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»«UM«. ievttwk I»L« .1.25 r.40. 1« 20». 15 ?!. e7». 20». inach- angen gegen- «r. so». 1^1.05 so». 38». daft», mmeku h-f. testens u ent- Juni. kaum istlo«, «veiler °b es onen, k um Wen. einer« raus« ndelt, edühr setzten nied- nmel- wach- ubiä, innen AM i und und «stand 45». »». 20» 7 ?k. r-k «t ein «d» I» s er zu 14» Freit«,, de» SS. Juni 1SW Zrankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 6S. Jahrgang. begründet 1842. (Nachdruck verboten.) (» r- wö wäre es, wenn wir in Deutschland endlich daS bekämen, waS England schon seit dem Jahr« 1844 besitzt: den Sieg über eine gründlich veraltete Anschauung über Ehr« und Ehrverletzung^ Freuen können wir uns aber, daß er gerade unser König Friedrich August ist, der sich erst kürzlich in bemerkenswert« Weise üb« die Duellunsitte geäußert haben soll. In einem Kreis« von Ossi« zieren soll er daS Gespräch aus den Zweikampf gebracht und dabei gesagt haben, daß, wie sein selig« Vat«, König Georg, ei» Gegner der Duells gewesen sei, auch er den Zweikampf auL liesst« Seel« verabscheue; er werde stets dal Seine tun, den mittelalterlichen Schutt aller veralteten StandeSvormteil« beiseite räumen zu helfen I Ja, da« ist «in Zeichen von Menschlichkeit» grsühl, und diese« würde auch in jenen Kreisen, in denen maa noch den Anschauungen von der Notwendigkeit de« Duell« huldigt» Eingang finden können, wenn sich dort — überhaupt allen Menschen ist da« zu empfehlen! — «st einmal die Erkenntni« Bah» bricht: Meine Ehre kann nicht angetastet werden, und wer dieL dennoch tut, ist keinen Schuß Pulver wert! abkndS für den folgenden Tag. Bezugs- I, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — i Monats 5 früherer Monate 10 H. unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe« MrasAnktion. Künftigen Sonnabend, den 23. Juni, .abend« 7 Uhr soll di« diesjährig« Heu» und Grummetuutzuug auf Merzdorfer Gcmeindegrundstücken parzellenweif« versteigert «erdkn. Sammelplatz: im sogenannte« Nudelsgrund. Merzdorf, den 20. Juni IS06. Der Gemeindevorstand. ihn erst die Uebeczeugung durchdränge, daß sein Ehrenschatz für Diebe ganz unangreifbar ist! Er allein kann ihn mindern od« mehren, seinem wahren Wert aber kann kein dritter Abbruch tun, auch der Staat nicht und daS Gericht nicht. . . Ehre ist der Wert, der einem Menschen als solchem und kraft des Maßes der Erfüllung seiner sittlichen und rechtlichen Pflichten zukommt. Da« wär« eine jämmerliche Ehre, eine Ehre, die mir gestohlen werden dürfte, wenn sie mir gestohlen werden könnte!" Dieser ewige Argwohn, daß es jemand auf unsere Ehre ab« gesehen haben könnte, diese Angst, daß über Nacht irgend rin Gauch mit ihr durchg«h«n könnt«, fi« find für d«n Völkerpsycho- logen durchaus kein Zeichen der Stärke eine« Volker, sondern weit eher «in Symptom der Überreiztheit, und «r muß darin eine Schwäche de« Selbstgefühl« des Einzelnen «blicken. E« hat aber wohl auch der Satz seine Richtigkeit, daß einer, der von sich weiß, daß rr seinen sittlichen und rechtlichen Pflichten nachkommt, nicht ohne weitere« beleidigt werden kann. Wird nun doch der Ver« such gemacht, den guten Namen in der Achtung der Mitmenschen herabzusetzen, so liegt da« Entehrende doch wohl in der Handlung jene« dritten, der den Versuch unternimmt. Fühlt