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.U' W Mittwoch, »«n 81 Januar 1AM DtsSlM sm die KöüiBEe K!«l;hliilplmlimisEB WH^KmWeMitrgmlßi md dm Kiadlrat zv Irmkmderß i. §s. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg I, Sa. — Druck und Verlag von C G Roßberg in Frankenberg i. Sa. v-rtchein« a« jede», Wochentag abends für den folgenden Tag Bezugs- oceis vierteljährlich I .et 50 monatlich 50 H Triigerlohn extra. — Ztu^elnummern lausenden Monats 5 H, früherer Monate 10 r^> slellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postaustalten Deutschlands und Oesterreichs »»genommen. Nach dem Anstande Versand wöchentlich iinter'Kreuzband Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere . Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigrn an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. WMWWWW»W»MMWWWM»W»»»^^W^MWWWW»W»W»W Anzeigenpreis: Die b-gesp Petttzeilc oder deren Raum 15 bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktwnsteile 30 Für schwierigen und tabellarischen Sah Aufschlag, sür Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 -) Ertragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. BeLirnntmachVNg. Ja dir am 21. di-st»' Monats abgehaltenen Versammlung des unterzeichneten Verein- ist da» Dienstmädchen Martha Am»a Joha bei Herrn GSmrindevorstand und Mutibefitzer Dietrich in Sachsenburg wegen lanAjiihriger treuer Dienste mit einem Ehrengeschenk von LV Mark be- dvcht worden. Fl 5ha, den 23. Januar ISO«. Der Die rrstOvt e n -BelohnungS-Verein. BmtShauptmann Dvst> Vorsitzender. F. Es sind zu bezahlen: 1 . der I. Vermin «r»»S8t«»«r am 1. Februar 1SVV. 2 das lstelinIgvtS, 3 . das »««tuelmlgelS, l alltNSNatlich. 4 die MI«»«td»t«»-Lira»lL«»La«sv»»t«ovr^ Frankenberg, den 30. Januar 1906. - Der Stabtrat. Holzversteigerung auf Plauer Staatssorstrevier. Restaurant „zum Korsthaus" in Plaue. Idv»»«r»T»x, Sv» 8. Wekruur ISV«, vnrmtttux» S Hier 42 h. u. 326 w. Stämme, 108 h. u. 222 w. Klötzer, 2812 «. Derbstangen, 2220 w. ReiS» stangen. V»r»iltt»88 /,H VNr. 50^/, rm h. u. 76 rm w. Brennholz, 83 rm w. Brennreisig. Ausbereitet in der ParzeAe Struth. Gasthof „zum Walbschlötzchen" in Chemnitz-HilverSvorf. V^rvttaß, Sv» S. Wekruar ISV«, v»r»ittt»8^ / Iv Dtir. 680 w. Stämme, 36 h. u. 659 w. Klötzer, 785 w. Derbstangen, 4575 w Reiestongen, 19^/z rm h. u. 80 rm w. Breunhol,. Ausbereitet in der Parzelle Zeisisttvalb. Gasthof „zur Falkenhöhe" in Falkenau. bl»»t»8, ckv» IS L^«I»r»»r ISVS, v»r»ittt»88 S Dlir. 106 w. Klötzer, 8512 w. Dcrbstangen, 14940 w. R-i-stangen, 16^/, rw w. Nutzknüppel. Ss»«li»iltta88 L Illi». 7^, rm h. u. 257^ rm w. Brennholz.- Aufbereitst in den Parzellen Oederaner Wald und Roith. Küuigl. Korstrevierverwaltung Plaue und Königl. Forstrentamt Augustusburg. Holzversteigerurrg auf Fichtenwälder Forstrevier. In der Revierparzelle „Mundholz" bei Lichtenwalde, Abt. 56, sollen künftigen Montag, den 5. Februar d. I., von vormittags LV Nhr an und zwar auf dem Holzschlage 36 Rmtr. harte Scheite, 5540 Gebund dergl. Schlag« und Abraumreifig, sodann am folgenden Tage, al- Dienstag, den 6. Februar d. I., ebenfalls von vormittags 10 Uhr an und zwar im Gasthofe zu Lichtenwalde steigerung im Gasthofe zu Lichtenwalde stattzufinden hat, an den Meistbietenden versteigert werden. Lichtenwalde, am 30. Januar 1906. Gräflich Bitzthnmsche Aorstvertvaltung^ 100 eichene Klötzer von 17 bis 86 vw Mittenstärke und 2,, bi» 7 m Länge, 30 Hornbauw- „ 16 „ 48 „ » »2 „ 4,, „ 32 Ahorn- „ 16 „ 56 „ „ „ 8 „ 4 „ // 25 birkene // „ 18 „ 42 „ „ „3, und 4 „ 16 lindene // „ 29 „ 56 „ » ,, b/z 4 -- 8 erlene // „ 27 ,/ 42 „ " /, // 4 „ 4 eschene // „ 26 ,, 46 „ „ „ 2,z bi» 4 „ 4 Rüster- „ 22 „ 85 „ 3 Kirschbaum- // „ 32 „ 47 „ „ „3 bW>8,- „ „ sowie 30 eichene Gartensäulen von 2 m Länge unter Vorbehalt deS Angebote» und gegen Barzahlung, welche an jedem Tage nach beendet« V«r- Abonnements auf dus Tugeblutt auf den Monat Februar nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten Ausgabestellen in Stadt und Land, sowie alle Postaustalte« noch entgegen. Nach Orten außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche im Gebiet« d«S WcltpostvercinS liegen, geschieht der Versand unseres Tageblattes mit wöchentlichen Kreuzbattdstn« düngen von unS unter Portoansatz von 2 M. — Pf. per Vierteljahr. LxpvSItl»» Sv» Wr»»Ire»1»vrxvr Va^elklalteG. König Christian IX. von Dänemark */* Kovenbagen, SS. Jan. (Priv.