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reu will, e und im -ä. Walser. empfehlenS- lirkung der reuen Kosen- > bietet allen daher, von machen und rakt. Katg." ckhau»" im über Nah. den vielen uS' Kleine- dienst« der zern dieses Brockhaus iorzug des t und daß ehe» durch t bringt die rlag) einige >" und ein Außerdem träge. Der iet 50 Pfg. Bataillon de» vornehmsten Garderegiment« sich Hand« baren Wohnlärme wieder bezogen. Fteiwllll-e Sptttdett füt den Insubordination zuschulden kommens läßt, die zu sein« Wiederaufbau der Kirche ginge« bereit« von «NthrereN ÄtiteN «st,. schon ein jungen der Insubordination zuschulden kommens läßt, */* Hn»b«r,. Nach «ntlichrr Fchpella», St -chch i-M, gestrigen Brand« nur de« Türmer Brule MN« rsbe» geknMM». Bei den LSscharbeiten wurde em geuonvehrnumn letzt, daß er in« Krankenhaus Gebracht werd« «eßt«; «ine >n» zahl Femrwehrleutc «litt unerheblich« Vwwdvmad«» */* Hvwburg. Die Ursache det vrnwds« tzerMichuett«- tische ist jetzt srstgestellt. Bei« NM» von Kupfißplatteu iw Turm wurde «ine Platte glühend, daoon sing de» Fnßbod« Feuer. Der Tür«« Beul« wollt« dias«»Feu«r nicht wtlwo, sondern goß aus da« Feuer Wasser aus dem Wasserrosen«« dw Turmes. Fünf Minuten sptter schoß «io« Hoh« Mannne an« dem Fußboden. Der Türm« meldete jetzt daü Feu« rwd tow dann in den Flammen «n. Di« Ha«dw«ktt «nttmnm an» >d«w Turm. Geborgen find di» Akten dw Brchid» «ch -dkuWM Gtlberschützc, sowie di« alten Dokumente «Ed« wsgoLbcksn Kugel an d«r Spitz« de« Turm«», di« beim StM Ätz -Oei LeK« zerbarst. Die Michaelitkirche ist, wie all« Haa^urg« iMechsa, nicht oerflch«t (I), nur da» Jnventor mit 1-OKOüMk. «Lie Zeitungen erlassen Aufrufe für di« Abgebrannte». D»' strsst jetzt fest, daß zwölf Häuser total, zwanzig teilweise gststütt-sVL. */* Hamburg. Der Senat von Hwnbutg beschloß den sofortig«« Wiederausba« der abgebramrten Michaelwkirche. d. Hamb«,,. Der «ilüig b«t» Gochs«» sichtet« bei?iwt Befichtigung der Brandstätte für die Hinterbliebenen d«» TGnMß und für den Neubau der Kirche vritrüge zu. — Archer-H«rn Türmer ist auch der Hausmeister Stelliß de» Üngeßjchttten W««tz- Hause» verbräunt. Der Bta»dschad«N der zerMten Waren« Häuser wird nebst dem Materialschaden aus 6bi» 7 Mlimüen Mark geschätzt. Zum Brand der Hamburger Michaeliskirche. Nach den furchtbaren Anstrengungen de» vorgestrigen Nach« mittag» und Abend» liegt die gewaltige Brandruin« schwarz und in schauriger Ruhe da. Die au» dem Turmstumps und den Mau-rn der Kirche vorgestern bis spät in die Nacht immer wie« der ausflackernden Flammen find gedämpft, aber noch immer steigt aus den Ruinen ein Rauchschwaden empor. Von den Btaunschen VerkausShäusern ist nichts als eine rauchende Ruin« übrig geblie ben, und die zusammenhanglosen Mauerteile drohen Mit dem Ein sturz. Die nächste Umgebung der Brandstätte muß noch sorgfäl« tig abgesperrt werden, da ein« genauer« Untersuchung der Mauer reste der Kirche, der Turmes und der betroffenen Häuser noch nicht stattfinden konnte. Nur allmählich wird man die ganze Größe de« Unglück» übersehen können. An den Fachwerkhäusern der U ngebung ist nicht viel verloren, aber der an der Englischen Planke, der Luisenstraße und der Böhmkenstraße entstandene Ma terialschaden ist sehr bedeutend. Der vielen Obdachlosen nahmen sich Freunde und Nachbarn an, um vorerst ihnen ein« Unterkunst zu schaffen, ander« haben bereit» ihre beschädigten» aber noch wohn- strengen