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MaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Nadenau mrd Umgegend. ß Erscheint Montag, Nlittwoch nnd Freitag, ß Vczngaprcis: Monatlich 1,20 Mark, wöchentlich UN Psg., einzelne Nr. lN Pfg. i; Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger g ii Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liese« ü f! ranten oder der Bcsörderungseinrichtungen) hat ü ß der Bezieher Keinen Anspruch auf Lieferung oder - « Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung - jj des B-zugspreises. dKliWkl 115. Fernsprecher: «m« Freital Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstan'oes zu Rabenau. <i... —w Schristleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau, Mitwllch, den 25. Seplemder i82S. UH nn!!»!!!!i!.::i:!!!iuii»l.!:::!!!!:::::::!::::»::::::::::.:!:!r:::!i ß Anzeigen: eins» '"«titzcile 20 Goldpfennig, « ansiv. 30 Pfg-, Teil u. Reklamen 50 Pfg. ü ü Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen ü nur gegen Vorausbezahlung. ' i- Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis ü spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. ü Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen ü ü Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, ü » Temkindcvcrbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 38. ü ::::::::::::::::::::::::::::::::::: :r:::::::::::::::r:::::::::rrr::rnr:r:::.:r:rttr:rr::::::::rr:: Deahtansehrtft. Nrrzetger 12. MstW. Zittau. Im Wahnsinn stürzle sich in Weißbach eine Fran auf einen Tanzbären, den hernmziehende Zi geuner mit sich führten, und erstach ihn mit einem großen Küchenmesser. Dabei rief die Geisteskranke ans: „Warte nur, du Biest, du hast dem Kinde den^Arm abgebissen!" Der Unglücksfall, dem vor einiger Zeil im Reichenberger Tiergarten ein Kind zum Opfer fiel, mochte die Kranke zn der Tat veranlaßt haben. Der Besitzer des Bären verlangt 2 ) MO Kronen Schadenersatz. Plauen. Bei Maleransbesscrungsarbeiten an einem hiesigen Gasometer sind 3 Arbeiter aus einer Höhe von 8 Meter abgestürzt. Der 25 Jahre alte Lackierer Willy Pfrötzschner fand dabei den Tod; der 45jährige Werk meister Walter Groh und der^lcdige Maler Wilhelm Uhlig wurden schwer verletzt nach dem Krankeuhause gebracht. Leipzig. Am Freitag mittag verlor ein aus einem Grundstück der Dieskauer Straße mit Ausbesserungs arbeiten beschäftigter Dachdecker plötzlich den Halt und stürzte ab. Das Seil, an dem der Mann befestigt war, riß und er stürzte so unglücklich auf einen hölzernen Gartenzaun, daß er aufgespießt und ans der Stelle ge tötet wurde. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kinder. und lateinisch) versehen sind. Wir finden da neben den 70 »L 34,00 bis 35,00. Roggenmehl 01 Äoggennachmehl 17,00 bis sich also wesentlich über die Stallpreise. 8 ... " „ s Die Preise versteben sich per 100 Kilogramm. Nvl- Echöhung des Ge- Klee, Erbsen, Wicken, Peluschken, Lupinen und Mehl ab Lager Dc-sden, alles andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm waggonfrei sächsischer Abladestatwncn Produktenbörse zu Dresden vom 23. September 1929. Amtliche Notierungen. Preise in Reichsmark. Weizen Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Svnderdiensies. Voraussichtliches Wetter am Donnerstag: Kaum verändert. Freitag: Wolken, Sonne, teils Regen, Wind, ziemlich kühl. Dresdner^Schlachtviehmarkt vom 23. September 1929. Austrieb: 195^.Ochsen, 345 Bullen, 342 Kalben und Kühe, 95 Färsen, 854 Kälber, 775 Schafe, 3573 Schweine, zusammen 6249 Tiere. Preise in Reichsmark für 50 Kilogramm Lebend gewicht: Ochsen 33—6l, Bullen 44—63, Kalben