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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Nr. 50. L«!e,ra»«-»vrest«r 1897 G«r«spr«H - ««!»!<» »r. 7« Aus Stadt und Land. * — Lichtenstein. Im hiesigen Handel-. Register ist am 27. Februar auf Fvlium 143 da- Erlöschen der Firma C. G. Reinheckel tu Lichten stein verlautbart worden. * — Iw hiesigen Handelsregister ist am 27. Februar auf dem neaavgelegten Folium 277 die Firma C. Reinheckel in Lichtenstein und al- deren Inhaber der Kaufmann Herr Karl Otto Reinheckel daselbst eingetragen worden. * — Callnberg, 1. März. Gestern wurde die 32. Geflügelausstellung de- hiesigen Geflügel- züchtervereivs, welche reich beschickt worden war, im SchützenhauSsaale eröffnet. Der Katalog umfaßt 240 Nummern, wehr wie frühere Jahre. Prämien wurden verteilt auf Hühner 23, auf Enten 2, auf Gänse 3 und auf Tauben 31. Auf Hübner erhiel ten den 1. Preis die H-rren Paul Schulze, Calla- berg und M. Ehrlich, Ober-Crottendorf (Erzgeb.); den 2. Preis die Herren Arthur Thuft, Lichtenstein, Max Schrepe!, Tirfchheim, Herm. Aurich, Callnberg (3 mal), Herm. Jost, Grumbach, Carl Than, Hohn dorf, B. Cramer, Hartenstein und L. Goldhahn, Hartenstein; de» 3. Preis die Herren Emil Richter, Lichtenstein (2 mal), M. Ehrlich, Crottendorf (3 mal), Reinhold Krerßig, Callnberg, Ed. Martin, Mülsen St. Jakob, Oskar Fischer, Hohndorf, G. Rudolph, Lichtenstein, Hermann Kaiser, Callnberg und auf Truthühner Christian Baldauf, Callnberg. Auf Enten erhielten die Herren Otto Ranke, Callnberg, den 1. Preis und Arthur Lahl, Kahschnappel, den 3. Preis; aus Gänse erhielten die Herren Friedrich Winter, Rödlttz den 1. Preis und Moritz Winter, ebenda den 2 und 3. Preis. Auf Tauben erhielten dte Herren Georg Wagner, Lichtenstein den 1. und 2., Carl Böhm, Lichtenstein, den I. und 2., Friedr. Liebold, Mosel, den 1. (2 mal) und 2. (1 mal), Carl Merkel, Callnberg, den 1., Ludwig Wille, Callnberg, den 1. (2 mal) und 2. (1 mal), Wilhelm Scheibner, Lichtenstein, den 1., und Carl Reinhold, Callnberg, den 1. (1 mal) uvd 2. (8 mal), Robert AßmuS, Callnberg, den 2., Ernst Tauscher, Thurm, den 2., P. Neef, Neudörfel, ven 2., Ad. Neef, Neu dörfel, den 2., Carl Stein, Neudörfel, den 2., Carl Rössel, Thurm, den 2., Ernst Reinhold, Lichtenstein, den 2., Oskar Fischer, Hohndorf, den 2., August Parthei, HeinrichSort, den 2. und 3. Preis. — DaS Direktorium des LandeSvereinS für innere Mission der evangelisch-lutherischen Kirche Im Königreiche Sachsen veröffentlicht zum ersten Bußtag dieses Jahre» wiederum ein Flugblatt, in dem dte Bitte ausgesprochen wird, an dem Werke der inneren Mission mitzuhelfeo, namentlich auch durch Spenden an barem Selbe. Bekanntlich wird am Bußtage eine Kollekte für die Zwecke der inneren Mission gesammelt. Diese Bußtagskollekte wird nur gesammelt, um wieder verteiltzu werden. Im vo rigen Jahre betrug die zur Verteilung verfügbare Summe 188.023 Mark. Bon dieser Summe sind unterstützt worden: der Landesverein für innere Mis- stoa selbst mit 2256 M., seine Anstalten im Röder- thale: die epileptische Anstalt Klrinwachau mit 376 M., daS Frauenheim TobiaSmühle (zum Neubau) mit 1l28 M., da« Frauenheim BorSdors bei Leip zig (zur Einrichtung) mit 376 M-, die Diakonissen anstalt zu Dresden mit 1128 M., die zu Leipzig mit 940 M., die Brüderanftalt Obergorbitz mit 1128 M., die Unterstützungskasse der BerufSarbeiter für Innere Mission mit 376 M>, die Verbreitung christlicher Schriften mit 1316 M., die Magdelenen- htlfSvereine za Dresden mit 940 M., die zu Leipzig mit 752 (nebst 376 M. zur Errichtung eines Vor- asylS), der Verband der Männer- und Jünglings vereine mit 752 M., die SeemannSmissio» mit 376 M., di« Rettung-Häuser in Elstra mit 376 M. und Neukirch mit 564 M, die Kleiukinderschulen in Mohlis bei Oschatz mit 563 M-, in Ostritz mit 376 M., in Marienthal mit 282 M. und da« Kinderheim