Volltext Seite (XML)
MMMckUMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich UWi-DzeiM für Koftdorf, Zidkh, Imrdorf, Kiirdorf, Sl Wien, Keiinilhrort, Kmeiim mß Wsn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Tiebtenstein. — »7. Jahrgang. Nr. 53. Freitag, den 5. März ""Ny.?,1897. Diese» Blatt erscheint täglich (außer Son», und Festtags) abends für den folgende« Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzeln« Nummer 10 Pfennig«. — Bestellungen nehm«« außer d«r Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postbote», sowie die Austräger entgegen. — Inserate werde« die viergrspaltaa Sorpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Anuahme der Inserate täglich bi» späteft««» vormittag 10 Uhr. Holzauttiox auf Forderglauchauer Revier! Montag, den 8. März ds. IS., vo« vormtttag« v Uhr a« solle« im Rümpfwalde, und zwar am Nogelherd, aaf Schicks Ankauf «ad am Grube»« und Straßeuberg 6 Rwtr. Laubholz-Dcheite und Rollen, 18 „ Nadelholz- „ „ „ 70 Wellb. . Reisig, 2 3 Wellh. Laubholz-Reisig and 7 Parzellen Kurzstöcke zur Selbflrodung unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigen werde». Versammlung an der Waldhütte am Bogelherd. Gräflich Schömbargsche Forstverwaltung und Atentamt Forderglanchau, am 26. Februar 1897. Atts Stadt und Land. *— Lichtenstein. Bon der Befugnis der llebernahme eine» Heilserfahrev« nach ß 12 deS Jnvali- ditäte- und AlterS-BerstcherunaS-Grsktze« ist von der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen 1895 in 107 und 1896 in 363 Fällen Gebrauch gemacht wor den. Davon entfallen in 1896 267 auf männliche, 96 auf weibliche Versicherte. Für Lungenkranke ist allein in 90 Fällen eine Behandlung in den Lungen- anstalteu Reiboldsgrün oder GörberSdorf eingeleitet worden. Kosten hierfür wurden bezahlt in 1895 13,141 M. 30 Pf. und 1896 rund 68,000 M. — Bei Beginn deS Frühjahrs machen wir Gar tenfreunde, besonders auch Obstfreunde, aufmerksam auf die vortreffliche, illustrierte Wochenschrift „Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau". DaS Abonnement kostet vierteljährlich nur eine Mark. — Man lernt dieselbe am besten durch eine Probenum mer kennen, die von der Verlagsbuchhandlung Tro- witzsch u. Sohn in Frankfurt a. O. auf Wunsch gern umsonst zugeschickt wird. — Für Liebhaber von Sardinen kommt die Nachricht, daß seit undenklichen Zeiten keine solche Sardiuenfülle eiogeheimst worden ist, wie in den letzten Tagen an der Reviers bis Toulon hinauf. Der Pr«tS ist um 80 Prozent gesunken und statt 2 Franken und 2,50 Franken kostet daS Kilo gegen wärtig nur 20 Centimes. Die Tiere find in diesem Jahre so fett, daß sie da« vielfach üblich- Einsalzen nicht vertragen, und man die Oelkonservierung vor- zieht. Die geköpften und oberflächlich geputzten Fische werden in kochende« Oel und mit demselben in große Steintöpfe gebracht. Nur in Bordeaux und Nante« werden fie für den Welthandel in kleine Blechbüchsen verpackt. — Im „Dresdner Journal" befindet sich fol gender Dank: „Nachdem von dem unerwartet hohen Reinertrag von 63,781 Mk. 19 Pfg. deS BazarS zum Besten des Maria-Anna-KinderhospitalS und de» Sächsischen KrüppelhetmS daS erstere 42,354 Mk. 12 Pfg. und daS letztere 21,427 Mk. 7 Pfg. erhalten, spreche Ich im Namen des Sächsischen Krüppelheim» allen denen, welche durch thatkräftige Teilnahme es ermöglichten, daß von dem reichen Ertrag zwei Freistellen errichtet werden konnte», Meinen wärmsten Dank au». Dresden, am 18. Februar 1897. Carola. — Dresden, 3. März. Dem „ Pirn. Snz." wird geschrieben: Der TranSportdircktor der königl. StaatSbahnen, Lugen Wivkler, welcher bekanntlich wegen deS Löbauer Eisenbahnunsalle» in Strafe ge nommen ward, tritt nach einer uns heute zugehen- den Mitteilung am 1. Juni in den