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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190607142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-14
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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Orttttdorf «M-gebrochene Schadenfeuer (stehe an anderer Stelle) zu Melde«, veranlaßtt die« Herrn Schuldirektor Burckhardt, in der Bürgerschule eine Alarmübung zu veranstalten. E« war ein „Brand in der Schule" angenommen, und di« Aufgabe lautete dahin, da« Gebäude möglichst rasch zu entleeren. Dir« geschah in kürzester Zeit unter Benutzung der nach dem Schulhof führenden Not- treppen. Wir wir hören, soll die Probe zur Zufriedenheit »er- laufen sein. s Offutt Stelle» für Mitttärauwärter im Bezirk de» Xll. und XIX. (1. und 2. künigl. sächs.) Armeelorp». Gesucht «verden: 1. Oktober, Crimmitschau, Postamt, Briefträger, VOO bi» 1500 M.; 1. Oktober, Brambach. Postamt, Postschaffner, VOO bi» 1500 M.; 1. Oktober, Leipzig, Staattanwaltschast, Schreiber, täglich SM.; 1. Oktober, Zwickau, Rat der Stadt, 2 Hilf«- expedienten, 250 M. Ans de« 20. sächsischen GastwirtS-BerdaudStag in Annaberg wurde u. a. folgender Antrag de» Verein» der Gast- und Schankwirte de» amtthauptmannschastlichen Bezirk» Chemnitz angenommen: „Man wolle beschließen, bei dem königl. Ministerium de« Innern dahin vorstellig zu werden, da»selb« möge die Vermal» tung»behörden anweisen, daß vor Erteilung von neuen Kon zessionen, sowie Erlassen von polizeilichen Verordnungen über da» Gastwirt-gewerbe zuerst da» Gutachten einiger Gastwirte au» dem Bezirk eingeholt werde." Zwei Anträge von parteipolitischem Gepräge hatte der Gast» «irttoerein Leipzig und Umgegend gestellt: „ 1. Au« der Sächsischen MUtelstandävereinigung, bei welcher der Sächsische Gastwirt»verband körperschaftliche» Mitglied ist, wieder au»zutreten; 2. zu beschließen, in Zukunft jede poli tische und patriotische Kundgebung bei den Verbandlversamm« lungrn in Wegfall zu bringen." Der Antrag unter Nr. 2 war schon am Tage vorher in einer Versammlung sämtlicher Verein-Vorsitzenden abgelehnt worden und wurde demgemäß von der Tage»ordnung der Hauptversammlung wieder abgesetzt. Den Antrag 1 begründete Wagner-Leipzig. Er machte der Mittelstand»partei den Charakter einer rein Wirtschaft- Uchen Vereinigung streitig und nannte sie »ine politische Partei (Sehr wahr! D. Red.), der anzugehören gegen die Statuten verstoße. Sein von zahlreichen Zwischenrufen unterbrochene» Re- ferat schloß er mit dem Appell an den VerbandStag, der sächsi schen Mittelstand-partei, al» einer konservativ-agrarischen Vereini gung, nicht länger Vorspanndienste zu leisten. Der Austritt au» der Sächsischen Mittelstand-partei wurde, wie schon kurz erwähnt, mit 56 gegen 42 Stimmen beschlossen. - j- Der bieneuwirtschaftliche Hanptverei» im Königreich Sachse» hält vom 26. bi- 28. August seine aller zwei Jahre stattfindende Generalversammlung, verbunden mit Ausstellung und Prämiierung, in Döbeln ab. Die Ausstellung verspricht sehr reich- haltig zu werden. - j- Zar Schaffung eine» sächsischen WaffergesetzeS. Di« Zwischendeputation der Zweiten Kammer de- sächsischen Landtages, die zur Vorberatung de« Waffergesetz-Entwurf» am Schluffe der letzten Landtag-tagung eingesetzt wurde, trat am Donner-tag mittag im alten Ständrhau» in