-Telegr.) König Christian ist heute nachmittag '/.4Uhr im Alter von 88 Jahren gestorben. Wenn man berechtigt ist, von einem „plötzlich und unerwar. ttt eingSretemn Tode" zu sprechen, so hat dir- in der von uns noch gestern abend durch Aushang in unseren Hauptgeschäftsstellen verbreiteten Nachricht über di!» Ableben des greisen Dänen» königS zu geschehen. An ihn ist der Tod tatsächlich plötzlich und unerwartet htrangetceten, um fein Lebe» zu fordern. Denn über die letzten Stunden de» nunmehr Verblichenen wird aus Kopen« Hagen gemeldet: Nachdem der König gestern vormittag die ge» wöhnliche große Montag-.Audienz erteilt hatte, fühlst er sich müde und ging zu Bett, um vor dtr Tafel zu ruhen. Die Kai« serin-Mutter von Rußland begab sich um 3 Uhr zu ihm: da er sich nicht «ohl sühlte. Die Kaiserin-Mutstr rief gleich darauf die Mitglieder der königliche Familie herbei, von denen sich auch mehrere einfanden. Kürz vor 3 Uhr 40 Mnuten starb der Kö nig still und ruhig. Am 8. «PM 181 S auf 'Schloß Töttvrp bei Schkswig alS vierter Sohn de» 1831 verstorbenen Herzogs Friedrich Wilhelm von Schle»»ig»Holsttin'Sönderburg-G1ücksi>urg geboren, wurde er nach dem Tode seine» Vater» in Dänemark erzogen und stu- distte 1839---1841 zu'Bonn. Am 26. Mai 1842 vermählte er sich mit Prinzessin Luise Ehärlotte, Tochter de» Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel und der Prinzessin Luise Charlotte ron Dänemark, Schwester König Christian» Vlll. In dem Streite um Schleswig stand Prinz Christian fest auf dänischer Stile. Schon 1846 hatte er dm „Offenen Bries", in welchem König Christian Vlll. sür dm Fall de» Aussterben» de» könig lichen MannesstammrS dst dänische weibliche Erbfolge auch sür Holstein sestsetz« zu wollm erklSrk, um die Vereinigung Schle». wig» mit Dänemark vorzubereitrn, mit unterzeichnet. Ast dann der deutsch-dänische Krieg ausbrach, war Christian der einzige Prinz de» Gesamthauses Schk»»ig^olsstin, der während de» ganzen Kriege» «in dänischen Diensten blstb. Sv kam e», daß die dänische Regierung beschloß, ihm beim Auksterben deS däni- schm König-Hause» die Mcksolge zu verschaffen. Er wurde im Londoner Protokoll vom 8. Mai- 1852 zum Thronfolger in der gesamten dänischen Monorchie bestimmt und durch Gesetz vom 31. Juli 1853 al» Thronerbe und Prinz von Dänemark einge- s tzt. Nach-dem Tode König Friedrich» VII. am 15. November 1863 trat Prinz Christian die Regierung in der gesamten Mo- narchie an, und seine erste Regierung-Handlung war, daß er am 18. November eine gemeinschaftliche Verfassung für Dänemark und Schle»wig genehmigte, die am 1. Januar 1864 in Kraft treten sollt«. Dieser Schritt führte bekanntlich zur Besetzung Schleswigs durch dir Preußen und Oesterreich, welche die dau ernde Trennung Schleswigs von Dänemark zur Folge hatte. Die nun solgenve lange Regierungkzeit war vielfach durch innere po litische Kämpfe getrübt. König Christian war in seinem Lande und darüber hinaus auch in den Ländern, die er auf seinen oft maligen R-isen besuchte, eine volkstümliche Persönlichkeit. Diese Volkstümlichkeit war stärker als alle politischen Differenzen, die ihn wiederholt von der Mehrheit des Volke» trennten. Man wußte um des König» Persönlichkeit willen in Dänemark sehr wohl zu unterscheiden zwischen der Person deS Königs und der Politik, die er vertrat, und so schied mit ihm auch ein durchaus beliebter Fürst aus dem Leben, der nicht nur im Kreise seiner großen fürstlichen Familie, die sich oft au» aller Herren Länder um ihn sammelte, sondern auch unter seinem Volk sich als Vater fühlen konnte, dem persönliche Liebe und Verehrung zuteil wurden. Den Hof zu Kopenhagen verbinden weitverzweigte verwandt schaftliche Beziehungen mit fast allen regierenden