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81 Mittwoch, den 7/ Februar 1S06 AmkSlM für die MWe ZmishmplmmilsAst MH, das MMe SmkgeriHi and dell Kadlral zu IrmkMg i. Kn. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 öO monatlich 50 H. Trägerloh» extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig auszugebcn, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. »»>4- 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 5-gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 H, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionstcile 30 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. Abonnements auf das Tageblatt auf den Monat Februar nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten Ausgabestellen in Stadt und Land, sowie alle Postaustalteu noch entgegen. Donnerstaa, den 8. Februar I90K, vormittags 11 Uhr sollen im Restau rant zur „Turnhalle" hier 21 Fäßchen Bier meistbietend g-gm Barzahlung versteigert werden. Frankenberg, am 6. Februar 1006. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgericht». Die Bedeutung Nordost-Chinas für den europäischen Handel. Immer mehr wird Kiautschou zu einem BerkehrSmittelpunkt im Rordm China», der in ähnlicher Weise wie Honkong für den Süden al» Umschlagplatz für den europäisch-chinesischen Verkehr, in weit höherem Maße aber wie Honkong für die Südprovinzen, al» Au»gang»puntt für die Erschließung der Nordprovinzen Chinas und ihre engere Hineinbeziehung in den WelthandelSverkehr an« zusehen ist. Die rein kulturellen, friedlichen Tendenzen der deut« schen Verwaltung haben nicht nur die unbestrittene Anerkennung der chinesischen Lokal« und Zentralbehörden erfahren, sondern auch ihre tiefeingreifende Wirkung auf die gesamte chinesische Brvölke« rung von Schantung auSgeübt. Der geregelte Betrieb der Bahn von Tsingtau nach Tsinanfu erweist sich immer mehr al» der Be« ginn eine» wirklichen kulturellen Aufschluffe» der Provinz Schon« tung und darüber Hino«» der chinesischen Nordprovinzen. Den praktischen Ausdruck findet die Entwickelung von Kiau« tschou in seinen HandelSziffern, welche im letzten Berichtsjahre (1904—Ob) den Wert von 3*/, Millionen Dollar (zu rund 4 Mark) auswiesen. Wenn man bedenkt, daß im Jahre 1901—02 der Gesamthände! erst 9,3 Millionen Dollar betrug und daß seit« dem di« Ziffern mit erstaunlicher Schnelligkeit anwachsen, so er« gibt sich, daß eine normale und gesunde Entwickelung des Handels von Kiautschou zu verzeichnen ist. Die Einfuhr überwiegt dabei gegenwärtig noch die Ausfuhr nicht unerheblich. Die Einfuhr von Waren nichtchinrfischen Ursprungs (auSschlirßlich von Mate rialien für Eisenbahn« und Bergbau) belief sich im letzten Be richtsjahre auf etwa 16*/, Millionen Dollar, dir Einfuhr von Waren chinesischen Ursprung« aus 6 Millionen Dollar, die Grsamt- auSfuhr auf etwa 10 Millionen Dollar. Von besonderer volks wirtschaftlicher Bedeutung find die Bestrebungen zur Einbürgerung einer Seidenindustrie in der Kolonie. DaS in den Jahren 1902 bi» 1903 am Tatsun-Fluß in der Nähe von Tsangkou erbaute Etablissement der Deutsch-Chinefischen Seidrnindustrir-Teselljchast umfaßt ein Areal von etwa b2 Morgen. Im ganzen finden hier etwa 650 Arbeiter Unterkunft. Die BetriebSergrbniffe der Schantung-Bergbaugesellschaft find im letzten Berichtsjahre ebenfalls al» sehr zusriedenstellend zu be ¬ zeichnen. Die geförderte Kohlenmenge im Haupikohlenrevier (Fangtst) betrug im Jahre 1904 bereits beinahe 85 000 Tonnen, und wird für da» Jahr 1905 130000 Tonnen übersteigen. Von besonderer Wichtigkeit ist der Umstand, daß bereit» Verschif fungen nach Schanghai, Hongkong, Tschifu und Tientsin statt- gesunden haben. Die Tatsache, daß der Hauptumsatz nach Tsing tau selbst stattfindet, läßt darauf schließen, daß Tsingtau sich mehr und mehr al» Kohlcnplatz für den ostafiatischcn Verkehr heranbilden wird. Die Schantung-Eisenbahn beförderte in dem letzten Be richtsjahre