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uetzv«. ZU Gr koÄ«M» Nacht z«m St. dchril — »MEM Gr. MaWLt «M k»»ch< — wttd dm gesstacke Bettlet tu dem ueMu Bahuhof ertffaet. — Die Pleiß«barg in Leipzig, da» Jahr hunderte alte Wahrzeichen der Stadt Leipzig, ist gegenwärtig, gerade »ährend der Daaer »er Tächfifch- Thüringischen Au«stelluug, au dvttu HauptMtzang sie liegt, im Abbruch begriffen. Tagtäglich werde» Weittiaende Sprengungen der meterdick« Mauern vorgenommen. Auf dem dadurch gewonnenen Areal soil da» ueae RatyanS der Stadt Leipzig errichtet werde». Auf eia zweite» zur Erlangung geeigneter Pläne erlassene» Preisausschreiben find einig, SO Entwürfe und Pläne »iugegang«. Vies« sind zur Zeit i« Städtischen Kaufhaus« an«gestellt. — Eine Lelüreriu in Leipzig hatte in irgend einem Blatt« gelesen, -dß durch Eturetben de» Ge- ficht» mit Spiritus der jugendlich zarte Teiut wieder wa» ihr wohl nicht geschadet, aber auch nicht» ge nutzt hätte, wenu sie nicht »»geduldig geworden eeilre, need nm da» zu tooekoot«, ein brannte» Streichholz in die Nähe ihre» Gesichte ge bracht hätte. Natürlich eMzÜndete sich der Spiritus, dach hatte da» Mädchen di« GeisteSgegeuwatt, mit «mm Tmh die Flammen zu ersticken. Statt einer j«g«dlichea Gesichtsfarbe hat fie nun Brandwunden »ad versengte Haar« and kann dabei nach froh sein, daß die Sache so abgelaufen ist. Ein zweite» Mal wird sie eia« solche „Verjüngu«g«kur" nicht wehr avwenden, da» ist sicher. *— Mülsen St. Iakob, 7. Juli. Der Hiesige kttrgrrvrrein friert am 10, 11. and 12. d. M. sein 25jährige» Stiftung-fest mit Zapfenstreich, Festakt«», Festzu», Festmahl, Ball usw. — Stollberg, 7. Jali. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete fich im Gasthof „Zwo goldnen Adler-. Hier brgab sich der acht Jahre alte Sohu de» Bäcker» Wilhelm Lässig auf den Wäscheboden, kletterte wahrscheinlich auf dort stehende Böcke, wo- bet er im« Gleichgewicht verlor und durch da» Ober lichtfenster ans die steinerne Treppe stürzt«. Der badauernswert« Knabe hatte beide Arm« gebrochen and erheblich« Kopfverletzungen davongetragen. — Reichenbach, 7. Juli. Besondere» Glück hat der gestrige Tag hiesigen Jägerkreisen beschert. Während auf dem Weißensauder Revier eiu feister Rehbock abend» in der zehnen Stund« «rl«gt wurde, kam auf Stangrngrüuer Revier eiu kapitaler Hirsch, ein ungerader Zwölfender und fetten schöne» Exem plar, zur Strecke. Den letzteren erlegte der Guts besitzer Schüren in Staugengrün. Gekauft wurde der 3V» Centuer wiegende junge Hirsch von der krieger- scheu Wildhandluug in Leimt». — Netzschkau, 7. Juli. Deu Erstickungstod hat hier «in« 28jährige junge Frau gefunden. Die selbe, «in« verehelicht« Ida Spindler, war zu Besuch bei ihrem Vater, dem HauSbefitzer Dillner hie». Sie hatte fich, am etwa« auSzuruhen, mit deu Kleidern über eiu Bett gelegt und da» Gesicht tief in die Bettdecke eingedrückt. In dieser Lage wurde st« so dann tot aufgefunden. — Sayda, 8. Juli. Gleich auf ein«, seine, ersten Fahrten ist der von hier nach Mulda ver kehrende Zug durchgegaugeo. Lorz hinter Station Sayda, auf der Strecke, di« mit da» stärkste Gefälle der ganzen Linie auswrist, versagt« durch irgend einen Zafüll die Bremsvorrichtung, und mit Carterzug«- gefchwindigkeit brauste der Zug an den Haltestellen vorbei, zu« »«Site» Gtstauue» W» PastAßtwa^die da» neue. Transportmittel beMM» wollt«« Beu chWnMtz eiu Enlw M mache». DE Maschio, «nU« wie dar R» Griedabüch zmüKdampf« m»d M dort »mH hamemven PaffaGtere MiwwHM«. — Olbernhau, 6. Jqli. Ja hiesige, Gegend treibt »in Brandstifter sein Unwesen. Nachdem erst am Donnerstag abend i, Niedernatzschung da« dem Oekvvom« Mühe, gsHSVige lemstehimd, Wohnhaus vGMg niederarbwmtt tfl, wurde in der Sonu-og». nacht in Rüdenau da» dem Schuhmacher Paul ge- hörige, zur Zeit ebenfalls le«steh«de Hau» durch einen Brand vernichtet. — Pirna, 8. Juli. Lin von der Hiesig« Laadsparkusse an die Sächsisch« Bank in Dresden abend» aufgegebruer Geldbries mit 40000 Mk. ist vmschwuud«. Der U»tk»schl«G«mg verdächtig ist der Postasststem Bogel, welcher Hettle früh etveN zwei» tägiger» Urlaub autrat. — Einen opferwillige« Branddirektor, wie ihn kaum etae zweite Feuerwehr anfzuweisen hat, besitzt die Freiwillige Ftt»eru»«hr zu CSll« bei Meißen, die am 13. d. M. ihr 20. Stiftung-fest feiert. Ein au» diesem Anlaß im Druck erschienen«! Bericht zählt n. «. folmnd« Geschenk« de» Branddirektme» «md seine» Gattin für die Wehr auf: Ein« zweiräderige Abprotzspritze, eine vierräderig« Spritz« mit Sauger, eine» Zubringer, einen Gerätewagen für die Außen leite,, ein« 15 m Hoh« Schiebeleiter mit Wagrn, Räderdine und RettungSsack, einen verdeckten zwei» «äderigen Gerätewagen, «men Hydrantenwagen und zwei Hydmntenaufsätze. Außerdem beschaffte Brand direktor Oeser di« Ausrüstung für 37 Wehrmäuuer und leistete die wrseutlichste Beihilfe zum Bau eine» Steigerturmes. Die Wehr steht feit ihrer Bindung unter seinem Kommando. Branddirektor Oeser ist außerdem, wa» seltsam genug brrührt, al» Zauber künstler weit über SachsenS Grenzen htnau» bekannt, er hat vielen anbei»» wohtthMg« and grmrttr- uütztg« Bereinigungen oft thatkräftige Hilf? uv ge deih« lasten. — Neugersdorf, 8. Juli. Hier wurden unter der Eich« rin«» GarlenS 36 Staar« tot aus- gesunden. Dieselben sind vermutlich von einem Blitz strahl während eine« Gewitter», da» über den Ort mederging, getötet worden. — Schl«i,, 7. Jali. Da» Fürst!. Schöffen- gericht hier verurteilte einen hiesigen Restaurateur zu 30 M. Geldstrafe, weil er in zwei Füllen Birr, da» Gäste nicht auSgetrunken hatten, anderen Gästen wieder mit verabreicht hat. Der Kellner, der die» wußte »nd da» Bier gleichwohl vorfetzte, wurde eben falls zu Straf« verurteilt. Die hättest« Strafe dürfte jedoch die sei», daß da» Gericht auf Ber- öffentlichung de» Urteil» iu sämtliche» drei hiesige» Zeitungen auf Kosten de» Wirt,« rttannt hat. — Schmölln, 6. Jali. Heute abend 6 Uhr brach auf der oberen Seite d«» Markte» eiu fürchter liche» Schadenfeuer au». E» brannte zuerst da» Hau» in der Nähe de» Rathaus«» mit dem turm- ähnlichen Vorbau, die frühere Apotheke. Da» Feuer kam in der vauer'schen Gemüsehandlung unter de« Dache au» und verbreitete sich sehr rasch. Da die Häuser meist alte Holzbauten find, die nach dem großen Brande von 1772 nur notdürftig errichtet warden, so lief da» Feuer auf den Dächern fort und ehe mau e» sich» versah, standen drei Häuser mit den tief in di« Gärten hineingebauten Hinterhäusern in Flammen. Zum Unglück waren die «eiste» Be wohne, derselben nicht zu Haus,, da fie fich an de» AuSflug beteiligt hatten, welch« di« Mitglieder de» hiefigM »««mMvereiue» hestte MH LMtztz tztMgr- 8tt8^^fiHe MtzÄhLkt vmammtzalt «My. TMtzbwn li» «va»»» Mmtuschspe» de, FeuMMHr fich sSHr Atsch versa onnelt hatten und Hem Muer «A M» aa-Ma WMwnGmg «iahalt tMn WEM konut« sie doch nicht verhäteu, daß sich der Feuer herd »ach dem Rathause zu «»«dehnte. DtGhatÜ mußte da» schv» tm Dachgiebel brenueude, dauebeu- fieheude SohnaeGäade de» Fabrikbesitzer» Naundorf bi» anf den 1. Stock niedergeriffen werden. Die Fenttwehr maßk bis 9 Uhr angestrengt thätig sein, um nur sagen zu könne»: Jetzt hab« wir über da» furchtbare Element g-siegt und «» auf seine»'Herd beschränkt. An» größt«. Glück war e» ganz «kud» still, svust Hütte da» Feuer eine größere Sewall bi- kvannen und noch m«hr Unglück angerichtet. Da» Gefährlichste war, die 3, 4 bi» 5 Stock hohen Feuer- esse» niederzuwetf«. Zum Glück ist niemand dabei Deutsches Reich. 8 Berlin, 8. JuN. Zur Rvrdlrmdrrelfe de» Kaiser« wird au» Gothruburg gemeldet: De, Kai ser nahm gestern den ganzen Vormittag Borträge an Bord ber „Hohtnzolk«" en-g«ze», die noch auf der Rhede von Gothenburg liegt. Bet der Mittags tafel bracht« Graf Görtz da» Wohl d«S Prinzen Eitel Fritz au». — Prinz Eitel Fritz vollendete gestern sei» 14. Lebensjahr. 8 Die „Tgl. Rosch." schreibt u. a.: Während unsere Kriegsflotte in ihrer Stellung unter bett Großmächte» zurückgerückt wurde, tst unser« Handels flotte langiam an dte zweite Stelle der Erd« vorge rückt. Rußland besitzt «'N« Besamttonuengehalt der Handelsflotte von 488 000 Tonnen, Spanien von 554 000 Tonnen, Italien von 779,000 Ton»«, Frankreich von 1,095.000 Tonnen, Deutschland von 1,887,000 Tonnen. Nur England ist uns überlege« mit der ungeheure» Summe von 13,242,000 Tonnen. tz lieber da« Aatblckb« de« Schnelldampfers .Spree" herrscht i« Breme» hav« vesorgni». Da» Gch'ff sollte Montag abend schon dort sein and ist »och nicht in Cherbourg avgekommen. Ma» nimmt an, daß die Maschine «inen Defekt erlitte» hat. 8 Köln, 8 Juli. Die „Köln. Ztg." meldet au» Kandis, die dortige Bevölkerung verliere alle» Glaub« an endgültig« Maßnahme» zur Linderung der trostlos«» Lag«. Da» Elend und die Verzweif lung sind allgemein. § Köln a. Rh., 7. Jali. Groß« Entrüstung hat in Köln da» Verholten eine» Kriminal-Schutz mann« hervorgerufen, de» am Freitag abend geg« 8 Uhr eine von einem Besuch« ihrer Schwester hetm- kehrende unbescholtene junge Dame in der Straße Uuter Fettenhennm festhielt und »»ter Beihilfe zweter uniformierter Schutzleute nach dem Polizeipräsidium zerrte. Die Dame flehte nach de, BolSztg." den Beamten fortgesetzt an, sie doch »ach ihrer nur einige hundert Schritte entfernt gelegenen Wohnung zu führe», wo die Elter» fie legitimieren würden, sand aber mit ihre, Bitte kein Gehör, selbst da»» nicht, al« sie »»mittelbar an dem Hause ihrer El tern vorbeigeführt wurde! Sogar die Bitten der Mutter, die inzwischen von de« Vorfall« benachrich tigt, herbeigeeilt war, hatte» »icht deu mindest« Erfolg; fie wurde einfach bei Seite geschah« uud da« halb ohnmächtige Mädchen unter den verhöhnen den Bewerfitug« der R«sch«mevge weitergeschlrppt. Erst de« entschied«« Einschnitt» de« Vater» ge lang e«, auf dem Polizeipräsidium dte Freilassung sewer TmGer zu erreichen. Berechtigte Ent rüstung muß namentlich dte Weig««ng de» Jngenkliebe. Erzählung von Hella Limpurg. (Fortsetzung.) Dannert wurde einer Antwort Überhobe», deu» der Baron gesellt« fich jetzt zu ihn«» «vd so wurde, da auch d« Prinz mit Jlsa am Büffet stehe« blieb, die Unterhaltung allgwuet». »In einige» Tage» ist Hofball", lacht« der Thronerbe munter, „und da müsse» wir arme» Welt- ou»s«gl«r wieder da« Lauzbein schwinge». Heh, Dan- »«et, kommen Sie »ur v»»h«r zu «lr, damit wir ein« graziösen Walzer üb« —" »Den «w. Hoheit sicherlich »och nicht verlernt haben", schmachtete die Vräfiu-Witwr, mit de« Fächer fich Luft zuweheud. «Nun, Komteß", Priuz Conrad wandte fich za Jlfn, „Sie find so still; wa» «eiu« Sie, wen« ich Sir schon heute zu diesem „Stück Arbeit", d. h. dem Walzer mir sicherte?" »Ob ich zu dem Ball hier bin. Hoheit, weiß ich stoch »icht", antwortete etwa» reserviert dir junge Lame. »Nuu, und wo willst Da hin?" frag die SrSfi» scharf und waadtt fich ihrer Stieftochter »». „Aist Vttwauschv« Schloß, Mama, Da weißt, dich ich Papa» GrbnrtStag fiel» an seinem Grabe werbebe". Die Gräfin zuckte di, Achsel» »ad mu«u«ktt etwa» wie.krankhaft« Seutimeutalttät" vor sich hi»; Hsttt j^ch machte fitz tttu« Widerspruch. «Ra, da» m« aber ei» heillos lmtßMkkstrd MdUNV , WIDME HnkbUß MUWsiM, MI M MV* Adjutant« im Wage» saß uud wieder davonfahr, „nur die kleine Komteß hat mir gefalle», aber die Atte ist dafür am so dümmer »nd fataler. Ich wußte immer an mich halte», um ihr nicht eiu« Grobheit zu sagen". .Nau, Hoheit, wen« mau so nimmt, wa, dl« japanlsch-tudifch-afrikaulsche Idylle schou ziemlich «tu« solche." Der Priuz lachte belustigt auf, darm aber wurde er plötzlich ernft. „Uebrig«», lieber Dannert, urhmeu Sie fich vor jene« Varon Geyeru tu Acht. Ich sah, wt« «, vorhin Hinte» Ihn« drei» die Fa»ft ballt« »nd «in« Fluch zwischm deu Zähnen brummte". »Ja, wir find»»«gegeasetttgttchtautstmthtsch", «eiute der junge Hauptmau« »achdeuklich, «ich weiß aber eigentlich nicht, au« welchem Grund«". „Hm, vielleicht d«kt er, Sie köuntm seiu Rival werd« bet Gräfin Jlsa". .Niemals", antwvrtete Rolf ernst, briaah bitter, .fie ist eine Gräfin uud ich bi» — nicht»". „Zum Teufel mit Ihre» vertvüllschten Standes- inarotte», alter Sange", polterte Konrad Srarrltch. „Sie find ja schlimmer al» der eivgefleischtest« Aristo krat — und doch göuur ich da» hübsch«, -rav« Dtug keinem ander« Manne außer Ihn«". »Sie ist für «ich et» Sten", nicktt Douvert schwermütig, „ein glänzender unerreichbarer Sten», deu «au bewuadnu, ja «beten — »ber »icht br- gehreu bars". »Hikreu Sie «al. Rots' bewüuderud n» ärgetttch, »f stttru, Wt ab«t, wu» die daß Sie etue» Tag«« mit d«u ehrliche» Soldateu- bek«uut»iS vor wich hiutret«: „Sir hatten recht, Pttnz, und ich stell« mich Ihn« vor, al» der Ber—" „Red« Sie »icht weiter, Hoheit", bat der stattliche Offizier »nd'lachend nickte ihm Konrad zu: „Na ja, nicht heute und morgen, aber «tueS Tage« wird'« doch, dafür sorgt schon der tot« Major uud der alte Graf im verwünsch«»« Schlößchen. Zwei Tage spät«, stand Hauptmann Dannert in voller Uniform im Liebow'schm Salon uud er« warttte di« Dame» de» Haase», denen er Besuch macheu wollte. Der Diener hatte seine Katt« zu Jlsa grtrag«, und in der« Namen gemeldet: „Gnä dige Gräfin würde» gleich «schein«.' So stand der schöne Offizier d«n« steif wie eine Bildsäule am Fenster und warttte. I« Nebenzimmer ging eine Thür, «i» Damen- kleid rauschte und Dannert wandte fich, leicht mit dem Säbel klirrend, damit man ihn hör« konnte, am. E» schien die Grästn-Wttwr za fein uud al» mm die zweite Stimm« ettönte, wußte Rolf, daß «» Varo» Gehm, sei, der mit ersterer sprach «ub zwar ziemlich «regt. „Abe, Laura, ich bitte Dich, nimm doch Glitt ficht an. Ich kann nicht läng« wart«, den» Ich brauch, «bedingt da» Geld — rS stad Spielfchutdeu. „Nie leichtsinnig," schalt die Dame zütMAd. „Mid wer weiß, ob Slsa vir ihr Jawort AM? „Sie mutz," murmelte er flüster, »und M Lamm, we»» ihr mich b» de» Ghat Nebst, sie D» immer «rfichrrfi, »MW mußt L» fle b«Äeu? GDttfitz«» wltzt.)