sich inde« der Angegriffene durch den Versuch de« vorerwähnten dritten doch in seiner Ehre gekränkt, so darf er in einem modernen Rechtsstaat da« Bedürfnis nach Sühne, nach Genugtuung nicht durch «igene Hand, etwa gar mit drr" Waffe in der Faust zu befriedigen suchen. Diese Genugtuung gewährt ihm der Staat durch Be« strafung de» Beleidigers und durch die BefugniSerteilung, da» Urteil der Oeffentlichkeit zu übergeben. Da kommen wir auf etwas, da» eine nicht ganz ungerecht« fertigte Klage ist: Leider straft unser vorhandenes Gesetz den Be leidiger zu milde, und wer diese Bestrafung erreichen will, muß erst Geldmittel aufwcnden. Auch diesen Punkt behielt Geheim« rat Binding bei Verwerfung de» Duells im Auge. Denn er sagte wörtlich: „Die geringe Wertung, di« dem so unschätzbaren Gute der Ehre in unserem Strafrecht zuteil wird, ist ebenso häß lich und ungerecht al« unbegreiflich. Insbesondere muß für den Verleumder auf Zuchthaus erkannt werden können, und der Ver lust der Ehrenrechte gegen ihn sollte obligatorisch sein." Trotz dem aber erklärte Bindung weiter: „Der Verleumder ist ein Schuft, mit dem ein Ehrenmann sich nie schlagen sollte." Und welcher Widersinn liegt im Duellgedanken überhaupt, wenn im Zweikampf schließlich der Beleidigte auf dem Platz« bleibt oder doch verwundet wird. Der Beleidiger triumphiert üb« drS Beleidigten Leben oder Gesundheit und erhält dann dafür vom Staate al» „Strafe" Festungshaft, und auch da winkt ihm, wenn'S gut geht, Begnadigung. Mit einem Worte: da» Duell ist nicht nur eine Unsitte, sondern sogar ein Unsinn. Wir schön »jsHrtnt trk jedem Wochestta^ prei» vierteljährlich 1 50 Liudtlnummrdn lausenden Bestellung«»» werden in uns« „ stellen, sostie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angetivmmen. ^iach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. «ertliches und Sächsisches. <Der Nachdruck unserer örtlichen Origlnalberlchte tsi nur «tt genauer Quellenangabe gestattet.) Frankenberg, 21. Juni 1V0Ü. ^dl. A«S de» Königliche« Lehrersemimir. Da« Ob«. Hofmarschall-Amt Sr. Majestät des Kaiser« hat der Semiaardirettion im Auftrag Sr. Majestät für di« Beteiligung der Seminaristen an d«r Flotteuspeude drr deutsche« Lehrerdilda«gSa«stalte» „zur Erinnerung an Allerhöchst Ihre Silberne Hochzrit und al« ein Zeichen der Allerhöchsten Anerkennung de« durch diese Samm lung bekundeten Patrioti«muS" ein Gedeukdlatt mit der eigen« häudigeu Namen-uuterschrift Sr. Majestät des Kaisers zu- gehen lassen. -fr. Die Johauvitseier auf de« Friedhof wird Heu« bereit« am Vorabend d«S 24. Juni, also am kommenden Sonn abend, stattfinden. Soviel un« bekannt ist, wirken bei dem Ge- dSchtniralt, der abend» 8 Uhr beginnt, der Frankenberg« Sänger bund und die Stadtkapeü« mit. Näh««» darüber in nächst« Nummer. -j-r. Der Kret-au-schuß zu Chemuitz beschloß in sein« gestrigen Sitzung u. a., den IV. Nachtrag zu dem Gemeinde» anlagen-Regulativ für Frankenberg zu genehmigen und die Er teilung der Dispensation von Z 25 drr Revidierten Städtrordnung zu befürworten. -j- Die sächsische« Realschule« zeigen nach dem Bericht de« Vereins sächsischer Realschullehrr: eine höchst erfreulich« Entwick«- pflegten, und es war nicht einmal so besucht, daß sie in der Menge untergetaucht wären. Jetzt dort, ja, das waren Eiben und die beiden