche Pläne wurden dem englischen Monarchen unterschoben, und das intime Verhältnis König Eduard» zu dem deutsch-feind lichen Minister Delcassö, der dann wegen seiner gefährlichen kriege rischen Politik gerade noch zur rechten Zeit zum Aurscheiden aus dem damaligen franzöfischcn Ministerium Rouoi« veranlaßt wurde, konnte nur dazu beitragen, die Behauptungen über die deutsch, feindlichen Gesinnungen König Eduards zu bekräftigen. Unterdeffen hat nun ober in den bislang gespannten Be ziehungen zwischen Deutschland und England ein erfreuliche» Um schwung zum Besseren sich vollzogen, dank hauptsächlich den Be mühungen verständiger und einflußreicher Männer in beiden Län dern, das fie früh« verbindende offene loyale Verhältni» nneder- herzustellm. Hierzu gesellte sich der Regierungswechsel in England; an di« Stelle des konservativen Ministeriums Balfour, dessen Politik Deutschland gegenüber von unverkennbarer Zweideutigkeit war, trat da« liberale Kabinett Campbell-Vannerman, da« von Astfang sein« RegierüngStätigkeit an den Wunsch bekundet«, wieder zu einem mindesten« erträglichen Verhältnis zum Deutschen Reiche zu gelangen. Da- ist denn auch geschehen, und wenngleich man wed« englisch- wie deutscherseits die getrübte Vergangenheit der letzten Jahre bereits »«geffen hat, so hofft man doch auf eine freundlichere Zukunft. In der Tat find dir Beziehungen zwischen hm Kabinetten von Berlin und London wieder normaler geworden, und darum kann man hüben wie drüben die nunmehr vor sich , geheffde Begegnung Kaiser Wilhelm« mit König Eduard nur mit »in« gewissen Genugtuung begrüßen. Man hat zwar versucht, der Zusammenkunft in Cronberg die politische Spitze zu nehmen. Schrieb doch jetzt erst die „Allg. Ko«, d. Reuter-Bur.*, „obgleich der Begegnung drS König» Eduard mit dem Kaiser keine diplomatische Bedeutung zugeschrieben werden kann, wo« schon au» dem Umstand hervorgeht, daß keiner von beiden von seinem au»wärtigrn Minister begleitet wird, so werdm doch alle, welche den Wunsch hegen, daß England und Deutschland zu ihrer alten historischen Freundschaft zurückkehren, sich über dieses Ereignis freuen*. Daß das nicht ganz stimmt — die Ableugnung der „diplomatischen Bedeutung" nämlich —, zeigt schon die gebige Meldung, nach welcher RrichSkanzl« Fürst Bülow am kommenden Freitag seinen Urlaub unterbricht und sich von Norderney nach Cronberg begibt. Zu einer Besprechung, welch« die politische Färbung eigen ist, dürfte es also doch trotz der mittlerweile erfolgten Abreise König Eduard« zwischen Kaiser und Kanzler kommen. Außerdem erhellt der politisch« Charakter der Monarchrnbegegnung auch schon daraus, daß d« englische Botschaft« am Berliner Hofe, Sir Frank Cavenilish Las celles, ihr beiwohnen wird und Staatssekretär des Aus- wärtigen Amts, v. Tschirschky, sich ebenfalls zum Kaiser nach Wil- helmshöhe begeben hat. Dies« Entrrvue aber eine ganz besondere Tragweite im Sinne- ein« intimeren Annäherung England« an Deutschland zu«kennen zu wollen, wär« ganz b«stimmt vrrfthlt. Dazu ist König Eduard in seinem Lande viel zu viel Privatperson und für seine Handlungen der eigenen Regierung in geringerem Maße verantwortlich al» Kaiser Wilhelm der deutschen. Das deutsche wie da» englische Volk müssen schon zufrieden sein, wenn «S sich Herausstellen sollte, daß die Aussprache de« kaiserlichen Neffen mit dem königlichen Oheim da« Ihrige zur Beseitigung einig« Spuren der zwischen ihren