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WaüenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag. Bezugspreis: Monatlich l,20 Mark, wöchentlich 30 Psg., einzelne Nr. lO Pfg. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. <r-" - / —»> Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. i - Anzeigen: einsp. Petitzeile 20 Goldpsennig. 8 nusw. 30 Psg-, amtl. Teil u. Reklamen 50 Pfg. z L Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen S ii nur gegen Vorausbezahlung. ' ü Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestcns vormittags 10 Uhr erbeten. ü Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen U ü Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, u 5 Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. ü :: » Drabtanfchrlft: Anzeiger HI. ?1M»«!IMMI!IIIW»!»II!IIM?»!!III!I!! IM tMMWMUWMIIWII NMmer 142. Fernsprecher: Amt Freital IM WjWotz, hen 27. November M9 Amtlicher Teil. Steuerkarten für 1930. Nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes ist jeder Arbeitnehmer verpflichtet, sich noch vor Be ginn des Kalenderjahres 1930 eine Steuerkarte aus stellen zu lassen. Die Ausstellung geschieht unentgeltlich durch die Stadtsteuerkasse. Wer bis zum 7. Dezember 1929 noch keine Steuerkarle ausgehändigt erhalten hat, hat dies der Steuerkasse unverzüglich zu melden und sich eine Karte herausschreiben zu lassen, auch event. Berichtigungen an zuzeigen. Diejenigen Steuerpflichtigen, die ihre Meldung ver spätet bewirken, haben die Nachteile selbst zu tragen. Bei Steuerpflichtigen, die nicht im Besitze einer Karte sind, ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Steuerabzug in voller Höhe ohne Berücksichtigung der sonst zulässigen Ermäßigungen vorzunehmen. Der Arbeitgeber hat die Steuerkarte während der Dauer des Arbeitsoerhältnisses auszubewahren und dem Arbeitnehmer bei Beendigung zurückzugeben. Eine Steuerkarte haben nicht nur alle Gehalts- und Lohnempsänger, sondern auch die Empsänger von Warte geld, Ruhegehalt usw. zu besitzen. Der Steuerkarte werden keine Einlagebogen (Steuer markenblätter) beigefügt. Ein im Laufe des Kalender jahres sich nötig machender Bedarf an diesen Bogen ist durch den Arbeitgeber bei dem zuständigen Finanzamt oder bei der Steuerkasse zu decken. Rabenau, am 25. November I929. Der Stadtrat. Die Auszahlung der Notstandsunterstiitzungen für die Kleinrentner auf die erste Dezember-Hälfte erfolgt Sonnabend, den 30. November 1929, von 9 bis 10 Uhr vormittags, im Rathaus — Registratur —. Die vorgeschriebene Zeit ist pünktlich einzuhalten. Rabenau, am 27. November I929. Der Stadtrat. Versteigerung. Die durch unseren Schulhausneubau verfügbar ge wordenen Schuleinrichtungsgegenstände (Bänke, Pulte Wandtafeln usw.) sollen Sonnabend, den 30. November 1929, nachmittags 1 Uhr, öffentlich meistbietend versteigert werden. Vorbehalten bleibt, den Zuschlag auszusetzen. Interessenten wollen sich im Versteigerungsraum — Altes Schulhaus — einfinden. Der Schulbezirksvorstand zu Rabenau. Bekanntmachung. Die Schule veranstaltet Freitag, den 29. November, abends 8 Uhr einen Filmabend. Sie ladet die Eltern unserer Kinder, sowie alle Freunde und Gönner der Schule herzlichst ein und bittet die Veranstaltung zu unterstützen. Neben einigen kleineren Filmen kommt zur Vorführung: »Der Alpensegler" (Udets Alpensegelflug von der Zug- spitze). Eintrittskarten können durch die Kinder event. an der Abendkasse entnommen werden. Rabenau, am 27. November 1929. Die Schulleitung. Donnerstag, den 28. November 1929, nachm. 2 Uhr soll in Lübau ein Poften Nutzholz (1000 Kanteln 50/50 und 40/40) versteigertLwerden. Sammelort der Bieter: Gasthof. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Tharandt. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 27. November 1929. * Neuwahlen zur Industrie- und Handelskammer. Morgen Donnerstag finden die Neuwahlen zur Industrie- und Handelskammer Dresden statt. Im Stimmbezirk Hainsbrrg (Amtsgerichtsbezirk Tharandt) findet die Stimmabgabe von ll—-14 Uhr im Rathaus zu Hains- berg statt. * Geschästsjubiläum. Am heutigen Mittwoch kann Herr Schneidermeister Robert Schminder in Rabe nau auf ein 30jähriges Bestehen seines Geschäfts zurück blicken. Im Kreise seiner Fachgenossen erfreut sich der Jubilar guten Ansehens. Seit 1922 ist Schminder Ober meister der Herren- und Damenschneider-Zwangsinnung Tharandt. Seit 13. November 1922 ist er auch Haupt beisitzer der Meisterprüfungskommission für das Herren schneidergewerbe an der Gewcrbekammer Dresden, und seit 1925 übt er das Amt eines nebenberuflichen Fach lehrers an der Gewerbeschule Freital aus. — Wir gra tulieren Herrn Schminder herzlich und wünschen ihm ein ferneres Gedeihen seines Geschäfts. * Schulfilmvorsührung. In die herrliche Winter welt der Alpen führt uns der Film „Der Alpenseglec", der am Freitag Abend im Zeichensaale der neuen Schule vorgeführt werden soll. Auf der Drahtseilbahn befördert man das zerlegte Segelflugzeug hinauf auf die Zugspitze. Nachdem es oben zusammengesetzt ist, unternimmt der kühne Pilot bei günstigem Segelwetter seinen Flug zu Tale. Ein lustiger Beifilm sorgt außerdem für Ab wechselung. * Theater. Der vom Dramatischen Verein „Froh sinn" am Totensonntag veranstaltete Theaterabend hatte einen guten Besuch gesunden, wenn ec auch noch besser sein konnte. Dem Ernst des Tages entsprechend, wurde ein Schauspiel gegeben. Alle Mitwickenden hatten ihre Aufgabe gut erfaßt und war damit ein vorzügliches Ge samtspiel gewährleistet. * Schutz vor Brandstiftung. Die unheilvollen Brände in der Umgebung Dresdens haben einen Feuer- wchrfachmann veranlaßt, zur Vermeidung oder wenig stens Erschwerung solcher Brandstistungsfälle den Grund stücksbesitzern folgendes zu raten: Alle Oeffnungen der Scheunen, insbesondere die Deichselöffnungen im Mauer werk oder in den Toren, sind möglichst dicht zu schließen, damit brennende Stoffe nicht eingeworfen werden können, Die Tore, besonders die nicht gut schließenden, sind von leicht brennbaren Stoffen, wie Heu, Stroh usw. freizu halten, damit sie nicht in Brand gesetzt werden können. Alle Leitern sind unter gutem Verschluß zu halten, damit sich der Brandstifter ihrer nicht bedienen kann, sie aber doch im Falle eines Brandes sofort verfügbar sind. Es ist dafür zu sorgen, daß die Feuerlöscheinrichtungen in guter Ordnung sind. Oelsa. Wie wir hören, wird der Straßenbau nach Rabenau am I. Dezember soweit gefördert sein, daß an diesem Tage die Wagen der staatlichen Kraftwagenlinie wieder fahrplanmäßig verkehren können. Tharandt. Kirchenkonzert am Totenfest in der Kirche zu Tharandt. Die Gruppe „Plauenscher Grund" des Sächsischen Elbgausängerbundes gab unter Leitung des Lehrers Ulbricht Freital ein sehr wirkungsvolles Kirchenkonzert. Mitwirkende waren Kantor Sickert, Tharandt (Orgel), sowie unser beliebter Tharandter Cellist Hans Neumann. Recht wirkungsvoll waren die Chöre „Sanctus" aus der 2. Messe von Schubert und „Das treue deutsche Herz" von Jul. Otto. In seinem wir kungsvollen Gelingen darf das Konzert als eine sehr gute musikalische Leistung gewertet werden. Etwa 150 Sänger führten die Chöre auf. Glashütte. Am Mittwoch früh 4 Uhr verschied im Diakonissenhaus zu Dresden der im ganzen Bezirk bekannte ehemalige Stadtrat Robert Vogel. Der Ge nannte, der zahlreiche Ehrenämter, auch im Bezirk, noch bis zuletzt inne hatte, litt seit längerer Zeit an einem bösartigen Milz- und Leberleiden, dem er nun im Alter von 68 Jahren erlegen ist. Die Gruppe Glashütte des Elbgausängerbundes beklagt in ihm ihren 1. Vorsitzenden, während der Müglitz-Turngau in ihm seinen Gauver treter verloren