DIE DRAESEKE-AUSSTELLUNG Von Dr. Georg Müller, Dresden. Während der Feier im Festsaale des Neuen Rathauses ist im anschließenden sogenannten Roten Saal eine Gedächtnis Ausstellung zu besichtigen. Sie baut sich auf dem reichen Nachlaß des Meisters auf, welchen seine Witwe, Frau Geh. Rat Draeseke, behütet, umfaßt auch die handschriftlichen Parti turen, welche sich seit 1921 in der Notenabteilung der Stadt bibliothek befinden, sowie Teile des hier ebenfalls befindlichen Briefwechsels. Die Ausstellung ist in folgender Weise gegliedert: 1. Bilder der Vorfahren (Großväter, Großmütter, Eltern zur genealogischen Betrachtung) und von Draesekeselbst, Skizzen aus seiner J ugend, aus dem J ahre 1869 eine Photo graphie, aus dem Alter die Radierung von Eckart, das Öl gemälde von Sterl (im Stadtmuseum) und eine Radierung von Sterl. Dazu eine Porträtbüste von Artur Lange und eine Plakette von Paul Sturm (mit symbolischer Umrah mung aus der Symphonia tragica). 2. Die musikalischen Werke von Draeseke in Auswahl: a) Für Orchester, fast alles Manuskripte (Symphonia co- mica, Jubelouvertüre, Julius Caesar, Frithjof usw.). b) Kammermusik (Stelzner-Quintett; Viola-alta-Sonaten, im Manuskript). c) Klavier (Es-dur-Konzert, Konzertwalzer usw.). d) Opern( Sigurd, Herrat, Gudrun usw.,fast alle i.Manuskript) e) Geistliche Chorwerke (Christus, Psalm 57, Requiem, im Manuskript). f) Weltliche Chorwerke (Germania, Schwur im Rütli usw., im Manuskript). g) Lieder und Balladen (Helges Treue, Manuskript. Weihe stunden, Trauer und Trost; Parzenlied, im Manuskript). Dazu eine Anzahl Textbücher mit Draeseke-Dichtung. 3. Briefwechsel: a) Briefe von Draeseke (an Fritzsch, Segnitz, Senff, Adolf Stern, Fritz Weiß, Richard Strauß). b) An Draeseke (von d’Albert, Avenarius, von Bronsart, von Bülow, Cornelius, Liszt, Nicode, Nikisch, Petri, Adolf Stern, Richard und Cosima Wagner). 4. Draeseke als Schriftsteller: Harmonielehre in Versen (1884); Der gebundene Stil (1902); Instrumentationslehre, Formenlehre, Allgemeine Musikgeschichte (Manuskripte); Richard Wagner als Komponist (1856); die Konfusion in der Musik (1906); Musik in Dresden 1903—1909 (zur Stadt chronik, Festschrift 1910). 5. Aus den handschriftlichen Lebenserinnerungen einige Blätter: Frühjahr 1859 in Dresden, — Spätsommer 1859 in Luzern bei Richard Wagner, — seit 1880 an der Musik akademie in Dresden, — 1888 Aufführung der Symphonia tragica, — 1905 der 70. Geburtstag, — das „Reisetage buch“ (1869), — die kurze Selbstbiographie (Neue Musik zeitung 1886). 6. „Dokumente“ zu Draesekes Leben (Ehrendoktor-Diplom 1912; Anstellung in Lausanne und Dresden, Glückwünsche zum 70. und 75. Geburtstag u. a. m.). 7. Veröffentlichungen über Draeseke: Nachrufe, Arbei ten von Zur Nedden, Roeder, Mitteilungen der Felix- Draeseke-Gesellschaft. Verzeichnis sämtlicher Werke Drae sekes (1924). Die Ausstellung wird für die Zeit vom 18. bis 24. Novern - ber im Gotthardt-Kuehl-Saal des Stadtmuseums wieder aufgebaut und für alle Teilnehmer an der Festwoche öffentlich zugänglich sein. 20 „Der Angriff“ über die Felix-Draeseke-Feier in Coburg 1935 Ein noch von Hans Schemm und Gauleiter Schwede- Coburg, angebahntes Werk ist in diesen Tagen zu Ende geführt worden. Mit einer Bekenntnistreue, die die letzten Spuren einer undankbaren Vergangenheit wegwischt, hat Coburg seines hundertjährigen Sohnes,des Komponisten FelixDraeseke, gedacht. Bevor am Sonntag früh die Hülle von der am Markt angebrachten Gedenktafel fiel, sprach Oberbürger meister Dr. Schmidt die Worte: „Wir empfinden es als eine glückliche Fügung, daß der 100. Geburtstag des großen deut schen Komponisten Felix Draeseke in eine Zeit fällt, die uns die Auferstehung der deutschen Seele bedeutet. Denn die Größe und der künstlerische Reichtum dieses Deutschen kann nur von einer Zeit begriffen werden, die selbst tief im deutsche^—. Wesen verwurzelt ist. Die Tonschöpfungen, die Felix Draese® ) in erster Linie seinem Volke geschenkt hat, sind schlechthin der Ausdruck seines urdeutschen Wesens.“ WICHTIG FÜR AUSWÄRTIGE BESUCHER Auskunftsstelle ist der Dresdner Verkehrsverein, Hauptbahnhof, Reisedienst. Verkaufsstellen für Eintrittskarten und für die Festschrift zu den einzelnen Veranstaltungensind: Verkehrsbüro Altmarkt (Rehfeldhaus), Ruf 23707. DresdnerVerkehrsverein, Hauptbahnhof, Reisedienst, Ruf21934. Der Dresdner Verkehrsverein, Hauptbahnhof, steht zur Verfügung für: Zimmervermittlung: Schriftliche Vorausbestellung von Zimmern jeder Preislage in Hotels und Fremdenheimen werden gern entgegengenommen. Die erfolgte Reservierung wird unter Angabe des Hotels bestätigt. Mit der Bestätigung werden gleichzeitig kostenlos Prospekte von Dresden versandt. Theaterkarten ohne Aufschlag für Oper, Schauspielhaus und die Privattheater in beiden Büros. Das Dresdner Wochenprogramm ist in beiden Büros erhältlich und unterrichtet über alles, was Dresden den Frem den bietet. • Die Felix-Draeseke-Biographie Die Festbesucher werden auf die Biographie FELIX DRAESEKE von Dr. Erich Roeder, erschienen im Wilhelm - Lim pert-Verlag, Dresden A 1, aufmerksam gemacht Band 2 ist in Vorbereitung Die Festschrift ist gegen Erstattung der Versandkosten zum Preise von —.50 K durch die Konzertdirektion E. Knoblauch, Dresden A 1, Christianstraße 35 und durch den Verlag der Dr. Giintzschen Stiftung, Dresden Al, Breite Str. 9, zu beziehen. Buchdruckerei der Dr. Güntzschen Stiftung, Dresden