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Kl. Jahrgang Sonntag, den Mai ISO2 I»2 Ersch«»«t tägNch aiit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den sol« genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. 50 Pf., monatlich 50 Pf., Einzelnummer 5Ps. Bestellungen »'erden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Aus gabestellen, sowie allen Postanstalteu angenommen. Anseral-chelühren: ^MMbcrgcr DW/^ W and, «LLA. o Bezirks.MMAnzeiger Aintsblatt der Königlichen Amtshauptmarmschast Flöha, des Königlichen Amtsgerichts lind desSta trats zu Frankenberg Königliche» Amtsgericht. sich beeilen, damit sie noch der B Frage. E» Diälenfrage zunehmen. trag varth ihnen die Anschlußleitung bi» « gestellt wird. Denn wer die Ah sodaß dir Straßen eigen» für werden müßen, hat sämtliche G in allen anderen Städten, in lritung s. Z. ebenfalls steige sehr bald die Besitzer aller sich anschließrn zu lassen. Denn Wasserleitung bekannt geworden nach dem Fälligkeitstermine zu berichtigen. Frankenberg, am 2. Mai 1908. handle sich jetzt darum, wenigsten» einen Teil der zu lösen. Redner bittet, den Kommisfion»antrag «n- Vebel (Saz «Dem.) tritt in «rster Reihe für den An- «in. Die Regierungen würden dadurch in dir Lage Gstigung zu teil werden, daß Grundstück lastenfrei Her leitung erst später beantragt, Zweck wieder aufgerissen zu tragen. Die Erfahrung Mher Anschluß an dir Waffer- sen ist, hat gelehrt, daß gezwungen grw«s«n find, sobald einmal die Vorteile einer find, gilt e- al» der größte Mangel jeden Hauses und jeder Wohnung, wenn sie keine Wasser leitung hat. Ja, solche Räume haben in den Augen des Publi kums überhaupt kaum noch den Anspruch, als Mahnung bezeichnet zu werden. E» hat in allen anderen Städten auch Leute gegeben, die da geglaubt haben, die Wasserleitung nicht notig zu haben, weil auf der Straße ganz in der Nähe »der gar im Hofe ein guter Brunnen war. Aber das ist's ja eben, es will dann nie mand mehr erst zum Brunnen laufen wegen jeden Eimer Wasser. Solange nur irgend eine andere Wohnung zu erlangen ist, wird eine solche ohne Wasserleitung sicher nicht gemietet, und bald sieht der Hausbesitzer zu seinem Schaden zu spät ein, daß ihm gar nicht» andere» übrig bleibt, al» den Anschluß Herstellen zu lassen. E» ist auch zu bedenken, daß alle öffentlichen Wasser- entnahmestellen, die nur Wirtschastswasser, kein reines Trinkwasser, führen, geschlossen werden, sobald die Wasserleitung in Betrieb gesetzt ist. Das ist im gesundheitlichen Interesse der Stadt mit Freuden zu begrüßen, denn es ist nachgewiesen, daß solches Wasser, trotz der Aufschrift „Kein Trinkwaffer", gleichwohl al» solche» oder zum Spulen der Gläser in den Schankwirtschaften oder im Bäckerei- oder Fleischereigewerbe verwendet wird. Da» wird aus- HSren, sobald die Wasserleitung in Betrieb ist. Auch sieht zu erwarten, daß dann endlich auch in Frankenberg den Schankwirten die Spülung der Gläser mit fließendem Wasser unter Druck »or- geschrieben wird. Nächste Woche beginnt bereits die Rohrlegung in den Straßen der ^tadt, und zwar wird auf der Lützelstraße begonnen »erden. -s Vermißt wird seit einiger Zeit der 48 Jahre alte Zigarren arbeiter Karl Hermann Flamme, früher in Frankenberg, jetzt in Ebersdorf wohnhaft. Man nimmt an, daß dem pp. Flamme ein Unfall widerfahren ist, und »erden zweckdienliche Mitteilungen, welche zur Auffindung -des Vermißten führen können, an die Frau desselben in Ebersdorf erbeten. Signalement de« Vermißten: mittlere Statur, graues Kopfhaar, blonder Schnurrbart- Kleidung: graues Jackett, schwarze Hose, Schnürschuhe, dunkelgraucr Ueber- zieher, grauer weicher Hut, »orhemdchen, bunter Dhlip«. Flamme führte Invalidenrente, »andcrbuch, Trauschein und 10-11 M. Geld bei sich. -j- vom Vorsitzenden »es Kaufmännische» Verein» erhalten wir mit der Bitte um Veröffentlichung folgende Zuschrift: „Die hiesige Kaiserliche Postdirektion teilt uns mit, daß die erste Austragung c«. lü Minuten später erfolgen wird, sodaß die mit den V,8 Uhr Zügen eingehenden Briefe und Zeitungen noch mit bestellt werben können, während Warenproben w. mit der zweiten Austragung in die Hände de« Empfängers kommen." Diese Anordnung darf wohl aus allgemeinste Zustimmung rechnen. 's Mühlbach. Am nächsten Montag, den 5. Mai, wird hier eine TelrgraphrnbetrirbSsttlle durch Fernsprechvermittelung, vcr. bunden mit öffentlicher Fernsprechstelle eröffnet werden. 's Ebersdorf. Bei dem (Lewitter am Donnerstag schlug der Blitz in die Kirche zu Hilbersdorf ein. Der Schlag richtete dabei »erschitdentlichen Schaden an. — Arg in seinem Vertrauen getäuscht wurde der Gärtner Wolf jn Taucha, al« er am Dienstag zwei vorübergehend in Ar- genommene Männer mit Pserd und Wagen nach Leipzig i k E W""" dahin zu befördern, denn „Roß und Reiter >ah niemand wieder!" Pferd, Wagen und Fuhrleute schienen Der Stadtrat h. Or. Mettig, Brgrmstr. U. ^Durch die Post bewirkt- Einlagen etc, werden schnell expedirt. Vom Reichstag. In der 110. Sitzung am 2. Mai beriet der Reichst«- in zweiter Lesung den Diäteueutwurf. Zu dem nach den veschlüs« sen der Kommission gestalteten Entwurf liegen verschiedene Abän« derungsantröge »or. Ein Antrag Albrecht (Soz.-Dem.) wünscht für di« Mitglieder de« Reichstag» Anwes,nheit«gelver »on 80 Mark pr» L«g, »on denen die Tagegelder al« Landtag«mitglieder abgezogen werden sollen. Ein Antrag Barth (fr. Vg.) will di« Beschlußfassung über den Gesetzentwurf so lange au«setzen, bi« der Bunde»rat zu dem »om Reichstage gefaßten Beschlusse über die Einführung allgemeiner Diäten Stellung genommen hat. p. Tiede« »a»tN berichtet über di« Kommisfionsoerhandlungen. Barth be gründet seinen Antrag. Der Rrich«t»g sei e« seiner eigenen Wüide schuldig, sich nicht in so dilatorischer Weis« »om Bunde«, rate behandeln zu lassen. Redner lehnt rundweg die Vorlage ab. Bachem (Ztr.) meint, e« handle sich hier um eine Frage der Gesetzgebung«technit, nicht um eine »ersaffungsmäßig staat-rechtliche spurlos »crschwunden. Am Mittwoch wurde da« Geschirr in Paunidorf entdeckt, wohin es für »0 Mark verkauft worden war. Den beiden unredlichen Burschen ist die Kriminalpolizei auf d«r Spur. — Um au» dem Dienst zu kommen, hott« am Mittwoch früh da« beim Gutsbesitzer Franz G«lfert in Nieder-Dittma»»sd»rf b«i Freib«rg bedienstet« Ostermädchen F. »ersucht, da« Gut in Brand zu stecken. Der Brand wurde j«d»ch n»ch rechtzeitig be merkt und von den tzauibewohner» und schnell herbrigeeiltrn Rach« bar«leuten wieder unterdrückt, sodaß nur ein Teil des Dachstuhls angekohlt ist. Die jugendlich« Brandstifterin wurde in da» Amt»« gerichtsgeftngni« zu Ross«, eiageliefert. — Am Donner-tag »»llcndeten sich SO Jahre, seit die Hof« kunstmühle in Plaue» bei Drr«den von der Famili« Bienert übernommen wurde. Lu» diesem Anlaß überwiesen die derzeitigen Inhaber der Firma, für den bereits bestehenden Arbeiter- und Vr«mtrn.Penfi»n»f»nd SS 000 Mark und Übergaben der Gemeinde Plauen zu VcrschönerungSzwrcken die Summe von SO OSO Mark. Die Gesamtsumme der »on der Firm« Bienert der Gemeinde Plauen bereit« überwiesenen Stiftungen beträgt über »SO 