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ä- »L mit Aufnahme der Äonn-und Festtage, a.-ends für den sol- genden Tag. Pcei« vierteljährlich 1 M. 50 Pf., monatlich 50 Pf., Einzelnummer 5Ps. Bestellungen werden in unserer Hefchästsstelle, von den Boten und Aus gabestellen, sowie allen Postanstalten angenommen. Amtsblatt der Königlichen Amtshaupttnannschast Flöha, des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. ' —— Verantwortlicher Redakteur: Ernst Romberg in Frankenberg i. Sa. — Dmck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Die Musterung der Militärpflichtigen betr. Di« Musterung aller in dem Aushebungsbezirke Flöha aufhältlichen, im Jahre 1882 geborenen Militärpflichtigen, sowie der Militärpflichtigen früherer Altersklassen, rücksichtlich deren endgültige Entscheidung über ihre Dienstpflicht durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, wird I. für die Mannschaften aus den Ortschaften: Falkenau, Flöha, GückelSberg und Plaue-Bern-dorf: Donnerstag, den 13. Mar; 1902, II. für dje Mannschaften aus der Stadt Oederan und aus den Ortschaften Böruichen b. Oed., Brei» tena«, Hartha, Hetzdorf, Memmendorf und Schönerstadt: Freitag, den 14. Mar; 1902, m. für die Mannschaften aus den Ortschaften: Eppendorf, Frankenstein, Gahleuz, Görbersdorf, Kirch bach, Thiemendorf und Wingendorf: Sonnabend, den 15. Mar; 1902, und zwar an diesen drei Tagen Vormittags ^8 Ayr im Hastyofe „Bellevue" in Gebe ran; IV. für die Mannschaften aus der Stadt Augustusburg und aus den Ortschaften Dorfschellenberg, ErdmannSdorf, Grünberg, Hennersdorf, Hohenfichte, K««- «erSdorf, Marbach und Metzdorf: Montag, den 17. Mar? 1902, V. für die Mannschaften aus den Ortschaften: Börnichen b. Grünh., Borstendorf und Grünhainichen: Dienstag, den 18. Mae? 1902, VI. für die Mannschaften auS den Ortschaften: Leubsdorf, Niederwiesa, Oberwiesa und Waldkirchen: Mittwoch, den 19. Mar; 1902, und zwar an diesen drei Tagen Vormittags V.8 Ayr im Hastyofe „zum Aügerhof" in Augustusburg; VII. für die Mannschaften aus d« , ... Stadt. Donnerstag, de« 20. MSr; 1902, VIII. für die Mannschaften aus den Ortschaften: Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohendorf, Schlötz- chen-Porschendorf, Weißbach und Witzschdorf: Freitag, den 21. Mar; 1902, und zwar an jedem der beiden Tage Vormittags ^/,8 Ayr im Hastyofe „zum goldene« Stern" in Zschopau; IX. für die Mannschaften der Jahrgänge 1880 und 1881, sowie der älteren Jahr« gange aus der Stadt Frankenberg, sowie sür die Mannschaften aus den Ortschaften: GunnerSdorf, Sachsenburg und der Anstalt Sachsenburg: Sonnabend, den 22. Mar; 1902, X. für die Mannschaften des Jahrganges 1882 aus der Stadt Frankenberg, sowie für die Mannschaften auS den Ortschaften: Altenhain, Anerswalde und Lichtenwalde: Montag, den 24. Mar; 1902, XI. für die Mannschaften aus den Ortschaften: Braunsdorf, Dittersbach, Ebersdorf, GarnSdorf, Ha«S- dorf, JrberSdorf, Merzdorf, Mühlbach, Reudörfchen, Rie- derlichtenau, Oberlichtenau und Ortelsdorf: Dienstag, den 25. Mar; 1902, und zwar an diesen drei Tagen im Gasthaus« „zum Weöermeisteryaus" i« Araukcuverg Vormittags Ayr abgehalten. Die eingangsgedachten Militärpflichtigen haben daher, soweit sie nicht von der Gestellung zur Musterung ausdrücklich entbunden oder über das laufende Jahr hinaus zurückgestellt worden find, zur Vermeidung der in 88 2«,?, 62,a und 66,o der Wehrordnung ange drohte« Strafen und Rachtheile an den vorerwähnten betreffenden Tagen und zu der jedem Einzelnen durch die Ortsobrigkeit noch bekannt zu machenden Stunde behuss ihrer Musterung in vem bestimmten Lokale pünktlich und in reinlichem Zustande vor der Ersatzkommission sich zu gcstellen, hierbei auch zur Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 5 Mk. ihre Geburts- bezw. Loosungsscheine mitzubringen Militärpflichtige, welche in den Termine« vor de« Ersatzbehörde« ohrE genügende Entschuldigung anSbleiben oder nicht pünktlich erscheinen, werde«, sofern sie nicht zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafe bis zu 36 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Wer betrunken oder in schmutzigem Zustande zum Musterungstermine erscheint, hat eine Geldstrafe von 1« Mark oder im Falle der Uneinbringlichkeit derselben eine Haftstrafe von 2 Tagen z« erwarten. > Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine behindert ist, hat rin ärztliche« ZeuAfiß brizubringen, welches, wenn der ausstellende Arzt nicht amtlich (als Bezirks-, Gericht«-, PolGi-, Armenarzt u. dgl.) angestellt ist, durch die Ortsbehörde beglaubigt sein muß. Wer an Epilepsie leidet, hat auf eigene Kosten drei glaubhafte Zeugen hierfür zu stelltet oder ein Zeugniß eines beamteten Arztes beizubringen. Ebenso haben diejenigen Militär- pflichtigen, welche schwerhörig, taubstumm und mit geistige« Gebreche« behaftet find, bei Hrer Gestellung ärztliche Atteste oder Schulzeugnisse vorzulegen. H Militärpflichtige dürfen sich im Musterungstermine freiwillig ZUM Dienstei«trttt mMen. H Durch diese freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vortheile der LooS- numSer und gelangen in erster Linie zur Aushebung. Doch wird dabei ausdrücklich darauf hin- gerviqen, daß «ur zur Musterung auf die Bortheile der Loosnummer verzichtet werden kann. ! UeberdieS wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß auch Erfatzreferviste« al« Freiwillige eintreten und hierzu im Mustcrungstermine sich melden beziehentlich den § 84 der Wehr- ordWing gedachten Meldeschein erlangen können. H Die Loosuug der Militärpflichtigen des ganzen Aushebungsbezirks erfolgt MMwoch, de« 2«. Mae; 1902, VMvittags S Ayr 20 Alin, im Haftyaufe „zum Weöermeisteryaus" i« Araukeuöerg unUpseibt den Militärpflichtigen, welche nach § 66,«, „ der Wehrordnung zu loosen berechtigt find, übMsscn, in diesem Termine persönlich zu erscheinen. Für die nicht Erschienenen wird durch ein Mkitzlied der Ersatzkommission grloost werden. U Hiernächst wird bezüglich der Reklamationen noch auf folgende Bestimmungen aufmerk sam tzemacht. HF Militärpflichtige oder deren Angehörige können unter den in M 32 und 33 der Wehrord- nrW bezeichneten Voraussetzungen um Zurückstellung ober Befreiung vom Militärdienste iMMsieden in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse ansuchrn und haben die zur Begründung der» Por «esiun.ber »«ftmnmG zur Drache zu bringen und ihre Anträge durch Vorlegung bezüglicher, von wirklich in Amt u«w Pflicht stehenden obrigkeitlichen Personen ausgestellten, auf eigene genaue Kenntniß der Verhältnisse des Nachsuchenden oder auf das Resultat eingezogener sorgfältiger Erkundigung darüber sich grün dender Zeugnisse, beziehentlich durch Stellung von Zeugen und Sachverständigen gehörig zu unter stützen und zu bescheinigen. Auf die Zusicherung nachträglich zu führenden Beweises wird keine Rücksicht genommen werden. Uebrigens ist cs wünschenswerth, daß, wenn Gesuche um Zurückstellung Militärpflichtiger al« einziger Ernährer angebracht werden, die Eltern der betreffenden Militärpflichtigen vor der Kommis sion sich mit einfinden, da die behauptete Erwerbsunfähigkeit vorerst durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermine bestätkA werden muß. Die Entscheidungen der Ersatzkommission auf Reklamationen werden, auch wenn der Reklamant zu deren Anhörung sich nicht cingefunden hat, den dritten Tag nach dem Musterung-- termine, Mittags 12 Uhr, als bekannt gemacht angesehen. , Rekurse gegen diese Entscheidungen müssen, bei Verlust derselben, binnen 10 Tage«, von dem vorgedachtcn Zeitpunkt ab gerechnet und zwar späteste«- bis Nachmittags ö Uhr de« zehnten Tages bei der Ersatz-Commission unter Beibringung der nöthigen Nachweise und Beschei nigungen angebracht werden. Flöha, am 25. Februar 1902. Der Civilvorfitzeude der Königlichen Ersatz-Commission des Avshebvngsbezirks Flöha, lbr. Amtshauptmann. Vgt. Konkurs zum Vermögen des vormaligen Mühlen besitzers Richard Max Eifrig, vormals in Firma C. H. Eifrig u. Sohn in Niederwiesa betr. Mit Genehmigung ves KonkursgenchtcS soll demnächst mit der Schl«ßVertheil«Ug verfahren werden. Verfügbar sind 4390 M. 36 Pf., wovon zunächst die Kosten des Verfahrens und die Vergütungen der Giäubigerausschußmitglieder zu decken find. Zu berücksichtigen sind an Forderungen 16828 M. 12 Pf., darunter 14 M. mit Vorrecht. Ein Verzeichniß der zu berücksichtigenden Forderungen ist bei der Gerichtsschreiberei de- König lichen Amtsgerichtes Frankenberg niedergelegt. Frankenberg, am I. März 1902. Justizrath Reinholdt, Konkursverwalter. Prinz Heinrich in Amerika. Prinz Heinrich von Preußen befindet sich nunmehr auf seiner Reise durch die Süd- und Weststaaten Nordamerikas. Der prinz- liche Zug verließ Washington am 1. März. Nachdem das die Grenze zwischen den östlichen Küstengebieten und den Binnenlands- staaten darstellende Alleghanygebirge überschritten war, durcheilte der Zug die unserem rheinischen Ruhrkohlenbezirk entsprechenden Industriegebiete der Staaten Pennsylvanien und Ohio. Für einige Mittelpunkte der amerikanischen Eisenindustrie, wie JohnStown, daö durch die früheren Carnegieschen, jetzt aber dem großen „Etahl- ung" gehörigen Stahlwerk« berühmte Pittsburg und Kolumbus, wurden Aufenthalte von nur 10 bis 20 Minuten verwendet. Mehr als 20 Min. hat man sogar nicht einmal der industriellen und volksreichen Hauptstadt OhioS, dem zu einem guten Drittel von Deutschen bewohnten Cincinnati, widmen zu dürsen geglaubt. Denn die ganze Nacht hindurch mußt« ununterbrochen wacker ge fahren werden, uni am Sonntag morgen als südlichsten Punkt der Prinzenrcise das an sich nicht bedeutende, aber durch eine Metho- distcn-Universität ausgezeichnete Chattanooga im Staate Tennessee zu erreichen. Daß der Prinz dorthin ging, hat zweierlei Ursachen, erstens, weil man die Südstaaten, deren Städte sich besonders lebhaft um die Ehre des Besuchs beworben haben, denn doch nicht ganz leer ausgehen lassen wollte, und zweitens, weil man einen Teil deS blutgetränkten Schlachtfeldes von Chickamagga zu einer Art von Nationalpark umgestaltet hat, der von mancherlei Erinne rungen an den Sezessionskrieg umwoben ist. Der Prinz verließ dort den Zug und fuhr im Wagen zu dem etwa 650 Meter hohen Ausfichtsberge Lookout. Nach 3»/,stün digem Verweilen wurde die Fahrt fortgesetzt nach Nashville, der Hauptstadt Tennessees, nach LouiSville am Ohiofluß, einem der größten Tabakplützc d«r Welt, und nach dem hübschen Indiana polis. ES find die Staaten Kentucky und Indiana, die er hierbei durchquerte. Wiederum wurde die Nacht hindurch ohne Aufenthalt gefahren, und Montag früh befand sich der Prinz beim Zusammen fluß von Missouri und Mississippi am westlichen Punkte der Reise, nämlich in St. Louis, das, wie behauptet wird, die größten Tabak fabriken der Welt umschließt. Der Prinz benutzte die vier Stunden seines Aufenthalts zu einer Wagenfahrt über die berühmte Mis sissippibrücke. Diese Brücke war di« erste und während vieler Jahre die einzige, die unterhalb der Einmündung des Missouri den zweitgrößten Strom der Welt überspannte. Aber in einer zweiten Brücke zu St. LouiS und in einer anderen bei Memphis hat sie seitdem Nachfolgerinnen bekommen. Von St. Loui« ging es geradenwegs nach dem bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkt und gleichzeitig der zweitgrößten Stadt Amerikas, nach Chicago, da- seine Bedeutung der günstigen geographischen Lage zwischen dem weiten Mississippibccken und den großen nordamerikanischen Binnen landsseen verdankt. Hier zum ersten Male wird der Prinz nicht nur zu einer kurzen Wagenfahrt, sondern zu einem Aufenthalt von fast 20 Stunden den Zug verlassen. Es findet abends großer Empfang und ein Festesten statt. Am Dienstag werden die Feste nach einer die-mal nur zwei stündigen Eisenbahnfahrt im mufik- und bierberühmtrn Milwaukee,