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MaiMMMTyM Wochen- und RachrichMlatt zugleich HksUtr-KzeiM für Kohnkrf, ASM, Kmirdvrf, Mors, St. Wien, Leinrichsort, DnenM md Mlsen. Aints9lcrtt für den Stadtrat zn Lichtenstein. »7. Jahrgang. — Nr. 106. Sonntag, den 9. Mai 1897. Di^e» Blatt erscheint t S g l ich i-ub-r Sonn- undFesttag«) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2b Pfennige. — Ein^lne Nummer 10 Pfennige- — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, all« Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. - Inserate werden die dieraesvaltr« KorpuSzetle oder deren Ramu mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätesten» vormittag 10 Uhr. vekanutmachnng. Die Ziehuug-listeo der am 9. September 1896 und 11. März 1897 auS- geloften 3"/» StaatSschulden-Kaffenscheine vo« Jahre 1855, der am 9. Dezember 1896 au«gelosteu 3'^ °/o StaatSschulden-Kaffenschrine vom Jahre 1867 und der am 9., 10, 11. und 12. Dezember 1896 ausgelosten, 3'!» °/o vormals 4 °/o Staatsschulden-Kasirnsch'ine von deu Jahren 1852/55/58/59/62/66/68/69, sowie der am 8. Dezember 1896 au-gelosteu 4 "/o vormals 4'1, °/o Schuldscheine der Anleihe vom Jahre 1872 der vormaligen Leipzig-Dresdner Lisenbahn-Kompanie, der im Michaeli-termine 1896 und Oslertermine 1897 auSgelostea Königliche« Laudrentrnbriese, der am 21. Juli 1896 ausgelosten Obligationen der alS Staatsschuld übernommenen 4proz. PrioritätSanlethe der vormaligen Altenburg» Zeitzer Eisenbahn-Gesellschaft uvd der i« WeihnachtSterwine 1896 auSge- losten Königlichen LandeSkultur-Rentenschetue liegen zu jedermann« Einsicht in der hiesigen RatSexpedition au«. Lichtenstein, am 4. Mai 1897. Der Etadtrat Lange. Ans Stadt und Land. * — Lichtenstein. DteListe der Dresdener Pferde- Lotterie liegt in unserer Expedition in den gewöhnlichen Geschäftsstunde« für Interessenten zur Einsicht au«. * — Lallnberg, 8. Mai. Bei herrlichem Frühlingswetter fand heute auf hiesigem Markte die Bormusterung der Pferde auS den Orten Lobs dorf, Tirschyeim, Et. Egidten, Hohndorf, Röblitz, Lichtenstein mit dem Schloßbezirke und dem Rümpf gute, Kuhschnappel mit d«m SutSbezirke Oberwald, HermSdorf, RüLdorf mit Rittergut, Bernsdorf, Gersdorf, HeinrtchSort und Callnberg statt. Eine grobe Schar Zuschauer aus Stadt und Land hatte sich eingefunden und hatte günstige Gelegenheit, eine ziemlich« Anzahl recht schmucker und schön gebauter Pferde zu bewundern. Bon den ca. 600 vorgeführ ten Pferden wurden über 200 von der Kommission als gebrauchsfähig notiert. — Die verderblichen Nachtfröste in der ersten Hälfte deS MonatS Mai und besonders die Tage der drei gestrengen Herren Mamertus, Pan kratius und Servatius vom 11. bi« 13. Mat sind bekanntlich sehr gefürchtet. Wenn auch nicht immer gerade au diesen Tagen die Nachtfröste auftreten, so doch ungefähr zu dieser Zeit. An späteren Tagen sind sie nur ganz selten, nach de« 15. Mai also nicht «ehr zu befür chten. Je wärmer die Tage vorher waren, desto heftige» und empfindlicher treten die Kälterückfälle auf. Ist de, Himmel mit Wolken bedeckt, so ist die Ausstrahlung des Bodens in der Nacht nur gering, die Abkühlung kann nicht groß werden und schädigender Frost nicht eintretev; trübes Wetter ist also in der kritischen Zett deS Mai daS beste und wünschenswerteste. — Die Entwendungen von Zeitungen, welche durch die Boten an den Thüren der Leser ntedergelegt werden, wird nach dem Strafgesetzbuch alS Diebstahl mit SefänguiSstrafe geahndet. * — Einem Teile unserer Leser dürfte folgende, soeben für die deutschen Eisenbahnen eingeführte Be- stimmung vou Wichtigkeit sein: »Die zu militärischen Dienstleistungen etnberufenen und in Deutschland lebenden österreichisch-ungarischen bezw. bosnischen und herzegowinischeu Wehrpflichtigen, mit Ausnahme derjenigen, die sich zur Musterung oder Aushebung gestellen müssen, werden