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-- » g ^k> ü MMs, den 11. Noneoidei 1»2S Drahtanschrift: Anzeiger :: :: 2 N Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. ü :: :: -r - Anzeigen: einsp. Petitzeile 20 Gvldpsennig, ausw. 30 Psg., amtl. Teil n. Neklamen 50 Psg. ß Wie niesen und husten wir? Bekanntlich erfolgt das Niesen und Husten ohne unser Zutun, also unabhängig von unserem Willen, so bald ein Reiz auf die Schleimhäute des Atmungs apparates ausgeübt wird. Wie erklären sich nun diese Vorgänge? Wenden wir uns zunächst zu dem Mechanismus des Niesens. Der Reiz, der hier den Anstoß gibt, muß auf die Nasenschleimhaut einwirken, sei es, daß sie von einem Fremdkörper, wie Staubteilchen, berührt wird, sei es, daß chemische Substanzen, wie scharfe Dämpfe, oder ein kalter Luftzug über sie hinstreichen. Von der Nasenschleimhaut gehen nnn Empfindungsnerven nach jenem Teil deS Zentralnervensystems, den man als verlängertes Mark Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Sonderdieuftes. Voraussichtliches Wetter am Dienstag: Wolken, vielfach trübe, naßkalt, strichweis Niederschlag. Mittwoch: Kaum verändert. Amtlicher Teil. Mütterberatung. Die nächste Beratungsstunde findet Dienstag, den 12. Novbr. 1929, nachm. 2—3 Uhr statt. Rabenau, am l>- Novbr. 1929. Der Stadtrat. Büchertisch. Glückauf-Kalender für das Erzgebirge 1930. Herausgegeben von Pfarrer Herm. Löscher. Glückauf- Verlag, Schwarzenberg i. Sa. In gefälliger Ausstattung mit verschiedenen Neuerungen ist der Jahrgang 1930 dieses beliebten Kalenders erschienen. Ein wirklich guter Kalender, der eine Fülle von Schönheiten in sich birgt. Mustergültig in jeder Weise, ein heimatliches Werk, auf das wir stolz sein können. Zu beziehen durch den Ver lag und jede Buchhandlung. Rückstände geblieben war. Er setzte sich mit der Firma zunächst telephonisch in Verbindung und erweckte den Anschein, als gehe das Gespräch von der Kontrollstelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dresden aus. Am Tage darauf nahm Lucka im Betriebe eine Nachprüfung vor und errechnete 233 Mark rückständige Beiträge. Er kassierte auch das Geld ein und verwandte es im eigenen Nutzen. Der Angeklagte wurde wegen Betrugs zu drei Monaten Gefängnis verurteilt mit der Begründung, daß es sich um eine raffiniert ausgedachte dreiste und auch gemeingefährliche Tat gehandelt hat. Röhrsdorf. In tollem Kirmesübermut rollten am Kirmesmontag zwei aus Rabenstein gebürtige Burschen ein volles Bierfaß aus dem im Hausflur befindlichen Garderoberaum des »Lehngerichts", nachdem sie vorsichts halber das Licht im Garderoberaum und im Hausflur ausgedreht hatten, und ließen das Faß im Straßengraben verschwinden. Der Wirt aber verstand keinen Spaß und benachrichtigte die Polizei, der es bald gelang, die Uebel- täter zu stellen. Nun wendete sich, wie so oft, das Blätt chen, und die anderen waren die Lachenden, mußte doch einer der Bösewichter unter dem Hohngelächter der sich schadenfroh ansammelnden Menge das Faß im Schweiße seines Angesichts nach dem Gasthof zurückrollen. Zittau. Ein umfangreiches Schadenfeuer brach in der Kummermühle in Olbersdorf aus. Zur Erprobung maschineller Neueinrichtungen hatte man das Werk laufen lassen. Während sich der Besitzer Reinhold in seiner Wohnung besand, brach das Feuer aus, daß trotz so fortiger Hilfe das Mühlenwerk vollkommen einäscherte. Der