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Schumann, Chopin und Marschner haben vorübergehend in der Stadt Webers und Wagners gewirkt. Die Kapelle, das stolze Rückgrat der Dresdner Musikpflege bis auf den heutigen Tag, hatte unter tüchtigsten Musikern - Naumann, Morlacchi, Reißiger - die alten Traditionen von Geschlecht zu Ge schlecht vererbt. Der Meister, dem es gelang, Dresden in den beiden letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts und besonders nach 1900 zu einem musikalischen Weltmittelpunkt zu machen, war Emst von Schuch, ein Genie des Taktstockes. Unter ihm setzte sich eine neue Ensemblekunst durch. Große Namen, wie die der Wilhelmine Schröder-Devrient und Tichatscheck, hatten die Dresdner Ge sangskunst in älteren Zeiten repräsentiert; nun kam die Schuchsche Ära, die eine Fülle von Talent zur Entfaltung brachte. Mit den neuen Namen Therese Malten, Anthes, Gudehus ist der Sieg des Bayreuther Ge dankens in Dresden gekennzeichnet, Und darüber hinaus schuf Schuch auch die Vor aussetzungen für den Sieg der Opern von Richard Strauß, und immer wieder waren es auch italienische Strömungen, die Dresdens Opernkultur befruchteten: Verdi, Puccini und die „Veristen" wurden hier in glänzen den Ur- und Erstaufführungen für Deutsch land gewonnen. In der Gegenwart blüht die Tradition reich fort. An den alten historischen Stätten der Musikpflege, denen sich eine Reihe von neuen Institutionen zugesellt hat, dienen die Künst ler der Gesamtheit Dresdner Kulturinteressen mit unvermindertem Idealismus. Great names such as Wilhelmine Schroeder- Devrient and Tichatscheck were prominent in the Dresden field of vocal music during the eailier period, but then came the Schuch era with its wealth of new talent. Illustrious singers, including Therese Malten, Anthes and Gudehus, testify to the victory of the Bayreuth ideal in Dresden. Schuch also Richard W agner created the background for the success of Richard Strauß' operas. Theenriching Italien influence on the Dresden opera became in- creasingly evident, Verdi, Puccini and the "Verists" being introduced to Germany in Brilliant premieres on the Dresden operatic stage. Tradition has continued itsflourishing course into the modern age, and the historical centres of musical culture as well as a number of new institutions provide the artists of today with the opportunity of serving with un- dimished idealism the Dresden cultural inter- ests in their entirety. - Ernst von Schuch -, a russi ä faire de Dresde, dans les deux dernieres decades du XIX me siede, et particulierement apres 1900, une veritableMecquemusicale. Soussa direc- tion triompha un nouvel art des «ensembles». Anterieurement, l’art du chant dresdois avait ete brillamment represente par des «Etoiles» telles que Wilhelmine Schröder- Devrient et Tichatscheck; mais l're de Schuch se signala par la floraison d'une foule de talents. Les noms de Therese Malten, Anthes et Gudehus symbolisent la victoire remportee ä Dresde par la conception bayreuthienne. En outre, Schuch posa les premisses du triomphe des drames lyriques et operas de Richard Strauß. En meme temps - comme toujours - des courants italiens fecondaient cette veine ardente de I'«opera», ä Dresde: les oeuvres deVerdi, Puccini et des «veristes», creees ou representees ici pour la premiere fois de la faon la plus brillante, con- sacrerent, en Allemagne, le triomphe de ces musiciens. La tradition se maintient dans la riche floraison du present. En ces centres histo- riques d'antique culture musicale, auxquels est venue s'ajouter toute une Serie d'insti- tutions nouvelles, les artistes, animes dun inextinguible idealisme, se consacrent ä la gloire lyrique de Dresde . . . D r. Hans Schnoor Dresden /26