über 780000 Personen und etwa 280000 Tonnen Güter. Von besonderer Wichtigkeit ist dabei die Steigerung im Personenverkehr, besonder» aber auch der Umstand, daß die chine« fischen Ackerbauprodukte sich der Bahn viel stärker bedienen, al» man glaubte hoffen zu dürfen. Eine Folge der zunehmenden Bedeutung Tsingtau» al» Han delsplatz ist die im Jahre 1905 erfolgte Bildung einer rinheit« lichen, dir gesamte Kaufmannschaft umfassenden Handelskammer gewesen. Der GesamtschiffahrtSoerkrhr umfaßte 413 Schiffe mit 420500 Tonnen und weist gegen da» Vorjahr einen Zuwach» von 76 Schiffen mit 82194 Tonnen auf. Bom Reichstag. 34. Sitzung am 5. Februar 1906. Da» Hau« setzt die Beratung de» Spezialetat- für da» Reich«amt de- Jnueru fort und nimmt die allgemeine an den Titel „Gehalt de» Staatssekretärs 50000 Mark" geknüpfte Be« sprechung wieder auf. Kardorsf (Rp.): Mit den Vorschlägen Mugdan» kann ich mich nicht einverstanden erklären. Ich bin der Meinung de» Grafen Posadowsky, daß eS bedenklich wäre, wenn unser ganze» Volk durch die Ausdehnung der sozialen Fürsorge ein« Einbuße an Energie erleiden würvr. Ich bedauere, dem Vorschläge betr. die Erteilung der Rechtsfähigkeit an die BerufSvereine nicht zu stimmen zu können. Ich fürchte, die Sozialdemokratie würde die Erteilung der Rechttjähigkeit ebenso auSschlachten, wie sie eS mit den anderen Institutionen, zum Beispiel der Erleichterung de» Wahlverfahrens, getan hat. (Unruhe, Zurufe bei den Sozial demokraten.) Erzberger (Zentr.): Mit besonderer Freude haben un» di* Zusicherungen des Staatssekretärs bezüglich der Mittelstand-Wünsche erfüllt; er steht offenbar jetzt einer Reihe von Wünschen au» diesen Kreisen sympathischer gegenüber, als früher, in-brsondere in betreff des Au»vrrkaufSw«senS und der kleinen Befähigungsnach weise. Ein raschere» Tempo für die Durchführung wäre beson der» bezüglich der Witwen- und Waisenoerficherung wünschenswert, da schon moderne Raubritter auf den Schatz lauern, den der Etat dafür auSgeworfen hat. Zu diesen modernen Raubrittern gehört der Flottenoerein, der in seinem neuen Flugblatt« d«n verbünde- ten Regierungen gegenüber «ine Sprache führt, wie man sie kaum für möglich halten sollte. In diesem Flugblatt« heißt e»: Ein« stärkere Kriegsflotte fordere gar nicht einmal stärkere Opfer. E» brauche nur § 15 de» Zolltarif» aufgehoben zu werden, der all« jährlich Tausende von Millionen für die Witwen- und Waisen« Versicherung wegnehme. Darin liegt eine Brutalität erster Sorte und auch eine Beleidigung de» Reichstage», der den Paragra phen mit großer Stimmenmehrheit angenommen hat. Bezüglich der Regelung der Heimarbeitersrage besteht ein Widerspruch bei un» nicht. Die sozialdemokratischen Vorschläge waren undurch führbar. Wir dagegen haben ausführbare Vorschläge gemacht, wie die Einführung der Registrierpflicht, die Kontrolle an der gabestclle und die Festsetzung de» Mindestlohntarif». Hitz« hat auf dem Gebiete der Sozialpolitik mehr gearbritet, al» die ganze sozialdemokratische Fraktion zusammengenommen. Er hat geglaubt, daß man in Zeiten wirtschaftlicher Depression nicht soziale Gesetze machen dürfe, di« den Arbeitern größere Lasten auferlegen, wie eS bei der Witwen- und Waisenoerficherung der Fall sein würde. Ein solcher Vorschlag könnte nur von den Sozialdemokraten au»- gehen, damit die Unzufriedenheit der Arbeiter vermehrt und ihr Weizen blühen würde. Stückleu (Soz.): Der Vorredner hat schwere Klagen gegen den sozialdemokratischen Terrorismu» erhoben; er brauchte aber nicht so weit zu suchen, um auch Fälle zu finden, wo sozial demokratische Gewerkschaftler von den christlichen Organisationen in schmählicher Weise behandelt wurden. Die Bezirk« d«r Fabrik« inspektorrn find zum großen Teil zu groß und mit zu wenig Kräften besetzt. Die Sache muß reichSgesetzlich geregelt werden. Es wäre von größtem Werte für un», wenn einmal von den 8as Majorat. Roman von Ewald August König. I«. S»rlsk»u»L.) Nachdruck vtrb-i-a.) 8. Kapitel. Das Haus, in dem der Geldwechsler Eduard Schreiber wohnte, lag an einer der verkehrsreichsten Straßen der Stadt. Wie man allgemein behauptete, war Schreiber ein vermögender Mann, er besaß ein gutes Geschäft, und es ging das Gerede, daß er an vielen Aktienunternehmungen beteiligt sei, die ihm hohen Gewinn eintrügen. Er war unverheiratet geblieben, aber noch jung genug, um daS Versäumte nachholen zu können, und mancher spekulative Vater trat wohl nur deshalb mit ihm in geschäftliche Verbindung, um gelegentlich ihm seine unverheirateten Töchter vorzuführen. In dieses Haus trat am Tage nach der Heimkehr Dagoberts der Verwalter des BaronS von Darboren, ein kleiner, hagerer Mann, dessen listiges Fuchsgesicht ein grauer, kurzgeschorener Voll bart umrahmte. Eduard stand hinter dem Zahltisch, als sein Vater eintrat; er befand sich allein mit seinem alten Kommis, der die lausenden Tagesgeschäfte besorgte und den größern Teil der Geschäftslast auf seinen Schultern trug. Der Verwalter nahm den Hut ab und strich mit dem Rock ärmel die Schweißtropfen von seiner Stirn, dann reichte er dem Sohne die Hand. „Ich muß mit Dir allein reden," sagte er. Eduard lieb das goldene Lorgnon von der Nase fallen und blickte forschend in das Antlitz seines Vaters, während er mit beiden Händen durch seinen langen braunen Backenbart fuhr „Unangenehme Nachrichten?" fragte er leise. Der Verwalter nickte zustimmend, die beiden stiegen eine schmale, eiserne Wendeltreppe hinauf und traten in ein kleines, höchst elegant eingerichtetes Zimmer, in dem der Bankier mit seinen vornehmeren Geschäftsfreunden zu beraten pflegte. Der alte Mann ließ sich in einen Sessel nieder, Eduard holte aus seinem Schränkchen eine Flasche und zwei Gläser. „Was ist es?" fragte er mit scheinbarem Gleichmut, während er die Gläser füllte. „Dagobert ist zuruckgekehrt." Der Bankier mußte die Flasche fester fassen, sie zitterte Plötz lich in seiner Hand, sein Blick ruhte starr auf dem Antlitz des VaterS. „WaS weiter?" sagte er. „Seine Mutter ist ebenfalls aus der Anstalt entlassen, sie wohnen beide bei uns, Dagobert ist schon in Eichcnhorst, die tolle Baronin wird heute kommen." , „Und Baron Dagobert wird nun Maioratshcrr?" „So wett sind wir noch nicht, er muß noch zwei Jahre warten Md erhält alsdann daS Majorat nur in dem Falle, daß kein Makel auf seiner Ehre ruht. Das aber hat ihn nicht gehindert, meine Entlassung zu fordern, und Baron Kurt erklärte mir gestern abend, daß er diese Forderung erfüllen müsse." „Ha, das ist allerdings unangenehm," sagte Eduard, während er eine Zigarre anzündete und dem Vater gegenüber Platz nahm, „aber ein Unglück sehe ich nicht darin. Du hast lange genug gearbeitet und Dir ein hübsches Vermögen erworben —" „Das nun in dem Geschäft sestliegt," unterbrach der alte Mann ihn ärgerlich. „Soll ich Dir jetzt auf der Tasche liegen? Von Deinem Geschäft verstehe ich nichts, und müßiggehen mag ich nicht. Soll ich mir eine andre Verwalterstelle suchen? Dazu bin ich zu alt geworden, und jedem Herrn kann ich nicht dienen." Eduard erhob sein Glas und stieß mit dem Vater an; mit sichtbarem Behagen schlürfte er den schweren spanischen Wein. „Wie willst Du es ändern?" fragte er achselzuckend. „Mir ist ja diese Entlassung ebenfalls fatal, manche schöne Summe wäre noch in mein Geschäft hineingcflossen; aber was helfen da alle Klagen? Wir müssen nns mit dem begnügen, was wir erworben haben. Oder sülchtest Du, daß uns auch das wieder entrissen werden könnte?" „Möglich wäre es," erwiderte der Verwalter, starr vor sich hinblickend, „Baron Dagobert will selbst die Verwaltung über nehmen, er wird die Bücher revidieren und wer eifrig sucht, der kann auch finden." „Ach was, er versteht ja nichts davon!" „Er hat drüben viel gelernt, er ist ein ernster, gesetzter Mann geworden, und ich glaube, er weiß sehr genau, was wir damals getan haben, nm