Herren von- der Gesandtschaft, sie kamen den Gang entlang, sie kamen vorüber, sie kannten sie ja von einigen Gesellschaften her, sie grüßten sehr höflich, aber sie sahen sehr belustigt aus, und sic mutzten wohl et was darüber zu Eiben sagen, denn Irene bemerkte, datz er gering schätzend die Achseln zuckte. Die Tränen, die sich ihr in die Augen drängen wollten, konnte sie nur mit Mühe zurückhalten. Graf Laudien, Frau von Lestotzew, Asta von Löwen und ihre Begleitung hatten sich zusaumengefunden, und man hatte sich ge einigt, gemeinsam zu frühstücken. Laudien und die Baronin be merkten voller Unruhe, datz Eiben und Irene nicht da waren, und Laudien war entrüstet über Eibens Unvorsichtigkeit, besonders, als Baronetz Asta mit einem kleinen, vieldeutigen Lächeln sagte: Sie sei den beiden begegnet in einer etwas wunderlichen Ge sellschaft. , .Ach," sagte Frau von Lestotzew erleichtert, „das waren gewitz Verwandte von Irene, sie sind aus einer sehr kleinen Stadt, aber im übrigen über reden Verdacht erhaben." „Nur nicht darüber, unbeschreiblich lächerliche Gestalten zu sein," rief das schöne Mädchen übermütig, und als in diesem Moment Eiben die Stufen zur Terrasse heraufkam, trat sie auf ihn zu und rief ihm, laut genug, um vou allen gehört zu werden, entgegen: „Nun, wo haben Sie Ihre niedliche Gouvernante und die beiden alten Tanten ans der kleinen Stadt?" Es wäre schwer zu sagen gewesen, ob wirklich Bosheit, Eifer sucht oder nur Hochmut, gepaart miteiner jugendlichen Mokanteric, ihr diese Worte diktierten; jedenfalls wußte sie die Bosheit und die Eifersucht gut zu verbergen, und ihre Lustigkeit ritz auch die andere Gesellschaft, ja selbst Eiben mit fort, als sie drastisch und zutreffend zugleich das Geschwisterkleeblatt aus Markwcide cha rakterisierte. „Unter wessen Schutze haben Sie denn nun Fräulein von Klingen gelassen ?" fragte Laudien von Eiben, „wer wird sie der Baronin wieder zuführen?" „Vermutlich ihr Onkel." „Der Apotheker von Markweide, herrlich! Nun, dann können wir alle ihn ja noch in Augenschein nehmen," spöttelte Frau von Dorffs." Lilly Lestotzew sah, vielleicht zum erstenmal in ihrem Leben, sehr ratlos aus. Anzeigenpreis: Die 5-gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 H; „Eingesandt" im Redaktionsteile 30 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen- „Darauf werden Sie vielleicht verzichten müssen, gnädigste Frau," bemerkte Graf Laudien kühl. „Glauben Sie, Elden, daß die Herrschaften noch in der Ausstellung sind?" „Nein, sie sitzen alle in der Konditorei und trinken Schoko lade," rief der Gesandtschaftsattachö. „Wenn Sie erlauben, Baronin," wandte sich Laudien an Lilly Lestotzew, „werde ich Fräulein von Klingen aufsuchen und sicher hierher geleiten. Sie möchte sich sonst verspäten, denn wenn ich recht verstanden habe, wollen Sie gleich nach dem Frühstück nach Hause fahren." „Sie sind sehr gütig, Graf," sie sah ihn dankbar lächelnd am Eiben tat, als höre er nichts. Er war beschäftigt, Asta von Löwen ihren Mantel abzunehmen und ihren Sonnenschirm sicher unter- zubringen. „Erbärmlicher, haltloser Kerl!" murmelte Laudien durch die Zähne, während er die Treppe hinabging, mit einem flüchtigen Blick auf Eiben. Laudien hatte den Tisch, an dem Irene mit den Gröhes saß, bald gesunden und bemerkte, wie ihr bei