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Rabenauer Anzeiger : 23.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-192901230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19290123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19290123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-23
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
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88IVIM «KN 8. v« kezt 6er I^ore 8ek»tei'kuni!, tl. I0Ü3 kl tieier Draucr 8p«^msnn Paul Brückner empfiehlt Wtslieä clcs Kabatt-Lvai Vereins Städtischen Sparkasse Nadenau c e ftür ciie kreuncllicke ^nteilnukme, ciie mir beim ^kleben meines lieben öruciers 6urcli Wort, Lcbrilt, klumenspenclen nml kegleitnn^ xur letzten Kube in so reiebem stinke entAegenAebrrlebt worclen ist, sprecke ieb biermit meinen ber^licbsten Dunk -ms. iRec/e? N 70 9bM7^/ flehend die Arme aus. Wie gelähmt, nach vorn geneigt, stand Marga neben dem davonrollenden Zuge. Schon polterte -er letzte Wagen an ihr vorbei. Ein vielstimmiger Schrei schallte durch sie Bahnhofs halle. Die entsetzten Menschen drängten sich an die Un« glücksstelle, wo das Mädchen getaumelt und auf die Schienen herabgestürzt war. Die Mutmaßung, daß der letzte Wagen des D-Zuges den Körper des Mädchens noch ergriffen und verletzt hatte, verbreitete sich bei den Ferner stehenden als Gewißheit. Die Sanitätskoloune brachte die Bewußtlose zur Rettungsstation, wo ihr sofort gering fügige Hautabschürfungen verbunden wurden und ein Arzt sich bemühte, sie zum Bewußtsein zurückzurusen. Margas Vater, der durch einen Bekannten von dem Unfall seiner Tochter unterrichtet wurde, kam sofort, um sein Kind nach Hause zu holen. Gehirnerschütterung hatte der Arzt fcstgestellt und das Schlimmste war zu befürchten. Sie kam nicht wieder zu sich. Nack drei Tagen holte sie der Tod in sein Reich, wo nicht Kummer und Schmerz mehr sind. ^Ile 2eii8(jirikten, I^oäenreitunren u. kiekeruorsverke liefert jeäe ^ocke frei ins biaus kuclibinäerei lilax knäers sm stisrlct. Junges MWen sucht in Fabrikbelriebe Stellung als Stenotypistin o- Buchhalt. Zuschriften unter „Stellung" an die Gesch. d. Bl. /re//- äbo/ Lchnmcksulck, seliieber ». liKlmeim empfiehlt Fritz Pfotenhauer ihrer frühverstorbenen Mutter und einige andere liebe An denken waren sorgsam verpackt — Marga ging bereits durch die Räume, als gehöre sie nicht mehr hierher. Nein, nein, sie war hier sicher zu entbehren, sie konnte gehen, ohne sich die geringsten Vorwürfe machen zu müssen, über all diesen Erwägungen entging es ihr, daß das Gesicht -es Vaters tiefe Sorge ausdrückte, wie er zerfallen und verän-ert aussah. Er hatte schon manchmal angespannt ausgesehen, wenn er aus dem Geschäft kam. Marga beun ruhigte sich nicht darüber und verbrachte die letzte Nacht in ihrem Vaterhause mit einem seelig-wehen Gefühl, als sollte ihr das Herz zerspringen. * Nun waren cS nur noch zwei Stunden bis zur Ab fahrt des Zuges. Jetzt wollte sie noch mit dem Vater sprechen, denn heimlich verließ Marga das Haus nicht. Nur möglichst kurz, nur keine Szene, und dann fort — zu uns, zu uns! Margas Vater stand am Fenster, als sie emtrat. Die Erregung benahm ihr fast die Stimme: „Vater, ich habe schon Abschied genommen von allem, nun komme ich zu dir " Es war nur noch ihr schweres Atmen zu hören. Da wandte sich der Vater niit einer müden Bewegung um: „Woher weißt du? Mein armes Kins, gerade au deinem Geburtstage mußte es sein! Ich habe gedacht, es wäre noch manches zu retten, aber nun müssen wir doch unser Haus aufgeben, mein Geschäft ist total ruiniert. Das Haus gehört uns nicht mehr, ich hatte zu viel Unglück mit den Geschäfte». Wir müssen unser Leben nun sehr einrichten. Aber, ich denke, wenn wir gemein sam . . ." Ein Ächzen unterbrach ihn, Marga War einer Ohnmacht nahe in einen Sessel gesunken. Der erschreckte Vater eilte auf sie zu und ergriff voll Angst ihre eisigen Hände: „Marga, eS wird schon nicht so schlimm für Sich werden, du hast ja das Geld der Mutter — Kind, Kin-, beruhige dich!" Er wußte nicht mehr, was er sagen sollte, und sie bat ihn, sie allein zu lassen. Und sie durchlebte sie schrecklichsten Stunde» ihres Lebens, als sie da so wart uns still im Sessel kauerte, denn sie wußte, daß es nun ihre Pflicht war, bei dem Vater zu bleiben. Zwei Stunden später stand eine fröstelnde Mädchen gestalt, mit wirren Haaren und angstvollen, glanzlosen Blicken dem Zuge entgegensetzend, auf dem Bahnsteig, auf dem die Züge nach Hamburg hielten. „Marga, Marga!" Ein Mann war aus dem Zuge gesprungen und ergriff sie Widerstrebende bei der Hand. „Komm, komm! Hier ist ja nur zwei Minuten Aufenthalt! Wo ist dein Koffer?" — „Latz mich, Richard, latz mich, ich fahre nicht mit dir, ich kann nicht mit, der Vater, der. Vater — das Geschäft, — er ist ganz arm!" Tonlos, mechanisch, wie eingelernt stietz sie es hervor. Der Schaffner drängte die Reisenden in den Zug. „Fahr »ur, ich komme dir später nach, nach Amerika," schluchzte sie mit trockenen Augen. Sie hörte nicht mehr, was er ihr zurief. Der Zug setzte sich in Be- weauna. Mit einer kindlich-hilflose» Gebärde streckte sie lk8el8Mten empfiehlt Fritz Pfotenhauer «MM I. IM empfiehlt!^. WH Melk.Wm Normen Ues 2i.Januar ist unser geliebter Vater, Lckwie^er-, OroK- uncl Or^rokvater Oderlelirer i. l^. tlenrnann Ikle im -Vier von 81 Mastren plötxlick keimgernken vvorclen. Koben au, clen 21. Januar 1929. In tieier Welimut k»sul IKIe im stjamen aller Hinterbliebenen. Oie Leerciiglin^ iinclet Donnerstag, cken 24. Mannar, nackmittags 2 Ukr statt. sowie frisches Kalbfleisch empfiehlt Mar Kretzschmer KIbert-üoI»e Ksbensu km 26. lanuan Der gross« öffentlich« Karten im Vorverkauf bei Otto tteinricti Pflicht! Von Anje Schröder. tNachdruck verboten.) Mein Lieb! Ja, so hatte er geschrieben. Immer wieder griff Marga mit heißen Händen nach dem Papier, um diese Worte zu lesen, von denen Ruhe und Glück aus ging. Sie wußte sie auswendig. Aber wenn sie die ge liebten Schriftzüge sah, durchschoß ein Kraftgefühl ihre Adern, wie nach deni Genuß eines schweren süßen Weines. Und sie preßte das Papier an sich. Sie hätte lachen, sinn los jauchze» »löge», aber sic mußte sich beherrschen, nur noch wenige Tage — San» durfte sie glücklich sein. Hiec hatte sie cs schwarz auf Weitz: „Mein Lieb! Nur noch wenige Tage uns ich hole Dich zu mir. Dann darf ich Dein Haar streicheln, wenn Du nur stillhälst, dann werde ich wieder Deine Augen küssen, wen» Du mir nicht wehrst, und wen» Du müde bist, bewache ich Deine» Schlaf, damit Dich »ichts störe. Mei» Lebe», mei» alles, da»» werde» wir gemeinsam »rein großes Werk beginne». Ich werde mehr denn je leiste» kö»»c», wen» Du mir nur mit Deiner Gegenwart hilfst. — Ich habe alles vorbereitet. In einer Woche fahren wir nach Haneburg. Am nächsten Tage ver läßt unser Schiff bereits den Hafen, doch haben wir vor her noch Zeit, uns trauen zu lassen und uns die Stadt ei» wenig anzusehen. Weißt Du auch, wohin wir fahre»? Ach, Du denkst, nach Amerika! Nein, ich will es Dir nur sagen — wir fahre» z» uns!" Z» uns, z» »ns, stammelte Marga mit heißen Wangen vor sich hi», z» uns! Noch fünf Tage! Da»» war sie mündig und sie konnte