Dresden zum ersten Male zusammen. Der Sitzung, die Kammerpräsident Geh. Hoftat vr. Mehnert leitete, wohnte auch der Minister de« Innern, Graf Hohenthal, bei. Der Hauptzweck der Zusammenkunft war die Konstituierung der Zwischendeputation mit gleichzeitiger Wahl eine- Referenten und Korreferenten. Heute, Freitag, sollte di« von der Ersten Kammer gewählte Zwischendeputation sich ebenfalls konstituieren und auch die Referenten bestellen. Die folgenden Sitzungen der Zwischendeputationen dürften etwa im Herbste stattfinden; in ihnen werden dann die Referenten ihre Berichte erstatten und die Depu tationen ihre Stellungnahme zu dem vorliegenden Gesetzentwurf präzisieren. Dem kommenden Landtage steht erst die endgültige Entscheidung darüber zu. - s- Erwerbung der Staatsangehörigkeit. An den Wahlen zum sächsischen Landtag können bekanntlich nur sächsische Staats angehörige teilnehmen. Di« Zahl derjenigen, die in Sachsen dauernd wohnen, diese Staatsangehörigkeit aber nicht besitzen, ist sehr groß. Der Fall ist nicht selten, daß selbst Inhaber geschäft licher oder industrieller Unternehmungen auf die Erwerbung der Staatsangehörigkeit verzichten. E- hängt die« oft mit einer irr tümlichen Auffassung zusammen. Man glaubt, dir durch die Ge burt erworben« StaatSangehörigk«it zu verli«r«n, wenn man in einem anderen Staate um die Aufnahme in den Staat-verband nachsucht. Die- ist nicht der Fall. Wer also z. B. al« Preuße oder Bager die sächsische Staatsangehörigkeit erwirbt, büßt deshalb die Zugehörigkeit zu Preußen ober Bayern nicht ein. Wir machen auf diesen Punkt besonders aufmerksam, ist eS doch im hohen Maße erwünscht, daß alle dauernd im Lande wohnenden Bürger sich die Ausübung der politischen Rechte im vollen Maße sichern. Nicht nur da« Landtag-Wahlrecht, auch da- Stimmrecht und die Wählbarkeit sür die Bezirks-, Gemeinde- und Schulgemeinde» Vertretung kommen dabei in Frage. Zum Zweck der Aufnahme in den Sächsischen Staatsuntertanen » Verband ist erforderlich: 1. StaatSangehörigkcitS-Aurweir, 2. Geburtsschein, 3. Militär- auSwei», 4. Steuerzettel der letzten zwei Jahre» für den Full, daß der Antragsteller verheiratet, ist noch ersorderlich: 5. Trauschein, 6. Geburtsschein der Ehefrau, 7. Geburtsschein sämtlicher unmün diger Kinder. An Stelle der unter 2 und 5—7 genannten Nach weise Familienstammbuch. — Der StaatSangehörigkeitS-AuSweiS wird von der Behörde des letzten Aufenthaltsortes ausgestellt. Kosten find damit, abgesehen von Schreibgebühren, die manche Behörden erheben, nicht verbunden. -j- Staatsbtihülfe aa Handwerker. Die zurzeit in Dresden stattfindende dritte deutsch« Kunstgewerbc-AuSstellung hat sich bc» kanntlich die dankbare Aufgabe gestellt, auf daS Gewerbe unv daS Handwerk fördernd einzuwirken, und es ist deshalb auch daS Kgl. Ministerium deS Innern geneigt, den Mitgliedern LeS Verbände« sächsischer Gewerbe» und Handwerkeroereine den Besuch dieser Aus stellung durch Gewährung einer je nach der Beteiligung zu be« messenden Slaattbeihülfe zu erleichtern. In der Voraussetzung, daß e>ne angemessene Anzahl minderbemittelter Gewerbetreibender außerhalb DreSsenS die Kunftgewerbe-AuSstellung zu besuchen beab sichtigt, h>t nun daS Ministerium deS Innern die Gewährung einer SlaaiSbcchülfe im Gesamtbeträge bi» zu 2000 Mk. zu den Kosten de» Au-ftellung-desuche« in Aussicht genommen. Dem Verbände ist ausgegeben woroen, dem Ministerium wegen Ver wendung dieser Beihülse Vorschläge zu unterbreiten und anzuzeigen, wieoiele Gewerbetrerberde und Handwerker zur Berücksichtigung empfohlen werden. Die Zeit der immerwährende« Däm«ero«g geht zu Ende. Si« begann am 26. Mai und reicht bi« Mitte Juli. Di« Sonn« wird nun merklich rückwä.t« g«h«n. Dämmerung ist nur halb« Erhellung de« Morgen« und de« Abend«, hervorgebracht durch da« au« d«r Atmosphäre reflektierte Sonnenlicht. Die Dauer der Dämmerung zwischen dem ersten Lichtschein und dem Sonnen aufgang hängt ab von der Lag« dr» Tagbogen« der Sonne zu dem Horizont und ist am kürzesten, wenn dieser Tagbogen den Horizont senkrecht schneidet. Orteltdors Im Hosmannschen Gute brach gestern nach mittag in der dritten Stund« «in Schadenfeuer au». Brandherd war da« nach der Zschopau zu gelegene, zu ebener Erde Stall« räume, oben den Heuboden enthaltende Wirtschaftsgebäude, da« bi« auf die Umfassungsmauern eingeäschrrt wurde. Einem günstigen Winde war r« zu danken, daß di« Flammen nicht auch auf die recht» anstoßend« groß« Scheune Übergriffen, die sowieso nur schwer zu halten war. Löschhüls« war bald zur Stelle. Die Prämie fiel der Tunnertborfer Pflichtseuerwehr zu. Auß'r der Ortel«, dorser und GunnerSdorser Wehr erschienen auf dem Brandplatz di« Ortrseuerwehr von Braun«dorf, die Landspritze der Turner« feuerwehr.Frankenberg, Mannschaften der freiwilligen Feuerwehr der Deutschen R-formbetten-Fabrik M. Steiner u. Sohn-GunnerS« dorf, die Wehren von Lichtenwalde, Merzdorf, Ober« und Nieder- lichtrnau. Während man den Brand einzugrenzen bemüht war, kam plötzlich auch im ersten Stockwerk de« link» schrägüber ge« lrgenrn Wohnhauses Feuer au«. Dort brannte — und zwar hinter vrrschloffenen Fenstern, sodaß Funken nicht die Ursache ge wesen sein können — ein Bett; diese» Feuer konnte noch im Ent- stehen gelöscht werden. Die» sowohl, al» auch der Umstand, daß, wie un« mitgeteilt wurde, der gestrige Brand bereit« der dritte in diesem Jahre und außerdem schon gestern früh im Gut« ein Brand. Herd entdeckt worden sei, ließ die Vermutung zu, daß böswillige Brandstiftung oorliegt. Durch den Gendarm wurden noch gestern nachmittag nach dieser Richtung Erörterungen angestrllt. ES wurde auch erzählt, daß wegen BrandstistungverdachtS zwei bei Hosmann bedienstete Mägde in Haft genommen seien; da« letztere entspricht jedoch, wie un« heut« früh mitgeteilt wurde, nicht den Tatsachen. Der Abbrändler hat verfichert. -j-t. Oberwiesa. Von einem hiesigen Ehepaare wurden dem hiesigen KirchensondS 500 Mark zu beliebigen kirchlichen Zwecken geschenkt. Dir Summe ist im Einverständni« mit den hochherzigen Stiftern al« unantastbarer Grundstock sür eine in Zukunft viel leicht einmal notwendig werdende Gemeiudediakouie angelegt Morden. Möchten dem Fond« auch fernerhin recht viele ähnliche Dankopfer zufließenl — Für den JubiläamSfoudt der Leipziger Mission wurden au« unserer Parochie 24 Mark freiwillig dar gebracht. Allen freundlichen Gebern herzlichen Dank! — Chtmuitz. Wie die sozialdemokratische „Dolktstimme" mitteilt, ist auf Antrag der Breslauer Justizbehörden gegen den verantwortlich zeichnenden Redakteur diese» Blatte- da- Straf verfahren wegen Bekeidigimg der Breslauer Richter eingeleitet worden, weil in dem Blatte die Verurteilung der Redakteurs der Breslauer „Volksmacht" wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten rin „Klaffenurteil in schroffster Form" genannt worden ist. — Meißen. Die Reblaus macht hier wieder einmal von sich reden. In den Weinbergen de» Rittergut«- Oberau find er neut Reblau«herde entdeckt worden. Die AmtShauptmannschast Meißen hat infolgedessen sofort Maßregeln angrordnet, durch die einer Weiteroerbreitung de» gefürchteten Schädling» vorgebeugt werden soll. Der Reblau» find schon viele Weinberge in der Lößnitz und im Meißner Bezirk zum Opfer gefallen. — Döbel«. Vorgestern abend gegen S Uhr gelang e» dem in der gesicherten Zelle de- hiesigen Stadtkcankenhaus-S unter« gebracht gewesenen Handarbeiter Cranz, welcher vor mehreren Mo naten ein Mädchen überfallen und mit einem Messer schwer ver wundet hatte, vom Schwurgericht Freiberg aber wegen scheinbaren geistigen Defekte» nicht verurteilt werden konnte, zu eutfliehe«. Der im Hemd entsprungene angeblich geisteskranke Mordbube kam aber nur biS Sörmitz, dort wurde er fcstgrnommen und nach dem Krankenhaus zurückgebracht. Dem Vernehmen nach wird der ge fährlich« Mensch nunmehr nach Walvhcim übergefühlt und dec Jrrenabteilung der Zuchthauses zur weiteren Beobachtung seines Geisteszustandes übergeben. — Leipzig. Die Stadtverordneten beschlossen, da» Begräb nis de» Schutzmanns Tag, der von dem Emdrecher Köhler be- kanntlich tödlich verletzt wurde, aus Koste« der Stadt zu über nehmen. Die Mutter deS ledigen Verstorbenen erhält aus der Stadtkaffe eine lebenslängliche Rente. — Zwicka«. In der Königin Marienhütte wurden im Martin-Stahlwerk fünf Arbeiter bewußtlos aufgefuude«. Sie waren durch Einatmung von Gasen betäubt worden. Einem schnell herbeigerufenen Arzt gelang eS, sie in» Leben zurückzurufen. — Glaucha«. Da- Stadtoerordnetenkollegium beschloß in seiner Sitzung an Stell« de- zum Bürgermeister von Schwarzen berg gewählten Stadtrat- vr. Rüviger einen RatSaffeffor mit 3000 Mk. Gehalt anzustellen, vr. Rüdiger tritt sein neue» Amt am 1. Oktober d. I. an. — Am 1. d. M. brannte im benach barten Niederlungwitz der Gasthof „Zum Mühlen-Anger" nieder. Jetzt wurden auf Anordnung der Kgl. Staat-anwaltschaft der Be sitzer deS Gasthofe», Friedrich Gruner, sowie dessen Bruder Emil Gruner unter dem dringenden Verdachte der vorsätzliche» Braud« stiftuvg gefänglich eingrzogrn. — Plauen i. B. In der Tischerstrabe ereignete sich gestern vormittag rin schwerer Unglücksfall. Die junge Gattin des RatSakluar» Roch war mit dem Reinigen der Dtubenfenster be« schästigt. Dabei mag die Frau sich zu weit hinau-gewagt haben und auSgrglitten sein. Sie stürzte plötzlich, einen markerschütternden Schrei au-stoßend, mit voller Wucht aus das Straßenpflaster und blieb mit zerschmetterten Gliedern bewußtlos liegen. Die be« dauerniweite Frau wurde in da» Krankenhau» gebracht. Ihr Zustand ist hoffnungtlo». Außer einem schweren Schädel» und Nasenbruch hat die Unglückliche beide Arme und Beine gebrochen und schwere innere Verletzungen daoongetragen. — Zittau. In der Pappenfabrik von Hübner u. Kretzsch. mann in Hainewalde verunglückte der 62jährige Maschinensührer Grauer dadurch, daß die Wasserturbine vorzeitig in Bewegung ge setzt und Grauer sofort vom Schwungrad ersaßt und nahezu erdrückt wurde. Er fiel mit gebrochenem Rückgrat und ein. gedrücktem Brustkasten zur Erde und