Bestrafung und zur Ausstoßung au» der Garde zwingen» wie muß es da erst bei den schlecht besoldeten und noch schlecht« ernährten Linientruppen auSsehen? In der Tat kommen von überall her schlimme Nachrichten und besonder» di« Matrosen und dir Marinetruppen, die ja schon im vergangenen Jahr« zwar nicht im japanischen Meere, aber in Odessa und in Kronstadt gezeigt haben, ,,wa» sie können-, befinden sich in ein« gefährlichen Er. regung. Wenn nun die Regierung sich nicht mehr aus die br- waffnete Macht verlaffen kann und wenn auch die Bauernschaft revolutioniert, wie soll dann dem Ansturm der Revolution Wider stand geboten werden? Der Wille der gegenwärtigen Regierung ist ficherlich gut, aber die Zögerung»« und Verschleppungtpolitik der beiden letzten Jahr« rächen sich an ihr. Die russischen Machthaber haben die zwölfte Stunde für die elfte gehalten. d. Warscha«. Wege« revolutionärer Propaganda ver. urteilte da» Krieg»gericht einen Offizier und drei Soldaten zu lebenrlänglicher Verbannung nach Sibirien, zwei Artillerie-Offiziere zu drei Jahren, einen Angeklagten zu vier Jahren Zwangsarbeit. Fünf Angeklagte, darunter rin Offizier, wurden freigesprochrn. */* Petersburg. Der Prozeß gegen di« wegen Berbereilrmg eine« bewaffneten Aufstande« angeklagten ArbAterdeputierten mußte wegen Ausbleibens wichtiger Zeugen vertagt werden. Bei der Verhandlung kam es zu stürmischen Demonstrationen, trotz großen Polizei« und Militäraufgebots. Die Angeklagten riefen dem Auditorium zu: „Beschleunigt den Ausbruch der Revolution!" */* Lüttich. Gegenwärtig befinden sich hier zahlreiche ruf« fische Revolutionäre. E» wurden neuerdings hier wieder große, für Rußland bestimmte Waffenankäuse abgeschlossen, damnt« Posten von 30000 Stück Flinten. Die Revolutionierung Rußlands. DaS Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschlands, der „Vorwärts", läßt sich in einem russischen Briefe über die Stim mung d«» Bauerntum» berichten. Danach hätten dort, wo früher die „Kadetten" die Oberhand gehabt, jetzt die Sozialdemokraten da» Heft in den Händen. Von den Kadetten beantragte Reso- lutio^en wurden abgelehnt, die der extremen Parteien hingegen angenommen. Der „Vorwärts" fleht ja die revolutionären Zustände in Ruh land gern in rosigem — natürlich in seinem Sinne rosigen — Lichte. Denn für ihn bedeutet die russische Revolution «in lehr reiche» Manöver für eine von ihm heißrrsehnte Zukunft in Deutsch land. Man wird im allgemeinen also von russischen Meldungen de» sozialistischen Blatte» etwa» abziehen können. Für die Richtig keit der hier «iedergegebenen AuSlaffungrn de» Blatte» aber ge nügen sowohl di« historische Erfahrung wie di« Tatsachen. Die Kadetten entsprechen ungesähr den Girondisten der ersten französi schen Revolution. Wie diese wollen sie einen demokratischen Staat, aber sie wollen nicht die Auslösung der staatlichen Ordnung und sie wollen auch nicht da» Blut ihrer Mitbürger vergießen. Wie aber die Girondisten von Danton, Robe»pierre und anderen Wü terichen, di« im Blute ihrer Feinde wateten, abgelöst wurden, so werden auch die Kadetten von den Sozialisten und Anarchisten — zwischen denen in Rußland ein noch geringerer Unterschied besteht al» bei un» — abgelöst werden. DirS umso mehr, als da» russisch« Volk noch auf viel niedrigerer Kulturstufe steht, al« di« Franzosen von 1793, und demgemäß für Hetzreden und lügnerische Versprechungen gewissenloser Agitatoren