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^2« Sonnabend, den 1. Februar 1V«2 61. Jahrgang iglichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. - Uür,N»chl»ei« uns Offerten-Lninchm« » W *»k«^chr. »r scheint «»««4 mit Ausnahm« der Evan» und Festtage, abends für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. 50 Pf., monatlich M Pf., Eiuzclnumnier bPj. Best eil uii gen ncrden in unfercr Geschäftsstelle, von den Boren und Aus gabestellen, sowie allen Postanstallen angenommen. o Bezirks- Amtsblatt der Königlichen Anttshauptma^ des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu Z -«ierat- cht»4-r«»t ,»re b-geip Pettlzelle »der deren Raum lö, bet ^otal-Inserate» l t2 Ps.; im aruUtche» Lei, pro Zelle MM.; .Eingesandt" im Ne» daM-ns-tle SO Pf. Bei scheNertge» und der Antrag Frankenberg, den 31. Januar 1801. Stück eichene Gartensäulen von 2 m Länge 20 Frankenberg, am 31. Januar 1902. Der Stadtrat h. »i». Mettig, Brgrmstr. Der Stadtrat h. »r Mettig, Bürgermeister. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Romberg in Frankenberg i. Sa. —j Druck und Verlag von C. G. Rostberg In Frankenberg I. Sa. Gter Vorbehalt des Angebots und gegen gleich baare Bezahlung, welche an jedem Lage nach «endetcr Versteigemng im Gasthofe „zum Erbgericht" in Niederlichtenau stattzufinden hat, an dm Meistbietenden versteigert werden. Lichtenwalde, am 27. Januar 1902. Gräflich Bitzthum'sche Korstverwaltrmg. Bekanntmachung, die Biersteuer betr. Nach Z 8 des Biersteuerrcgulativs vom 10. August 1891 ist jede Privatperson, welche Bier zum eigenen Hauswirthschaftsbedarf V0N auswärts bezieht, verpflichtet, spätestens am 3. Tage nach dem Bezüge des Bieres dessen Menge und Sorte, sowie die Bezugsquelle desselben bei der Stadtsteuereinnahme anzuzeigen und gleichzeitig den dafür fälligen Steuerbetrag abzuführcn. Steuerhinterziehungen werden unbeschadet der Einziehung der Biersteuer mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder Haft bestraft. Holzversteigerung auf Fichtenwälder Forstrevier. In der Revierparzelle „Eichberg" bei Niederlichtenau, Abth. 14, sollen künftigen Montag, den 3. Februar d. I., von Vormittag- 10 Uhr an 15 Rmtr. harte Scheite, 4480 Gebund dergl. Schlag« und Abraumreißig, BkkuuutmuchuuH, die JnvaliditätS- und Altersversicherung betr. ES wird von den nach dem Reichsgesetze, betr. die JnvaliditätS- und Altersversicherung versicherten Personen beim Wechsel des Beschäftigungsortes häufig unterlassen, die bei den Hebestellen zur Aufbewahrung hinterlegten Quittungskarten zurückzuverlauge«, vielmehr am neuen Beschäftignngsorte häufig tue Ausstellung einer neuen Qnittnugskarte beansprucht, ohne daß des früher bestandenen Versichcrungsverhältnisses und der Thatsache, daß für den Versicherten bereits eine andere Quittungskarte ausgestellt und mit Marken beklebt war, Erwähnung gethan wird. Der Versicherte setzt sich dadurch dem Nachtheile aus, daß ihm die frühere Quittungskarte und die darin eingeklebten Märken dereinst nicht angerechnet werve«. Die Versicherten veranlassen wir in ihrem Interesse, stets auf die rechtzeitige Zurückforderung der Quittungskarten, sowie Vorzeigung derselben bei der zuständigen Stelle des neuen Beschäftigung^ ortes bedacht zu sein. Hann am folgenden Tage, als Dienstag, den 4. Februar d. I.. ebenfalls von Vormittags 10 Uhr an 33 eichene Klötzer von 22 bis 70 om Mittenstärke und 3 bis 6 w Länge, 11 birkene - - 17 - 27 - - - 3„ und 4 - » 12 Ahorn- - « 21 - 63 - - .3 bi« 6 - . 