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de» SS. J««i 14» Frankenberger Tageblatt m Stadt Bezirks-^ 68. Jahrgang. Anzeiget Degründet 1842. AMU fiir die LömMt AMmpImmW MH«, Sas Kmizliiße SMmG »ild Leit ZMal zil Mcktllöerg i. M !»»»L Bekanntmach«« k, soa. 8. äor leck ^uk- isern vtr mir er- achfolger banm rer. i che« U8. >er. WM« Zeugniszwangs. Ohne diese Voraussetzung wäre dar verbrecherische Treiben jener Seminardirektors wahrscheinlich noch jahrelang ver borgen geblieben. E» war damit der Allgemeinheit, der Ver waltung, den Lehrern, den Seminaren, der Schule ein bedeutungs voller Dienst geleistet worden. Daß er nicht hatte geleistet werden können ohne die Vermittelung der Presse und ohne den Glauben an deren absolute Ehrenhaftigkeit, liegt auf der Hand. Wa« An zeigen und Beschwerden, wiederholt in langen Jahren vorgebracht, war die Klagen der bejammernswerten Schüler nicht vetmocht, da» leistete die Presse mit wenigen Zeilen, oder im Grunde daS Ver. trauen, da- ihr ein Lehrer entgegenbrachtr, ihr aber nicht ent gegengebracht haben würde, wenn er nicht gewußt hätte, daß der Zeugniszwang den Redakteur nicht veranlaffen konnte, ehrlos zu werden. Der Fall könnt« auch die Kommission zur Vorberatung der Strafprozeßreform lehren, daß der ZeugniSzwang gegen die Presse am besten ganz beseitigt wird» nicht um der Presse willen, die, wenn sie auch darunter leidet, da« Leiden aus höheren Interessen erträgt, sondern um der Allgemeinheit willen. Die Kommission hat sich ihre Arbeit aber, wie Giesen richtig bemerkt, dadurch sehr leicht gemacht, daß sie den disziplinaren Zeugniszwang al» bei den DiSziplinargrsetzen zu regelnd einfach ausschied, ohne sich darum zu kümmern, daß Vie Judikatur die DiSziplinargesetze durch die Strafprozeßordnung „ergänzt" hat. So ist der unleidliche Zustand erwachsen, daß irgend eine Behörde in dem Gedanken, einer ihrer Angehörigen habe die Presse informiert, die Gerichte requiriert zur Einleitung eine» Verfahren» „gegen Unbekannt", daß die Gerichte sich der Prüfung de» Falles begeben haben und daß so aus den Dirziplinargesetzen, die an sich mit der Sache gar nicht» zu tun haben, ganz neue Rechtsordnungen entstanden sind, die bald anerkannt, bald verworfen werden, derart, daß ein Richter den ZeugniSzwang für zulässig erklärt, der andere ihn im gleichen Falle ablehnt. Aber auch für die reinen Preßdrlikte kommt die Kommission zur Vorberatung der Strafprozrßreform nicht zu einer Aufhebung des ZeugniSzwangeS, sondern lediglich zur Befreiung des verantwortlichen RedatteurS vom Zeugnis. Die von der Kommission beschlossene Ausnahme gewährt daS Recht der ZeugniSverweigerung, wenn nach den besonderen Umständen des Falle« der Zeug« selbst Gefahr läuft, wegen der inkriminierten tl-LSSS, «Pflegte «uen zu ^NIU. WML unä vsrer 86r6v SÄ- Der Zeugniszwang gegen Vie Presse. E» ist kein rühmliches Kapitel unserer Rechtspflege, das Alexander Giesen unter diesem Titel in einer im Neuen Frankfurter Verlag erschienenen Schrift in erschöpfender Weise behandelt. ES ist umso weniger rühmlich, als die Gesetz« weder in Sachsen, noch in Preußen, noch im Reiche zum ZeugniSzwang gegen die Presse Anlaß geben; erst die Auslegung der Gesetze hat eS dazu gebracht. In Württemberg ist der ZeugniSzwang gegen die Presse noch nie mals angewendet worden, aus Sachsen ist auS älterer Zeit, d. h. vor dem Inkrafttreten der ReichSstrafprozrßordnung im Jahre 1879, nur ein Fall bekannt geworden. Entdeckt wurde die Sache in Sachsen-Koburg-Totha, virtuos ausgebildet allein in Preußen. Man sollte meinen, daß die ReichSstrafprozrßordnung dem Uebel zu steuern ausreichend gewesen wäre. Aber man hat di« alten Auslegungskünste, die da» preußische Kammergrricht übt«, wieder heroorgesucht, und so verzeichnet Giesen nach seiner zweifellos noch lückenhaften Statistik vor 1879 im ganzen 29 ZeugniSzwang»« fälle, nach 1879 dagegen 52, davon allein 21 