seinem Erscheinen daS Blut in das sonst so bleiche Gesichtchen stieg, sah den ängstlichen, schüchtern verlegenen Blick, mit dem sie ihm entgegensah. Sie tat ihm unbeschreiblich leid. Artig seinen Hut lüftend, trat er direkt auf sie zu. „Wir warten alle auf Sie, gnädiges Fräulein, und ich mutz Sie nun doch Ihre» Verwandten entführen." „Gestatten Sie. Herr Graf," sagte Irene, sich erhebend, „datz ich Ihnen meine Verwandten vorstelle." „Ich bitte darum." „Herr Apotheker Gröhe, Fräulein Klothilde, Fräulein Betty Gröhe." „Es ist Wohl ein ganz unerwartetes Zusammentreffen mit Fraulein von Klingen?" fragte Graf Laudien. -Ja, ja freilich, wir kommen nämlich aus Markweide," sagte der Apotheker ziemlich unmotiviert, während Klothilde erklärend hinzusetzte: „Und entschlossen uns so schnell, Herr Graf, zu dieser Reise, daß wir vorher nicht mehr schreiben konnten." „Jedenfalls haben Sie sich herrliches Wetter ausgesucht, da» gehört auch dazu, wenn man ein paar Tage in Berlin ist; genießen Sie die kurze Zeit nur recht, meine Damen, damit Sie eine ! hübsche Erinnerung an unser Berlin mitnehmen." (Fortsetzung folgt.) Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Wr Beitrag zur Duellfrage. " E« ist «st w«nige Monate her, daß wir an dieser Stell« unkG dsp» Lestwort „Du«llfitte od« Duellunfug?" auf da» Un« berWtigt« Hinwitsen, da» in der Wiederherstellung der rampo« nie-jen Ehre durch den Zwrikampf zwischen Beleidigten und Be« leidig« «egt. Leider stehen wir heut« abrrmak» vor «inem ahn« lichsn F-ll. G«st«rn registrierten wir unter Leipzig «in Durll bei Haste, da« zwischen einem Hallens« Reserendar und «inem Leipziger Stzidept«» auSgefochten wurde und, wie e« hieß, mit dem Tode de« durch Lungenschuß verletzten Studenten geendet haben sollte. So MliM, ist yun, wie heute festgestellt werden kann» der Au»« gaff- glücklicherweise nicht gewesen. Der Student Hans liegt durch «inst» Brustschutz schwerverletzt im Spital „Bergmannstrost" dm« nied«Q Jetzt streift auch die „Saale«Ztg." daS unglückselige Kapitel mit folgenden Sätzen: „Da mit dem Sachverhalt der ganz?» AngelWnheit von beteiligt« Seite allzusthr hinter dem Berge gMltsn wird, ist e« «klärlich, daß verschiedenartig« Gerücht« in d« ^adt l^ut werd««. Referendar Welsch soll schon mehrere Duelle hinter sich und sich vorher aus Pistole gut eingeschoffrn hahen, We Ursache zu dem Duell soll eine „tätlich« Beleidigung" sein. Di« beiden sollen in Leipzig um Geld gespielt haben, und daHj soll e« zp Str«itigk«iten gekommen sein. Nach ein« anderen Mitteilung sosl der eine dem anderen Geld geborgt haben, und al« jener di« Summ« zurackfordert«, soll sich di«s«r für „bcl«idigt" b«tracht«t haben. Mag nun dies« Ursache die richtige sein oder nicht, f«st steht, daß da» Duell stattgefunden hat und recht schwere Folgen nach sich zieht, und daß Win wieder ein Beweis gegeben ist für da« Verwerflich« de» DuellunfugS." Dirse Auffassung enthält etwa» zweifellos Richtige». Man veraeaenw^ltig« kch Ursache und Au-gang de» Streite»! Ist die Beleidigung wirklich derart gewesen, daß sie mit Menschenblut abgewasqea werden mußt«? Kann die besudelte Ehre eine» an dern durch' eine Pistolenkugel überhaupt wieder in Ordnung ge« brajHt werden? Man halt« beides streng auseinander, und da wiH maß bei Beantwortung beider Fragen