starb nach wenigen Mi nuten. — In Berthelsdorf wurde die dreijährige Tochter de» Böttchermeister» Benjak von einem giftige« Insekt in» Gesicht gestochen. Man legt« der Sache ansang» keine Bedeutung bei und nahm erst ärztliche Hilft in Anspruch, al« Geschwulst rin« trat. Die Hilse kam jedoch zu spät; da» Kind starb unter un säglichen Schmerzen. TageSgeschichte. Dötsch»» «etch. — Di« Verdienste lle. ». St»dt« u»d da« preußisch« Schulgesetz. Der „ReichS-nz." o«röffentlich1 ein Handschreiben d«« Kaiser« an den Kulturminister v. Studt, in welchem r« heißt; „Wenn r« nunmehr grlungrn ist, di« ftit eine« halben Jahrhundert »orbehattene Ordnung der Unterhaltung der Volks schulen in einer ersprießlichen und allen billigen Anforderungen Rechnung tragenden Weift gesetzlich festzulegen, so ist diese« glücktiche Srgrbni« in erster Linie Jhrrr aufopfernden und hin- gebenden Tätigkeit und dem geschickten Eingreifen zu danken, durch welche« Sie die Verhandlungen und Arbeiten in ihren einzelnen Phasen gefördert haben." — Ga»z wie vora««gesagt! Die Wählleitung der Zentrum«- Partei im Reichstagswahlkreise Hagen-Schwelm beschloß, infolge de« Ausfälle« der Stichwahl in Altena-Jftrlohn zugunsten de« sozial demokratischen Kandidaten, für welche« Resultat man die Frei« finnigen und Nationalliberalen verantwortlich macht, bei einer eventuellen Stichwahl in Hagen«Tchwtlm zwischen Sozialdemo kraten und Freisinnigen die ZrntrumSwähler nicht aufzufordern, sür den freisinnigen Kandidaten zu stimmen. — Admiral Tschukaia ist, ohne da« Bewußtsein wieder- erlangt zu habe«, gestorben, lieber da« Attentat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Tschuknin war in Begleitung seiner Frau und de« Adjutanten Sergoje» morgen» in ein«« Dampft kutter nach seinem Sommerfitz gefahren, wo er im Park spazieren ging. Al« er nach vierzig Minuten zum Landung«strg zurückkrhrtt, um nach Sewastopol zu fahren, fielen au« einer Seitenallee zwei Schüsse. Der Admiral brach tödlich gttroffen zusammen, während der Adjutant den in Mattosenuniform gekleideten Attentäter v«r- folgt« und auf ihn oi«r erfolglose Schüsse abgab. Der Verbrecher entkam, doch soll di« Polizei die Spur gefunden hab«n. WmerU«. - — Pack schlägt sich ... . Zwischen Salvator und Guate mala ist der Krieg auSgebrochrn. Da» erste Treffen «ar für Sal vator siegreich. Türkei. — Mobilisierung der türkische» Flotte. Nach einer Mel dung aus Konstantinopel hat der Sultan di« Mobilisierung der türkischen Flotte angeordnet. Diese Maßnahme wird auch schleu nigst durchgesührt. E« heißt, daß die türkische Regierung eine große Meuterei in der russischen Schwarzmerrflottt befürchtet, die zur Folge haben könnte, daß die Meuterer versuchen würden, durch den BoSporu« da« Mittelmeer zu erreichen. Vermischtes * Notize«. Ein schwere» Verbrechen, da» noch der Auf klärung bedarf, ist in Pot»dam verübt worden. Dort wurde der 22jährige Matrose Stubbmann au» Bremen aus den Pferdebahn- gleisen der Neuen König.Straße mit einem Schuß in den tzinttr- kopf tot aufgefunden. Der Täter ist in Wannsee ermittelt und verhaftet worden. Er war mit Stubbmann in Streit g«raten, in dessen Verlauf der Matrose tödlich getroffen wurde. — DaS Kriegsgericht Koblenz verurteilte den bereits zwölf Jahre dienenden SanitätSfeldwebel Schirmer wegen Diebstahls und Unterschlagung zu vier Wochen gelinden