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Rabenauer Anzeiger : 13.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-192911139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19291113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19291113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-11
- Tag 1929-11-13
-
Monat
1929-11
-
Jahr
1929
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nie'mals erfolgt und auch niemals in Frage gekom men. Ich habe niemals auf ihre Lieferungsgeschäfte oder Kreditgeschäfte Einfluh genommen oder auch nur Einfluh zu nehmen versucht. Es ist mir niemals gemeldet worden, dah die Gebrüder Sklarek hohe Millionenkredite von der Stadtbank erhalten haben. Ich habe von den hohen Millionenkrediten der Gebrüder Sklarek erst während der zweiten Hälfte der Amerikareise erfahren. Degener und Gaebel festgenommen. Wiederholte Zuwendungen von den Gebrüdern Sklarek. Die in die Sklarekaffäre verwickelten Stadträte Gaebel und Degener wurden wegen Fluchtverdachts verhaftet. Dem Bernehmen nach ist festgestellt worden, dah sie, wie es heiht, ständige Zuwendungen von den Gebrüdern Sklarek erhielten. Gaebel erhielt in monatlichen Raten von 2500 Mark etwa 30 WO Mark, die in den Büchern einwandfrei nachgewiesen wurden, nachdem man die Geheimkonten auf- decksn konnte. Bei Degener wiesen die Buchungen größere Verschleierungen auf. Es hagelt Beleidigungsklagen! Von Bürgermeister Scholtz sind für die Stadträte Katz, Schlichting und Frau Stadtrat Weyl verschiedene Strafan trage gegen eine Reihe von Schriftleitern wegen Belei - digung gestellt worden. Neues aus aller Weil Htz Erohfeuer in einem Budapester Versicherungs gebäude. Im Palast der Versicherungsgesellschaft „Patrik" brach ein Erohfeuer aus. Das Feuer entstand im Archiv und ergriff den Dachstuhl, der vollständig niederbrannte. Gegen Mittag bedrohten die Flammen bereits das 6. Stock werk. Hi Ueber zwei Millionen Menschen in China an Hunger gestorben. In der Provinz Scheust sind im Laufe von vier Monaten 2100 000 Menschen Hungers gestorben. Außerdem seien in dieser Provinz 1300 000 Menschen so krank, daß mit ihrem Tode zu rechnen sei. Die Hungersnot hat sich infolge der Kälte noch verschärft. Die amerikanische christliche Mis sion ist nicht mehr imstande, zu helfen. Die amerikanische Gesandtschaft hat sich an Präsident Hoover gewandt und rhn gebeten, eine Hilfsaktion des amerikanischen Volkes zugun sten der hungerleidenden Chinesen einzuleiten. HH Schwere Explosion bei Innsbruck. Beim Bau des Zillertaler Großkraftwerkes ereignete sich ein schweres Un glück. Bei den Arbeiten im Stollen explodierte eine von einer früheren Sprengung steckengebliebene Dynamit patrone. Dadurch wurden zwei Arbeiter getötet und drei andere sehr schwer verletzt. L Ein schweizerisches Amt für Elektrizitätswirtschast. Ein besonderer Ausschuß des schweizerischen Nationalrats hat sich für die Errichtung eines schweizerischen Amts für Elektrizitätswirtschaft ausgesprochen. Dieser ursprünglich von der Regierung als überflüssig bezeichnete Plan wird nunmehr auch vom Bundesrat unterstützt. Die Einrichtung des schweizerischen Amtes für Elektrizitätswirtschaft wird auch noch das Parlament beschäftigen. Hst llnglücksfall in den Kohlengruben bei Charleroi. In den Kohlengruben von Charleroi