schließlich doch zu dem, rein Menschlich« Anschauungen befriedigenden Standpunkt gelangen könnest, den der alte Leipziger RechtSlehr« und Universität-Pro fessor Gehtimrat Vr. Binding im Vorjahr feftlegte, al« er in öffentlicher Versammlung üb« da» Thema: „Der Zweikampf und da« Gesetz" sich au«ließ. In diesem Vortrag verwarf rr auf alle Fäll« daß Duell und sprach ihm jede Berechtigung ab. Kan»» jemals durch «inen dritten an sein« Ehr« vrrlrtzt wer- dr«? Hierzu jagt Ämding: ,,Wa« würde unser so stark an Be- fangenheit leidende- Volk an innerer Ruhe und Frstigkeit, war Irrwegs. Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so ' zu lassen. Größere Inserate erbitten wir bis vormittags 9 Uhr, Uhr mittags Aufnahme finden. Für spät« einlaufende Anzeigen nucks in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. Ethen suchte sich vvn derMangenehmen Gesellschaft loszumachen und, rief Irene hastig zu: „Wir frühstücken oben auf der Terrasse, JräMrr vvn Klingen, ich werde Frau von Lestotzew benachrich tige», daß Sie Jyte Verwandten getroffen haben," und so eilig hatte er «s, fortzpkommen, daß sie nicht einmal Zeit fand, sich gleich- fallS zu herabjchieden und mit ihm zu gehen; chre Blicke folgten der eleganten Gestatt mit einem Ausdruck von Sorge, Schreck, und eS war ihr, als ob ihr Herz sich zusammenkrampfte in einem un- erktttüich-n AngftßefüW. „Wer war denn eigentlich dieser junge, hochnäsige Mann, mit dem Du hier so allein in der Ausstellung herumflanierst?" fragte Klöthllde im Weitergehen. „Ich sagte «S ja schon, ein Herr von Eiben, er kommt sehr oft zu LestotzewS ins Haus. Wir sind sehr gute Bekannte." „DaS scheint mir so," bestätigte Betty. „Hat er denn Geld?" „Das Weitz ich nicht, jedenfalls hat er eine sehr reiche Tante, von der er auch einmal ein grobes Gut erbt." „Hm, mit hat er nicht übel gefallen," meinte Gröhe harmlos und trat: mit anf dem Rücken gefalteten Händen vor ein Bild, während die alten Damen Irene hunderterlei fragten, sie sehr modisch geNeihet fanden, ihre Haarsrisur musterten und trotz allen Nörgelns sich doch im geheimen eingestanden, daß sie fein aussah; sie hatten es ihr hoch angerechnet, daß sie nicht hochmütig an ihnen vorbeigegangen war) und jetzt luden sie sie ein, das yeitzt, der Apetheker tat eS, eine Tasse Schokolade init ihnen zu trinken. Irene lehnt« ab, die Unruhe peinigte sie, aber Gröhe tat empfind lich. und so nahm sie an und saß nun mit den dreien an einem rurwen Tischchen ganz nahe am Promenadenweg; auf einem leeren Stuhl lagen die beiden Sonnenschirme der Damen und der flicgen schirm vom Apotheker und eine lederne Handtasche, ziemlich um fangreich, da man von der Ausstellung aus noch einige Einkäufe machest wollte; auch zwei paar Handschuhe, glatt gestrichen, mit lanMzogenen Fingern, neben einander gelegt, fanden dort ihren Pl^z, Md Betty» perbmbksttzter Umhang, den sie der Wärme wegen abüfgte. obgleich Klothilde daS unpassend fand und es auch nicht zu ihrer Verschönerung beitrug. Irene wußte, wie komisch diese Gruppe gerade auf die Men schen wirken müßte, die am Vormittage die Ausstellung zu besuchen j-MM fkd« MM DkhauplmMW Ma, das MM AmkzerW und dm Kladlrat zu AmkeMg i. Ku. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg I. Sa. — Druck und Verlag von E- G. Roßberg in Frankenberg i. Sa.