hat. Auch stellv. Vorsteher des Bezirks- Weitze und gesunde Zähne. „Da ich schon seit Jahren meine Zähne mit Ihrem hochgeschätzten „Chloro- dont" und Ihrer Chlorodont-Zahnbürste pflege, so will ich Ihnen meine Anerkennung für Ihre Präparate enl- gegenbringen, denn meine Zähne sind so weiß und ge sund, daß mich meine Freunde und Bekannten darum beneiden." Gez. Karl Stein, Eloersberg/Saar- Vereins Müglitztal des Sachs. Militärvereinsbundes war er. Der Feuerwehr gehörte er 40 Jahre, darunter 16 Jahre als Hauptmann, an. Dresden. Am Donnerstag abend ist endlich der Minderheitsbericht zu dem Entwürfe über die Aufhebung des 9. November als Fciertag erschienen. Es heißt da rin, wenn die bürgerlichen Parteien die proletarischen Feiertage wieder beseitigen wollen, so liege in diesem Bestreben in erster Linie die Absicht, die Macht zu de monstrieren, die ihnen parlamentarisch die letzte Land tagswahl verliehen habe. Hierzu sei die Sozialdemokra tische Fraktion der Meinung, daß das Ergebnis der letz ten Landtagswahl, auf zufälligen Faktoren einer be stimmten Situation beruhend, nicht von Dauer sein werde. Die Minderheit beantragt deshalb die Vorlage abzulehnen und die Regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung sestzustellen, ob und wann die Aussicht besteht, den Verfassungstag zum gesetzlichen Feiertag zu erheben. Stolpen. (Unfall). Ein junger Landarbeiter in Lan genwolmsdorf geriet beim Rückwärtstreten in eine kleine Vertiefung und brach sich den Oberschenkel glatt durch. Der Verunglückte wurde dem Stadtkrankenhaus zuge führt. — Die Stolpener Heilquelle wird weiter ausge baut. Zur Erweiterung derselben wird ein weiteres Ge bäude errichtet werden. Das Heilwasser hat sich recht gut bewährt und durchgesetzt, so daß viele Bestellungen gar nicht erledigt werden können. Von weither wird das Wasser verlangt und erfolgreich angewendet. Die Boden untersuchungen sind erfolgreich verlaufen, so dyß einem großzügigen Ausbau entgegengesehen werden kaum Der „Schloßbrunnen" soll auch als Tafelwasser hergestellt werden. Produktenbörse zu Dresden vom 25. November 1929. Amtliche Notierungen. Preise in Reichsmark. Weizen neuer 24,20—24,70. Roggen neuer 18,30 bis 18,80 Wintergerste 17,50—18,00. Sommergerste sächsische 20,00 bis 21,40. Hafer, inländ. neuer 16,30—17,00. Mais, Laplata 18,80 bis 19,00, Cinquantin 21,00—22,00. Trockenschnitzel 11,40—11,60. Kartoffelflocken 17,00 bis 17,30. Futtermehl 13,80 bis 14,80. Weizenkleie 11,40 bis 12,00. Nnggenkleie 11,50 bis 12,50. Kaiser- Auszug 45,00 bis 46,50. Bäckermundmehl 39,00 bis 40,50. Weizennachmehl 16,00 bis 16,50. Inlandsweizen, mehl, Tl)p" 70"/, 35,00 bis 36,00. Roggenmehl M"/, 30,00 bis 31,00, Roggenmehl 70°/« 28,50 bis 29,50 Roggennachmehl 16,00 bis 17,00. Feinste Ware über Notiz. Die Preise versieben sich per 100 Kilogramm. Mehl (Mehl frei Haus, in Mengen unter 50)0 Kilogramm ab Lager Dresden, alles andere in Mindestmengen von 10000 Kilcgramm waggonfrei sächsischer Abladestationen Dresdner Schlachtviehmarkt vom 25. November 1929. Auftrieb: 97 Ochsen, 299 Bullen, 367 Kühe 42 Färsen, 692 Kälber, 718 Schafe, 4072 Schweine, zusammen 6309 Tiere. Preise in Reichsmark für 50 Kilogramm Lebend gewicht: Ochsen 42—63, Bullen 45—61, Kühe 25 -53. Färsen 46—60, Kälber 60—86, Schafe 40—68, Schweine 72—84. Ueberstand: 94 Rinder, — Kälber, 102 Schafe, 317 Schweine. Marktverkauf: Rinder, Kälber langsam, Schafe, Schweine schlecht. Die Preise sind Martpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkausskosten, Umsatz steuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise. Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Sondcrdienstes. Voraussichtliches Wetter am Donnerstag: Strichweis Niederschlag, sonst wenig ver ändert. Freitag: Wolken, Niederschläge, tags gelinde, später naßkalt.