ereignete sich ein lln- glücksfall, der leicht sehr ernste Folgen hätte haben können. Ein Förderkorb mit 28 Arbeitern sauste plötzlich in die Tiefe, blieb aber glücklicherweise unterwegs hängen. Die Arbeiter wurden von einer unbeschreiblichen Panik ergrif fen, doch konnte man ihnen unverzüglich zu Hilfe eilen. Im ganzen wurden drei Arbeiter ziemlich schwer verletzt, während 20 Arbeiter Quetschungen erlitten. Hf: Zugzusammenstoh bei Gent. Bei Gent stieß ein Per- sonenzuq mit einem Eüterzug zusammen. Dabei sprangen drei Wägen aus den Schienen. Mehrere Reisende wurden verletzt. Ht Neue Zusammenstöße an der Wiener Universität. An der Universität kam es wieder zu Zusammenstößen zwischen völkischen Studenten einerseits und sozialistischen und jü dischen Studenten andererseits. Die sozialistischen Hoch- schüler verteilten Flugzettet, in denen sie gegen den „Terror der völkischen Studenten" an den Hochschulen Stellung nah men, und gingen gegen völkische Studenten vor, die sie aus der Aula hinausdrängten. Hierbei kam es zu schweren Prügeleien. Die völkischen Studenten besetzten schließlich die beiden Rampenflügel vor der Universität und drängten die sozialistischen Studenten auf die Strafe Va staunt Ser Late. .. Nichtwahr, Sie haben auch von dem Kampf der langen gegen die kurzen Röcke unserer Damen gehört? Er ist so oft und so lange geführt worden, daß selbst der La'e Notiz nehmen mußte. Und er dauert noch an; denn die kurzen Röcken wollen nicht weichen, obwohl doch die Mode lang vorschreibt. Ich bin nun ein simpler Laie in solchen Sachen Wie soll ich wissen, was die Damen tragen müßen, wenn ich mich in der Herrenmode nicht einmal auskenne. Aber mir ist dock etwas aufgefallen, und das muß ich mir vom Her zen reden. Ich meine, bei allem muß doch eine gewisse — sagen wir — Aesthetik bemerkbar sein. Also bitte, sehen Sie sich die Damen an, die sich unweigerlich auf die Seite der Mode geschlagen haben, schauen Sie hin und urteilen Sie selbst: Sieht es schön aus, wenn unter dem kurzen Man tel die langen zackigen Fransen baumeln, hier eine Ecke, dort eine Ecke, die um die Beine schlingt mrd den Anschein erweckt, als ob ein Unglück passiert und das schöne Kleid dabei zerrissen wäre. Das Kleid mag wirklich schön sein zugegeben, wenn man es im Schein der Lampen betrachten sanft Aber wenn es unter dem Pelz oder Mantel versteckt ist, dann, Sie sagen es selbst, wirkt es wenig schön, wenn es nur die unteren Ecken sehen läßt. Entweder, meine ich als Laie, entweder müßte der Pelz oder der Mantel länger jein, um auch die unteren Anhängsel zu verbergen oder man sollte lieber auf das lange Kleid verzichten. Jeden falls ist es deplaziert, ein langes Kleid mit derartigen Aus läufern unter einem kurzen Mantel spazieren zu tragen Ich spreche als Laie. Vielleicht gibt es einige Modemen jchen, die daran keinen Anstoß nehmen. Aber ich denke mir wenn man schon der Mode unterworfen sein will, muß auch der Mantel sich, fügen. Am Tage mag's hingehen, da kann man diese wenig ästhetische Erscheinung nicht so oft sehen denn nur das Abendkleid soll ja lang sein. Also in den Abendstunden mutz man schauen, wenn die Damen zum Theater, zum Konzert, in die Gesellschaft fahren. Man würde wohl nichts jagen, wenn es sich um Einzelerscheinun gen handelte. Aber leider, leider habe ich noch keine