seit 1903. Und daS, obwohl der Staatssekretär deS ReichSjustizamtS, Nirberding, am 24. Februar 1908 selbst zugegeben hat, daß der ZeugniS zwang bisweilen ohne Vorliegen eines StaatSintereffe» angrordnet worden sei, und es als wünschenswert anerkennt, daß die Richter sich stets erst überlegten, ob sie wirklich von dieser zulässigen- aber nicht gebotenen Auslegung Gebrauch machen sollen. Nieder« ding sprach bei dieser Gelegenheit auch die Hoffnung auf eine Verständigung im Sinne einer gewissen Einschränkung der lichter, lichen Befugnisse aus, war aber auch diesmal, wie schon früher, nicht für «ine durchgreifende Regelung zu haben, indem er mit allerhand theoretischen Möglichkeiten rechnete, wie Ermittelungen bei Hochverrat, schweren Verbrechen usw. Dieser Einwand erinnert uns, so schreiben die „Leipz. N. N.", an «inen Vorgang, der sich vor 22 Jahren in Leipzig zugetragen hat, indem sich die Press« da» Verdienst «rwarb, Zustände der traurigsten Art in einem sächsischen Lehrerseminar aufzudecken, die seit Jahren existierten und wiederholt zu Anzeigen geführt hatten, die aber niemals von Er folg waren. Endlich machte «in Lehrer seinem gequälten Herzen Luft, indem er einen Redakteur in» Vertrauen zog. Natürlich rechnet« «r dab«i auf dessen Verschwiegenheit selbst im Falle de» Ehrenhaftigkeit «rschwert. Und e» ist doch da» as^ersttzWu^stHnx tasten ihrer Ehre, wen« man ihr zumutet, schnödxn VertrWM»»« bruch zu begehen. Löwe in seinem besannen Ko« Strafprozrßordnung sagt zwar, e» sei die Pflicht auf die der Ehre eine» Zeugen drohenden RqHt«itz„. ficht zu nehmen; aber schon mit dem Ansinnen de», bruch» wird etwa» so Schimpfliche» zugeuyltet, datz e» mit der Ehre nicht verträglich ist. Dem muß ein Ende gemacht «erden." DieMädtifche TparkafseZzu § verzinst vom 1. Juli 1906 an alle Einlagen mit seither, vom Tage nach der Einzahlung an bezw Rückzahlung. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 SO Z, monatlich SO Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats ö früherer Monate 10 H. Bestelln«ge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Nr. 16. au»rott«t. „Fr«ih«it und Unabl Bereinigte Ortskrankenkasse zn Fr Di« Mitglieder unserer Kaffe werden hierdurch in Kcntttni» As^t, „„ für die Familienangehörige« am 1. Juli 1906 in Kraft tritt Frankenberg, am 29. Juni 1906. r. K m ist drin- d. «. Züge ihres Geliebten, sie hatte in ihm einen stolzen, überselbst- bewutzten Mann gesehen, zu dem sie aufgeschaut hatte, wie zu einem Gott. Und jetzt mit einem Mal kam er ihr so schwach, so unentschlossen vor, ein Mann, der eine unbequeme Auseinander setzung fürchtete, und der lieber zur Verstellung seine Zuflucht nahm, als einen offenen, wenn auch erbitterten Kampf zu wagen. Sie erschrak fast, als sich plötzlich ein Zornesgefühl in ihr zu regen begann, und noch etwas anderes wurde daneben wach, et was, das so lange geschlafen hatte, eingeschlafen war durch die große Liebe und den großen schmerzlichen Kummer der Sehnsucht, ihr Stolz. Daß er gegen die Liebe zu ihr sich gesträubt, daß er sie gekränkt und vernachlässigt, alles das hätte sie ihm verzeihen können, da er zu ihr zurückgekehrt war, aber daß er sich jetzt scheute, sich offen zu dieser Liebe zu bekennen, das erschien ihr unendlich kleinlich und charakterlos. Ein kalter, greller Strahl der Erkenntnis fiel in ihr eben noch heiß und zärtlich empfindendes Herz — tötend, vernichtend. Der Zorn verschwand, aber eine große, tiefe, stolze Traurigkeit überkain sie. „Herr von Eiben," sagte sie, selbst erschreckend vor dem Tone ihrer Stimme, „ich verstehe Sie noch immer nicht, was wollen Sie denn, das geschehen soll?" „Schweigen, für jetzt nur Schweigen vor aller Welt: Sie sind majorenn, Irene, einer Verbindung Ihrer- und meinerseits, wenn wir selbst uns einig sind, steht nichts und niemand im Wege. Wir überraschen die Gesellschaft und die Tante mit der fertigen Tatsache." „Das