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61. Jahrgang Donnerstag, de« 12 Juni lk-O2^ 18« A«t«r«t Aedaßreur Die ö-gesp PesttzeU« vder deren Paum lb, dei Vol^I - Inseraten 12 Ps , im amtlichen teil ^ro.Heile tUPs.; ..Eiiiaetandi" im Ac- VntlluiiSteile AO Pf. Bei jchnieri^cm und tabellarischem Sah Ausschlag nach L«nf. Für Nachweis uich Offerten < Annahme 25 Pf. Extra,ebühr. M ^«K»rzcr t-leschüstsstell«, von M M V nilen Postänstalten E t 1 l I? I angenommen. Amtsblatt der Königlichen AmtshauptmannschaftFlöha, des Königlichen Amtsgerichts und desStadtrats zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Dom Reichstag. In der IVO. Sitzung vom IO. Juni stand aus der TageS- ordnung die Fortsetzung der Beratung des Zulkersteuergesetzes. Der Präsident teilte mit, daß die Abstimmung über die Kontin gentierung, zu der mehrere Anträge vorliegen, eine namentliche sein werde. Speck (Zentr.) berichtet über die Kommisfionsverhand- lungen. Richter (frs. Vg.) meint, nichts sei verderblicher und grundoerkehrter sür die Zuckerindustrie, als die Kontingentierung; ebenso gut könnte man auch die Eisenindustrie kontingentieren. Wenn die Kontingentierung eingeführt sei, würden nachher die größten Schwierigkeiten bestehen, sie wieder zu beseitigen. Dies zeige das Beispiel der Brennsteuer. Die Frage der Kontingentie rung stehe in keinem Verhältnis zu der Bedeutung der internatio nalen Uedereinkunft. (Beifall links.) Doerkseu (fr.-kons.) wird sür die Kontingentierung stimmen. Der Prozentsatzdcr Fabrikanten, die dafür sich ausgesprochen hätten, sei immerhin respektabel. Schippel (Soz.-Dem.) bittet um Annahme der Regierungsvorlage. Die Kontingentierung mache die Konvention illusorisch. Becker (Ztr.) erklärt, das Zentrum habe sich ebenfalls schlüssig gemacht, für die Kontingentierung einzutreten. Staatssekretär v. Thiel mann erklärt, die Regierungen seien entschlossen, die Frage der Kontingentierung erst dann zu lösen, wenn Ersahrungen auf Grund der Brüsseler Konvention gesammelt sein würden, die die Mittel an die Hand geben, die beiderseitigen Interessen weiter abzuwägen. Barth (fr. Vg.) befürwortet seinen Antrag auf Beseitigung der Kontingentierung. Der Staatssekretär hätte sich energischer gegen die Kontingentierung aussprechen müssen. Paasche (nat.-lib.) sührt aus, seine Partei könne sich nicht entschließen, jetzt, wo durch die Brüsseler Konvention die Prämien allgemein fortfallen, durch eine Kontingentierung wieder neue Prämien tinzusühren. v. Ko- mierowski (Pole) wendet sich im Interesse der Rübcnbauer des Ostens gegen den KommisfionSbeschluh. v. Szmula (Zent.) tritt sür die Kontingentierung ein. v. Schwerm-Löwitz (kons.) er klärt, er gehöre zu denen seiner Partei, die der Brüsseler Kon vention zustimmen, und denen dies durch die Einführung der Kontingentierung erschwert werde. Hierauf wird in namentlicher Abstimmung § 85 betreffend die Kontingentierung mit 194 gegen 114 Stimmen abgelehnt. Bei Beratung der Verbrauchsabgabe führt Hermes (fr. Vg.) aus, der Kommisnonsbeschluß sei gefährlich, da er zu einem er heblichen Steuerausfall führe. Redner empfiehlt seinen Antrag, die Verbrauchsabgabe auf 14 Mark zu bemessen. Finanzminifter v. Rhembabe« empfiehlt, nach Wegfall des Kontingents den Steuersatz auf 14 Mark zu fixieren. Der