Ruhestand. Äon einer Begnadigung des, Verurteilten verlautet bis jetzt noch nichts. — Leipzig, 2. März. Die „Stiftung eines Menschenfreundes", deren Gesamtertrag sich »ach der Regelung der Hinterlassenschaft de« hochherzige« Begründer- derselben auf 4013200 M. belief, ist durch die Bestimmung, daß jährlich ein Zehntel der Zivseu zum Kapital geschlagen werde, gegenwärtig auf rund 4'/« Millionen Mark angewachsen. SeU dem Jahre 1884 gelangten von den Zinsen inSge- samt ungefähr einunddreiviertel Millionen Mark zur Verwendung und zwar als Unterstützungen in ver schiedenster Form wie auch al« Gewährung von Beiträgen an Stiftungen rc. — Leipzig, 3. März. De, Bund Deutscher Gastwirte, her seinen Sitz hirrselbst hat, wird seinen diesjährigen Bundestag vom 14. bis 19. August in Stuttgart abhalten. Sm 14. Auq. wird die Fach, ausstellung eröffnet, und am 16. und 17. August der württembergtsche BerbavdStag dort abgehalten werden. Am 17. August nachmittag« wird eine Sitzung de« Gesamtvorstandes deS Bundes veran staltet, an die sich am 18. August die Hauptver- sammlung deS Bundes und am 19. August die Generalversammlung der Sterbekaffe des Bunde- anschließen wird. — Leipzig, 5. März. Die Zahl de, zur Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe. Ausstellung zu Leipzig 1897 angemeldeten Aussteller beträgt gegen 3000; nicht eingerechnet sind alle die- jenigeo, welche sich an einer der vielen geplanten Sonder-AuSstellungen beteiligen. E« finden deren statt: drei Gartenbau-AuSstelluvgen (im Frühjahr, Sommer und Herbst), Ausstellungen von Jagdtro phäen, Briefmarken, Amateurphotographien, Hand- fertigk-it-schuleo. Außerdem werden in Verbindung mit Kongressen Fachausstellungen von kürzerer Dauer veranstaltet werden. Der Schwerpunkt der gesamten Ausstellung soll in der lebendigen Vorführung von FabrikationSprozeffea liegen; da« größte Interesse dürfte die T'xtil-Fabrikation erwecken, von der die Wäscherei, Wollkämmerei, Spinnerei, Weberei und Zwirnerei im Betriebe gezeigt werden wird. Daß die Maschinenindustrie eine» ganz bedeutenden Anteil an der Zahl der Aussteller hat und daß da« Buch gewerbe im weitesten Sinne auf einer Ausstellung der Buchstadt Leipzig glänzend vertreten sein wird, ist wohl selbstverständlich. Die Eröffnung der Aus stellung ist bekanntlich auf den 24. April mittag« 1 Uhr festgesetzt. ES ist, wie nicht weiter auSge- führt zu werden braucht, von hohem Werte, daß die Ausstellung am Eröffnungstage in allen Teilen fertig ist. Die Aussteller selbst können wesentlich zur Er- reichung diese- wünschenswerten Zieles beitragen, indem sie mit der Ausstellung ihrer Gegenstände frühzeitig beginnen. — Die Einrichtung des Nach weise« von Prioatwohnungen während der Leipziger Ausstellung wird nunmehr auch vorbereitet. E« hat sich in Leipzig ein Komitee gebildet, da- auS Bor- standsmitgliedern deS Allgemeinen HauSbesitzerver- ein« und deS Verein- zur Förderung deS Fremden- und Geschäftsverkehrs besteht und sich demnächst mit einem Ausruf an die dafür sich interessierende Ein wohnerschaft wenden und zur Anmeldung geeigneter Privatwohnungen auffordern wird. Dadurch wird e« jedem zur Ausstellung in Leipzig anwesende» Fremden ermöglicht, sich eine billige und bequeme Privatwohnung zu sichern. Die Lose der Leipziger AuSstellangSlotterie, mit bereu Verkauf früher als bei anderen derartigen Unternehmungen begonnen ist, find so begehrt, daß bereit« Taufende aogesetzt sind. Die rege Nachfrage nach den Losen ist da durch erklärlich, daß man weiß, daß die zahlreichen Gewinne der Lotterie durchaus dem angegebenen Werte entsprechen und nur au« de» Bestände der Ausstellungsgegenstände angekauft werden sollen. Die Gewinne werde» durchweg, vom kleinsten bi- zu« größten, jeder »ach seinem Preise und in