werde ich niemals tun," sagte sic stolz, und sie schien zu wachse», so hoch hob sie den seinen Kopf, während die Glut, der Scham ihr in die Wangen stieg. „Sie werden mich bereit finden, mit Ihnen zu gehen, der ganzen Welt, auch Ihrer Tante zum Trotze, wohin Sie mich sichren, nm jedes Los mit Ihnen zu teilen, ob im Reichtume oder in Armut, niemals aber werde ich mich bereit finden lassen, in Heimlichkeit oder durch Verstellung Ihre Gattin zu werden. Niemals. Prüfen Sie sich noch einmal, ob Sic mich wirklich so über alles lieben, daß ein Leben ohne mich Ihnen undenkbar erscheint, ob Sie mich brauchen, um das auf der Welt zu finden, was man „Glück" nennt, nur in dem Falle, daß Sie den Mut beweisen, auch für dies „Glück" zu kämpfen vor aller Welt, wie ich den Mut habe, Seite an Seite mit Ihnen zu stehen, nur dann mag daS, was Sie mir gestern gesagt haben, volle Gültigkeit behalten — bis dahin aber gebe lch Sie frei, wie Sie vorher frei waren. Irrwege. Roman von B. v. d. Lanken. (28. gorgetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich danke Dir, Irene, daß Du gekommen bist," sagte er, neben ihr hergehend. „Was ist denn geschehen?" fragte sie angstvoll; ein paar Augenblicke schwieg er, dann sagte er kurz und rasch: „Meine Tante Angela ist unerwartet etngetroffen." „Nun, und?" Ihr Herz klopfte unruhig. „Ich habe große, pekuniäre Verpflichtungen, Liebchen. In der Zeit gerade, als wir uns gar nicht sahen, hatte ich viel gespielt, und überhaupt, weißt Du — ich brauche immer viel Geld und habe wenig — Tante Angela muß helfen, und sie wird es. Sie hat andere Wünsche für mich: ich bin in dieser Hinsicht nicht zu beeinflussen, denn ich liebe Dich zu sehr, aber — die Klugheit ge bietet, daß ich zunächst noch schweige. Du verstehst, nicht wahr, lieber Schatz?" „Nein, ich verstehe nicht!" sagte Irene stockend, mit fliegen dem Atem. „Ich bin meiner Tante sehr, sehr verpflichtet," fuhr er zögernd fort, es ist auch wegen Wolenzenko — kurz, glaube mir, es ist besser für unsere Zukunft. Spräche ich jetzt, so würde das einzige Resultat eine sehr unangenehme Auseinandersetzung mit meiner Tante sein, und ich habe allen Grund, ihren Zorn nicht zu Wecken." „So unwillkommen würde ich ihr sein?" sagte Irene leise, „daS ist sehr' schwer für Sie und für mich. Aber wird sich das jemals ändern? Wird dieser Kampf nicht immer an uns, an Sie herantreten?" „Ich hoffe, nicht. Laß mir noch eine kurze Zeit zur Ueber- legung; vielleicht läßt es sich umgehen." Irene schüttelte traurig den Kopf. „Das glaube ich nicht; ein so fester Charakter, wie Ihre Tante, ändert sich nicht." „Einer fertigen Tatsache gegenüber wird sie sich fügen müsse», und mir bleiben viel Unannehmlichkeiten erspart. Zunächst gilt «S, ntich zü rangieren, und dazu brauche ich die Tante Angela notwendig.' Irene war sich nicht ganz klar über das, was in diesem Mo ment in ihr vorging; es war ihr, als ob ein Schatten auf ein jirbeö Bild fällt um« es verdunkelt — dies Bild trug aber die Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormütags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. - - - , , Handlung al» Täter oder Teilnehmer prafrechLüh »erfolg M werden, ebenso bei einzelnen Fra-«n,. wym däens ihm oder einem nahen Angehörigen die GescH stwft folgung zuziehrn würde. Damit wstrde geg^n di« Hauptfä Zeugni»zwange» ein Schütz gar nicht gegeben sein, Der einzige Weg, Abhülfe zu schaffen, ist, «ie Girsen bemerkt, die gänzliche Brseingung de» ZruGniß^waygr» ge Presse. Halbe Maßregeln I— gründliche Arbeit macht und da» Uekl mit Stumpf und k Anzeigenpreis: Dir b-gesp. Petitzeile oder derrü Raum 14 4, bei LotÄ- Anzeigen 12 Z; im amtlichen Teil pro ZeilL 40 4;„Eiugesam^ i« Redaktionsteilr 30 H. Für schwierigen upd tabellarischer SaPAusschlgg, sür Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach sEehend, Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Eprag Jnseraten-Annahme auch durch all« deutschen Annonce« Giesen, „find die und alle ihnen entgegenstehenden Hemmniss« beseitig?