Na- »7. Jahrgang. Dienstag, den 2. März zareth in Oberlößnitz mit 470 M., der Dresdner Verein zur Hebung der Sittlichkeit für da» Martha- heim in Dresden-Altstadt mit 564 M., da» Jüng- lingSvereinShauS in Groitzsch mit 282 W., endlich zur Einrichtung der Semeindediakonir die Orte Marienthal, Markneukirchen, Auerbach, Elsterberg, Kappel, Olbernhau, Cölln, Oederan, Klingenthal mit je 282 M., Dorfschellenberg, Leubsdorf mit 188 M. und der südlausttzer Gemeindeverbaud für Ge- metndediakonie mit 376 M. Äu» diesen umfänglichen Unterstützungen ergiebt sich am besten die segens reiche Wirkung der Bußtagskollekte: «S ist daher nur zu wünschen, daß sie auch in diesem Jahre von Er folg begleitet sein möge. — Für weite Kreise wichtig ist folgender Grund satz, den da« RetchSverstcherungSamt in der Revisions instanz ausgesprochen hat: Die mit ihrem Ehemann auf zwei WrbstÜhlen in der Hausindustrie arbeiterde Ehefrau ist nicht invaliden- and alterSversicherungS- pflichtig, mithin zum Bezug« der Rente nicht berech tigt, wenn, wie gewöhnlich, der Betrieb auf den Namen de« Ehemannes geführt wird und dieser für All«S verantwortlich ist. E« handelt sich dann nicht um zwei versicherung-pflichtige Hausgewerbetreibende, sondern nur um den versicherungspflichtigen Ehe mann und dessen als Ehefrau nicht versiqerungS- pflichtige Gehilfin. Bei Eheleuten, die gemeinsam eine Fabrik besuchen, liegt die Sache anders, ebenso sind kleinbäuerliche Eheleute gemeinsam gegen Unfall versichert. Ferner wurde der Rechtssatz ausgesprochen, daß ein Hau« Weber, der nur 90 Wochen für einen Gewerbetreibende» and 52 Wochen für Landwirte und Privatkanden gegen Lohn (selbständia) gewebt hat, dte Wartezeit nicht erfüllt hat und somit nicht rentenberechtigt ist. Di« Arbeit für Landwirte :c. ist keine versicherung-pflichtige „hauSgewerbliche" und nicht anrechnung-fähig. — Die Preise der einfachen Fahrkarten für Schnellzüge und Personenzüge, der gewöhnlichen Rückfahrkarten, der SchnellzugSergänzungSkarten und und der Arbeiter Rückfahrtskarten von Stationen der Eisenbahnlinie Mosel'OrtmannSdorf sollen zum größeren Teile ermäßigt und bet Festsetzung des Mindestpreise« einer Fahrkarte sollen statt 5 km nur 2 km zu Grunde gelegt werden. ES wird hierbei vorausgesetzt, daß die in Frage kommenden AbgavgS- und Ankunftsstativnen nur bis einschließlich 20 Tarif- kilometer voneinander entfernt gelegen sind. — Dresden, 26. Febr. Der Dresdner Architektenverein gelangte in seiner jüngsten Ver sammlung bet Erörterung der Frage der Wiederher stellung der Kreuzkirche betr. zu dem einstimmig ge faßten Beschluß: „Der Dresdner Architektenverein hält eS in Anbetracht der Pietät für daS ehrwür dige, architektonisch schöne Kreuzkirchengebäude und weil eS ohne Frage möglich ist, rS im Aeußern ganz wie bisher, im Innern mit einigen dem Ganzen nur vorteilhaften Abänderungen mit im Vergleich zu ernem etwaigen Neubau nicht allzu hohen Kosten wiederherzustellen, für da- Richtigste und Empfehlenswerteste, die Kreuzkirche zu erhalten und möglichst wie sie war wieder erstehen zu lassen." — Dresden, 27. Febr. An den letzten drei Tagen nahmen vier japanische Offiziere, von denen drei ihren Wohnsitz in Berlin haben, während der vierte zur Dienstleistung im Schützeuregiment Nr. 108 zu Dresden kommandiert ist, unter Führung des Obersten d'Elsa, AbteilungSchef im Königlichen Krieg-Ministerium, die Kasernen der Dresdner Gar nison in Augenschein. Die frewdherrlicheo Offiziere waren von der Großartigkeit der Anlagen über rascht und zollten denselben uneingeschränkte- Lob. — Dresden. Am Donnerstag abend ist nach kurzem Krankenlager Herr Heinrich Lamprecht, der Kassierer de- RefidenztheaterS, an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben, dte er sich durch die unglückliche Operation eine» Hühnerauge« zugezogen