seiner Art gediegen sein. — OelS »itz i. E., 3. März. Heute vormittag 11 Uhr erhängte sich hier der 19jährige Glaserge hilfe Josef Gehrig au« Frankfurt a. M. Die Mo tive zu dieser That find uubekan»t. — Ger » dorf , 2. März. Am Werke deS GerSdorfer Steinkohlenbau-Berein- fand heute zu Ehren drS seit 25 Jahren dort in Dienste» stehende» Maschinenwärter- Trust Ferdinand Marti» au« Ger»- dors eine kleine Festlichkeit statt. Dem Jubilar« wurden seitens deS BereiuSvorstandrS und in Gegen- wart mehrerer Beamten unter Einhändigung eine» Geschenke» die Glückwünsche deS Werkes dargebracht. — Au» de« Grabe herausgenommen und ge öffnet wurde in Wilkau ein Mann, nachdem er 16 Wochen in demselben gelegen hatte. Dem Ber nehmen nach geschah dies auf Antrag der Unfall kasse, um die Todesursache deS Betreffenden festzu stellen. — Markneukirchen. Der SchulauSschuß hat an Stelle deS seit dem 1. März hier abgegange ne», in Reichenbach i. B. angestellten Lehrer» Herr» Pfretzschner den zur Zeit in Hohndors bei Lichtenstein amtierenden Herrn Lbert al« ständigen Lehrer hier gewählt. — Pevig, 2. März. Wie da» hiesige „Wochen blatt" mitteilt, ist der AmtSdieoer Hennig von hier au« »och unbekannten Gründen verhaftet worden. — Roßwein, 2. März. In der Familie deS hiesigen Bauschuldirektor« Keller ereignete sich am heutigen Vormittag ein bedauerlicher UnglückS- fall. DaS vier Jahre alte Söhnchen derselben spielte, während e« allein im Zimmer weilte, mit eine« Messer und verletzte sich dabei das Auge derart, daß dadurch dar Augenlicht verloren gehen dürste. Der bedauernswerte Kleine wurde sofort einer Augen klinik in Leipzig übergeben. — Meißen, 2. März. Die anfangs mit vieler Sicherheit festgehaltene Meinung, daß der auS der hiesigen SrbeiiSanstalt entsprungene Mudrach — wie er seinen Namen nunmehr angtebt — de» Mord an dem Rentier Pfordte begangen habe, scheint eine irrige zu sei». Mudrach hat sich nachweislich voa Freitag abend 9 Uhr bis Sonnabend früh 5 Uhr in Laubach aufgehaltev. Auch dir Arbeitshaus- kleidung deS Mudrach ist nunmehr zur Stelle ge schafft. Es find a» ihr keinerlei Spuren von Blut oder Anzeichen der Beseitigung von Blutflecken ge funden worden. Die Nachforschungen nach dem Thäter werden natürlich mit allen Kräften fortge« gesetzt. Die 17jährige Dora Pfordte soll bereit- wieder hergestellt sein, sodaß man glaubt, in ihrer Gegenwart morgen eine nochmalige Besichtigung de« ThatorteS vornehmen zu können. Für einen Streit zwischen Vater und Kinder haben sich bisher keiner lei Anhaltspunkte ergeben. Die Dora Pfordte wird al« ein ungewöhnlich kräftige» und, entgegen man chen Annahmen, auch geistig geweckte» Mädchen ge schildert. — Nachstehende Schilderung de« Hergan ges der That, nach den bisherigen Au«sagen der Kinder und weiteren Erörterungen, enthält wanche- zur Vervollständigung der bisherigen Mitteilungen und dürfte deshalb auf Interesse rechne». Danach hatte Pfordte bereits in der Küche zu ebene, Erde Feuer aogemacht, Kaffee getrunken, die FrühstückS- brotche» für seine Kinder gestrichen und sich auch gebadet, wie sich auS dem gebrauchten Badewafler erkennen ließ. Nach dem Ueberfall haben die Kinder den Ruf „Dora" gehört. Sie haben sich beide an gekleidet und sind hinabgeeilt, wo sie den Vater auf der Treppe liegend fanden. Die Dankelheit ließ sie nicht erkennen, waS mit ihm geschehen war, doch fühlten sie, daß seine Kleider feucht waren, und ver muteten, daß die Feuchtigkeit Blut sein ttvnte. Zu gleicher Zeit hörten sie im Hausflur Tritte and daß versucht wurde, die Thür aufznktinken. Dora eilte hinab, um die Thür zu öffne», e, hielt aber au der Thür altbald mehrere Schläge aus den Kopf. Auf ihr Schrei«» eilte auch der Knabe hinab, um au d«r Thür demselben Schicksal zu verfallen. Während