und Kühe 26 - 54, Färsen 43-58, Kälber 60 86, Schafe 45-70, Schweine 76—86. Uebersland: 113 Rinder, 7 Kälber, 130 Schafe, 144 Schweine. Marktverlaus: Rinder langsam, Kälber, Schafe Schweine mittel. Die Preise sind Marlpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatz steuer sowie denEnatürlicheu'Gewichtsvcrlust ein, erheben Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 25. September 1929. * Militär-Konzert. Einen schönen Erfolg hatte das Konzert, das die Schützengesellschast am Kirmesmontag im Saale der Alberthöhe veranstaltete. Das von der gesamten Kapelle der 4. Nachrichten-Abteilung unter Lei tung von Obermusikmeister H. Buhlmann gegebene Kon zert hatte einen außerordentlich zahlreichen Besuch ge funden. Die Vortragsfolge war eine ausgezeichnete, die Besucher lauschten ausmerksam den gebotenen musikali schen Genüssen und lautlose Stille herrschte während der Darbietungen im Saale. Rauschender Beisall belohnte jedes Stück. Der anschließende Ball hielt die Besucher noch lange in harmonischer Stimmung zusammen. Herrn Buhlmann mit seiner Kapelle wünschen wir ein baldiges Wiederkommen. Tharandt. Forstgarten. Es ist immer noch zu wenig bekannt, daß der 13 Hektar große, hinter der Ruine und dem Schloß ansteigende Tharandter Forst- garten nicht nur zu Lehrzwecken für hiesige Studenten dient, sondern für jedermann von srüh bis abends un entgeltlich geöffnet ist, Auch der Laie kann da seine Studien machen, da alle Pflanzen mit Etiketten (deutsch Amtlicher Teil. Donnerstag, den 26. Sept. 1929, nachm. 1 Uhr sollen in Rab>man versteigert werden: 1 Grammophon, 1 Salontisch, 4 Stühle, 1 Photoapparat mit Zubehör, 2 Hobelbänke ». a. (() 333, 334, 11 l9, 1160/29.) Sammelort der Bieter: Ratskeller. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Tharandt Chemnitz. Am 18. d. Mts brach in dem Seiten gebäude des Wirtschastsbesitzers Härtwig in Bernsdorf bei Rochlitz ein Brand aus, durch den das Seitengebäude mit Erntevorräten vollständig eingeäschert wurde. Die von der Kriminalabteilung Chemnitz angestelllen Erörte rungen haben ergeben, daß der Brand durch Fahrlässig keit eines jüngeren Wirlschaftsgehilsen entstanden war. "or dem Brande Spreu auf den im Seiten- gebaude befindlichen Futterboden getragen und hat dabei eine Zigarette geraucht. Bei dem Entleeren des Korbes ist ihm die brennende Zigarette in den Spreuhaufen ge- sallen und er hat sie nicht wiedersinden können. Dieser Vorsall zeigt wieder einmal deutlich die Gefährlichkeit des Rauchens in Scheunen und sonstigen landwirtschaft lichen Gebäuden. Chemnitz. In der Frankenberger Straße hat sich nahe der Eisenbahmmtersuhrung ein merkwürdiger Un fall zugetragen. Ein "ltcr Schlosser wurde durch ein Motorrad, dessen Lenker kurz vorher gestürzt war, angesahren und,Izu Boden geschleudert. Mit einem Unterschenkelbruch wurde der Verunglückte ins Kranken- .aus gebracht. Der Lenker selbst kam ohne ernstlichen Schaden davon. 18,00. Feinste M W srkrkckt - delsdt W bet Ohnmächten, Ermüdung, Strapazen, DWlADM IM SA Nerven- und Gliederschmerzen, Wer- W DU WM stauchungen und Verrenkungen. Gegen 7 Mellsi.-,3 Muse Nell6 Zttron^a Insektenstiche. Mund- und Gurgelwaffer. Ro-M.-Ocl, 18,14 Menthol, soo Spirit , 40U Wass. In Apotheken und Drogerien erhältlich. und lateinisch) versehen sind. Wir finden da neben den neuer 22,50—23,00. Roggen Steuer 18,30 bis l8,80. einheimischen Pflanzen 1. die kaukasische, 2. die nord-! Wintergerste 18,00—18,50. Sommergerste 21,50—22,50. amerikanische, 3. die chiuesisch-japanisch-sibirische Gehölz-'Zafer, inländ. alter 17,90 bis 18,40, neuer 16,90—17,40. gruppe. Sehr belehrend ist ferner die Anlage der Stand-! Raps 00,00-00,03. Mais, Laplata 20,80 bis 21,00, ortgcwächse. Sie zeigt die Abhängigkeit der Bodenflora Cinquantiu 23,03—24,00. Wicken 00,00—00,00. Lupinen von den Eigenschaften des Bodens. Im Forstbotanischen blaue 00,00 bis' 00,00. Lupinen gelbe, 00,00—00,00. Museum ist' eine Sammlung von Abnormttcken. Seit Peluschken 00,00-00,00. Erbsen, kleine, 00,00—00,00. 