sich ein ganz polizeiwidrig verschlepptes Zeitmaß gefallen lassen. An nehmbar, wenn auch nicht ohne dirigiertechnische Widerstände, erklangen am gleichen Abend das „Magnifikat“ und die Kantate „Schauet doch“ . . . Dr. M. Unger (Leipzig). „Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst“, Sept./Okt. Heft 1924. Die Leitung zweier der weltlichen Konzerte lag in den Händen von Prof. C. Leonhardt-Stuttgart, alle übrigen Chorkonzerte hatte Prof. Otto Richter-Dresden übernommen . . . Fragt man nach Höhepunkten des Festes, so waren sie, was die Chorwerke betrifft, vor allem in der äußerst wirkungsvollen Wiedergabe der Matthäuspassion und in dem oben er wähnten Kantatenabend (Magnifikat) gegeben. Hatten wir gegen eine Passionsaufführung im Hochsommer starke Bedenken, so läßt sich nicht leugnen, daß den Werken dieses Inhaltes eine, auch auf die Ordnung des Kirchenjahres gesehen, zeitlose Bedeutung zukommt, die man anderen kirchlichen Tonschöpfungen (Weihnachts- oder Ostermusiken) nicht zu erkennen würde. Otto Richter, der von schwerem Leiden kaum erstan dene, hat die enorme Arbeitsleistung ruhmvoll zuwege gebracht und am Schluß des Festes wahre Jubelstürme der Mitwirkenden wie der Hörer aus allen Landen geerntet. Prof Dr. Julius Smend. „Der Evangelische Kirchenchor“ (Zürich), September 1924. . . . Von den Dirigenten ragte der Kreuzkantor Otto Richter-Dresden hervor, der auch seine Singknaben von Dresden mitgebracht hatte, die die beiden 8 stimmigen Motetten wundervoll vortrugen . .. Den nachhaltigsten Eindruck empfing man von dem 2. Chorkonzert mit dem „Magnifikat“ und der fabelhaft großartigen 8 stimmigen Kantate „Nun ist das Heil" . . . Fn. „Rheinische Musik- und Theater-Zeitung“ Köln, 1924. Nr. 33/34. In erster Linie sind die Verdienste des Prof. Otto Richter-Dresden zu rühmen, der als Dirigent der Matthäuspassion Vollendetes bot. In ihm lebt Bach! Sein allbekannter Kreuzchor verband sich mit dem durch Musikdirektor Nagel hervorragend geschulten Eßlinger Oratorienverein zu einer phänomenalen Wirkung ... In der ehrwürdigen Stiftskirche sang der Kreuzchor unter Richter zwei Motetten sehr fein nuanciert . . . Den würdigen Abschluß des Festes bildete das herrliche Magnifikat unter Richters Leitung, der fünf ad hoc zusammengewürfelte Chöre zu meistern hatte. Stuttgart und Karlsruhe stellten jeweils das Orchester. Dr. P. D. Bernoulli. Monatsschrift „Organum“ (Berlin-Kiel), August 1924. . . . Für jeden von uns war es ein besonders hohes Fest, da seine Leitung in hervorragendem Maße in den Händen eines unserer Größten lag. Die großen Bachwerke kamen unter der Leitung Otto Richters zu