4 Kirschbaum- - - 24 - 43 - - . 3„ und 4 - - 2 Hornbaum- - - 28 und 29 . 4 . . 1 buchenes Klotz - 32 - - , 4 - , 1 eschenes - - 29 - - - 5,. - - so schaffen Sie VolkSbibliothekcn auf dem Land«, schaffen Sir dem Arbeiter die Freiheit, daß er lesen kann, waS er will, schaffe« Sir ihm die Wahlfreiheit. (Zuruf recht-: Die hat «r ja!) Abgeordnete aus ländlichen Bezirken haben! Statt dessen werden nach dem Lande auf möglichst niedriger Kulturstufe stehende Ausländer zur Arbeit herangezogen. Mit der Zuchthausoorlage ist man ja hier im Reichstage nicht durchgekommen, aber in den Lanvtagrn hat man versucht, möglichst diejenigen Zwangsmaßregeln für die Land arbeiter einzuführen, die in der Zuchthausvorlage vorgesehen waren. Geben Sie dem Landarbeiter das Koalitionsrecht I Jakobskötter (kons.) verweist gegenüber den neulichen Aus führungen Paulis-Potsdam auf die Thätigkeit und Berichte der Handwerkskammern. Die Praxis der Behörden in der Eittschei- vung darüber, waS Handwerksbetrieb, waS Fabrikbetrieb sei, sei nicht konsequent; es sei dadurch eine große Unsicherheit und Un ruhe in die Kreise der Handwerker hineingetragen worden. Im allgemeinen wird der Begriff des Handwerks viel zu eng auige- legt. Der Umstand, daß ein Handwerksmeister ein Ladengeschäft betreibt, hindert nicht, daß sein Betrieb durchaus handwerksmäßig ist. Die Großindustrie entzieht sich vielfach den Lasten der so zialen Gesetzgebung. Firmen, die den meisten Vorteil vom Hand werk haben, entziehen sich den Lasten desselben. Mit Recht find hier in Berlin die Heimarbeiter der Konfektionsindustrie dem Kran kenkassenzwang unterworfen worden, und cS ist sehr bezeichnend, daß daraufhin große, leistungsfähige Berliner Firmen beschlossen haben, nur solch Leute außer dem Hause zu beschäftigen, die zur Gewerbesteuer angemelvct sind. Die unS heute zugegangencn Re solutionen, betreffend Vorlegung einer Ueberficht über den gegen- Vom Reichstag. In der 130. Sitzung vom 30. Januar wird die dritte Be ratung 1« Entwurfes- einer Ärwrki^-zum - BmunttveinsteaerMtz auf Grund der Beschlüsse der zweiten Beratung fortgesetzt. Die Beratung beginnt mit der namentlichen Abstimmung über die un verändert gebliebenen Beschlüsse der zweiten Lesung zu Artikel I, 2, welche in der 96. Sitzung vom 15. Mai 1901 wegen Be- schluhunsähigkeit deS Hauses nicht zur Ausführung kommen konnte. (Es fehlte eine Stimme.) Artikel I aä 2 lautet: a) An Stelle des Abs. 2 des 8 50 folgende Bestimmung aufzunehmen: „Die im Z 43a 1 unter a und d festgesetzten Brennstcuersätzc werden bis zum 30. Sevtember 1902 unter Erhöhung von 50 Prozent forterhoben." d) Im Absatz 4 des 8 43e werden die Jahres, zahlen „1900" und „1901" in „1901" und „1902" geändert. Präsident Gras Ballestrem teilt mit, daß die namentliche Abstimmung zurückgenommen worden ist. In einfacher Abstim mung werden die Artikel 1 und 2 abgelehnt. Paasche (nat.-lib.) beantragt zur Geschäftsordnung, die No velle mit dem inzwischen eingegangenen umfangreichen Anträge Prinz Arenberg und Gen. an die 15. (Branntweinsteuer-)Kom- mission zurückzuverwrisen. Müller-Sagan (fr. Vp.) beantragt zur Geschäftsordnung, den Entwurf nebst dem Antrag Arenberg an die Tarifkommisfion (16. Kommission) zurückzuverweisen. Der Antrag Arenberg sei infolge der angeblichen Notlage der Landwirtschaft gestellt worden, ebenso sei ja die ganze Tarifvorlage weiter nichts, als der Ausfluß der Stimmung der landwirtschaftlichen Bevölkerungskreise. Singer (Soz.-Dem.) ist mit seiner Partei ebenfalls der Mci- ,die geeignetste sei, um daS Paasche dagegen wird ange- Beratung des Etats, demokraten abgele! nommen. Es folgt die nung, daß die Zolltarifkommisfior Branntweinsteuergesetz zu beraten. Im Hause herrscht große Un«s Reichsamt des Innern, Titel 1, Staatssekretär. Peus (Soz.-Dem.) wendet sich unter großer Unruhe des Hau ses gegen die Ausführungen Oertel- in Sachen der Konsumver eine. Wenn die Arbeiter erst selbst höhere Löhne beziehen wür den, wären sie auch in der Lage, den Angestellten der Konsum- vereine höhere Löhne zu geben, v. Massow hat neulich eine wahre Pücklcrrede gehalten. Wie ?S aber die Junker treiben, sieht man aus den Harmlosenprozeffen. Dieselben Junker, die die Juden hassen, heiraten die Töchter derselben, wenn sie sie kriegen. Sie (rechts) geben alles Geld für Militärzwecke aus, also für unproduktive Dinge, für eigentliche Kulturaufgaben aber haben Sie nichts übrig. Wir würden schon durch eine virekte Einkommensteuer die nötigen Mittel locker machen. Die landwirt schaftliche Kinderarbeit ist durchaus nicht so gesund, wie sie immer gerühmt wird. Im Gegenteil, durch die anstrengende Arbeit in der heißen Sonne, durch das fortwährende tierische Kriechen auf den Rübenfeldern wird die körperliche und ebenso die geistige Ausbildung beeinträchtigt. Nach den Berichten der Lehrer gelingt es in der Schule absolut nicht, die vollständig erschlafften Lebens geister durch geistige Anregung wieder aufzufrischen. Die Rechte klagt über die Flucht der Arbeiter nach den Städten. Schaffen Sie dem Arbeiter auf dem Lande ein menschenwürdiges Dasein, Um Recht imd Pflicht. Originalroman von vr. Fr. Gödde. 1-b. SsrUedung.) MaHOrnS verboten > Elli war es plötzlich klar geworden, weshalb Hubert eine so heftige Abneigung gegen Feodor TouSkani hatte; die Aehnlichkeit des jungen Mannes mit den Trendlers mußte ihm sofort ausge fallen sein, denn vorher, als er den Zusammenhang noch nicht wußte, war er voller Teilnahme für den Schiffbrüchigen. Und nun erinnerte- sie sich seines seltsamen Verhaltens im Reichstheater, seiües Benehmens auf dem Heimwege, seiner Auf regung, seines Bestrebens, die Schlittenfahrt zu hintertreiben, und dann seiner Hast, dieselbe mitzumachen, um den Künstler näher kennen zu lernen. Sie kannte Hubert und sagte sich, wenn nicht etwas Besonderes vorläge, würde er gar nicht in eine solche Er regung gekommen sein. Sie gelangte zu der Einsicht, daß Hubert diesen Mann für den wahren Erben hielt. Und da nun Hubert nicht sofort that, waS er nach ihrer Ansicht hätte thun müssen, nämlich Feodor in seine Rechte zu setzen, wankte der Glaube an die Lauterkeit seine- Charakters. DaS war immer die Ahnung gewesen, di« sie unbestimmt erfüll! hatte. Anfänglich war Hubert ihr da- Ideal der Pflichterfüllung und Treue gewesen; dann aber traten gelinde Zweifel ein. Zu den Kämpfen, welche die Erscheinung Feodors in ihr Her vorgemfen, zu dem sich immer deutlicher zeigenden Bewußtsein, daß ihr Fühlen mit dem Herberts grundverschieden sei, kam jetzt der Verlust des Vertrauens, eine Mißachtung gegen ihn gewann die Oberhand, sie hatte ein Gefühl de- Schauderns, wenn sie an ihn dachte. «S brach sich bei ihr di« Erkenntnis Bahn, daß an «ine Verbindung mit diesem Ranne nicht zu denken sei. Dieser Mann wagte es, einen Armen, Bedrängten um das Seinige zu bringen? Das war ihr ein entsetzlicher Gedanke! Wie konnte sich TouSkani vor Werner schützen? Entschlossen