Ländern bestandenen Sntfrem- düng und de» vorhanden gewesenen Mißtrauens beitragen wird. Ganz werden sie nicht au» der Welt geschafft, und wir find über zeugt, daß schon acht Tage nach Cronberg wenigstens in der eng- lisch«» Presse da« Ereignis vergessen und die Töne, di« heute al« Friedensklänge erscheinen mögen, dann ganz ander» klingen werden. Auf Erden unterliegt eben alle» dem Wechsel der Zeiten, aber auch alle». * * * Ueber die Auffassung der leiteudru Kreise iu Berlin wird von dort berichtet: Der politische Wert der Zusammenkunft besteht vor allem darin, daß König Eduard, nachdem er im Vor jahr Deutschland berührt«, ohne seinen Neffen zu besuchen, die-mal den Besuch nicht unterläßt. Im Vorjahr war da» offenkundige Hervortreten mangelnder guter persönlicher Beziehungen, im Hin- blick auf die politische Lage, kaum ausgefallen. In diesem Jahr« hätte rin Unterbleiben des Besuche» umso peinlicher berührt, al» inzwischen in England wie in Deutschland im Sinne einer An näherung Kundgebungen ftattgesunden haben, die nicht überschätzt, ob« auch nicht unterschätzt werden dürfen. Die Begegnung in Schloß Friedrich»hof kann der Fortsetzung jener freundschaftlichen Bemühungen nur förderlich sein. Denn diese bedürfen, um er folgreich zu sein und den Gang der Politik tatsächlich zu beein flussen, steter Anregung auch seiten» der maßgebenden Kreise. Schon jetzt ist die bedeutungsvolle Tatsache zu verzeichnen, daß seit dem letzten englischen Kabinett»wechs«l die diplomatischen Be ziehungen zwischen England und Deutschland einen über die nor mal« Korrektheit hinaukgehenden Grad von Wärme «langt hab«n, der für die Fortdauer dies« guten Beziehungen «in« «u-rrichtnde Gewähr zu bieten scheint. Oertliches und Täch-fche-. Nachdruck unsrrrr Srtltche« vrliMalderichtr ist nur «tt Ourllruau-at« ^stattet.) Frank«nb«rg, 14. August IVOS. jr. ktadtvervrdueter Mübiu« s. In diesem Jahre hält der Tod unter den Mitglied«« der städtischen Kollegien Ernte. Am 28. März verschied Herr Stadtrat Justizrat Reinholdt, am 3. Juli raffte der Tod Herrn Stadtverordneten Leipart dahin und heute in den frühen Morgenstunden schloß Herr Stadt verordneter und NSHmaschinenhändl« Ernst Louis Möbius nach längerem Leiden für immer di« Augen. D« Heimgegangene stand im 58. Lebensjahr; « «freut« sich d« Wertschätzung weitester Kreise und das Vertrauen sein« Mitbürger berief ihn zu langjährig« Mitarbeit an den Geschicken unser« Stadt ins Stadtverordnetenkollegium. Dort wirkt« « von 1882—1884 und nach ein« Paus« von sechs Jahren seit 18S0 ununterbrochen bis jetzt. Sein Mandat lief bis Ende 1907. Leid« setzte der Tod schon jetzt seinem Leben rin Ziel. S«in Andenken ab« wird in d« Bürgerschaft forUrben, Er ruhe in Frieden! -j-r. 639 Ausflügler brachten am verstoffenen Sonntag allein di« Ch«mnitz« Züg« nach Frankenberg, hinzu gesellt sich aber bestimmt noch ein Teil derjenigen Paff,giere, die von Chemnitz aus die Bahn benützten, aber schon einige Stationen vor unser« Stadt ausstitgen, um zu Fuß nach hier zu wandern. So fuhren bis Niederwiesa 859 und bis Braunsdorff 157 Personen. Das benachbart« Ob«licht«nau steht mit 13S Fahrgästen in d« Ler- kehrlliste. Von Interesse für manchen dürft« auch noch sein, wenn wir im Anschluß an vorstehend« Zahl«» di« V«rkrhrsjiffern nennen, di« unsere Schwestrrstadt Mittweida infolge des dort statt findenden Anlagenfeste» aufzurvrisen hatten. Von Chemnitz aus fuhren nach