Dame am Abend gesehen, die nicht . . . einen zu kurzen Mantel der Pelz anhätte. Jetzt geht noch immer die Frage: Kurzes Hst Bankzusammenbruch in Chikago. Der amerikanische Börsenkrach hat zum Zusammenbruch der City-Bank in Neuyork geführt, die am Montag ihre Pforten schließen mußte, da die eingetragenen Reserven und die Unmöglich keit einer Flüssigmachung der vorhandenen Aktiven die Be friedigung der Ansprüche nicht erlaubte. Da nach der g - setzlichen Vorschrift sieben Tage vergehen müssen, bevor die finanzielle Lage der Bank endgültig bestimmt werden kann, sind inzwischen^ Versuche eingeleitet worden, um den völligen Zusammenbruch zu vermeiden. Hst Raubmord bei Reichenberg. Spaziergänger hörten auf dem Marienwege bei Reichenberg kurz hintereinander drei Schüsse fallen und fanden die blutüberströmte Leiche eines Mannes vor. Der Tote wurde als der 33 Jahre alte Fabrikant Erwin Löwy festgestellt. Der Fabrikant war durch drei Schüsse aus einer Entfernung von etwa zehn Metern von rückwärts erschossen und beraubt worden. Die Spuren des Mörders werden bereits verfolgt. Hst Die vermißten Arktisflieger auf der Viktoria-Insel gefunden. Oberst Mac Alpine und die sieben anderen Flie- geroffiziere, die seit zwei Monaten in dem arktischen Gebiet vermißt worden waren, sind am Montag in der Cambridge bucht auf der Viktoriainsel gefunden worden. Die Fund stelle zeigt, daß die Fliegergruppe von ihrem Kurs abge trieben und aus Mangel an Brennstoff zu einer Notlan dung gezwungen wurde. P: „Die Spiritus-Probe". In Kopenhagen fand ein Prozeß statt, der eine recht lustige Vorgeschichte hat. Ein Grünrramhändler und seine Frau waren nach zehnjähriger Ehe überein gekommen, daß oie Frau das Recht habe, die Wohnunastür durch eine Kette zu sichern, wenn der Ehe mann erst um Mitternacht nach Hause käme. Er sollte erst dann Zutritt zur Wohnung haben, wenn er eine „Spiritus- Probe" bestanden hätte. Diese Probe sollte so vor sich gehen, daß er durch den Briefkastenschlitz hauchen sollte, um der Frau dadurch den Beweis von seiner Nüchternheit zu er bringen. Der in dem Abkommen vorgesehene Fall trat nun kürzlich ein. Da der Mann wußte, daß er die Probe nicht bestehen würde, bewegte er durch ein geringes Entgelt einen Kraftwagenführer dazu, bei der „Spiritus-Probe" als Stellvertreter zu fungieren. Durch diese List gelang es ihm, die „Festung" einzunehmen. Als seine Frau feststellte, daß sie hinters Licht geführt worden war, gab es großen Streit, der schließlich in eine Schlägerei ausartete, so daß das ganze Haus mobil wurde und beide Ehegatten schließlich zur näch sten Wache geführt wurden. Das brachte ibnen einen Pro zeß wegen Störung der Nachtruhe und Herbeiführung eines Stratzenauflaufs ein, wofür sie mit je 30 Kronen büßen mußten. Hst Große amerikanische Eoldsendung für Frankreich. Die der Cunard-Linie gehörende „Verengaria", die in Cherbourg vor Anker ging, führte aus Neuyork 76 sorg fältig bewachte Kisten mit sich, in denen sich rund 4,5 Ton nen Gold im Werte von 3 000 275 Dollar befanden, die auf Rechnung einer Pariser Bankfirma in Amerika gekauft worden waren. Hst Ein Deutscher an der jugoslawisch-bulgarischen Grenze erschossen? Die von den Sofioter Morgenblättern gebrachten Nachrichten, daß ein deutscher Tourist an der jugoslawisch-bulgarischen Grenze durch