Fürstenhäusern Europas. Dar ist ebenso bekannt, wie der dem Heimgegangenen bei Lebzeiten gern angehängte scherzhaft« Titel: „Schwiegerpapa von Europa". Er war der Vater deS König» Georg I. der Hellenen, der Königin Alexandra, Gemahlin deS König» Eduard VII. von England, der Kaiserin-Witwe Dagmar von Rußland und der Herzogin Thyra, Gattin de» hannoverschen Prätendenten Herzog Ernst August von Cumberland, endlich Großvater de» König- Hakon von Norwegen. Bei den weitverzweigten Verwandtschaft- lichen Beziehungen des dänischen Hauses zu allen Herrscherhäusern wird di« Trauerfeier in Kopenhagen jedenfalls eine außerordentlich imposante werden. Alle europäischen Monarchien werden dort ver treten sein. Aber bei der großen Zahl der Leidtragenden werden sich manche eigenartige Begegnungen nicht vermeiden lassen. Ob Kaiser Wilhelm selber oder sein Bruder Prinz Heinrich der Trauer feier beiwohnen werden, steht wohl noch nicht fest; jedenfalls treffen sie dort den Herzog von Cumberland. Auch die beiden feindlichen Dynastien Skandinaviens weiden einer Begegnung in Kopenhagen kaum aus dem Wege gehen können. * * * König Friedrich VIII. von Dänemark. Auf den dänischen König-thron folgt des Heimgegangenen ältester Sohn Friedrich. Dieser ist ein bereit» in ziemlich vor. gerücktem Alter stehender Herr. Er wurde 1843 geboren, ist also 63 Jahr« alt. Sein« Gattin Louifia ist eine Prinzessin von Schweden. Sie haben acht Kinder. Der älteste Sohn, der prä- sumttve Thronerb«, Prinz Christian» ist 35 Jahr« alt und seit dem Jahr« 1898 mit der H«rzogin Alexandrine zu Mecklenburg, der ältesten Tochter de» Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, vermählt. Der zweite Sohn Prinz Karl, 1872 geboren, hat die englische Prinzessin Maud, die jüngste Tochter deS Königs von England, geheiratet und fitzt, wie erwähnt, seit kurzem al» König Hakoon auf Norwegens Thron. Von den anderen Kindern find noch zwei Prinzessinnen vermählt, die eine, Prinzessin Luise, mit dem Prinzen Friedrich zu Schaumbürg-Lippe, die ander«, Prin zessin Ingeborg, mit dem Prinzen Karl von Schweden. In politischer Beziehung ist der neue König bislang noch nicht wesentlich hervorgetreten. * -» d. Berlia. Kaiser Wilhelm ließ sofort, nachdem er di« Botschaft von dem Hinscheidcn des Königs Christian erhalten hatte, dem dänischen Gesandten in Berlin sein Beileid auSsprechrn. Er hat ferner dem dänischen Hofe die Mitteilung zugehrn lassen, daß er persönlich der Beisetzung des Königs in Kopenhagen beiwohnen wird. Vom Reichstag. 30. Sitzung am 26. Januar 1906. Die Frage des Unterstützung-wohnsitzeS regte den Abg. Herz berg, den sozialdemokratischen Vertreter von Rostock-Doberan, ge waltig auf. Die Armenunterstützung müßte reich-gesetzlich geregelt, jedenfalls aber vom Staate übernommen werden. Abg. Schickert verteidigt die konservativen Grundbesitzer und Landwirte gegen den sozialdemokratischen Vorwurf der Arbeiterau-beutung, während Abg. Gamp die Notwendigkeit einer schnellen Verabschiedung deS vorliegenden Entwurfs erläutert. Langsam plätschert der Rede strom weiter, ohne jedoch da» Interesse fesseln zu können. Da» Ende ist, wie immer, die Ucbrrwrisung an eine Kommission. Auch die erste Beratung deS Gesetzentwurfs über dir Hülstkassen ist nicht im Stande, daS HauS in Laune zu versetzen, einer nach dem anderen verschwindet. Nur die Zuschauertribünen bleiben be setzt; sie zeigen dos übliche Publikum, Leute, die den ReichStag al» Warmehalle benutzen, und Fremde, die sich einmal selbst davon überzeugen wollen, wie „anregend" die ReichStag-verhandlungen find. Beide Kategorien find von einer Dauerhaftigkeit, die Neid erwecken könnte. * -» Bei fast leerem Hause wird die erste Beratung der Gesetz novelle über den Uuterstützung-wohnsitz fortgesetzt. Herzberg (Soz.) widerspricht der Vorlage, die wieder einmal lediglich einen agrarischen Charakter trage. Wenn höhere Löhne gezahlt würden, wären genug Landarbeiter vorhanden. Redner legt dann dar, daß nach Ansicht seiner Freunde die Fürsorge für die Armen, die Armrnlast, dem ganzen Staat« zusall«, und nicht