1916 ist dem Forstgarten ein kleiner Höhengarten in Rotklee 000—000. Trockenschnitzel 14,20-14,40. Zucker- Schellerhau bei Kipsdorf angegliedert. Hier ist eine schnitzel 00,00 bis 00,00. Kartoffelflocken 19,80 bis Sammlung von Alpenpflanzen aller Hochgebirge der, 20 20 Futtermehl 14,00 bis 15,00. Weizeukleie 12,00 Erde. Außerdem werden hier Versuche mit Zierhölzeru chjs 12,60. N-.ggcnkleie 12,00 bis l3,00. Kaiser- und Obstsorten sür höhere Lagen angestellt. — Bereits Auszug 45,00 bis 46,50. Bäckermundniehl 39,00 bis über 100 Jahre besteht nun der hiesige Forstgarten.' 40,50. Weizennachmehl 15,50 bis 16,50. Inlandsweizen. Möchte er auch in Zukunft die Würdigung erfahreu. die! mehl, Typ- 70 7, 34,00 bis 35,00. Roggenmehl 01, ihm gebührt. ! Type 307, 30,50 bis 31,50.- dergl. I 7O7„ 29,00 bis Freiberg.^Nach einer Mitteilung des Stadtrats 30,00. beträgt das Defizit im städtischen Haushaltplan nach Ware über Notiz, den letzten Abstrichen noch über 600 099 Mk. Zur Her- j - abminderung des Defizits ist eine meindezuschlags zur Grund- und Gewerbesteuer von 150 (Mehl frei Haus, m Mengen unter 5030 Kilogramm Proz. (bisher 125 Proz.), eine mäßige Erhöhung der —. Feuerschutzsteuer, die Wiedereinführung einer Gtraßen- reinigungsgebührZund die Erhöhung des Preises sür elektrischen Strom vorgesehen. Auf diese Weise hofft der Stadtrat eine Mehreinnahme von 200000 Mk. zu er reichen. De<Rest7soll durch Anleihen aufgebracht werden. Lehrerinnen in alter Zeit. Daß besonders im Beginn unseres städtischen Volksschulwesens die Lehrerin eine beach tenswerte Rolle spielte, geht aus einer kleinen, uns heute komisch anmutenden Notiz in der 1845 erschienenen Beschrei- bung der Dresdener Unterrichtsanstalten von Stadtrat F. E. Gehe hervor. Dori heißt es: „Im Jahre 1679 wurde, „um dem Beitelwesen zu steuern", die erste Trivialschule errichtet. Die Einrichtung dieser Schule und der später errichteten übrigen Schulen niag wohl eine sehr unvollkommene gewesen sein. Dies ergibt sich unter anderem daraus, daß bei der „Mägdleinschule" erst im Jahre 1691 ein Lehrer, der Organist zu St. Annen, angestellt wurde, bis dahin aber der Unter richt von einer Frau, „Frau Mügdgen-Schullehrerin oder Schul doktorin", erteilt wurde. Rach dem Tode der Schulmeisterin Bredinger im Jahre 1682 wurde ihre Stelle wieder einer Frau, Magdalene Müller, übertragen, obgleich unter den vielen Bewerbern, wie es scheint, auch befähigte Männer sich befanden, von denen ein Lehrer, Michael Blüher, darauf auf merksam machte, „daß in Freybergk, Zwickau, Marienbergk und anderen Orten dergleichen Stellen nicht sonder großem Nutzen mit Männern besetzt worden". Der Ephorus l). Samuel Benedict Carpzov sprach sich über die Befähigung der Magdalene Mütter dahin aus: „In dem Catechismo Lutheri findet sich einiger Mangel und ist sie dessen wenig kundig, promittiret aber dabei hierinnen sich bald so einzu- richten, daß sic auch notdürftig den Kindern an die Hand gehen könne; und habe ich, zumalen sie sonst in ihrem Christen tum Wohl geübi, ihrer Person halber, wenn nur wegen ihres übelgeratcncn Ehemannes nicht Ungelegenheit erfolgt, nichts zu erinnern." Unter den Privatschulcu, die man für die Kin der der bessergestcllnm Büraer errichtete, gab es solche, die »0» Frauen, die keine ausgebildeten Lehrerinnen waren, ge halten wurden; so hatte z. B. um etwa die gleiche Zeit die Ehefrau des Goldschmieds Zäunemann in Dresden eine Privatschnle. Tas Apoll,>ekcrdors. In den schrecklichen Jahren des Dreißigjährigen Krieges gingen in Deutschland viele Tausende von bürgerlichen Familien zugrunde, und ein Wunder darf man es nennen, daß man damals überhaupt noch die Kraft fand, dem endgültigen Untergange zu entgehen. In einem Falle wurde das Unglück zweier Männer zum Glück für ein ganzes Gemeinwefcn. Im Jahre 1622 geschah es zu Glatz in Schlesien, daß der Apotheker und Ratsherr Michael Werner, der seine Mitbürger vor den Mißhandlungen einer rohen Soldateska zu bewahren suchte, zum Tod- verurteilt wurde. Seinen, Sohne Georg, der als Theologe soeben seine Prüfung bestanden hatte, gelang cs, den Pater aus dem Gefängnis zu befreien Die beiden flüchteten in der Nacht und suchten durch die Wälder zu entkommen. Während eines außergewöhnlich starken Schneesalles verirrten die Männer sich im Riesen- gcbirge nnd sanken, am Leben verzweifelnd, erschöpft nieder. Ein Knecht fand die halb Erfrorenen und brachte sie nach dem Dorfe Krummhübel, wo ein arnier, mitleidiger Bauer sie auf nahm und pflegte. Den ganzen Winter über blieb der Apotheker schwer leidend. Als er sich im Frühling wieder er holte, war er höchst erstaunt über den seltenen Reichtum an Heilpflanzen, die er auf Schritt und Tritt entdeckte. In zwischen hatte der Graf Ulrich von Schafsgotsch auf Kynast den Apotheker kennengelernt: er unterstützte ihn beim An bau gewisser Pflanzen und gab ihm die Mittel zur Er richtung einer Apothckerküche. Zuerst unterrichtete Michael Werner seinen Wohltäter Joseph Söllner und bald darauf noch einen der armen Bauern im Zubereiten von Heiltränken. Georg Werner übernahm den Handelsverkehr. Einwohner des Dorfes verbreiteten die Medikamente, und bald blühte das Geschäft so ans, daß die Leute sich fast in jedem Hause daran beteiligten. Allmählich wurde weit und breit der Name „Apothekerdorf" geläufig, und überall wußte man, daß Krummhübel damit gemeint sei. Aus allen Jahrmärkten kausie man eisrig die von dort versandten heilkräftigen Tränke, Pulver, Salben und Essenzen. Die Bauern des Dorfes kamen dadurch zu ungeahntem Wohlstand, den sie einem Manne ver dankten, der als Bettler zu ihnen gekommen war. Allerlei Humors Sprechend ähnlich. „Sie sehen mich so an, mein Herr, erinnert Sie mein Gesicht an irgend jemand?" — „Jawohl, mein Herr, es erinnert mich an meine selige Tante, der Sie sprechend ähnlich sehen, nur daß der Schnurrbart meiner Tante stärker entwickelt und etwas dunkler war als der Ihrige." Das Geburtstagsgeschenk. „Was schenkst du deiner Frau ;um Geburtstag?" — „Leider kann ich ihr nicht schenken, waS ste sich wünsch! Sie wünscht sich nämlich einen anderen Mann." Abgewinll. „Ich habe heute nacht geträumt, daß du mir einen neuen Hut geschenkt hast." — „Siehst du, so nett bin ich immer. In deinem nächsten Traum kannst du ihn schon aussetzen." TaS Schwein weiß es nicht. „Ausgerechnet am Sonntag müssen Sie mich zu Ihrem kranken Ferkel rufen! Wissen Sie denn nicht, daß ich am Sonntag nicht arbeite?" — „Ich weiß es, Herr Doktor, aber das Schwein weiß es noch nicht." Wissenschaftliches Gespräch über Kälte. „Verdammte Kälte heute! Als ich heute früh aus Breslau abfuhr, stand bei uns das Thermometer 1l) Grad unter Null." — „Das ist noch gar nichts! Als ich heute aus Prag abreiste, stand eS !6 Grad unter Null Und wäre das Thermometer länger gewesen, so Hütten wir bestimmt noch mehr Kälte gehabt."