„Heilbronner Generalanzeiger“, den 15. Juli 1924. . . . Den Gästen gebührt der Vortritt. Von diesem Gedanken lieh sich wohl der festgebende Württembergische Bachverein leiten, als er an die Spitze der musikalischen Darbietungen des ersten Festtages zwei Gesangs aufführungen des Kreuzchors aus Dresden unter Leitung von Professor Otto Richter stellte. Ähnlich wie der ebenso berühmte Thomanerchor in Leipzig reicht auch die Kreuzschule bis weit ins Mittelalter zurück, gelehrte Wissenschaft und ernste Pflege der musica sacra gingen stets harmonisch Hand in Hand, und bis zum heutigen Tag erhalten in der Kreuzschule vor allem junge Leute Erziehung und Ausbildung, die dafür die Pflicht haben, den musikalischen Teil beim Gottesdienst in der Kreuzkirche zu übernehmen . . . Eine glänzend gelungene Probe seines trefflichen Kön nens bot der Kreuzchor durch eine „Motette“ in der Stiftskirche. Glocken rein und tonschön, mit gutem Verständnis und Ausdruck kamen zwei Chorwerke Bachs mustergültig zu Gehör. „Efslinger Zeitung“, den 17. Juli 1924. . . . Den wertvollsten Teil des Konzertes bildete die Wiedergabe von zwei Bach-Motetten durch den Dresdner Kreuzchor. Durch Otto Richters bestimmte Leitung sind dem Chore wertvolle Eigenschaften zuteil ge worden: Herrlich reine Intonation, unbedingte tonliche und rhythmische Sicherheit und feinste Dynamik. Die natürliche Reinheit . . . führte bei den beiden Motetten zu einer Wirkung, die sich nicht in Worte kleiden läßt . . . Den Höhepunkt des Bachfestes bildete die vollständige Auf führung der Matthäuspassion unter Otto Richter . . . Richters Empfinden und Wiedergabe des Erlebnisses in der Direktion sind ganz genial und entstammen einem tiefen Bachverständnis im vollsten Sinne des Wortes . . . — efe — „Magdeburgische Zeitung“, den 17. Juli 1924. . . . Am Sonnabend nachmittag fand in der Stiftskirche das erste Hauptkonzert statt: eine „Motette", bei der die Chordarbietungen vom Dresdner Kreuzdior unter Otto Richter in ergreifender Weise ausgeführt wurden. Die Reinheit und Schönheit der Stimmen und die vollendete Vortragsweise wurden allgemein bewundert . . . ... In der Matthäuspassion kamen die Chöre prachtvoll zur Geltung ... Wdn. „Hallesche Zeitung“, den 18. Juli 1924. . . . Leider besitzt Stuttgart keinen eigenen gutgeschulten Knabenchor, so daß der berühmte Dresdner Kreuzdior unter Leitung von Prof. O. Richter herangezogen werden mußte . . . den Höhepunkt des Bachfestes brachte die ungekürzte Matthäuspassion unter Otto Richter . . . die Leistungen . . . waren bewunderungswürdig, . . . der letzte Konzertabend unter Richter (Magnifikat usw.) bildete einen Abschluß, wie eindrucksvoller und