Liese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Poftanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegem — Inserate werde« die viergespaltru« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. hatte. Der Verstorbene «ar eine stadtbekannte Per sönlichkeit. — Dresden, 27. Febr. Ihre Majestäten der König und die Königin erfreuen sich nach einer Mitteilung au- Menton« de» besten Wohlseins und unternthwen täglich Ausflüge zu Wagen in die schön« Umgebung deS Badeorte-, wobei auch größere Strecken zu Fuß zurückgrlegt aud sonstig« Spazier gänge unternommen werden. Dar Wetter ist wunder schön. Gestern fuhren beide Majestäten nach Can nes, um kirn daselbst aufhältlichen Fürstlichkeiten Besuche abzustatteu. Der „Eclaireur" brachte in seiner DtenStagSvummer die Bilder Ihrer Majestäten de» König» und der Königin mit eine» längeren Artikel von Aristide B«ran. — Leipzig, 26. Febr. Ei« entmenschter Vater ist der 25jährige Steindrucker L., Sophien- straße 35, hier wohnhaft, der in der letzten Zeit seineu 5jährigen Stiefsohn in geradezu schrecklicher Weise mißhandelte and der deshalb gestern von der Polizei verhaftet wurde. Eine Hausbewohnerin führte aus Mitleid daS Kind der Polizei zu. Der ganze Körper d«L unglücklichen Kinde« zeigte Spuren gröblichster Mißhandlungen. Am Sonnabend band der schreckliche Mevsch da« mir mit d«m Hemd be kleidete Kind an Hände» «ad Füßen zusammen uab traktierte eS teils mit einem Gumwischlauche, teil» mit einem Stocke, sodaß «S schreckliche Wunden da vontrug; den Mund band er ihm noch mit einem Tuche zu. — Wie dem „Oederaner Wochenblatt und An zeiger" mitgeteilt wird, hat Herr Max Schubert- Chemnitz sein LaudtagSmandat vtedrrgelrgt; Herr Schubert bezeichnet die Ueberbürdung mit verafS- geschäfteu al- Grund zu diesem Schritt. — Zwickau, 26. Febr. (Oeffentliche Ver handlung vor dem Kgl. Landgericht, Strafkammer III.) I» der letzten Berhaudlung, in der die Oeffrvtlich- keit auSgeichlossen war, erfolgte die Verurteilung de» am 2. Juni 1860 in Burkersdorf bei Burgstädt geborene», vielfach vorbestraften Bergarbeiters Iuliu- Wilhelm Pester, zuletzt in Hohuborf wohnhaft, wegen eines Ende Dezember v. I. in Hohndorf be gangenen SittlichkeitSverbrechen- i» Sinne von K 176 Ziffer 3 de» Strafgesetzbuchs zu 2 Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. — Glauchau, 27. Febr. Gestern nachmittag fiel hierselbst zwischen der Muldenbrücke and dem Grundstück de» Herrn Stadtrat Lorentz ein Mann in dte hochangeschwollene Mulde. Glücklicherweise war der Unfall durch Herrn Färbereibesitzer Berger vom Comptoir seines nahe belegenen Geschäftshauses aus bemerkt worden, und auf seine Veranlassung wurde dem Verunglückten sofort thatkräftige Hilse zu teil. Dem Arbeiter Zaumseil aus Remse gelang «S, den Mann, einen hiesigen Händler, wieder auf da» Trockne zu bringen, worauf letztrer sofort deu Heim weg einschlug. DaS unfreiwillige Bad soll ihm, wie man hört, nichts geschadet haben. — SerSdorf. Ein hiesiger Bergarbeiter belästigte einen Lehrer von hier auf offener Straße durch beleidigende Worte und bezahlte hierfür, dem Urteil deS Schöffengericht- vom König!. Amtsgericht zu Hohenstein gemäß, eine Geldstrafe von 15 Mark, sowie sämtliche Kosten. — Lengenfeld. Am Donnerstag mittag ging hier dem Fleischermeister T. eine Kuh durch. Das wütende Tier raste durch die Stadt bis auf deu Marktplatz, wo sich ihr ein Mann mit ausge- breiteten Arme» entgegen stellte. Die Suh stieß mit den Hörnern deu Mann sofort nieder, schleifte ihn «ine kurze Strecke and stürzte schließlich zu Boden, wobei der Mann unter da- Tier zu liegen kam. Dem Bedauernswerten, der arg« Verletzungen davon- getrageu hat, ließ man sofort ärztliche Hilfe ange- dethen. Die Kuh wurde gefesselt and mit verbundenen Aage» ihre« Stalle zugeführt. tztWj-SnztM fll Löhndorf, Mlih, Aemdorl, Mors, St. Wim, MnWorl, Kliem und Mm. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein.