wie einst. Oie Staatsvper unter Operndirektor Professor Or. Karl Böhm besitzt Weltgeltung. Sie ist öie Bühne der Uraufführungen der Werke von Richard Strauß. „Feuersnot", „Salome", „Elektra", „Rosenkavalier" bis hin zur „Ägyp tischen Helena", „Arabella" und jüngst „Oaphne" geben Kunde von der Ara Ernst von Schuchs, dessen Erbe Karl Böhm zu neuem Glanz entfaltet. Ein erlesener Kreis von Künstlern verkörpert in der gesanglichen Leistung wie im Darstellerischen Dresdner Opernstil, und als Gäste auf den Bühnen des Reiches tragen ste Dresdens Namen weithin, genau so wie nach Bayreuth oder Zoppot. Die Staatskapelle aber ist ein Instrument, dem führende Dirigenten zauberhafte Klänge zu entlocken wissen. Die winterlichen Sinfoniekonzerte im Opernhaus müssen als ein wesentliches Glied des Musiklebens der Stadt gewertet werden. In der Dresdner Philhar monie aber ist in den letzten fahren ein Orchester herangereift, das zu höchsten Leistungen befähigt ist. Unermüdliche Erziehungsarbeit hat dabei Paul van Kempen geleistet, ein geistiger Führer, der sich rasch einen Platz in der Reihe erster Diri genten gesichert hat. Gehaltvolle Sinfoniekonzerte im Winter, sommerliche Bcet- Hvven-Tage, hochwichtige zeitgenössische Musikfestc, nicht zuletzt zauberhafte Sere naden im Zwinger, die immer von Tausenden besucht werden und zu den leben digsten Eindrücken von der Musikstadt Dresden gehören, umreißen das vielgestaltige künstlerische Betätigungsfeld. Dazu kommt der Reigen der Solistenkonzerte, zahl reiche kirchenmusikalische Aufführungen sowie das kulturelle Leben in zum Teil vorbildlichen Vereinigungen. Erinnert sei dabei an den Einsatz des Tonkünstler vereins für Zeitgenössisches Musikgut. Man darf den Aberblick über das Musikleben der Stadt nicht schließen, ohne dabei der chorischen Arbeit zu gedenken, die mit spürbarer Emsigkeit und bewußter künstlerischer Verantwortung geleistet wird. Bedeutsame Thoraufführungen sind das Ergebnis. Gerade aber in der Aktivierung des chorischen Singens spiegelt sich vielleicht am reinsten das Musikleben einer Stadt, denn ihre Bürger müssen in großer Zahl für die Musik als Quelle der Freude und Erbauung aufgeschlossen sein. Auch hierin darf Dresden für sich das Recht in Anspruch nehmen, als Stadt der Musik zu gelten. Wahrlich, vielfältig ist das Ge sicht dieser Stadt am Strom, doch immer schwingt und klingt in ihr edelste Musik.