war sie, den ersteren gegen den letzteren mit aller Macht zu verteidigen. Von Werner hielt sie sich fern, feine Besuche lehnte sie, Un wohlsein vorschützcnd, ab. Und Hubert, der in Erfahrung gebracht hatte, daß Plessem nach Spanien gereist war, hatte seinen Kopf so voller Dinge, daß ihm zu weiterem Nachgrübcln keine Zeit verblieb. Der Boden wankte unter seinen Füßen; daS Gebäude seiner Zukunft sah er zusammenstürzen. Aber er wollte Stützen errichten, so lange es möglich war. Erst bei der Vorlage unwi derleglicher Beweise wollte er den Kampf ausgeben. Sehr auffällig war ihm in den letzten Tagen das Verhalten seines zuverlässigen Bürcauvorstehcrs; er traf diesen nämlich jüngst ganz unvermutet bei den Akten „Trendler", wo Herr Berg einen Brief von Friedrich in der Hand hatte. Als er näher trat, warf Berg daS Schriftstück hastig in den Aktendeckel zurück und schloß diesen. Weshalb diese Hast? Diese Akten standen dem Marne doch, wie alle anderen, jederzeit zur Verfügung! Von nun an beobachtete er Berg genauer, und er glaubte wahrzunehmen, daß dieser sehr aufgeregt war und ihm möglichst auszuweichen suchte. Hatte eS ihm vorher schon nicht behagt, daß Berg der Mitbewohner von dem Gaukler war, so hatte er jetzt ein großes Mißtrauen. An der Rechtlichkeit und Ehrlichkeit seines Vorstehers hatte Werner nichts auSzusetzen, er wußte, daß Berg hinter seinem Rücken nichts gegen seine Interessen unter- nehmen würde. Wenn Berg aber gleichfalls entdeckt hätte, daß jener TouSkani der gesuchte Erbe sein könnte! Freilich, Berg hatte weder den alten noch jungen Trendler gekannt, für ihn war also hinsichtlich der Aehnlichkeit nicht» zu fürchten, wußte er aber doch etwas, so mußte er cs bei TouSkani erfahren haben, und dann war Berg zufolge seines Charakters ein pflichttreuer Ver bündeter dessen, dem das Recht zur Seite stand. Das alles belastete das Gemüt des Rechtsanwalts schwer; er erwog, was er in diesem Falle thun sollte. Den Mann aus seinen Diensten entlassen, um einen lästigen Beaussichtiger loS zu werden? Der Mann war ihm unentbehrlich, sein zuverlässiger Hilfsarbeiter; wo Ersatz hernchmen? Den Mann behalten und sich stellen, als wüßte man von der Sache nichts, war auch nicht angängig, denn Berg würde, so wie ihm die Sache unanfechtbar schien, nicht bleiben, vorausgesetzt, daß er, Werner, den Ansprüchen Touskanis entgegen träte. Sorgen und Zweifel drängten sich immer mehr hervor, und cS reifte in ihm der Entschluß, sofern BergS Betragen noch wei teren Anlaß gab, mit ihm offen über die Angelegenheit zu reden, selbst auf die Gefahr hin, daß ein Zerwürfnis entstände. Klar heit mußte er sich verschaffen. Hatte Werner hinsichtlich seines Vorstehers ein schweres Herz, so war das des letzteren ebenfalls in Bedrängnis. Wie sollte er sich zu seinem Prinzipal stellen? Die Jahre hindurch war ihm Werner ein nachsichtiger und verständiger Herr gewesen, der ihm seine Dienste gut belohnte; nie hatte er einen Funken Mißtrauen gegen ihn gezeigt, nie waren Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen ausgetreten, und jetzt hatte er plötzlich eine Waffe gegen ihn in der Hand, die er gezwungen war, zu grbrauchen. Berg wußte auch, daß sein Prinzipal in Feodor den Erben ahnte, und so mußte er vor ihn treten, ihm daS wichtige Schriftstück Vorhal ten und ihn ermahnen, die Recherchen nach dem rechten Erben wieder auszunehmen. Aber wie war die» unter den momentanen Umständen möglich? Werner mußte zu der Ueb«rz«ugung ge«