für die Fahrt nach dem hei matlichen Einberufungsort bet Benutzung der III. Wageuklasse der PersoneozÜg« (ausgenommen Schnell züge) gegen Vorzeigung deS Einberufungsschreibens zu« MilitärfahrpreiS befördert. Die Einberufung-» schreiben werden von dem Schalterbeamten abge- stempelt und de« Inhabern zurückgegeben, welche sie auf verlangen dem Fahrpersonal oorzuzeigen haben. Auf jede Milttärfahrkarte wird eine Gepäckfreiheit vo» 25 üg gewährt." Die gleiche Vergünstigung wird den m Oesterreich-Ungarn aufhältlichen wehr- pflichtigen deutschen Reich-angehörigen auf den österreichisch.ungarischen Eisenbahnen gewährt. — Wer von jetzt an Mittwoch- und Sonnabend« »ach Leipzig fahre» will, u« die Ausstellung zu be suchen, verlange am Schalter eine Au-stellungSfahr- karte. Diese Karte« find zur Erleichterung deS AuS- stellungSbeiucheS eingeführt, berechtige« zur Rückfahrt binnen 3 Tagen und tosten «ur den einfachen Fahr» proiS. Freigepäck wird darauf jedoch nicht gewährt. * — Im Bethlehemftift« zu Hütte»grund bei Hohenstein kö»»eu kränkliche und schwächliche Kinde, «u Alter von 3 bis 14 Jahre» während der Mo nate April bis Oktober 4 bis 6 Wochen lang Auf nahme finde«. Gesuche um Freistellen für Kinder bedürftiger Personen, welche im awtShauptmann- schaftltche» Bezirke einschließlich der Städte mit re vidierter Städteordnung wohnen oder ihren Unter- stützuvg«wohnsitz haben, sind bei der Königlichen AmtShauptmannschaft Glauchau anzubringen. — Ungleich mehr noch alS die Bewohner der Niederungen und de» Hügellandes haben jene der Gebirgsgegenden völlig berechtigte Ursache, über das heue, fortwährend in schroffster Weise wechselnde Frühlingswetter zu klagen. Am DienStag z. B. herrschte bi« zur Mittagszeit hin auch in den höchst, gelegenen Distrikten de« Erz-and Lausitzer Gebirges, sowie auf dem zwischen Schirgiswalde und Neustadt bei Stolpen sich Hinzieheoden Hochwalde, den Mit telgebirgen Nordböhmen« rc. die denkbar angenehmste Maiwärme, allein bereit« in den ersten Nachmittags stunden traten dichte Nebel auf, denen unmittelbar bei plötzlicher und sehr merklicher Abkühlung der Temperatur heftige Regengüsse und in der Nacht zu« Mittwoch auf den Bergen sogar nicht unerheb liche Schneefälle folgten. Auf dem ErzgebirgSkawm um Zinuwald, Georgenfeld, Böhmisch Neustadt rc., desgleichen auf der Laasche, dem Tannenberg rc., nicht minder auf dem Czernoboh und Bieloboh bei Bautzen, dem Baltenberg bei Bischofswerda blieb der Schnee bi- zum Mittwoch gegeno abend liegen. — Für die Reisesaison sei da« im Sommer 1896 eröffnete „Hospiz" der Stadtmisfioa in Dresden, Zinzendorfstraße, empfohlen. Dasselbe ist ein Hotel 1. Rangc« mit allem Komfort und jeder Bequemlich keit der Neuzeit, auf 100 Betten eingerichtet. Unter den vornehmen Hotel« der Stadt erfreut eS sich be sonders wegen der ruhigen und bequemen Stadtlage, der mittlere« Preise für treffliche Zimmer (vou 2 Mk. 50 Pfg. an), der anelkanut guten Bewirtung und der Ablösung der Trinkgelder großer Beliebtheit. — Sine 74 Jahre alte, in einem Hause der AugustuSburgerstraße in Chemnitz wohnhaft, Witwe war seit einigen Tagen von den übrige« Hausbewohnern nicht mehr gesehen worden. Vor gestern wurde nach Oeffnuug der Stubenthür durch «men Schlosser die Frau vollständig angekleidet am Tische auf der Diele liegend tot vorgefunden. Et« Gehirnschlag hatte dem Leben der Frau ein Ende gemacht. — Zwickau, 7. Mai. Bezüglich deS Brande« der Kaserne erfährt man noch, daß derselbe zweifel los im Dachgeschoß bez. Dachstuhl deS den West- und Mittelbau verbindenden EckturwS, und zwar in den nach dem Hofe gelegenen Aufbewahrungsräumen für Scheiben- und Zielgeräte entstanden sein wird. Uebe, die EutstehungSursache schweben noch die Er örterungen, doch wird diese kaum mit Zuverlässigkeit festzustellrn sein. Nur soviel dürfte anzunehmen sein, daß eine Fahrlässigkeit oder ga, Vorsätzlichkeit aus geschlossen ist. — DaS gesamte Regiment hat Übri gen- neue Ober- und Seitengewehre au- de« Maga zine« Dresden« erhalten. — Crimmitschau. Am Montag ist hier die neue Hau-haltungSschule eröffnet worden. Die Schule, io der MauntchSwalderstraße gelegen, ver dankt ihr Entstehen hauptsächlich eine, Schenkung von 80000 Mk. fetten« Herrn Fabrikant Albrecht. Den Hauptraum bildet die Küche, an deren Wänden 10 eiserne Kochherde «»gebracht sind; dazwischen sind an den Wänden 10 Anrichte« mit dem nötige« Küchengeräte befestigt; m der Mitte der Küche be finde» sich 10 Kücheuttsche mU je 4 Sche«el». An die Küche stößt ein BorratSzimmrr mit 2 Küchen- I und 1 Gemüseschrank, daneben liegt da- Garderobe- I zimmer der Kinder. I« zweiten Stock befiu- det sich ein Zimmer für weibliche Handarbeiten. An dem Unterricht beteiligen sich sämtliche Kinder der Einfachen Mädchenschule, die im 8. Schuljahre stehen, in 6 Abteilungen, die sich auf 6 Wochentage verteilen; der Unterricht findet nur vormittags statt. Für die Verwendung der gekochten Speisen sollen noch weitere Anordnungen getroffen werden. Sin Aufschlag des Schulgeldes findet nicht statt. Als Kochlehrerin ist Frl. Fachser thätig; zu ihrer Unter stützung haben sich bereits 22 hiesige Damen bereit willig gemeldet. — Gersdorf. Eine höchst gefahrvolle Un terhaltung verschafften sich zwei neunjährige Junge« dadurch, daß sie ungelöschten Kalk in eine Flasche füllten, Wasser dazugoffen und verstöpselt in die Sonne stellte». Weil e« ihnen nicht schnell genug loiging, sah einer nach; aber gerade in dem Augen blick explodierte die Flasche und verletzte de« Knaben so gefährlich am Gesicht, daß die Eltern mit ihm zum Augenarzt nach Chemnitz reisen mußte«. Ein Auge soll verloren sein. — Auerbach, 7. Rai. Die in der hiesigen Gegend im Herbste diese- JahreS sich abspielenden DivtsionSmanöoer werden, wie da- hiesige Amts blatt erfährt, unter den Augen Sr. Majestät de- König« Albert auSgekämpft werden. — Radeberg i. S. Alle diejenigen ehe maligen Artilleristen, welche in den Jahren 1867 bis 1878 bei der in dieser Zeit in Radeberg garni- sonierenden Feld-Artillerie Abteilung gedient haben, werden zu einer am 27. und 28. Juni in Radeberg geplanten kameradschaftlichen Zusammenkunft einge laden und gebeten, ihre Adressen ungesäumt und möglichst bis 25. Rai d. I. an Kamerad C. A. Steglich daselbst gelangen z« lassen, worauf de« Kameraden weitere Mitteilungen zugehen werden. Die Zusammenkunft ist auf vielseitige Anregung vo« den hiesigen Kameraden beschlossen worden und hoffen dieselben dabei alle noch lebenden Kameraden i« ihrer ehemaligen Garnison begrüße» zu könne«. Um gefl. Weiterverbreitung dieser Mitteilung wird gebeten. Deutsches Reich. 8 Die Welt wird schöner mit jedem Tag! Tena« so wie von Berlin aus da« Zeitungswesen schab lonifiert werden soll, beginnen jetzt die Berliner, de« Restauralionen bezw. Gastwirtsgewerbe arge Kon kurrenz zu machen. Von Berlin wird gemeldet: Eine im Entstehen begriffene RestauratiooS- genossenschaft will in allen Berliner Stadtteile« Räume mieten, in denen vier Zehntel Liter Bier besserer Qualität für zehn Pfennig verabreicht wird. Für denselben Prei« erhalte» die Gäste ei« auf beiden Seiten belegtes Brötchen, auch audere Speisen sollen zu einem bedeutend niedrigen Preise alS anderswo abgegeben werde». Wenn sich in Berlin d«r Versuch bewährt, soll durch Auskaufen vo» Restaurationen in vielen Städ te« Deutschland« diese- uachgeahmt werden. WaS diese- für Bedeutung für unser Gastwirt-qewerbe ia sich birgt, werde« die event. davon Betroffenen selbst ermeffe» können. LS ist au der Zeit, daß diesen Spekulanten und ihre« Hintermänner« rechtzeitig und ganz energisch entgegen getreten werde« wird. Hof fentlich wird der Sastwirtlvrrband uvd die ihm unterstellten Lokalverriur Stellung hierzu nehme»,