besonder» empfänglich ist. Den Hetzern wird bei der russischen Bauernschaft der Boden aber noch besonder» bereitet durch die in einer ganzen Anzahl von Gouvernement» bestehende Hungersnot. Die Bodenverteilung ist in Rußland bekanntlich so ungünstig, daß selbst in normalen Erntejahren der russische Bauer nur halb soviel Frucht zieht, als er bei richtiger Ernährung für sich und seine Familie brauchen würde. In Jahren der Mißernte aber wird aus dem Mangel eine richtige Hungersnot. Unglücklicherweise war da» vergangene Jahr «in ausgesprochen schlechtes Erntejahr. Die russische Re- gierung hat anerkannterweise vom letzten Herbst bi» jetzt ungefähr 150,000000 Mark — von denen man allerdings nicht weiß, wieviel davon in den Taschen der Beamten geblieben ist — zur Linderung ver Not verausgabt, aber an weiterer, nachdrücklicher Hilfe wird sie durch die Duma verhindert, teils au» Bosheit, weil eben die extremen Parteien die Erregung der Bauernschaft noch steigern wollen, teil» aut der den Russen nun einmal angeborenen Neigung, lieber zu reden al» zu handeln. Dazu kommt, daß di« russische Bauernschaft, deren kritisches Urteil gleich Null ist, durch die von den Radikalen erhobenen, von der Regierung unmöglich zu vetwirklichrnden weitgehenden Enteignungrforderungen für den Radikalismus gewonnen wird. So geht also dar Bauerntum, das die sicherst« Stütze d«r Regierung sein müßte, zum Radikalis mus über. Noch gefährlicher ist <«, daß ein« ander« Stütz« des Thrones und der Regierung wankend gewordtn ist: die Armee. Wenn Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme vo« Anzeiger» an bestimmter Stell« kann eine Garantie nicht übernommen werden. stech- 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Bon einem Freunde unser«« Blatte« «urd« un» HM«,»«- mittag «in größere» Bild (Heliogravüre) M Verfügung gestellt, da« di« Michaelitkirche vor der vrandkatußrophe gfigt und di« architektonische Schönheit dies»» Gotteßhause» «rtA»en läßt. Um sich einen Brgrisf machen zu klimm, non seine» ursprüngtzchm Maßen, führen wir folgende» anr Läng« her Kirch« MS Fuß; Brette 178 Fuß; Höhr de» Turmeße vam Straßrnpflaster au« gemessen, 131,81 Meter, vom Slbspiegel 1SLS1 Met«; Gewicht der größten Glocke 12163 Psd. Weit« erhielten wir hgn gleich« Seite zwei Aufichttkarte«, aus»eu»««m wähemtd dl BraU- de«. Auf der «inen ficht man die brennend« Kirch« M d« üb« und über in Flamme» und Rauch gehüllten.Tu«, hie andere ist di« Reproduktion einer Momentaufnahme im >UW»hlßk de« Turmeinpurze«, der bekanntlich da» UchysprDgm.d«» AMO auf die in der Nachbarschaft d«» Brandherde» liegenden Hächsts- reihen zur Folge hatte. Diese drei Abbildungen haben wirbi»aus weitere» «».Schau- finster unserer HauptgeschifUstell«, R«kt 8, »»jedAU»»»«« Aaficht »««gestellt. Sie wwden; siche» Jnt«sfi erwecken. Erscheint «m jedem Wochentag abends sür den solgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 früherer Monate 10 Z. MesteSUNgen werdtn in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgab«, stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Ausland« Versand wöch«ntlich unter Kreuzband. Anzeigenpreis: Di« 5-gesp. Petitzeile oder deem Raum 1t «, bot Lokal- Anzeigen 12 H; im amtlichen Teil pro Zeile 40 „LinaeftM"lm Nedaktionsteile 30 H. Für schwierigen und tabellarischen Kap M sür WiederholunaSabdtuck Ermäßigung/nach sestswhoud«« T« Nachweis und Offirton-Annahme «Md»U SS - «xwagtbghr «qhmt Jnseratou-Aunahme auch durch alle deutsche« Aunmrren - Expedition«» Jcß kann Dir eine wer niemals rechne „Und wenn das Urteil das günstigste wäre, es wird meine Ansichten und Anschauungen nicht ändern. Ich kann Dir eine Heirat mit diesem Mädchen nicht verbieten, aber niemals rechne darauf, Eigentümer von Wolenzenko zu werden." Eiben zuckte zusammen; das war das gefürchtete Wort, das Wort, das die Träume und Hoffnungen seines Lebens vernichtete. UM dieses Wort nicht zu hören, hatte er mit einem offenen Be kenntnisse gezögert bis zur verächtlichen Schwäche; um dieses Wort nicht zu hören, hatte er sich selbst und Irene ein unwür diges Äersteckensptel zumuten wollen; in der Hoffnung, einem kalt aeüompli gegenüber würde die Gräfin nachgeben. Und es war alles umsonst. Alle seine Pläne, seine Lustschlösser stürzten in ein Nichts zusa»mn,n vor dem strengen, drohenden Blicke seiner Tante — eine Art wilder Trotz überkam Eiben — sein Fuß stampfte den Boden, und er warf den Kopf in den Nacken. „Tante Angela," rief er, wenn Du Irene kenntest, wie ich, wie wir alle sie kennen, die ihr näher stehen, vor allein der Ritt meister und seine Frau, Du würdest etngestehcn, daß Wolenzenko feine würdigere Herrin haben könnte als sie." Und ehe die Gräfin ihn hindern konnte, enthüllte er ihr mit einfachen, beredten Wor ten die Entwicklung der Sache von Anfang an bis zum Ende." Gräfin Angela hörte ihm schweigend zu. „Und wenn dem so ist, wenn alle mir sagen, was Du mir eben gesagt, wenn Du davon überzeugt bist, daß sie Deiner wert ist, daß sie Dein Glück ausmachen wird, weshalb hast Du nicht frei und offen gehandelt? Weshalb bist Du nicht für Deine Liebe und Deine Geliebte in die Schranken getreten? Weshalb hast Du der Welt die Veranlassung, das Recht gegeben, gering von ihr zu denken?" Sie war dicht vor ihn htngetreten, ihre Gestalt hoch auf- gerichtet, die Augen mit einem flammenden Blick auf ihn gerichtet. „Ich will es Dir sagen," fuhr sie fort, „Du hast diese Aus einandersetzung, Du hast meinen Zorn gefürchtet. Du hast Dich und Deine eigenen Interessen höher gestellt als Deine Liebe, Du hast charakterlos gehandelt, wie es eines Edelmannes unwürdig <st- Ich sehe rin, daß ich mich in Deinem Charakter geirrt, schwer geirrt habe. Vor der Welt wird sich in Deiner Lebensstellung mchts ändern, das schulde ich unserem Namen, und Du wirst dieselben Einkünfte beziehen, wie bisher. Im übrigen wirst Du ja wissen, was Deine Ehre Dir vorschreibt, dem jungen Mädchen gegenüber. Und nun laß mich für heute allein." Sie wandte ihm kurz den Rücken und schritt der Tür ihres Schlafzimmers zu. Eiben war in einen Stuhl gesunken. Den Arm auf den Tisch, den Kopf in die Hand gestützt, starrte er vor sich hin, ohne sich zu regen. Er befand sich in einer unbeschreib lichen Gemütsstimmung, in dem furchtbaren, guälenden Seelen zustande, in dem er, von dem eigenen Schuldbcwußtsein überzeugt, schweigend eine schwere Anklage und gerechte Vorwürfe über stch ergehen lassen mußte, weil er kein Wort, auch kein einziges zu seiner Verteidigung fand. Er liebte Irene zärtlich, aber seine stark ausgeprägte Selbstsucht sagte ihm sogar in dieser Stunde, daß er ihr ein Opier, ein großes Opser bringe. Seine osfizielle Verlobung, die nun solgcn würde, erschien ihm plötzlich al« der traurigste Abschluß, den eine Liebe finden kann, als eine ihm durch die Ehre auferlegte Pflicht. Kaum heimgrkehrt, schrieb