Kommissionsvorschlag würde den Preis sür die Konsumenten nur unmerklich ermäßigen, der Reichskaffe aber einen Ausfall von 28 Millionen Mark her- beiführen oder, wenn man ein« Konsumsteigerung ins Auge fasse, immer noch 20 Millionen. Den Ausfall könne man auch nicht durch eine Reichseinkommensteuer decken, denn das wäre ein Ein griff in die Steucrverhältniffe der Einzclstaaten. Da man ohne- hin schon aus 70 Millionen Mark Defizit rechne, so sehe er nicht ein, wie, man den Einzelstaaten noch diese 20 Millionen Mark zumuten solle. Die Verringerung der Zuckersteuer würde doch den kleinen Steuerzahler schwer belasten. Im Interesse der In dustrie und der Konsumenten wolle die Regierung die Herabsetzung aus 14 Mark konzedieren. Etwas weiteres sei unmöglich. Bay rischer Bundesratsbevollmächtigter Graf Lerchenfeld erklärt, die geplante Steuerherabsetzung bedeute eine direkte Schädigung der Romberg ln Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E- Finanzen des Reiches und der Einzelstaaten; insbesondere sei Bayern nicht in der Lage, eine weitere Belastung zu tragen. Er bittet schließlich, sich nicht zu weit von der Regierungsvorlage zu entfernen. Auf Anregung Müllers-Fulda erklärt Geheimrat Möllhausen, daß die preußische Eisenbahnverwaltung bereit sei, die künftige Gestaltung der Eisenbahntarife für Zucker zu unter suchen. Sächsischer Gesandter Graf Hohenthal spricht sich l^gen den Beschluß der Kommission aus. Müller-Fulda zieht seinen Antrag, betreffend die Verbrauchsabgaben, zurück. Die Kommis- sionSfassung wird abgelehnt und der Antrag HermeS, die Steuer auf 14 Mark festzusctzen, gegen dir Konservativen und Sozial demokraten angenommen. Artikel 2 a, nach dem der Maximal überzoll auf 6 Frank festgesetzt wird, wird nach der Kommissions- faffung angenommen, entsprechend dem in der Brüsseler Konven tion vorgesehenen Höchstbetrage. Artikel 3 (UebergangSbcstimmun- gen) wird debatteloS angenommen, ebenso Artikel 4, nach dem die Brüsseler Konvention zugleich mit der Zuckersteuernovelle am 1. September 1903 in Kraft tritt. Hiermit ist die zweite Be ratung beendet. Nächste Sitzung Mittwoch. Oerttiches und Sächsisches. Frankenberg, 11. Juni 1902 Zum Befinde« de» Königs Albert liegen vom gestrigen Dienstag noch folgende Privatmeldungen auS Sibyllenort vor: König Alberts Befinden war am Dienstag früh weniger günstig als tags vorher. Der greise Patient litt an neuen Anfällen von Atemnot und fühlte sich schwächer. Erfreu licherweise ließen die Atembeschwerden im Lause des Tages nach. Der König konnte sich über Regierungsangelcgenheiten Vortrag halten lasten und erledigte eine größere Anzahl der ihm am Herzen liegenden Gnadengesuche. Die Aerzte fürchten jede Aenderung deS Wetters. Die Meldung des „Berl. Lok.-Anz.", die Erkrankung des König, fei lediglich Herzschwärhe^und «lasenkkdrn, ist, wie die Aerzte bekannt geben, unzutreffend. Die Krankheit besteht vielmehr in einer durch Erkältung hervorgerufenen Störung der Körperfunktionen, welche sich bei dem hohen Alter deS Patienten in den bedrohlichen Herzerscheinungcn äußerte. Einen ernsten Ver lauf hat die Krankheit naturgemäß infolge der natürlichen Alters schwäche des Königs genommen. Prinz Friedrich August, der künftige Thronfolger, ist am Dienstag nach Dresden gereist. Sein Vater, Feldmarschall Prinz Georg, hat seine Inspektionsreise end« giltig aufgcgeben und verbleibt in der Nähe seines kranken Bru ders. Der Beichtvater des Königs, Hofprälat Maaz, der dem Kranken in der vorigen Woche die Sterbesakramente spendete, traf neuerdings in Sibyllenort ein. Der Sultan sandte an den König ein Telegramm, in dem er sein Bedauern über die Erkrankung und Wünsche für die baldige Genesung ausspricht. König Albert dankte und erklärte, daß er sich bester befände. — Wir berichteten kürzlich, mit welcher Anteilnahme Kaiser Wilhelm die Vorgänge in Schloß Sibyllenort verfolgte und daß er König Albert zur beginnenden Genesung ein Glückwunschtelegramm sandte. Das Gleiche ist auch von dem Kaiser Franz Josef zu berichten, der die österreichisch-ungarische Gesandtschaft in Dresden beauftragte, ihm umgehend von allen Mitteilungen über das Befinden des Königs Kenntnis zu geben. Auch Kaiser Franz Josef hat König Albert auf telegraphischem Wege zur Genesung beglückwünscht. Sibyllenort. Das Dienstag nachmittag ausgegebene Bulletin oßberg 'n Frankenberg I. Sa. lautet- Se. Majestät der König hat einen großen Teil deS Tage« Glasend zugebracht und in der schlaffreien Zeit etwas regere Teil- nakme gezeigt- Der Gesamtzustand ist im übrigen unverändert. D, Fiedler, vr. Selle, vr. Hoffmann. Sibyllenort. Das heute, Mittwoch, früh 7 Uhr auSgegebene Bülletin lautet: Der König hat in der ersten Hälfte der ver- aangenen Nacht ruhig geschlafen. In den Morgenstunden trat jedoch wiederholt etwas Unruhe ein. Der hohe Kranke verlangte nach Speise. Der Zustand Er. Majestät erfordert unausgesetzt Rubelaae im Bett oder im Liegestuhl. Fieber ist nicht vorhanden. Puls 104 und regelmäßig. Dr. Fiedler, vr. Selle, vr. ^^Dresden. Nach Mitteilungen aus dem hiesigen königlichen Schlöffe hat sich im Befinden König Alberts gestern nicht« ge- ändert. Die Nahrungsaufnahme ist andauernd befriedigend. Der König hatte reichlichen und ruhigen Schlaf und ist in guter Etim- Eng. — Kaiser Wilhelm wird in den nächsten Tagen in Si byllenort erwartet. * Ueber Schloß Sibyllenort wird mitgeteilt: Sibyllenort ist ein wahrhaft fürstlicher Besitz. Von der Größe deS Schlosses kann man sich einen Begriff machen, wenn eS heißt, daß die Dachfläche (Hinkbedachung) 10000 Quadratmeter, also einen Hektar beträgt; außerdem gehört noch ein Güterbefitz von rund 90000 preußischen Morgen zum Schlöffe. Sibyllenort gilt in Schlesien, besonders in ganz Oels, für Fremde wie Einheimische als eines der beliebtesten Ausflugsziele. DaS Innere des SchloffeS ist über alles schön. Das gilt sowohl von den mit fürstlicher Pracht auSgestatteten Prunkgemächern, als auch von der Bilder- und Waffengallerie, der Bibliothek und der bedeutenden Kupferstichsammlung, welche in den acht Korridoren aufgehängt ist und 5000 Nummern ent hält. Herzog Wilhelm von Braunschweig besaß Sibyllenort 60 Jahre, und vor allem seinen Anlagen, Umbauten und Neuerungen verdanken Schloß und Umgegend ihre jetzige Schalt. Herzog Wilhelm starb am 1«r Oktober 1884 und König Albert «Me die Besitzung. 1885, vom 26. Mai bis zum 2. Juni, besuchte da» KönigSpaar zum ersten Male Sibyllenort und hat seitdem regel mäßig alljährlich einen Teil der Frühlingszeit dort verlebt. Ueberall, weit über Sachsens Grenzen hinaus, giebt sich für König Albert in den weitesten Volkskreisen und in den Organen der öffentlichen Meinung herzliche Teilnahme kund. So macht sich die „Neue Freie Presse" zum Dolmetsch der Empfindungen des österreichischen Volkes, indem das führende österreichische Blatt dem Freunde des Kaisers Franz Joseph u. u. folgende Huldigun gen darbringt: Das sächsische Volk, die gesamte deutsche Natton schauen mit tiefer, ehrfürchtiger Sympathie nach dem königlichen Kranken hin, und diese Sympathie teilen mit ihnen auch wir in Oesterreich, denn König Albert ist der bewährte Freund Oesterreichs, der Jugendfreund unseres Kaisers, den wir oft unter uns in Wien und während der steierischen tzofjagden in unserer Nähe weilen sahen, den schlichten, klugen, leutseligen Herrn, der im Frieden al- gesegneter Lenker seines Volkes und im Kriege als siegreicher Feldherr Dank und Ruhm auf sein Haupt gehäuft hat. DaS ist kein deutscher Einzelsürst, an dem und an dessen Lande die Weltgeschichte spurlos vorübergegangen; er ist der letzte der Feld« marschälle des großen französischen Krieges und er hat den Mar schallsstab sich verdient als der Oberkommandant der Maas-Armee, bei Sedan und Gravelotte und vor Paris, nachdem er 4 Jahre vorher auf den böhmischen Schlachtfeldern treue Kameradschaft mit Gerhards Fra«. Erzählung von Martin Bauer. s. gorlletzunz.) lkrachdeua vcrdoirn.i VI. Sie waren verheiratet, seit einigen Monaten schon, und der Himmel blaute in herrlichster Pracht über dem hübschen Garten von Darkheim, der das stattliche Wohnhaus rings umgab. Erna Raven ging in Heller sommerlicher Toilette, einen breitrandigen Strohhut auf dem Köpfchen, von einem der zahlreichen Rosen bäumchen, die zu ganzen Gruppen auf dem weiten Rasengrund vereinigt waren, zum andern und schnitt mit einer kleinen Schere von der Ueberzahl der leuchtenden Blüten ab, und das lose am Arm hängende Körbchen, baS bestimmt war, so köstlichen Inhalt oufzunehmen, füllte sich mehr und mehr. Es war noch eine ziemlich stütze Morgenstunde, aber Erna hatte nie Talent zur Langschläferin gehabt, und Gerhard, der sich zu einem thätigen Landwirt heranbildete, war schon vor mehr denn einer Stunde in Begleitung des Verwalters ins Feld ge ritten. DaS war ja ganz gut und schön so, ein Mann muß vor allen Dingen seinem Berufe nachgchen, Erna kannte das nicht anders, sie wäre auch die letzte gewesen, die sich den Gatten den ganzen Tag als girrenden Schäfer zu ihren Füßen gewünscht tzätte, und doch, diesen so sehr vernünftigen Gedanken zum Trotz, lag ein Schatten auf der weißen Stirn, und die klaren Augen zeigten eine leichte Trübung, das Lächeln um den kleinen Mund war nicht so harmlos heiter denn früher, eS hotte eine ganz leise melancholische Beimischung. Erna war nie eine Phantastin gewesen, sie besaß eine klare verständige Anschauungsweise, aber sie hatte sich ihren Ehestand doch so anders vorgestellt. Nicht daß Gerhard es im mindesten an Rücksichten ihr gegenüber fehlen ließ, er war stets höflich und zuvorkommend gegen sie — „nur zu höflich" — summte eine Stimme in ihrem Innern, die sie zum Schweigen zu bringen ver geblich bemüht war, indem sie sich selbst undankbar schalt, stets war ihr Wunsch und Wille der ausschlaggebende, ihre Meinung, die viel öster eingeholt wurde, als es ihr nötig erschien, die be stimmende, und doch — und doch — sie senkte den Kopf und seufzte leise, sic ward das Gefühl des Unbefriedigtfi ins nicht los, dessen Bekanntschaft sie erst in ihrer jungen Ehe gemacht hatte. Ob alle Mädchen in der Ehe gewisse Illusionen begraben müssen? Vielleicht, Erna versuchte sich dieses Vielleicht zum Tröste gereichen zu lassen, aber sie wiederholte sich doch öfter einmal, baß es freie Zuneigung gewesen, die ihr Gerhard entgegengesührt hatte, daß sie ja gottlob nicht das gewesen, was man eine gute Partie nennt, und daß er deshalb keine äußeren Gründe gehabt, die ihn dazu bewogen, ihr seine Hand anzubieten. Von dem Testament seines OheimS wußte sie nichts, als daß es eben seine angenehme Vermögenslage herbeigesührt hatte, die leidige Klausel darin war ihr gänzlich unbekannt. Herr und Frau AmtSrat hatten nach dem alten Sprichwort: „Viel Wissen macht Kopfschmerzen", beschlossen, Erna und ihre Eltern in wohlthätiger Unkenntnis zu erhalten; es waren ja sehr nette Leute, gewiß, nur daß sie manchmal ein wenig zu subtile Ansichten hatten, und aus diesem Grunde eben durchaus nicht alles zu wissen brauchten. Und Gerhard, der Jahre seines Lebens darum gegeben hätte, wäre ihm die Gewißheit von Ernas Unbefangenheit ihm gegenüber geworden, hatte doch unbegreislicherweise weder eine entsprechende Frage noch Andeutung jemals wieder über seine Lippen gebracht. ES war wunderlich, daS letzte Zusammensein während der Weihnachtszeit hatte sie einander näher gebracht. Gerhard war soweit gewesen, dem Schicksal zu danken, daß es ihm in einer seiner gnädigen Gebelauncn eben diese Lebensgefährtin bestimmt, unwillkürlich hatte er auch in seinen Briefen einen wärmeren Ton angeschlagen, der in Ernas Herzen ein volltönendes Echo fand und den sie bereitwillig erwiderte. Ja, die Zukunft hatten alle Schrecken für Gerhard verloren. Ec fand es gar nicht fürchterlich, er hatte aufgehört, sich als bemitleidenswertes Opfer der Verhältnisse zu betrachten, weil er binnen kurzem seine Freiheit, gewissermaßen sein ganzes Schicksal in die Hände des jungen Wesens mit der sanften Stimme und den klug und zärtlich zugleich blickenden Augen geben sollte, er hatte sich in Gedanken an dieses Schicksal gewöhnt, und er be gann allmählich Lichtseiten daran hcrauszufinden. Er hatte noch am Hochzeitstage, da sie so zart und schutzbedürftig neben ihm gestanden, mit einem ihn seltsam ergreifenden, vertrauensvollen Blick zu ihm emporsehend, die allerbesten Vorsätze gefaßt. Sie sollte eS nie empfinden, daß seine Neigung kein freies Geschenk gewesen, und unwillkürlich, allem Herkommen entgegen, hatte er die Braut nach vollzogener Trauung, noch vor den Stu fen des Altars, fest in seine Arme gezogen und gewissermaßen zum Gelöbnis einen Kuß aus ihre gesenkte Stirn gedrückt. Nur daß die besten Vorsätze, die heiligsten Empfindungen vor ein paar harmlosen Worten zuweilen davonflicgen wie Spreu vor dem Wind. Erna selbst war eS, die gänzlich unbefangen sein altes Miß- trauen wieder wach rief. Es war am Tage nach der Hochzeit, daS junge Paar hielt seinen Einzug und das Dienstpersonal, da- fernem Herrn sehr ergeben war, hatte in Ausschmückung durch Kränze, Fahnen und Guirlanden das Menschenmögliche geleistet, vas stattliche Wohnhaus präsentierte sich aus daS Vorteilhafteste.