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WnMMMTyM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtWr-Znznzer ßr KeDers, ZödH, Amirdsrf, Werf, Sl. Wien, Leinril-rott, Dnenw und Wisst«. Aintsblatt für den Stadtrat zn Wittenstein. «v. Jatzrgamg. Nr. 290. Dienstag, den 14. Dezember 1897. WLt» Blatt rrschetut t S g l ich («über Sonu- «ud Fefttagr) abendS für den folaeutxu Lag. BiertelMrttcher «ezugSprei, i Mart SS Pfennig«. - «in,«la« Nummer 10 Pfennige. — Be-elluugen nehmen außer der «rpedttion in Lichtenkrl«, Mark 17S, alle Satserl. Postan-alten, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werde« di, vtrrgesvalteni «orpuSzeile oder deren Ramu mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« svätestea« vormittag 10 Uhr. Die Krma F. Länder a «L Weigel Ab" l.iekl8N8lein, sm iVIsk-kt "MU Htelet zrr billigen Veibnscble-klnbSnlen die denkbar größte Auswahl in llwiüerstoüen, l.oinen- unrl Suum^ollrraren, vMML IÄW M kW üjM-szM Ug MU »A IM AM WM«, M» »m L Atts Stadt und Land. * — Lichteostei», 13 Dez. Bo« den in unserer Expedition gekauften Lose» de, Dresdener Pferdelotterie sind die Rammern 24167, 77267, 77273 und 77283 als Gewinne gezogen worden. Die amtliche Gewinalist« hierüber liegt in unserer Expedition während der Geschäftskunden zur Ein sicht auS. * — Wir mach«« di« geehrte« Jaserenteu daraus aufmerksam, daß die Aufnahme von Inseraten in den amtliche» Teil unsere« Blattes künftig nicht angängig ist, da der Charakter de- amtlichen Teiles dadurch beeinträchtigt würde. * — 9n der Freimaurerloge zu Glauchau wurde gestern nachmittag 4 Uhr eine Trauerloge, welche dem Gedächtnisse der verewigten Mitglieder geweiht war, abgehalten. — Die fortgesetzt milde, unwirsche und reg« uerische Witterung läßt eine richtige Weihnacht-- stiwmung nicht aufkomwen. Regen, trübe» Gewölkt, bodenlose Wege sind die Merkmale der Gegenwart. Schnee und Frost, ohne die man sich ein flottes, be lebtes Weihnachtsgeschäft nicht zu denken vermag, wollen sich nicht etnstellen. Man kann die Klage» in alle» Tonarten vernehmen, und nicht za den schlimmsten gehören die, welche sarkastisch meinen, „unsre geographisch« Lage habe sich verrückt." I — Unser engeres Baterland, unser vielgepriese nes Königreich Sachsen, schreitet auf dem Gebiete! de« BolkSschulwesen« unter den europäische» Staaten bekanntlich mit vor» ao. Hierfür liefert auch die Zahl seiner Lehrerbildungsanstalten einen recht deutlichen Beweis. Unser Land hat einschließ lich de« in Plauen bei Dresden »eugebildeten Se- «inars nicht weniger als 20 Lehrerbildungsanstal ten; eingerechnet in diese Zahl sind zwei Lehrerin- »enseminare zu Dresden und Callnberg, letztere« mit Internat, und da» katholische Lehrerseminar in Bautzen. Auf die KreiShauptwannschaften deS Lan de- vertelle» sich diese Anstalten wie folgt: KreiS- hauptmannschast Dresden mit 6 (Dresden-Friedrich- stadt, DreSden-FletcherscheS Seminar, Dresdner Leh- rerionenseminor, Pirna, Rossen, Plauen bei Dr«-- de»), KreiShauptmannschaft Leipzig mit 4 (Borna, Grimma, Oschatz, Rochlitz), KreiShauptmannschaft Zwickau mit 7 (Annaberg, Auerbach, Plauen, Schnee berg, Waldenburg, Zschopau, Callnberg) und die KreiShauptmannschaft Bautzen mit 3 Seminaren (Bautzen — eoang. S., Bautzen — kathol. S. und Löbau). Die Zahl der ständigen Seminarlehrer beträgt 27V, di« der Lehrerinnen 12. Außer dem arbeiten an diesen Anstalten 1 Fachleh rer, 4 Fachlehrerinnen, 7 Vikare, 16 Hilfslehrer 2 Htlfslehrerinnen. Die Zahl der Seminaristen männlichen und weiblichen Geschlecht« betrug nach der letzten Statistik 3429; die an jedem Seminar bestehenden UebungSschulklassen wiese» einen Bestand von 2095 Schulkindern auf. — Zur Bekämpfung der Unsitte, den „schwär- zen Mann" oder den „Knecht Rupprecht" als Schreck mittel für die Kinder zu zitiere», möchten wir wie der einmal