dem Mann folgen, dem der Vater das Haus verboten hatte, weil er Schriftsteller war und er nur einen tüchtige» Kaufmann zum Schwiegersohn wollte, der sein Geschäft dereinst übernehme» würde. Weder das Bitte» noch die offensichtlich schwindende Gesundheit seines einzigen Kindes hatten den Vater zu erweichen vermocht, und nun warteten die jungen Menschen schon lange, bange Monate auf de» Tag, der ihnen die Freiheit bringen soüte. „Zu uns, zu uns! Die Karten sind besorgt, wir ver lassen das Land, in dem wir so viel haben leiden müssen!" Marga preßte die Hände an das pochende Herz und kühlte sich die heiße Stirn. Die Erregung machte ihr Blut fiebern. Und kaum hatte sie sich etwas beruhigt, so stürmten die quälenden Zweifel auf sie ein. Wenn etwas dazwischen käme! Wenn sic das Schiff versäumten! Wenn, wenn, wenn! In Sen vielen durchweinte» Nächten war ihr -er Glaube an ein ungetrübtes Glück entschwunden und des halb griff sie wieder und wieder nach dem Brief, der ihrem zaghaften Herzen Zuversicht eiuflößte. Für alles hatte sie Vorsorge getroffen. Ein tüchtiges Mädchen würde für die Behaglichkeit des Vaters bemüht sein, sie hatte sie seit Wochen mit unendlicher Geduld angelernt. Ein kleines Köfferchen mit dem Notwendigsten stand bereit. Das Bild Es währte nichl lange n»d -er Schnee breitete seine weiche Decke über das frische Grab. Mit vor Kälte beben den Lippen stand ein Man» im Vorgarten eines Hause«, i» dem er seine Braut wähnte. „Marga, Marga!" rief er leiic, „hörst du mich nicht?" schließlich klopfte er bei dem Portier. „Das Fräulein ist doch vor einer Woche ge storben — und so jung und nett war sie! Und gerade an ihren, Geburtstag, ein Unfall auf dem Bahnhof..." Er hatte genug gehört. Mx er den Weg zum Friedhof sand, er wußte es nicht. Die Kränze auf -cm unförmigen frischen Hügel verrieten ihm, wo er seine Marga zu suchen hatte. Hier schlummerte sic, nie wieder würde er sie sehen, nie würde er diese kalte schwarze Erve von ihr fortnehmen können! „Marga, Marga, ich bin nicht nach Amerika ge fahren ohne dich! Hörst d»? Ich ries es dir noch zit, daß ich nach kurzer Zeit aus Hamburg wiederkchren würde, denn es ist ja meine Pflicht, bei dir zu bleiben!" Er hauchte die starre Erde an, als könnte er der Toten damit das Leben wiedergcbcn. Er ritz sic Kränze zur Seite und -rückte sein Gesicht aus das Geröll unter -em Grün. „Marga, komm, komm, wir wolle» doch zu uns reisen! Hast -u das vergessen, Marga?" Immer dichter siel der Schnee auf den Man» herab, der auf -en K»ien au dem Grabe seiuer tote» Liebe lag. Er schüttelte den Schnee nicht mehr von sich. „Zn uns, komm, wir wollen doch zu uns reisen, mein Lieb!" Und er küßte die Erde. Schließ lich verstummte sein müdes Flüstern und der Schnee breitete auch über ihn sein Weiß mitleidig aus. Po» den Zweigen rauschte die schwerlastende Schnecfttlle herab und der Wind trieb leise die Schneeflocken fort. Zwei Sterne blinkten am Himmel auf. Fri MWe Heringe empfiehlt Paul Brückner. MdB» «LncksK. lende, such al, herrlich duften NANkt- Ueberraschender Erfolg, Tube 1 Ml-, Dreistste, Stück 50 Psg. 2n alle» Thlorodont-De aus den Namen »Ballo" hörend, mit neuem Halsband, entlaufen. Nächsten Freitag: Empfehle ab 8 Uhr ff. Leber- mnrstcheu rind Wellfleisch, später frische hausschlachtene Wurst. Gustav Bernhardt, Lmdenstr. 14 lireüschr« liest««!, Nächsten Freitag: Vorn 21. di» 2. Invsn1ul'-ku8vel'I<suk Z leii biete in allen nur Sute —. in xroker ^U8xv»1i1 xu (lenkbar kreisen Wäsckv, ISkMvüöi-n sie. krick Kallen, kreitsl-Deuben
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