Besitzer, der das Grundstück erst Ende August er worben hat, erleidet einen bedeutenden Schaden. Sonett. Wie schwillt das Herz von seligem Genügen, Sobald ein Blick, der lange trüb umnachtet, Verächtlich uns und blinzelnd nur betrachtet, Zuletzt voll Milde ruht auf unsern Zügen! Wär's Zufall, oder willst du mich betrügen? Hast du vielleicht mich deiner wert erachtet? Wenn, Augen, ihr nur nicktet oder lachtet, Dann wollt' ich stets mich euch als Sklave fügen! O gib Gewißheit, wo nur Zweifel waltet, Latz länger mich nicht hin und wieder schwanken, Weil oft im Zweifel das Gemüt erkaltet; Nicht schwer zu helfen ist gewissen Kranken: Ein einz'ger Wink, ein Händedruck entfaltet Uns Millionen liebender Gedanken. August von Platen. !w»!Htt:»:mww::um»n Ui:::»!!!»!!!!:,:::!:»::;: in,-.:-»-!!!! Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 11. November 1929. * Handwerks-Gesellenprüfung. Die jungen Hand werker, die Ostern ihre Lehrzeit beenden, müssen sich zur Ablegung der Gesellenprüfung rüsten. Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist, wenn der Lehrherr einer Innung angehört, bei dieser, sonst bei der Gcwerbekam- wer einzureichen. Von den Nichtinnungslehrlingen ist zu dem Gesuch an die Geroerbekammer <Dresden-A. 1, Grunaer Straße 50) ein von dieser herausgegebener Vordruck zu benutzen. Beizufügen sind: ein selbstver- saßter, eigenhändig geschriebener Lebenslauf, eine Lehr- bescheinlgung, die Berussschulzeugnisse, die Prüfungs gebühr (im allgemeinen 10 RM, für Prüflinge aus nicht zur Gewerbckammer beitragspflichtigen Betrieben >5 NM.), Vorschläge für das Gesellenstück mit der Zu stimmung des Lehrherrn. Gesuch, Unterlagen müssen bei der Gewerbekammer spätestens bis Mitte Dezember 1929 eingehen. Bei der Bedeutung des Gesellenpriisungszeug- nikses für die Zukunft des jungen Handwerkers wird tun Eltern und Erziehungsberechtigten dringend empfoh len, die Lehrlinge zur Anmeldung zur Prüfung anzu halten. Die Lehrherren sind hierzu gesetzlich verpflichtet. Malter. (Eine Flattermine in der Talsperre Mal ter.) In der Talsperre Malter wurde von einem Arbeiter eine noch nicht explodierte Flattermine gefunden. Die Mine wurde der Polizei übergeben, die die Ermittlungen über die Herkunft der Mine eingeleitet hat. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aus getriebenen 63 Ferkeln wurden 53 Ferkel zum Preise von 30—57 Mk. verkauft. Freital. Furchtbarer Dvppelmord. In Freital er- hängte sich aus Schwermut die Frau des Bergarbeiters Winkler. Als der Mann bei seiner Rückkehr von der Arbeit seine Frau tot vorsand, steckte er eine Dynamit patrone in den Mund und brachte sie zur Explosion. Der Kopf wurde ihm in tausend Stücke zerrissen. Freiberg. In der Nacht zum Dienstag wurde aus den, Pferdestall des Rittergutes in Ober-Langenau ein Reitpferd mit Sattelzeug gestohlen. Der Dieb ist bisher ""ch unbekannt. Kesselsdorf. Bürgermeister Striegler ist als solcher in der Gemeinde Grünhainichen (Amtshauptmonnschaft Flöha) gewählt worden. An seine Stelle wurde der bis herige Gemeindekassierer und Polizeiwachtmeister Robert Trimmer von hier gewählt. Glashütte. Der Spediteur und Kraftfuhruntemeh- mer Paul Uhlemann aus Oberschlottwitz wollte den An hänger eines Lastkraftwagens rückwärts in das bekannte Tofthofsgrundstück „Schillcrmühle" stoßen. Der Spe- dUeur benutzte hierzu einen starken Knüppel, damit der Anhänger nicht aus seiner Richtung kommen sollte. Das Hwzltnck muß aber infolge eines Stoßes abgerutscht und davon am Arm und Brust getroffen worden ^°EN sein. Er vermochte noch ein Stück zu laufen, plötzlich zusammen. Während des wp e^ nach Johanniterkrankenhaus in Heide- nau verstarb er an den Folgen dieses Unfalles. Dresden. Am ; November, kurz vor Ladenschluß, wählte.