«, H«W Privilegien für die Press« verlang«», sondern nutzbar KHtt« iW Staate frei machen. Di« Sssentliche Aufklärung uyd Kritik ist ei» Leb«n»bedürfni» für d«n Staat. Di« Press« darf uqd, «E HA d«rn, daß man ihr nicht diese ihr« Aufgabe durch AHMy Her Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. . . — suli, mit hrt früh gahnhof. w udemt »and. m, Die Aufgabe van Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig «ls möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir bis vormittags 9 Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen der Kaufmanns Max Georg Drechsler in Frankenberg, alleinigen Inhabers der Firma Katterman« L Sohn daselbst, wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Vergleichstermine vom 1. Juni 1906 angenommene ZwangSvergleich durch rtchtSkrästigrn Beschluß vom 1. Juni 1906 bestätigt worden ist. Frankenberg, den 29. Juni 1906. Das Königliche Amtsgericht. vertliches und SAWssB. (Der Nachdruck unserer örtlichen OrtglaalbrUcht^ Ist nur «lt Ouellenaugad« gestattet.) Frankenberg, 2», Jpni 1906. ^r. Auf de« Marsch «ach Zeitham beßHen, wo R«M' mentsübungen stattfinden, passierten heut« früh gegen 7 Uhr.M nächst Bagagegeschirr« deS in Chrmyitz garnisonierenden.S. Ularwft- RgtS. Nr. 21 unsere Stadt^ Kurz" nach acht Uhr kmqhi« 3. Eskadron obigen Regiment» hier durch und bald daiMh folgten noch zwei Eskadron», bi» dann gegen ^10 Uhr ah Schuch die 2. Eskadron durchritt. Diese vier Eskahron» beziehen heyte, bei Roßwein Quartier«, während die hier nicht durch-ekonum« Eskadron, welch« sich hinter der „BpettmAhle"-Eb«k»doef »am Irene hatte erregt, zitternd, mit halb unterdrückter Stimme und fliegendem Atem gesprochen. Seine Blicke hingen an ihr mit flammender Leidenschaft. „Irene," flüsterte Eiben, beinahe keuchend vor ErrßgNng, „eher mag die Welt zusammenstürzen, ehe ich Dich verliere — niemals, ich liebe Dich bis zum Wahnsinn, so mag denn geschehen, was Du von mir verlangst!" ... Er hielt einen Moment inne, um Atem zu schöpfen, tt nahin den Hut vom Kopfe, ein kühler Luftzug strich über seine bren nende Stirn. „Aber es geht ja nicht, nein — es geht nicht, Irene, weniger um meinet-, als um Deinetwillen, und dann, meine brouillierteu Verhältnisse. Denke nicht schlecht von mir, Irene, aber eS gibt augenblicklich keinen anderen Ausweg als den von mir vorgefchla- genen. Irene, Du bist mein Heiligtum, meine Seligkeit, aber" — Ei» Blick in ihr Antlitz ließ ihn verstummen, sie war blaß wie der Tod, die Lippen waren farblos und die Augen tief um schattet, ihr Gang war schwankend, die Zähne schlugen leise auf einander. „Irene." Er legte den Arni um sie, sekundenlang war es, als ob ein schwaches, schmerzvolles Zucken um ihre Lippen irrte — es war so schön, so unbeschreiblich schön, vom Arme der Liebe umfangen zu sein, und sie war so todeSmatt, so todestraürig. Aber nur sekundenlang währte das, dann richtete sie sich, seinem Arin widerstrebend, auf; sie bewegte die Hand und die Lippen, aber er hörte nichts. „Sagen Sie mir ein Wort, Irene, ein einziges Wort," flehte er. „Ich kann es nicht, lassen Sie mich gehen." Und plötzlich kam etwas von der alten Lebhaftigkeit über sie, und ohne sich noch einmal umzuschauen, stürzte sie vorwärts, an einem Manne vorüber, der, nur eine kurze Strecke hinter ihnen, langsam den Weg Heraufkani. Nachdem Irene ihn verlassen und er die Nutzlosigkeit weiterer Bemühungen ctngesehen hatte, kehrte Eiben sehr niedergeschlagen, verstimmt und bekümmert in seine Wohnung zurück. Er liebte Irene wirklich, aber seine Charakterschwäche war größer, al» seine Neigung, und er gehörte außerdem zu den Menschen, die leder Unannehmlichkeit so lange aus dem Wege gehr«, vor ihr fliehen, bis sie von dieser eingeholt und an die Wand gedrückt WStcksn^ (Fortsetzung folgt.)