ihn zu verderben. Er wird nun streng prüfen und keine Schonung kennen, wenn er nns die früheren Sünden vergelten kann. Du weißt, Eduard, aus welchem Säckel die Gel der geflossen sind, die ich Dir gebracht habe. Baron Kurt mußte schweigen, und der Notar Tellenbach drückte bei der Revision auch ein Auge zu; dazu aber hat Dagobert keine Veranlassung, und fordert er Rückzahlung der betreffenden Summen, so muß der Vormund diesem Anträge Folge leisten." „Dann mag der Baron Kurt sic aus seiner eignen Tasche zurückzahlen." „Er hat nichts; die Rente, die er aus den Einkünften des Majorats bezieht, reicht kaum zur Bestreitung seiner Bedürfnisse hin. Auf der andern Seite würde er mir auch ferner sreie Hand lassen, wenn er Majoratsherr bliebe, und ich gebe Dir mein Wort darauf, in diesem Falle könnte ich Dir große Summen verschaffen. Wir hätten den Baron dann so fest an uns gekettet, daß er zu allem schweigen müßte; binnen wenigen Jahren würden wir reiche Herren sein. Ich will jetzt noch nicht behaupten, daß ich ihn zwingen könnte, Dir seine Tochter zur Frau zu geben, aber möglich wäre auch das —" „Für diese Ehre danke ich!" „Du würdest später Majoratsherr —" „DaS sind Träume, die sich nicht erfüllen können", unterbrach Eduard den Vater, dessen stahlgraue Augen voll ungeduldiger Er ¬ wartung auf ihm ruhten, „ich habe keine Lust und auch keine Zeit, einem Phantom nachznjagen. Ueberdies kennst Du meine Ansich ten über die Ehe; ich werde niemals heiraten." „Aber reich willst Du werden!" „Ja, reich, sehr reich, Millionär, ich will herrschen und das kann man nur, wenn man über Reichtum gebietet." „Ganz recht", nickte der alte Mann. „Wirst Du es aus dem jetzigen Wege werden?" „Nicht so bald", erwiderte Eduard, während er ein Glas er griff: „meine Mittel sind nicht bedeutend genug, ich kann nichts Großes unternehmen, es geht langsam, sehr langsam vorwärts." „So sorge mit mir, daß Baron Kurt Majoratsherr bleibt, dann darfst Du getrost in die Zukunft blicken. Ich werde sorgen, daß alle unsre Geldgeschäfte durch Deine Hände gehen, da bleibt auch manches hängen —" „Was kann ich in dieser Angelegenheit tun?" „Du warst mit Dagobert befreundet!" „Bis zu dein Augenblick, in dem er fliehen mußte!" „So knüpfe die alte Freundschaft wieder an." „Hm, das wird am Ende nicht schwer halten", sagte der Ban kier gedankenvoll, „Baron Dagobert schuldet mir Dank, daß ich danials ihm fortgeholfen habe." „Er wird vielleicht die Intrigen ahnen, die damals gegen ihn geschmiedet worden sind; macht er Dir Vorwürfe, so nimm sie ruhig hin und überzcnge ihn, daß sic ungerecht sind. Dann hänge Dich an ihn, gib ihm Beweise von uneigennütziger Frenndschaft, leihe ihm Geld ohne Zinsen, und bringe ihn allmählich auf die Bahn zurück, auf der er damals gewesen ist." „Und wenn mir das gelänge, was ich jetzt noch bezweifle?" „Es muß gelingen, Eduard!" „Was aber weiter? — Ich weiß noch nicht, wo Du hinaus willst!" „Ich sagte Dir schon, zwei Jahre muß Baron Dagobert noch warten, ehe er sein Erbe fordern darf. Was kann in dieser lan gen Zeit nicht alles passieren! Er kann sterben, verunglücken oder im Duell fallen, das wäre der kürzeste und beste Weg. Ader auch dann erhält er das Erbe nicht, wenn er in dieser Zeit eine ehr lose Handlung begangen hat. Ein leichtsinniger Mensch, ein Ver schwender oder Spieler ist 4» einem Verbrechen leicht zu ver leiten, es gehört dazu nur ein schwacher Augenblick." Eduard wanderte mit nachdenklicher Miene auf und nieder, der Verwalter griff nun auch in das Zigarrenkästchcn, den aro matischen Duft des feinen Krauts wußte er nach seinem vollen Wert zu würdigen. „Das alles ist leicht gesagt", erwiderte er mit bedenklichem Kopsfchütteln, „aber cs wird schwerlich getan werden können, wenn Baron Dagobert ein ernster und gesetzter Mann geworden ist, wie Du behauptest." „Pah, die leichtsinnige Ader bleibt dem, der sie hat, bis inS späte Alter!" (Fortsetzung folgt.)