er solgenden Brief an Irene: Geliebte kleine Braut I D«r Würfel ist gefallen; ich habe meiner Tante all«» «standen. Sie läßt mir stete Hand und denkt auch Viel zu ehrenhaft, al» Irrwege. Roman.von B. v. d. Lankeu. (SS. Fortsetzung.) ' (Nachdruck verboten.) „Vom Adel? Pah, was heißt von Adel," rief die Gräfin wegwerfend ans EibenS letzte Worte, „daS ist so ein Adel, so ein Adel." Sie fand nicht das rechte Wort und lief außer sich im Salon auf und. ab. „Wäs wird es jein, eine hübsche, kleine, junge Person ohne Geld, die in vornehmen Häusern sich ein Placement sucht, um dort ihre Netze nach irgend einem reichen Galan auSzuwerfrn." „Nein, Tante Angela, das ist sie nicht - bitte, kein Wort Mehr in diesen! Sinne," rief Eiben aufs höchste erregt, „verurteile wich, zürne Mir, aber kein Wort gegen Irene; , sie ist rein in ihrer Gesinnung, vornehm und edel, wie selten ein Weib. -So —' Vas sagst Du." „ . -Frage hinter meinem Rücken andere — Laudien, Trockau, daß sie verlangen würde, ich solle mein einmal gegebenes. Warst brechen. Wolenzenko ist freilich für mich verloren — vkellelch hätte es anders kommen können, wenn Du meinen Wünschen und Vorschlägen nicht so stolzen und energischen Widerstand entgegen gesetzt hättest. Deine Liebe wird für oie verlorene HeiMat ein Ersatz sein müssen. Ich küsse Mine Hände NNd eile zu Dir, so bald ich kann. Dein Sascha. Diesen Brief erhielt Irene, als sie, auS ihrer Ohnmacht er wachend, müde und todestraurig auf bet Couchette lüg. Lilly Lestotzew saß neben ihr und umfaßte ihre kalten, wachsfarbenen Hände mit den ihren. DaS Gesicht deS jungen MittzcheU«, do» schon in den letzten Tagen schmal und ängstlich Urin geworden war, hob sich in beinahe unheimlicher Bläffe von den dunklen Scidcnkissen ab, um die Augen lagen schwatze Schatten. Als Irene die Handschrift erkannte, ging ein Zittern durch ihren ganzen Körper, die zarte Gestalt bebte bis in die Fingerspitzen hinein, und während des Lesens wechselte flammende Rote mit tiefer Blässe. Zweimal, dreimal las sie diese, für EibenS ganzes Verhalten so charakteristischen Zeilen; dann reichte sie sie mit einem wehen Blicke der Baronin. „ES ist zu spät," sagte sie leis«, „ich kann ihm nicht mehr „ja" schreiben und er soll auch nicht kommen." „Irene — liebes Kind," fiel die Baronin ein. „Nein, liebe Baronin," fuhr sie fort, sich auf einen Arm auf stützend und die Hände ineinander faltend, nein, ich kann da« Opfer, das er mir heute mit diesem Anträge bringt, mit gutem Gewissen nicht mehr annehmen; denn ich habe nicht mehr da« unbegrenzte gläubige Vertrauen zu ihm, daS man zu dem Manne haben muß, dessen Weib man wird, und ich habe nicht mehr Vie Liebe, die einzig »Nd allein ihm einigermaßen Ersatz bieten konnte für da», waS er nm meinetwillen ausgibt. Wolenzenko und alle« das, was damit zusammrnhängt, ist und bleibt der Inhalt seine» LebenS; er kann sich nicht davon freimache» — er kann nicht. Und mein EgotSmuS ist nicht stark genug und meine Gesinnung - zu ehrlich, al« daß ich eine gesicherte Lebensstellung für mich mit unser beider Unglück bezahlen sollte." (Fortsetzung folgt.) Ar 13t Anita-, »eu 6. Juli ISO» Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger 6S. Jahrgang. begründet 1842. MM fir Kit MWe MfiiiptmmsW IW, dar MMe MzmK M dm KM«t zu IrmKkMg i. Zs. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg l. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa.