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« «7 Tonnabend, den K1. Jahrgang Mär, 1»»2 hei Lok«I-Ins«wieu ick und Verlag von E. G. Roßberg In Frankenberg I. Sa. gen sich mehrere aus aber im großen ganzen eit öfter genötigt gewesen sie er zugeben. ES habe Verhältnissen Rechnung de es sehr erwünscht sein, ieser Beziehung jetzt einer n gerade für die Schulen Oberbürgermeister Trönd- und im besonderen dem n bei der Errichtung des em die Stadt Leipzig zwar Betrieb übernommen habe, die Stadt Leipzig freund- d die Kammer; sie unter» äuleins Auguste Schmied, bestrebungen repräsentiere, schenden Anschauungen in n, sondern gebe sich der um auch in Zukunft fort. auch bei der Regierung ven wird. — Obcrhofpre- Aufmerksamkeit des Hauses lksschulen. Es lägen ihm ten über diesen Unterricht therische LandeSkonfistorium ichte auch diesmal wieder Lehrer, denen die Begabung putationsanträge werden hierauf ohne weitere Debatte einstimmig angenommen. — Für unzulässig erklärt werden t) die Beschwerde des Steinschlägers Gottlob Markus Schneider in Aue, Aufhebung der über ihn verhängten Entmündigung, sowie Gewährung einer Entschädigung betreffend, auf Grund von Z 23« und i der Land tagsordnung wegen Nichtcrschöpfung des Jnstanzenzuges, sowie Unzuständigkeit der Ständeversammlung; 2) die Petition des Schneiderobermeisters Emil Bruno Dreßler in Weißenberg um Besteuerung der Gewerbefreiheit aus Grund von § 28« der Land« tagSordnung wegen Unklarheit; 3) die Petition des Eduard Friedrich Knopsstück - Rowel in Dresden auf Grund von ß 23« der Landtagsordnung wegen Unklarheit; 4) die Petition des Strumpfwirkers Friedrich August Meier in Niederzwönitz, eine Prozeßsache betreffend, auf Grund von 8 23« der Landtagsord nung wegen Unklarheit. wird der Religionsunterricht in den Volksschulen mit gutem Er folge erteilt, insbesondere heben die Superintendenten hervor, daß daS eingehende Interesse der BezirkSfchulinspektoren an der Ver tiefung des religiösen Bekenntnisses und der Sittenlehre wesentlich zur Erhebung des Religionsunterrichtes beigetragen hat. Er sei überzeugt, daß die Kammer die Befriedigung teilen wird, mit der daS Landeskonsistorium von dem jetzigen Stande des Religions unterrichtes in Sachsen Kenntnis genommen hat. Sämtliche De« Daß das Kultusministerium in letz,., 'st, höhere G-haltSskal-n aufzustellen, aber geglaubt, damit den obwalte tragen zu müssen. Ihm persönlich wenn sich das Kultusministerium i gew^en Stetigkeit befleißigen könnte, sei Stetigkeit ein wesentlicher Faktor. lm-Leipzig dankte dem Kultu-minist Kultusminister für da. Entgegen! Staatsgymnasiums in Leipzig, bei den Platz gegeben, der Staat aber Der Petition des FrauenverrinS st« licher gegenüber, wie die Deputation stütze die Bestrebungen der bekannt das bekanntlich die gemäßigteren F Er wolle sich über di« verschiedenen dieser Beziehung nicht weiter verbi Hoffnung hin, daß, wenn da- Ty fährt, sich so günstig zu entwickeln» und dem Landtage mehr Sympathie diger Ackermann - Dresden lenkte > auf den Religionsunterricht in den die neuesten Berichte der Superintei vor und es sei für daS evangelisch sehr erfreulich gewesen, daß diese recht günstig lauten. Er gebe ej Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer standen die Schlußberatungen über die mündlichen Be richte der Finanzdeputation über Kapitel 104 d«S ordentlichen Staatshaushalts - Etats für 1V02/08, finanzielle- Verhältnis Sachsens zum Reiche betreffend, über Kapitel 8 des ordentlichen StaatShauShaltS-Etats für 1902/03, Elsterbad betreffend, und endlich über den mittels königl. Dekrets Nr. 31 vorgtlegten Ent wurf eines Gesetze-, die Freilassung der den Militärinvaliden wegen Verstümmelung oder Kriegsinvalidität gewährten Pension», erhöhungen und Zulagen (VerstümmelungS« und Kriegszulage«), sowie der mit KriegSdekorationrn verbundenen Ehrensalve von Steuern und Abgaben betreffend. Zu Kapitel 104 erstattete Däbritz-Nischwitz, zu Kapitel S Herr Arthur Schieck den Deputa- tionSbericht, zum königl. Dekret Nr. 31 war Rittberger zum Re« ferenten, Gräfe zum Korreferenten bestellt. In der Debatte zum ersten Gegenstand verbreitete sich Hauffe über die Notwendigkeit einer Reichsfinanzreform. EtaatSminister Rüger erwiderte ihm, daß die Regierung daS finanzielle Verhältnis zum Reich selber sehr unbefriedigend empfinde und jene- Ziel unausgesetzt im Auge habe und verfolge, daß er aber auf die Mittel und Weg« dazu zur Zeit nicht näher eingrhen könne. Zum zweiten Gegenstand« der Tagesordnung sprach Zeidler; er erklärte einige von der De putation bewirkte Abstriche im Etat zwar nicht beanstanden zu wollen, bat aber um ferneres Wohlwollen d«r Regierung und der Kammer für das Bad Elster. In beiden zur Echlußberatung stehenden Kapiteln de» Etat» wurden die Ausgaben und Ein nahmen nach den Dep utationSanträgen bewilligt bez. genehmigt. Hierauf wurde ohne Debatte das im Dekret Nr. S3 vorgelegtr Gesetz mit einigen von den Berichterstattern beantragten Erwei terungen, die dahin gehen, daß die Steuerbefreiung auch auf nichtsächfische Bezüge und auf die den Hinterbliebenen der infolge des Krieges verstorbenen Militärpersonrn grwährten Beihilfen er streckt wird, einstimmig angenommen. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag und Sonnabend, den 4. nnd S. April d. K., nuWringliche Sachen erledigt werden. Königliches Amtsgericht Krankenberg, den 20. März 1902. Oertttches und Sächsisches. Frankenberg, 21. März 1908. -j- Die Musterung der Militärpflichtige» für die Mann schaften der Jahrgänge 1880 und 1881» sowie der ältere» Jahr gänge aus der Stadt Frankenberg, und für die Mannschaften auS den Ortschaften GunnerSdorf, Sachsenburg und der Anstalt Sachsen burg findet morgen, Sonnabend, von vormittag» */,9 Uhr ab im Gasthause „zum WebermeisterhauS" hier statt. Sachseuburg. Am Mittwoch abend fand im Saale der „Fischerschenke" der diesjährige kirchliche Familirnabend statt. In seiner Begrüßungsansprache gedachte Herr Pfarrer Vogel de» jüngst Heimgegangenen ersten Pfarrers der Kirchgemeinde, deS Herrn k. Mahn, und widmete diesem hier noch unvergessenen, geschätzten Prediger und Seelsorger warmempfundene Worte dankbaren Ge« denkens. U. a. erwähnte er aus Grund von Aufzeichnungen de» Herrn k. Mahn, daß derselbe nach seiner Designation zum Archi« Quartal unseres Blattes bei den zuständiges^ beginnende 1. «euern zu wollen. »-»»norgen Postanstalten rechtzeitig er- Erschetnt tägtlch mit Au-nahme der Sonn- und Festlage, abevds für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. SO Ps., monatlich SO Pf., Einzelnummer bPs. Bestellungen nerden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Aus gabestellen, sowie allen Postanstalten angenommen. ! MdÄÄÄuSatz «ustchlatz—chTaaH. Gür.Nachweis »d i Offerte».Annahme Bezirks- Anzeiger glichen -tmtshauptm^ des Königlichen Amtsgerichts und desStadtrats zuFrankenberg I »2 Ps ; in, amtliche» Teil pro Zeile SO Pf-; „Eingesandt" im Ui» dakli»n«»eitt 30 Ps- Vom Landtag. In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer - dem Vortrag auS der Registrandr und der Beschluß/akun di« Eingänge der Bericht der vierten Deput^ tton des vormaltgen Försters Maximilian Toepel in Chemnitz um Wtedrranstrllung ,m Staatsdienste oder Gewährung von 2^7 tatwnSantrage d« Petition auf sich beruhen. Hierauf b-williate du Kammer ebenfalls ohne Debatte Titel 53 des außerordent- lichen StaatShaushalts-Etats für 1902/03, die Herstellung!iner normalspurigen Nebenbahn von Weißenberg nach Radibor (zweite Rate) betr., dem DeputatwnSantrage gemäß unter Absiri-K 500 000 Mark mit 1 000 000 Mark. Es folgens « ^0^ d-S StaatShaushalts-Etats für 1902/03, Gymnasien, Seminare Volksschulen u s. w., sowie hierzu -ingegang-ne Peti ttonen betreffend und du m,t den Kapiteln zusammenhängenden Titel 17 und 18 des außerordentlichen Etats, den Um- und Er- wetterungsbau beim Seminare zu Zschopau und der Turnlehrer, bildungsanstalt in Dresden betreffend. Die zweite Deputation be« antragt, sich allenthalben der von der Zweiten Kammer am 28 Februar zu dieser Vorlage gefaßten Beschlüssen anzuschlietzem Oberbürgermeister Keil«Zwickau bemerkte: Wie im vorigen Land« tage, so werde auch jetzt wieder eine Veränderung der Grundsätze betreffs der Gehalte der Direktoren und Lehrer an den Realschulen bezw. der Rektoren und Lehrer an den Realgymnasien verlangt. Ms, Gruntzjätz« seien erst 189H c die Realgymnasien betrifft, von denen er a m mryr. fachen Aenderungen unterworfrn gewesen. Er werde dem Depu« tationSvotum zustimmen, bitte aber die Regierung, nunmehr in bezug auf diese Verhältnisse eine gewisse Stetigkeit eintreten zu lassen und weiteren Abänderungen nicht zuzuftimmen. Was die Wohnungsgelder betrifft, bitte er die zweite Deputation, sehr ge- naue Prüfungen eintreten zu lassen. Wenn an städtische« Real gymnasien Lehrern WohnungSgelder gewährt würden, dann müßten sie auch die anderen Gemeindebeamten erhalten und das sei für die Gemeinden von westesttragenden Konsequenzen. Viele Ge meinden wären gerade in den letzten Jahren in der Fürsorge für ihre Beamten sehr weit gegangen, daS dürfe aber nicht dazu führen, daß den städtischen Verwaltungen Formen aufgedrungen werden, die ihrem Wesen nicht entsprechen. — Staatsminister v. Seydewitz erklärte, daß eS auf der freien Entschließung der Stadt gemeinde Zwickau beruhe, daß sie ein Realgymnasium schuf, und daß sie infolgedessen Konsequenzen dieser Maßnahme zu tragen habe. Was die WohnungSgelder anbelangt, glaube er sagen zu müssen, daß die Sache sich nicht in einem Stadium befindet, um sich darüber äußern zu können. WaS die Eingriffe in die Er höhung der Gehalte der Lehrer an den staatlich unterstützten Gym nasien anbrlangt, habe daS Kultusministerium geglaubt, die ge machten Vorschläge machen zu müssen, weil es die Ueberzeugung habe, daß anderenfalls die Lehrer ihre Stellen aufgebcn würden. Die Verhiingmsvoüe Inschrift. (17. 8°rtse»»ng.) (Nachdruck vrrd°t«n.> hold. „Herr Gerstors", fuhr Altenberg in seinem Verhör fort, „darf ich Sie bitten, jetzt Ihr Zeugnis abzulegen. Ich habe auf das jenige der Frau Gräfin LaniSka und der Demoiselle ManSseld verzichtet, west die Gräfin als Mutter, und D-moiselle ManSseld, da sie dem Grafen ihre Freiheit verdankt, parteiisch erscheinen könnten. Auf Ihr Zeugni» mußte ich jedoch Rücksicht nehmen. Eie erinnern sich, daß ich Sie einmal gefragt, ob Sie Herrn Wolf persönlich kennten. Sie verneinten eS. Sind Sie ihm vrel« leicht einmal, ohne ihn zu kennen, begegnet und bei welcher Ge legenheit?" , - „Ich erkannte sofort bei meinem Eintritte in den Saal m Herrn Wolf denjenigen Mann, dem ich einmal in der Fabrik be- gegnet", antwortete Reinhold Gerstorf. „Es war an dem Tage, an welchem die Vase gebrannt werden sollte- Da ich sie nicht vollkommen fertig gesehen, und da sie bereits auS dem Mal-rsaal rntsernt worden, so eilte ich nach dem Ofen 34 verfehlte das Zimmer; man wies mich in ein anderes. Ehe '4 bi-Thur de_- selben öffnen konnte, trat ein Mann - dieser Herr Wolf au, derselben. Auf meine Frage antwortete er mir, die Vase s°' soeben in den Ösen gesetzt worden." . in „Wie viel Zeit verstrich ungefähr von dem Augenblicke welchem Sie den Malersaal verließen, biS zu Ihrer Begegnung mit Herrn Wolf?" fragte Altenberg. „höchsten, zehn Minuten !" . entfernt wor- „Und wann war die Vase auS dem Malersaa l Nur wenig« Minuten vor meiner Ankunft", antwortete Rein „Herr Krause, Sie find gegenwärtig gewesen; entsprechen die Angaben dieses Zeugen Ihren eigenen Wahrnehmungen?" fragte Altenberg. Herr Krause antwortete, daß dies der Fall sei. Von dem Augenblick an, in welchem Rennert die Vase aus dem Saal ge tragen, bis zur Rückkehr Reinholds in denselben und bis zum Augenblicke, in welchem die Gräfin LaniSka mit ihrem Sohne und Demoiselle ManSseld den Saal verlaffen, seien höchstens zwanzig Minuten vergangen. „Die Vase konnte also, als die beide« Zeugen sich begegneten, unmöglich schon eingesetzt sein", sagte Altenberg. „Weshalb, Herr Wolf, machten Sie Herrn Gerstorf eine unrichtige Angabe?" „Erstens, weil ich glaubte, daß die Vase in der Minute ein gesetzt würde, und zweitens, weil es Fremden nicht erlaubt ist, ohne weiteres den Ofen zu besuchen", antwortete Wolf mit schneller Ueberlegung. „Ich glaubte, der Fremde würde Herrn Richter stören." „Lasten wir den letzteren Grund und halten unS an den er sten!" sagte Altenberg. „Herr Richter, wa» haben Sie Herrn Wolf über das Einsetzen der Vase mitgeteilt?" „Ich erinnere mich dessen ganz genau", antwortete der Brenn- meifter. „Herr Wolf trat ein, nachdem Rennert die Vase nieder, gesetzt und das Zimmer verlassen. Ich stand, wie ich früher ge- sagt, mit dem Gesicht nach dem Ofen gekehrt, sah mich aber zu. weilen um, wenn Herr Wolf mich nach etwas fragte. Er be trachtete die Vase und fragte, wann sie eingesetzt würde. Ich antwortete ihm, eS würde wohl eine halbe Stunde dauern, der Ofen sei noch nicht genug geheizt. Darauf verließ er daS Zim mer, und ich hörte ihn vor der Thüre, wahrscheinlich mit diesem Herrn, einige Worte sprechen, die ich jedoch nicht verstand. Stach ungefähr zehn Minuten kam er zurück und sprach mancherlei von einer sehr hübschen Inschrift am Fuße der Vase. Ich erinnere mich auch, daß er sich mit derselben beschäftigte und gewöhnlich gebückt vor dem Tische stand. Er sagte, e» sei ein Meisterwerk, das man nicht genug anschauen könne. Ich hatte alle diese Dinge vergessen, da mich inzwischen mancherlei Angelegenheiten in meiner Familie vielfach beschäftigt haben. Aber jetzt taucht daS alles wieder in mir auf. Ungefähr zehn Minuten, ehe ich die Vase einsetzte, hatte Herr Wolf das Zimmer stillschweigend verlaffen." „Gut!" sagte Altenberg und wandte sich zu den Geschworenen. „Sie sehen, meine Herren, daß ein wesentlicher Umstand bis jetzt in dem Verhör nicht beachtet worden. Im Gegensatz zu der früheren Ansicht, daß niemand mehr eine Gelegenheit gefunden, die Vase vor dem Einsetzen zu berühren, hat sich jetzt herauSge. stellt, daß Herr Wolf sich gerade in dieser Zeit angelegentlich mit der Vase beschäftigt hat. Dies erscheint mindestens auffällig, wenn man erwägt, daß eS diesem Herrn infolge seiner Stellung in der Manufaktur durchaus nicht an Gelegenheit fehlte, die Vase, so ost er nur wollte, zu sehen. Herr Krause wirv unS vielleicht Auskunft darüber geben können, ob Herr Wolf schon früher di« Vase in Augenschein genommen." „O gewiß!" sagte dieser schnell. „Herr Wolf hatte fie ost betrachtet, einige Male mit mir zusammen." „Weshalb also, Herr Wolf, wandten Sie dem Werke eine so große Aufmerksamkeit zu an einem Orte, der für die Besichtigung solcher Werke so wenig geeignet ist, wie der Raum vor dem Ofen?" fragte Altenberg. „Weil ich von der Schönheit der Vase entzückt war und mich gar nicht von ihr trennen konnte", antwortete der Expedient schnell. Die Unruhe seiner Züge, die Bläste seine» Gesichte» standen in auffälligem, für jeden bemerkbarem Widerspruch mit diesrn «in-