jugoslawische Posten erschossen worden sei, bestätigen sich. Der Tourist wurde bei Kalotina unweit der Bahnlinie auf jugoslawischem Gebiet erschossen. Seine Leiche wurde dann weiter hinter die Grenze getragen und begraben. Er wollte offenbar die Grenze nach Bulgarien überschreiten. Der Name des Er schossenen ist bisher nicht bekannt. f Fürst Bülow hat dem Hamburger Staat seine gesamte Bi bliothek und mehrere Bilder für die Hamburger Kunsthalle hinter lassen. Beim Finanzamt Stettin-Süd haben ein Obersteuersekretär und ein Steuerjekretär durch Mißbrauch der Buchungsmaschinen Unterschlagungen begangen, die man einstweilen aus 15 000 Mark schätzt. Von 34 preußischen Großstädten hatten im ersten Viertel jahr 1929 nur noch 14 einen Geburtenüberschuß. In den 20 üb rigen gab es »mehr Särge als Wiegen". Einen Ueberschuß an Geburten wiesen im allgemeinen die Städte mit katholischer Berg arbeiter-Bevölkerung auf. 75V00 Mark Unterschlagungen beim Autoverband. Das plötzliche Ausscheiden des Direktors im Reichsverband des Krast- fabrzeughandels und -Gewerbes, Buschmann, ist der »Montags- post" zufolge auf umfangreiche Veruntreuungen Buschmannns in den letzten Jahren zurückzuführen, die nach vorläufiger Schätzung den Betrag van 75 0000 RM. erreichen. oder langes Kleid ? Ist es nicht notwendig sie auszudehnen aus die Frage: Und wie ist es mit dem Mantel? Kurz oder lang? Länger als das Kleid jedenfalls, würde ich mich in den Streit einmischen. M MM»« Variete;. Von Peter Prior. (Nachdruck verboten.) Der Amerikaner, wir wollen von den mittleren Schichten sprechen, ist in seinen Ansprüchen, .was Vergnügen heißt, nicht sehr anspruchsvoll. Aber vergnügungssüchtig ist er doch. Sein Vergnügen fängt schon um 9 Uhr früh an. Die meisten Ver- gnügungsstätten, mit Ausnahme der großen Theater, öffnen j schon vormittags ihre Pforten: so die Kinos, die Lokale mit den sogenannten One-Cent-Wonders, die ein Kapitel für sich bilden, und die Varietes. Das sind nun ganz sonderbare Dinger. Es werden dort von 9 Uhr früh bis 11 Uhr abends^ sechs Nummern hintereinander gespielt. Von solchen VarietLs gibt es Hunderte in Neuyork. Sie befinden sich zumeist in einem j geräumigen Laden, dessen Kasse durch eine Wand vom Zu schauerraum abgetrennt ist. Vorn an der Kasse steht ein mach- > tiges Grammophon, das den unentbehrlichen Radau vollführt;, an der Bühne sitzt ein Klavierspieler. Wenn nun die ersten Gäste kommen, schulschwänzende Jünglinge, Leute, die keine Arbeit haben, solche, die mal einen Tag bummeln und andere wieder, die Nachtdienst oder sonstige nächtliche Beschäftigung treiben, dann geht die Vorstellung los. Zuerst ein Nigger, der einen schauderhaften Tanz aufjührt, dann eine ziemlich dicke Dame, die tanzt und dabei Gliederverrenkungen vollführt, die das Erstaunen jedes Chirurgen Hervorrufen würden, dann kommt ein irischer Komiker, der ab und zu einen deutschen Witz dazwischenwirft, da ja auch Deutsche im Zuschauerraum sein könnten. Schließlich kommen noch ein Feuerfrcsser und ein Athlet und dann ist's zu Ende. Alles strömt hinaus, denn die Vorstellung ist vorbei. Während der Vorstellung gibt's Zucker werk zu laufen. Rauchen ist streng verboten! Nun. wenn sich der „Saal" geleert hat, kommt die zweite Vorstellung, zu der die sich mittlerweile draußen versammelten Menschen nunmehr