000 Mark. Außerdem find »erschiedene Vereine und Ksrperschaften in »er Gemeinde mit reichen Gaben bedacht worden. — In der am D»nner«tag abend stattgefundenen Sitzung de« Gtadtwrordnrttakollegium« zu Dresde» nahm Stadt»er»rdneter vr. Schrien da« D»rt zu einer Erklärung gegen den Stadtver ordneten Hartwig, die Mitgliedschaft »on Sozialdemokraten im Allgemeinen Mietbewohneroereine betr. Stadtverordneter Hartwig erachtete sich durch diese Erklärung auf« neue angegriffen, »och lehnte »>S Killegium unter Beifallskundgebungen die weitere Ve- handlun» derartiger persönlicher Differenzen ab. — Axg«st»sbad bei Radeberg. Seit fast 200 Jahren erfreut sich unser Kurort einer ungeteilten Beliebtheit, »ie er den »ielen hier vereinigten Vorzügen »erdankt. Ein mildes, «nregcn»es Klima mit erquickender, balsamischer Waldluft, heilkräftige Stahl- und Moorbäder, ausgedehnte Parkanlagen mit bequemen, schattigen Spaziergängen und zahlreichen Ruheplätzen, schöne Wohnungen, gute und dabei ausfallend billige Bcrpflcgung, gesellige«, ange- nehme» Badrleben. Durch seine Kurmittel hat sich AugustuSbav in den mannigfaltigrn Leiden der Blutarmut, bei chronischem Rheum«ti»«u», bei Stsnmgea der Zirkulationtorgane, namentlich de» Herzen», chronischen Neroenaffektionen, »erschicdenartizen Frauenleiden, besonder« Exsudaten, und bei melfachen anderen Krankheiten j,»el Jahr auf» neue bewährt. Prospekte übersendet die Vademrmaltung auf Wunsch bereitwilligst. — Am Dienstag stieg das 5jährige Söhnchen des HäuSlelS Hautmann in Otte»d»rf bei Radeberg in« Bett seiner kleinen Schwester und langte das über demselben hängende scharf geladene Terzerol herunter. Durch einen unglücklichen Griff entlud sich die Waffe und daS Geschoß fuhr in den Unterleib dcS Knaben, ihm die Eingeweide zerreißend. DaS Kind ist am Mittwoch, an seinem 6. Geburtstage, seinen Verletzungen erlegen. — Bei dem am Donnerstag nachmittag stattgefundenen Ge witter wurde die Schankwirtschast zu Dürrweitzsche» bei Döbeln samt Scheune und Nebengebäude durch Blitzschlag gänzlich ein» geäschert. Während am Dienstag nachmittag der Gutsbesitzer Moritz Guckland in Burkartshain bei Wurzen auf seinem Feloe mit Kartoff.llegen beschäftigt war, zog ein Gewitter über die Fluren h n. Ein Blitzstrahl lötete sofort zwei wertvolle Pferde, Guckland und zwei Mägde, welche sich, vor dem Regen Schutz suchend, hinter den Kastenwagen gestellt hatten, wurden zu Boden geworfen und gelähmt. Dem Gutsbesitzer wurde vom Blitz der Stiefel vom rechten Fuße vollständig heruntergerissen und die kleine Zeh« und der Fußballen verletzt. Guckland wurde bereits am 2». April 1895 auf dem Felde van einem Blitzstrahl schwer verletzt, der >y n ebenfalls zwei Pferde erschlug. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen des Materialwaarenhändlcrs Hermann Max Schramm in Frankenberg, Teichstraße 10, wird nach Abhaltung der Schlußtermins hierdurch «ufgehoben. Frankenberg, am 2. Mai 1902. Gemeinde Mohn Lire Einlag-n mit SV- Prozent. tag, Mittwoch und Freitag schriftlich expedirt. Straßensperrung. X Wegen der Verlegung der Wafferleitungsrohre wird die Lützelstraße von Mittwoch, Von 7. Mai d. I., ab für den Fährverkehr bis auf weiteres gesperrt. Frankenberg, am 3. Mai 1902. Der Stadtrat h. Or. Mettig, Brgrmstr. Ginkommensteuer betreffend. Rach Behändigung der Einkommensteuerzettel auf das Jahr 1902 werden in Gemäßheit der in - 4« Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 enthaltenen Bestimmung alle Personen, welche in hiesiger Stadt ihre Steuerpflicht zu erfüllen Hoben, denen aber ein Steuerzettel nicht hat behändigt werden können, hiermit aufgesordert, wegen Mittheilung des EinschätzungSergeb« niffe« sich bei der hiesigen Etaatssteuereinnahme anzumelden. Der am 80. April dieses Jahres fällig gewesene Steuerbetrag ist fpütesten» 3 Wochen m Nvkberg In Frankenberg l. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Romberg In Frankenberg t. Sa. — Druck und Verlag von Die^tadtiftheLpartasfe Oederan , . sjjeder Höhe bei °/o'S" VttMsung an t^Pe^Uonszeit? 8-12 Uhr Vormittags und 2 — « Uhr Nachmittags an jedem Nersteiaerung iu Hausdorf. a» . k Mai d. F., Aachm Uhr im Gasthof zu Hansdorf 1 Pser^schwer Wallach, ^2- lü Jahre °l-, gegen sofortige Bezahlung öffentlich vkrsteigert Frankenberg, am^ Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgericht». »ersetzt, Stellung zu »er Fr«,« »er allgemeinen Diäten zu neh men. Rednrr erörtert als»ann die Nataendigkeit allgemeiner Reichst«,S»iät«n, besondrrS rückfichtlich »er Veschlußunsthigkeit des H«use». B«fser»«»m (nat.-lib.) lehnt den Antra, Barth «b, ebens» den Antr«, Albrecht und stimmt dem KommisfwnSbcschlusse zu. Wiemer (fr. Bg.) spricht sich ,egen den K»mmisfionSbeschluß wie ,e,en die ursprün,liche V»rlage «u». Staatssekretär Gras P»s«d»wsky führt au», eS sei wun»erb«r, daß »ie Vers«ffungS- fr«ge aufger»llt wer»e, «lS handele ei sich um eine Erschütterung »er dem deutschen Volke in der R«ichS»ersaffung gewährten Rechte. Wollte m«n jedeSm«l, wenn eine »orübergehende Abweichung ,e- genüber den »erfaffungSmäßige« Bestimmungen beschloßen wird, »ie Verfassung ändern, wäre dieS ein undurchführbarer Zustand. E» liege keine Bestimmung v»r, die »em Bundesrat« für seine Entschließungen eine bestimmte Frist vorschreibt. Redner wioer« legt d«nn »ie Vorwürfe wegen der Rücksichtslosigkeit drS Bunde»« r«teS. Di« Regierungen seien »»n der Ueberzeugung durchdrungen, »aß eS zum Wohle »«, Reiche» und de» L«nde» ist, -egenseiti- größtmiglich« Rücksicht zu nehmen. Gamp (Rp.) meint, wenn »ie Freisinnigen keine Verwendung für die Diäten haben, msgen fie dieselben d»ch beispielsweise »er Bi«marckstiftun, für kleine Beamte überweisen. Bebel erwidere er, »aß er e» sür »iel be denklicher halte, solche Diäten anzunehmen, »ie sich loie Arbeiter »om Mund- abdarben. St«dthag«, (Soz.-Dem) bestreitet, daß er »der einer seiner Parteigenossen »ie viätenfr«,e angeregt habe. Gras 8er»st»rff-L«uenburg spricht sich gegen die Vorlage au», und nach weiteren Bemerkungen Ep«hn» (Ztr.) und MiillerS- Meiningen (sr. Vp), der von Klatschereien in der Kommission sprich und dasür »om Präsidenten zurechtgewiesen worden war, schließt die D«b«tte. Der Antrag Barth wird mit 158 gegen 91 Stimmen, der Antr«, Albrecht mit 155 gegen 8« Stimmen «bgelehnt. Schlußlich wird die Vorlage in der KommissionS- f.ssun, mit 143 gegen 84 Stimmen angenommen. Nächste Sitzung G»nnabend. Oertliches und Sächsisches. Frankenberg, 3. Mai 1W2. -j- Der morgige H-ntztgotteSdienst beginnt ordnungsgemäß um »/,« Uhr, nicht, wie in den gestrigen Kirche nn-chnchten zu l«sen, erst um 9 Uhr. Die Kirche ist angeheizt. -f- Wie wir hören, sind über 90 Prozent aller GrundsNick« zum Anschluß an die Wasserleitung bemis D.e« jenigen, welch« di« Anmeldung noch nicht bewirk ha , g sür Abholende können in der LxpvGItäai» Sv« Waxeblatt«*, L»ie i^-nÄuL Herren ». («inklerstr.), WlokNr t 1 (Freib. Str.), 1' (Querstr.), ». sEhemn. Str ), Ott» Altner (Fabrikstr.), »«r».8<;i»»«ick»r(Keldstr.), (Reichsstraß-), (äußere Alten» ner Straße), o «»rtbvi (Altenhamer Straße) entnommen werden.