> °iwa 22jähriges Mädchen in einem Kauf haus ein Kiew aus. Ihre Wahl siel auf ein dunkel blaues Popellneklcid Pljsserock und rotgestickter Bluse. Im ""p^dierraun, zog sie das neue Kleid an und verschwand oamu, oh,„ zu bezahlen, während die Verkäuferin in Anspruch genommen war. Das abgelegte Kleid hat sie zurückgelassen. Dresden. Eil" nicht alltägliche Strafsache wegen Betrugs wurde vor dem Amtsgericht Dresden verhandelt. Ein Prokurist Lucka hatte in Erfahrung gebracht, daß der Inhaber eines größeren Dresdner Gartenbaubetriebes mit den Beiträgen zur Ortskrankenkasse erheblich im uumnniurr::« oezercyner uno oer oas Verbindungsstück zwischen dem Rückenmark nnd dem Gehirn bildet. Tas verlängerte Mark liegt bereits in der Schädelkapsel. Dieses ver längerte Mark besitzt nnn ein sogenanntes Neflexzentrum für das Niesen, das heißt, es findet sich hier eine Gruppe von Nervenzellen vor, von denen der eine Teil die Er regung, die ihm durch die Empfindungsnerven zugeleitet wird, selbständig auf den anderen Teil überträgt, der mit den betreffenden Bewegungsnerven in Verbindung steht. Bei der Auslösung des Riesens wickelt sich das alles so ab: Ist die Erregung, die durch den Reiz in der Nasenschleimhaut hervorgerufen wurde, durch die dort hin leitenden Empfindungsuerven nach dem Reflex zentrum des Niesens im verlängerten Mark gelangt, so überträgt sie sich von de» Nervenzellen der Empfindungs nerven auf die Nervenzellen der Bewegungsnerven. Die hier in Betracht kommenden Bewegungsnerven verlaufen nun zuni Teil nach dem Weichen Gaumen und seiner Um gebung, zum Teil aber nach den Bauchmuskeln. Die Er regung, die sich durch die Bewegungsnerven nach dem weichen Gaumen fortpflanzt, bewirkt eine Zusammen ziehung des weichen Gaumens und zugleich eine Vor legung des Zäpfchens, so daß die Rachenhöhle fest ab geschlossen wird. Gleichzeitig leitet der andere Teil der Bewegungsnerven die Erregung nach den Bauchmuskeln fort, die sich infolgedessen znsammenziehen und durch ihre Zusammenziehung von unten her auf die Lunge und die in ihr vorhandene Luft einen Druck ausüben. Hat die Zusammenpressung der Luft eine bestimmte Höhe erreicht, so drückt und preßt sie kräftig gegen den Verschluß der Rachenhöhle, sprengt ihn endlich mit Gewalt auf und Vie bisher eingeengte Luft strömt nun geräuschvoll zischend durch die Nasenhöhle. Wir haben geniest! Dauert der Reiz in der Nasenschleimhaut an, so wiederholen sich die geschilderten Vorgänge schnell hintereinander und wir niesen dann je nachdem ein-, zwei- und mehreremal. Ganz ähnlich vollzieht sich das Husten. Das ver längerte Mark besitzt nämlich auch uoch ein Neflcxzentrum für das Husten. Der Reiz, der hier den Anstoß gibt, geht von der Schleimhaut des Kehlkopfes oder der Luft röhre und ihren Verzweigungen ans. Auch in diesem Fall wird er ausgeübt durch einen Fremdkörper, wie Staubteilchen oder Härchen, durch scharfe Dämpfe oder auch durch krankhafte Veränderung der Schleimhaut. Macht sich dieser Reiz geltend, so