dort 1848 Personen; es bedurft« nach amtlich« Mit teilung d« Einlegung von 13 Sond«züg«n auf der Linie Chem- yitz-Mittweida-Döbeln. sr. Las Geueralkommaudo des 12. <1. ktuigl. füchs.j Armeekorps hat heute früh gegen A8 Uhr uns«« Stadt wird« vnlaffen. Sin Teil d« Herren Offizier« begab sich «U d« Bahn bis Freiberg, das fie heute jedoch wird« »«ließen, um noch nach Penig zu gelangrn. Die übrigen Herren Offiziere, die Unter« chargm, Mannschaften, Pferde und Gepäck verlitßen etwas später ihr« Quartier« und unser Frankenberg. sr. Das Berliner Refidenz-Lnsemble beginnt, «i« sch«, mehrfach angekündrgt, am Donnerstag im „Schützrnhaus"-Saal sein auf 12 Vorstellungen berechnet«« Gastspiel. Wie aus d« Vorreklam« hervorgeht, hat he« Direktor Willy Peinert auf den Spielplan die neuesten Werk« hervorragender Bühnenschriftftell« gesetzt, unter anderem sogar di« vorlttzt« Schöpfung Sudermanns, das Drama „Stein unter Sinnen*, das überall, wo es bislang aufgeführt wurde, durch die ihm innewohnende stark« Realistik vernehmen, und unter der schweren roten Seidenportiere erschien eine hohe, schlanke Gestalt, jede Bewegung von selbstbewußter Vornehmheit; ein Ausdruck von Blasiertheit auf dem noch ju gendlichen Antlitz, der Schnurrbart keck aufgesetzt, verlieh dem selben trotzdem etwas Herausforderndes; das bräunliche Haar war für die Jahre des Trägers — er mochte deren ungefähr dreißig zählen, etwas zu sehr gelichtet. Prinz Alexander Edels berg kam direkt vom Diner beim italienischen Gesandten, im Knopfloch seines mit dem silbernen Johanniterkreuz dekorierten Fracks duftete noch eine Gardinea, sein Antlitz war bleich gerötet, seine Stimmung animiert. Bei seiner Anrede wandte Gräfin Xenia mit einem reizenden Lächeln schelmisch das Köpfchen und blinzelte dem Sprecher schel misch zu. „Jako weiß solchen Vorzug aber auch besser zu schätzen, er hat für ihn nur von einer Person wert, was man von gewissen Personen nicht gerade behaupten kann," neckte sie. „O Pfui, Xenia! Wer wird doch aus der Schule plaudern? Komm', setze Dich zu mir, gib dem Jako seinen „Gute Nacht"- Kuß und mir eine Tasse heißen Tee." Die Gräfin fetzte den Vogel auf dte Stange und trat hinter dtn Samovar; der Fürst hatte sich bereits in einem Sessel be quem gemacht und ließ ein Bisquitt hinter den festen, weißen Zähnen verschwinden. „Weißt Du was, Xenia," begann er, „das Leben, wie ich cs jetzt führe, fängt an, mir langweilig zu werden." Sie sah ihn einen Moment prüfend an, wiegte den Kopf leicht von einer Seite zur anderen und lächelte. „Also verliebt oder verschuldet," sagte sie dann ziemlich ruhig, „wie gewöhnlich." „Du irrst diesmal, keins von beiden." „Wort darauf?" „Wort darauf." „Ich möchte heiraten, Schwester Xenia." „Sascha!" . Sie schlug vor Ueberraschung di« schönen Hände zusammen und blickte den Sprecher mit ehrlichem Erstaunen an. „Du wunderst Dich? Ich wundere mich selbst; aber mein - MageLone. Roman von B. v. d. Lanken. <7. Forts«»»»».) - .» (Nachdruck verboten.) Die Vorhänge im Salon der Gräfin Bartuch waren herab gelassen; der durch blaßrosa Schirme gedämpfte Schein der Lampen und Guedirons erfüllte den schönen, mit verschwen derischem, aber vornehmem LuxuS auSgestatteten Raum mit ma gischem Schimmer; lautlos schritten die Diener, die mit dem Her richten des Teetisches beschäftigt waren, über die weichen Tep piche, und nur daS eintönige Summen deS Wassers in dem schweren silbernen Samovar