Arrest, sowie Degradation und Versetzung in di« zweite Klaffe de« Soldatenstande«. Schirmer hat eine Reihe von Diebstählen verübt, durch die mehrere Soldaten schwer ge schädigt wurden. — Vorgestern tobte rin furchtbare« Unwetter auf dem EichSfeld. In Großbartloff ging ein Wolkenbruch nieder. Häuser wurden unterspült, Dächer find eingestürzt. Der Blitz zündete an mehreren Stellen. Eine Person wurde durch Blitz« schlag getölet. — In dem Erbschafttstreit der Erika v. Lenbach, der au« erster Ehe stammenden Tochter Franz ».Lenbach«, gegen Lola Lenbach wurde gestern da« Endurteil verkündet. Di« Be klagte ist verpflichtet, der Klägerin 55287 Mk. zu zahlen. Im übrigen wurde die Klägerin adgewiesen. Von den Kosten de« RechUstreitvcrfahren« fallen zwei Dritteile der Klägerin, ein Dritteil der Beklagten zur Last. Da die Klagesumme etwa 158000 Mk. beträgt, scheint der Prozeß, der noch «eitere Instanzen beschäftigen wird, zugunsten der Klägerin entschieden. — Auf der Landstraße zwischen London und Erawloy stürzte ein Automobilomnibus um, als er «inen steilen Hügel hinabfahren wollte. 10 Personen wurden getötet, 20 verletzt. — AuS New« Jork wird telegraphiert: Ein aus zwei Paffagirrwagrn bestehender Zug der Internationalen Eisenbahngeftllschaft fuhr mit voller Ge schwindigkeit bei East MartinSville in eine offene Weiche und kollidierte mit einem Güterzug. Der Zusammenstoß war furcht bar. Der erste Personenwagen wurde total zerschmettert. Im Zage befanden sich viele Paffagiere, von denen 6 getötet und 45 verwundet wurden, mehrer« von ihn«n tödlich. Di« Tottn und Verwundeten wurden in einem Ambulanzzug nach Buffal» ge bracht. * Wer macht Erfindungen? Natürlich di« Erfinder, wird der Leser antworten. Rach unserem Patentgrsetz ist eS aber anders. Da können nicht nur physische Personen, sondern auch juristische, wie Aktiengesellschaften, Kommanditgeftllschafttn auf Aktien, Ge« sellschasten m. b. H., Genossenschaften u. a. m. „Erfindungen machen". Die Statistik der deutschen Patent« vom Jahre 1903 ergibt nämlich, wie in der „Disch. Jnd.«Beamt.«Ztg." nachgewiesen wird, daß von insgesamt 8412 erteilten Patenten und Anmel« düngen in 35 sür den technischen Angestellttn in erster Linie in Betracht kommenden Patentklaffen auf Firmenanmeldungen 36,7 o. tz, auf Einzrlanmeldungt» 63,3 o. H. entfielen. Noch selt samer wird da» Verhältni», wenn man einzelne Patentklaffen herausgreift. Da zeigt sich denn, daß in Klaffe 12 (chemisch« Verfahren und Apparate) an Patenten auf Firmenanmeldungen 61 v. H-, auf Einzelanmeldrr 59 v. H. kommen; in den Klaffen 21 (Elektrotechnik) und 22 (Farben, Lack« usw.) lauten die ent sprechenden Zahlen 59,2 und 70,3 bezw. 40,8 und 29,7 v. H. Ganz kraß ist danach also der Anteil der Firmrnpatentr in der Industrie der Farben, Lacke usw. Gegen diese Mißstände richten sich die Bestrebungen der im Lund« d«r technisch-industrielle« Be amten organisierten technischen Privatangestellten. Nach der Herr« schenden Rechttauffassung gehört jede Erfindung eine« Angestellttn, sofern sie in den Geschästtbereich seiner Firma fällt, seinem Arbeit geber, der sie al« eigene anmelden kann, da da« deutsch« Patent recht nur den Anmelder, nicht den Erfinder kennt. Um der darin liegenden Entrechtung ein End« zu mach««, fordern di« technisch««
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