unsere warnende Stimme erheben. Bei den Drohungen mit dem „Knecht Rupprecht" bleibt eS eben nicht bei den erforderlichen sanften Ermah nungen, es wird des Guten, namentlich von de» Dienstboten so viel getha», daß die Kleinen bei Einbruch der Dunkelheit laut aufkreischen, sobald sich nur ei» Geräusch bemerkbar macht. Die« Grau lichmachen und Drohen mit dem Weihnachtsmann, der die Kinder in den Sack steckt, sollten die Eltern unbedingt verbieten, die Folgen klebe» den Kleine» lange an, damit werde« nur nervöse Mensche» herangezogen. Sind die kleinen Rangen nicht ruhig und zu belehren, dann thuen die sichtbare Rute und der greifbare Stock schon im Na da- Ihrige. Aber man soll Kinder, am allerwenigsten solche, die ohne hin schwach veranlagt sind, nicht mit unbestimmten Dingen und Geschichten ausrege», auS welchen die kindliche Phantasie nur Unheimliches, Entsetzen Er weckende« schafft. Wozu haben wir unsere schöne», so recht für da« Kindergemüt bestimmte« deutschen Märchen? Die besänftigen auch einen kleinen Wild- fang, der gar nicht parieren will. O du fröhliche, o du selige, goadenbringende Weihnachtszeit, heißt eS, aber es ist weder fröhlich, noch selig, noch gna- deobringend, in der Dezember-Dämmerung die Kleinen mit übtrtrirbrne» Schauer« Geschichten zu traktiere»! — Ueber die Einführung einer neue« Erfin dung in Gera berichtet man von dort der „Leip ziger Monatsschrift für Textilindustrie": I» letzter Zeit macht hier die Einführung eines neue» Pa ¬ tente» viel von sich reden. E» ist die« eine an der Lade eine« Schastftuhl«» angebrachte Vorrichtung, mittelst deren die Ware «ährend deS WebenS be stickt wird. Die etngestlckten Fäden liegen aus der rechte» Seite deS Gewebe« mehrfach gut gebunden über und laufen ununterbrochen in sich ineinander- schlingende«, ramagierten Dessin« über daS ganze Gewebe hinweg. Dieser Stickeffekt kommt der J-cquardweberei ziemlich nahe und läßt sich sowohl in Seide als auch in Wolle und ähnlichen Ma terialien ausführen. DaS Bei fahre» ist eine fran zösische Erfiodang und gehört einer Pariser Ma schinenfabrik. Verschiedene bedeutende Geraer Firme» sind bereits daran gegangen, diese Stickoorrichtung an einzelnen Stühle» anbringen zu lassen, um diese vielversprechende Neuerung praktisch zu erproben, k Um den Stickapparat anzubringen and die erfor- I derlichen Umänderungen an de» Stühlen vorzuoeh» I men, sendet die Pariser Maschinenfabrik ih^ eigenen Monteure, welche diese Arbeit i» einige» Tage» vollenden. Die jetzt beginnende Neumusterung in Damenstoffen ist gerade der richtige Zeitpunkt, um da« neue Verfahre» praktisch zu erproben und um zu sehe», ob dasselbe der jetzt angewendeten Fabri« kationSweise eine vorteilhafte Erweiterung bringt. Jedenfalls sind dir durch den Stickapparat erzeugten ramagierevden Dessins sehr zeitgemäß und konnte daS Verfahren kaum einen günstigeren Moment für seine Einführung in die ProxiS finde» wie gerade die Neumusterung für Winter 1898/99 ihn bietet. — Alle deutschen Veteranen aus de» Feldzüge» von 1848, 1864, 1866 und 1870 71 werden behufs Aufnahme einer Statistik (Stamm rolle pro 1898) aller noch lebenden deutschen Kriege», gebeten, ihre genaue Adresse, die Bezeichnung der mitgemachten Feldzüge, sowie Angabe des Regiment» und der Kompanie, welcher sie angehörtev, den OctSbevollmächtigtigrn des Verbandes deutscher Kriegs-Veteranen oder dem Bureau de» genannten Verbände«, Leipzig, Nordftraße 26, mitzuteilen. — Leipzig,11. Dez. Bei der gestrigen Ziehung der Sächsisch-Thüringischen AuSstelluogSlotterie sind folgende Hauptgewinne gezogen wordin: 5000 M. s1 Flügel von JaliuS Blüthners auf Rr. 342,602, 3000 M. s1 Gemälde von Webers auf Nr. 858,557, 3000 M. sl Mahagoniflügel von Julius Blüthner) auf Nr. 104,789, 2000 M. s1 kompl. Reiseute»- silien-AuSstattuog) auf Nr. 173 086, 1000 M. s1