hereingelassen werden. So geh's weiter bis in die Nacht, mit einer kurzen Mittagspause. Weiter gibt es einige Theater, die ganz repräsentabel aus- fehen. In diesen wird bloß drei- oder viermal täglich ei« Stück In der brasilianische» Stadt Sao Paulo stieß ein Straßen bahnwagen aus unbeleuchteter und abschüssiger Straße mit einem Zirkus-Elefanten zusammen. Der Wagen wurde stark beschädigt und der Führer verletzt. Der Elefant lag bewußtlos auf der Straße, und sein Gejährte ließ keinen Menschen heran. Nach einer halben Stunde stand das Tier von selbst wieder auf und gab die Straße frei. Ein Meteorstein stürzt auf eine« Hochzeitswage«. In dem serbischen Dorse Zeozan sand dieser Tage eine Hochzeit statt. Als die Hochzeitsgäste im Wagen zur Kirche fuhren, wo die Trauung stattfinden sollte, stürzte plötzlich ein glühender Meteor stein auf einen der Wagen, tötete einen Hochzeitsgast und ver letzte einen anderen schwer. Der Bevölkerung bemächtigte sich eine wilde Panik, denn sie erblickte in diesem seltsamen Naturer eignis ein Himmelszcichen. Auf der rumänischen Eisenbahnstrecke Bukarest—Ploesti wurden sieben Arbeiter, die die Strecke ausbcsserten, von einem Schnellzug, den sie im Nebel nicht bemerkten, überfahren und getötet. Niesenfeuer in Berlin. In Moabit, im Nordwesten Berlins, entstand nachts ein Brand, der sich mit rasender Schnelligkeit zu einem Niesenfeuer entwickelte. Der Brand brach in einem zweistöckigen Fabrikgebäude auf dem Grundstück Kaiserin-Augusta-Allee 14-24 aus und erfaßte zunächst die Hansa-Autoreparaturwerkstätten. Kurz darauf griff das Feuer auf ein daneben liegendes ein stöckiges Fabrikgebäude über, so daß bald 2400 Quadrat meter Fläche in Flammen standen. Die Feuerwehr, die auf den Alarm „Eroßfeuer" sofort mit zahlreichen Löschzügen an der Brandstelle erschien, hatte harte Arbeit zu leisten. Aus 10 8- und 8 ORohren wurden ungeheure Wasser mengen in die hoch auflodernden Flammen geworfen. Von den an der Brandstelle tätigen zehn Löschzügen konnten erst nach vierstündiger Tätigkeit fünf zurückgezogen werden. Außer der Autoreparaturwerkstatt sind eine Kompref- sorenfabrik, eine Theatermalerei, ein Bühnenkaufhaus, ein großes Konseroenlager, eine Filmgesellschaft und eine klei- dere Werkstätte von den Flammen vernichtet worden. In den Räumen der Filmgesellschaft befand sich auch ein Sport flugzeug, das ebenfalls zerstört worden ist. Der Sachschaden ist sehr groß. Durch Lava und Asche begraben. Wie aus Guatemala gemeldet wird, find die Städte Finca und El Patroeinio mit ihrer gesamten Bevölkerung von der Lava und der glühenden Asche des Vulkans Santa Maria begraben worden. Bis jetzt konnten erst 27 Leichen freigelegt werden. Die Nettuntzsarbeiten des Militärs, des Roten Kreuzes und der Freiwilligen wurden durch den starken Regen sehr behindert. Die Ausbrüche des Vulkans sollen außerordent lich stark gewesen sein, so daß die Lava und Asche weite Gebiete des Landes bedecken. In Quezaltenango verur sachte der Ausbruch eine große Panik. Die Einwohner hiel ten sich zur Räumung der Stadt bereit, die vor 27 Jahren bei dem letzten Ausbruch des Vulkans gänzlich zerstört wurde. Vermischtes. v Wann geht der Zug nach Jüterbog? Man schildert uns das folgende angeblich wahre Erlebnis: Ort: Anhalter Bahnhof, Berlin. Mittagszeit. Eine ältere Frau, sichtlich