unterbrach die traumhafte Sülle. Etwas wie Langeweile mochte auch wohl der graue Papagei empfinden, der schon geraume Zeil still und verdrossen vor sich hingeschaut hatte; mit einem raschen Entschluß glitt er an seinem Mesttnarelf herunter, hängte sich mit einem Fuße daran fest und streckte seinen Kopf verlangend einer Frau entgegen, welche, die Arm« unter den Kops verschränkt, auf einem Divan ruhte. „Xenia! Xenia! ma belle," rief er in zärtlichen Tonen. Dte Dame beachtete ihn nicht, so oft er auch seine Rufe wiederholte. Da wurde er zornig ob der so lange umsonst verschwendeten LiebeSmuh, schwang sich oben auf seinen Reif empor, schlug wild mit de» Flügeln und stieß ein markerschütt«ndes Geschrei auS. Gräfin Xenia Bartuch sprang auf. „Jako, Jako, wirst tut.Ruhe geben, m«ad»nt garoon!" rief sie, .«m de», Vogä herantretend. ^Haha ^ haha! msvdant xarenn!" wiederholte der gefiederte Unhold. Xenia lachte, sie streckte dem Liebling die weiße Hand entgegen, und dieser Beweis weiblicher Nachgiebigkeit glättete in nerlich die Wogen deS ZorneS, äußerlich JakoS Federn, und mit possierlicher Eilfertigkeit kam er heran, hob bedächtig das kurze fleischige Beinchen und kletterte auf dre schönen, schlanken Finger feiner Herrin, die liebkosend ihre Wange an sein weiches Köpfchen drückte. „Beim ZeuS, Schwester Xenia, wenn unser einer so etwas siiht, könnte man auf diesen gefiederten Spitzbuben eifersüchtig i fverden," ließ sich da eine männliche Stlmme vom Eingang her Entschluß steht fest. Sieh mal," und er zog einen beschriebenen Bogen Papier aus der Brusttasche, „ich habe mir schon einen all gemeinen Ueberschlag gemacht. Wir sind — hier vor uns brauchen wir doch kein Hehl daraus zu machen — reich, sehr reich. Meine Revenuen sind derart, daß ich bet meiner Wahl nicht auf Ver mögen zu sehen brauche; ich will also nur eine Frau nehmen, die mir gefällt, und eine solche zu finden, ist mein augenblicklicher Le benszweck. Da ich nicht Senior unseres Hauses bin, bin ich wenig beschränkt bet meiner Wahl." „Freilich; aber ich bitte Dich, Sascha, mache nur nicht die soziale Modekrankheit mit und verliebe Dich in irgend eine Vor stadl-Thea ter-beaute oder in sonst eine Diva der Bretter, vielleicht gar der Manege." Prinz Edelsberg machte eine vornehm abwehrende Hand bewegung. „Keine Sorge, Schwesterchen. Ich kenne diese Mädchen,, die Du eben erwähnst, zu gut, um nur den Gedanken an eine solche Ehe aufkommen zu lassen. Es gibt ja Ausnahmen unter ihnen, aber — passons la äossus." „Dann bin ich zufrieden." „Weißt Du, Xenia, du sollst auch wieder heiraten." Ein Helles, übermütiges Lachen war die Antwort. „Sascha — krsro «den, was soll ich Dir auf diesen Vorschlag antworten? Wen soll ich denn heiraten? Den langen dünnen Rittmeister von Köckeritz, dem an der ganzen Gräfin Bartuch samt rotlockigem Haar und ost besungenen Augen doch die dreißigtausend Taler jährlicher Renvenuen daS Liebste find, oder den Garde-Ulan Lüttwitz, der sein halbes Vermögen in Blumen und Brillanten für das Corps de ballet angelegt hat? Die übrigen Herren nicht zu nennen, die alle mehr oder minder eine ganz verzweifelte Aehnlichkeit mit diesen beiden haben?" „Du vergißt einen, Xenia." „Nun?" „Gaston von Preuß." „Die Gräfin rümpfte spöttisch das seine NäSchen. „Aber Sascha! Er gehört mit in dir Kategorie Köckeritz." ^Nun denn — den Junker von Velten." Der rosa Spitzenschleler über dcr Lampe verbarg dem Sprech«?