läuft die Erregung von der betreffenden Stelle der Schleimhaut durch dre zu gehörigen Empfindungsnerven nach dem Reflexzentrum für das Husten im verlängerten Mark und überträgt sich hier wiederum auf die Nervenzellen derjenigen Be wegungsnerven, die nach den betreffenden Körperteilen hingehen. Auch in diesem Falle schlagen die Bewegungs nerven in ihren Bahnen zwei verschiedene Richtungen ein. Ein Teil verläuft nach der Stimmritze des Kehl kopfes, ein anderer nach den Bauchmnskeln. Pflanzt sich nun die Erregung, die von der gereizten Schleimhaut zum Reflexzentrum gelangte, von diesem durch die Be wegungsnerven fort, so wird zunächst die Stimmritze durch die Zusammenziehung benachbarter .Muskeln ge schlossen. Ebenso werden die Bauchmuskeln zusammen- gezogen, wodurch nun wieder ein Druck auf die Lunge und ihre Luft ausgeübt wird, der zuletzt so stark wir», daß er den Verschluß der Stimmritze sprengt. Sauseich fährt der Luftstrom aus der Luftröhre durch die Stimm ritze in die Mundhöhle, versetzt zugleich die Stimmbänder in Schwingungen und reißt den angehäuften Schleim mit sich fort. Wir haben gehustet! So einfach also der Vorgang des Niesens und Husten- erscheint, so zeigt sich doch auch hier wieder, wie verwickel in Wirklichkeit der Mechanismus des menschlichen Kör pers ist. 8 Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag. Bezugspreis: Monatlich 1,20 Mark, wöchentlich 30 Pfg-, einzelne Nr. 10 Psg. x Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger L Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liese» a rauten oder der Beförderungseinrichtungen) hat ü der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder D Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des B-zugspreisrr. NlUWs 135. Fernsprecher: Amt Freital 12» Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen nur gegen Vorausbezahlung. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher ausgegebenen Anzeigen übernehmen wir keine Deraniwortung. Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. u:!::!-:»:-!:::::: MaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. 42. MWU Allert«! Humor«. Spiritistische Sitzung. „Frau Meyer, der Geist Ihres ver storbenen Mannes befiehlt Ihnen, nach Haus zu gehen!" — „Befiehlt? Dann kann's mein Mann nicht sein!" Sie suchen denselben. Ein amerikanischer Filmdirekwr er, zählt einer Dame von den Mühen, die er habe, um stets de« richtigen „Typ" für die gewaltigen Schlager seiner FilmproduL- . tion zu finden. „So suche ich zum Beispiel jetzt," sagte er, „einen jungen Mann, der so anssichi wie Lindbergh: ziemlich groß, blaue Augen, mit Sinn für Humor und schönem Äußern." — „Genau denselben suche ich auch," sagte die Dama- Zweifelhaftes Lob. „Sich mal, ich habe soeben wieder erH Bild fertiggemalt!" — „Das geht ja bei dir wie geschmiert^ übertrumpft. „Ich hab' mal eiuen Taucher gesehen, de» eine halbe Stunde unter Wasser blieb." — „Oh, das ist no« gar nichts. Ich hab' mal einen gesehen, der überhaupt niW mehr rauf kam." Mildernder Umstand. „Ich will Sie ja gern als KöchiU engagieren, aber sagen Sie mal eins: haben Sie eine« Schatz?" — „Ja, gnädige Frau, aber er ist magenkrank mck kann nicht viel essen!" Gerade und ungerade. „Herr Schulze, Herr Schulze, de? storch ist endlich angekommen. Gerade oder ungerade?" — „Run, ich hoffe, ungerade." — „Richtig geraten: drei Junge«^