ländlichen Kreisen angehörend, geht zum Fahrkartenschalter und verlangt eine Fahrkarte Holzklasse nach Jüterbog. Dann fragt sie: „Wann geht der nächste Zug?" Darauf der Beamte einen Augenblick prüfend und vermutlich bei sich denkend, daß das Mütterchen die neue Zeitrechnung mit den 24 Stunden noch nicht beherrscht: „Der Zug geht um 1.34 Uhr." Die Frau nickt und geht die Treppe hinauf zu den Bahnsteigen. Vorsichtig, wie solche Leute, die selten reisen, nun einmal sind, fragt sie oben, da ihr der Mann mit der roten Mütze gerade über den Weg läuft, den Fahrdienst leiter: „Vrtte schön, wann geht der Zug nach Jüterbog?" Der, ganz Beamter: „Jüterbog? 13.34 Uhr." Die alte schüttelt den Kops, geht zum Bahnsteigschasfner, reicht ihm die Fahrkarte und sagt: „Können Sie mir sagen, wann der Zug nach Jüterbog geht?" Darauf die Antwort: „Um vier Minuten nach halb zwei." Und nun das alte Mütterchen hiljeflehend zu mir, der nicht ganz zufällig hinter ihr steht: „Ist denn hier aus dem Bahnhof kein vernünftiger Mensch, der einem darüber Auskunft geben kann, wann der Zug, nach Jüterbog gebt?". . . ourch lange Monate hindurch gespielt, ein sogenannter Schlager. Das ist irgendeine rührselige Liebesgeschichte, mit vielerlei Totschießereien gewürzt. In den Zwischenpausen gibt's einen flotten Shimmy irgendeiner bekannten, auch männlichen Tanz kanone. Auch die Musik ist stärker als in den kleinen. Varietes, aber nicht besser, nur klangreicher. Plätze gibt es nur-dreierlei. Die großen Theater, wie Opera House oder das Deutsche Theater, haben selbstverständlich normale Spielzeit wie bei uns. Sehr interessant ist oas Jiddische Theater in der Nähe der Bowery. Dort wird vortrefflich gespielt; allerdings im galizischen jiddischen Jargon. Echt Possart Ernst von Possart, der bekannte Schauspieler, der vom König in den Adelsstand erhoben wurde, besaß einen Künstler stolz, der keinen Nebenbuhler duldete. Nun hatte Possart allerdings schon verschiedentlich den Ber liner Hofschauspieler Döring gesehen, und auch feststellen müssen, daß der Ruhm, der von ihm ausging, nur zu gerecht fertigt war. In seinem Herzen gärte ein brütender Haß gegen den Kollegen, der ihm gleichkam; und er vermied es ängstlich, irgendwie mit ihm zusammenzukommen. Auf einem Münchener Künstlerfest war es aber, als dieses Zusammentreffen unvermeidlich wurde. Döring war aus Berlin gekommen, sah den Intendanten von Possari mit einigen Kollegen zusammenstehen und trat aus ihn zu. In seiner offenherzigen Art reichte er ihm die Hand, ver neigte sich und sagte: „Gestatten Sie — Döring, vom Berliner !Königlichen Schauspielhaus!" Unbeweglich starrte Possart den anderen an, maß ihn prü fend und sagte dann mit herablassender Geste, sich schon zum Gehen wendend: »So, so! — Auch am Theater?!' Hanns Ickes-dlarseball. o Waldöränve zur Steinkohlenzeit. Waldbrände sind nicht nur sine Gegenwartserscheinung, sondern schon vor vielen Jahren haben sie die Wälder, aus denen sich unsere Braun- und Steinkohlen bildeten, verheert. Genau wie nach jetzigen Waldbränden der Boden mit Holzkohlenstückchen überstreut ist, finden sich diese Brandspuren auch in den Stein- imd Braunkohlenlaaern. Die urweltlichen Wald- brände wurden wahrscheinlich durch Blitzschlag hervorge- rusen.
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