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WaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Nadenau und Umgegend. u»i::!:!»u,!.!:!:i!:!::i:n:r!:,Ur!!.::::::::!:!.:::!:.!:::::::!:».:.' uirirrur:»«:!::: Erscheint Aiontag, Aiittwoch und Freitag, s Bezugspreis: Alonatlich t,20 Mark, wöchentlich 30 Pfg-, einzelne Nr. 10 Pfg. -- Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger -l :: Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liese- -- -- ranten oder der Besörderungseinrichtungen) hat ü U der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder - ft Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung - des Bezugspreises. 39. Fernsprecher: Amt Freital 12» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. .-7— Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Anzeigen: einjp- Petitzeile 20 Goldpsennig, answ. M Pfg-, amtl. Teil n. Reklamen 50 Pfg. Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen nur gegen Vorausbezahlung. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Gemcindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. Freitag, den 29. Marz l929. Drahtanschrift Anzeiger 42 MWKH. Glashütte. Konkurs der Stadt Glashütte. Die Stadt Glashütte hat beim Amtsgericht Lauenstein den Konkurs angemeldet. Glashütte ist seiner mißlichen Finanzlage wegen nicht in der Lage, die seinerzeit ihm von der Aufsichtsbehörde genehmigte Anleihe von einer Million Reichsmark zu verzinsen und zu tilgen. Die Hauptgläubigerin ist die Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypothekenbanken. Mit der Angelegenheit wird sich das Ministerium des Innern zu befassen haben. Limbach. Im hiesigen „Schweizeradus" wurden im Verlaus eines Balles für die Polonaise zusammen hängende Luftballons in den Saal gebracht. Ein Herr wollte sich einen Spaß machen und brannte einen der Ballone an. Die Folge war, daß sofort unter schuß- ähnlichem Gedonner sämtliche 35 Ballone explodierten. Neben den üblichen Nervenchocks, die glücklicherweise nur leichterer Art waren, erlitten verschiedene Personen Brandwunden. Kirchen-Nachrichten. Rabenau. Ostersonntag: 9 Uhr Festgottesdienst (Pfarrvikar Schwinger-Döhlen.) Kirchenmusik: „Heilig tönts im Himmel und aus Erden" für gem. Chor von L. V. Seifert. Ostermontag: 9 Uhr Festgottesdienst und Abend mahlsfeier. Kirchenmusik: „Kommt wieder aus der finst'ren Gruft" für Sopran von I. Sebst. Bach. Solistin: Frl. Irene Körner Oelsa. Ostersonntag: 9 Uhr Festgottesdienst. Ostermontag: 9 Uhr Festgottesdienst. AM- Des vnerlenez wegen erscheint die nächste Nummer Mittwoch Mittag. Amtlicher Teil. Geschäftszeit bei -er SlMvermltW. Ab 2. April d. I. wird die Geschäftszeit bei der Stadtverwaltung (einschließlich Stadtbank) wie folgt fest- geseht: Montag bis Freitag: 7 Uhr vorm. bis Vrl Uhr nachmittags, 2 Uhr nachm. bis 5 Uhr nachmittags, an Sonnabenden: 7 Uhr vorm. bis l Uhr nachmittags. Für den Verkehr mit dem Publikum werden die: Kassen vormittags 8 Uhr geöffnet, an Sonnabenden f mittags 12 Uhr geschlossen, auch alle Geschäftsstellen an den Nachmittagen geschlossen gehalten. Rabenau, am 25. März >929. Der Stadtrat. Ausschneiden! Ausbewahren! SLeuerkalender sür Monat April 1929. Fällig, keits- tag 2. 2. 2. b. 5. b. 5. b. 5. b. 10. b. lO. b. 12. b. 15. Steucrart: ! Zahlstelle: Rentenbankziusen ') Feuerschutzsteuer, 1. Term. 1929 2) Brandkassenbeiträge, April - Ter min 1929-h Wasserzins für Würz 1929 Mictzinsstcuer sür April 1929 Steuerabzug vom Arbeitslohn (REStO sür die Zeit vom 16. bis Ende März 1929^) Einkommen- und Körperschaft- steuer-Vorauszahlungen auf das Steuerjahr 1929 5) Umsatzsteuervorauszahluug aus d. 1. Kalendervierteljahr 1929 «) Lichtgeld für März 1929 Grundsteuer-Vorauszahlung für das Rechnungsjahr 1929, 1. U Termin in bisheriger Höhe Finanzamt Freit. Steuerk. Rabenau desgl. desgl. desgl. Finanzamt Freit. desgl. desgl. Steuerk. Rabenau desgl. 5. April üeuerabzug vom Arbeitslohn »(RESt.) für die Zeit vom 1. bis: - " ' 1929 4) Finanzamt Freit. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 29. März 1929. * Die Industrie- und Gewerbebank Rabenau, e. G- m. b. H., hielt am 26. d. M. ihre ordentliche Hauptver sammlung ab. Das dort vorgelegte Geschästsergebuis für das 26. Geschäftsjahr 1928 war wiederum ein be friedigendes. Es wurde ein Reingewinn von RM. 14 283 erzielt, von dem RM. 2500 dem Reservefonds, RM. 2000 dem Hilssreseroesonds und RM. 3000 dem Auf wertungsfonds Angeführt werden sollen. Auf die Ge schäftsanteile wurde eine Dividende von 8°/, bewilligt. Die Reserven der Genossenschaft erhöhen sich durch die neueren Zuweisungen aus rund RM. 51 000. Der Ge- schäftsumsatz erhöht sich im Berichtsjahre um fast 5o°/„ auf RM. 4 599 832. Die Versammlung genehmigte auf Grund der vorliegenden Prüfungsberichte den Geschäfts- und Rechnungsbericht, erteilte dem Vorstand Entlastung und stimmte dem Vorschlag über die Gewinnverteilung zu. Die satzungsgemäß nusgeschiedenen Aussichtsrats mitglieder und deren Ersatzmänner, die Herren Hugo Schubert, Max Ludwig, Oskar Bormann, Mar Anders und Paul Morgenstern wählte die Versammlung wieder. keztsul'g»! HM UuMM IlMMMNMMMMMlMMMMMHllMMMMMMMNNIllMllllMlllllMMllllHMH Hu baicleu Osterleiertatzen 6r. 8timmun88konrert LIK a. «NR WrOtei" ». Humorist Hm I. lmerta^ 11 — 1 Ubr kpiikreboppen-Komert Lin ^»milie H. Wesol W n: von Eigentümern landwirtschaftlichen, oder gärtnerischen Zwecken dienender Grundstücke nach Maßgabe des Grundschuldbescheides. 2) Zu entrichten nach dem bisherigen Steuersätze. H abzusühren aus die Zeit vom 1. 1. bis 30. 6. 1929 nach einem Beitragssatz von I Psg. sür die Einheit. 4) Abzuführen von Arbeitgebern mit mehr als 3 Arbeitnehmern. Die in der ersten Hälfte eines Kalendcrmonals ein- behaltencn Steuerbeträge sind am 20. d. M. und dann abzusühren, wenn sie sür die sämtlichen in einem Betriebe beschäftigten Arbeitnehmer insgesamt den Betrag von 200 Mk. übersteigen. Uebersteigen sie diesen Betrag nicht, so sind sie zusammen mit den in der zweiten Hälfte eines Kalendermonats einbehaltenen Beträgen erst am 5 des folgenden Monats abzuführen. 5) Zu entrichten von Steuerpflichtigen — außer sol chen mit hauptsächlichem Einkommen aus der Boden- bewirtschoftung — nach Maßgabe des zuletzt zugestellten Steuer- oder Vorauszahlungsbeschcides. 6) Zu leisten von sämtlichen Steuerpflichtigen ein schließlich Körperschaften. Nach Ablauf des Fälligkeitstages werden Verzugs zinsen nach jährlich 10 v. H, erhoben. Rabenau und Freital, am 30. März 1929. Finanzamt Freital, Stadtrat Rabenau. nur ebemiscb rainiAen ckn-ab M. RkMng. Hnnal me: Otto Sestos Ksbonau llaiusberAer'8traKe 1. tzim« ULMS Unbekannte Helden. Den Ruhm des kühnen Bergsteigers, der mit Einsetzung von Leib und Leben zum ersten Male eine bis dahin für unersteiglich angesehene Spitze erklimmt, ver künden alle Zeitungen und man staunt gebührend über seine Schwindelfreiheil, seine Verwegenheit, seine Ausdauer. Es gibt aber eine ganze Anzahl solcher Helden, die nicht im Hoch gebirge, sondern inmitten des modernen Stadtlebens ganz ähnliche Taten verrichten, ja solche, vor denen Wohl manchem der kühnsten Alpinisten grausen würde, deren aber kein „Lied, kein Heldenbuch" gedenkt, weil sie berufsmäßig und nicht als Sport ausgeübt werden. Dachdecker auf hohen Türmen, Schlosser oder Mechaniker beim Bau eiserner Hängebrücken, Maurer beim Errichten hoher Fabrikschornsteine und manche andere sind hier zu nennen. Das Park-Row-Gebäude in Newhork erhebt sich mit seiner Kuppel bis zu 137 Meter Höhe. Auf dieser Kuppel steht noch ein 28 Meter hoher Flaggenmast, der oben eine vergoldete Kugel trägt. Letztere war durch den Einfluß der Witterung erblindet und mußte ausgewechselt werden. Ein kühner Mann fand sich, der es unternahm, da hinaufzukletlern und an der Spitze der schwankenden Stange — 165 Meter über dem Straßenboden — hängend die Arbeit auszuführen. Um das Eisenwerk der Towerbrücke in London mit einem Schutzanstriche zu versehen, wurden die Arbeiter, auf einem kleinen Brette stehend oder sitzend, mit Flaschenzügen hinaufbcsördert. Sie verrichteten in der schwindelnden Höhe über dem Strom ganz gelassen ihr Werk. Peter der Große als Rechenmeister. Für Peter den Großen von Rußland war nicht so leicht eine Sache zu gering, als daß er ihr nicht einmal seine Aufmerksamkeit zugewendet hätte, und so war es ihm auch nicht entgangen, daß an seinem Hofe mehrere Große des Reiches einen Aufwand trieben, der nach seiner Meinung mit ihrem Vermögen in keinem Ver hältnis stand. Einst ließ er einen von ihnen zu sich bescheiden, unterhielt sich mit ihm und fragte ihn dann vertraulich, wieviel ihn Wohl jährlich sein Haushalt koste Aber der Hofherr konnte darüber keine Auskunft geben. „Wie, du weißt also nicht einmal, wieviel du jährlich ausgibst?" fragte Peter er staunt. „Ich hätte dich für verständiger gehalten. Wir wollen aber einmal sehen, ob Ivir die Rechnung nicht herausbringen, aus ein paar hundert Rubel mehr oder weniger kommt es da bei ja nicht an." Der Hofherr mußte sich nun neben Peter an den Tisch setzen und der Zar sing an zu rechnen; obgleich er für alle Ausgaben wie Kleidung, Bediente, Wagen, Pferde, Tafel, Gastmähler usw. nur verhältnismäßig niedere Beträge annahm, kam doch eine solche Summe bcraus, daß der Edel mann darüber erstaunte und erschrak. „Run wollen wir auch deine Einnahmen berechnen. Wie hoch belaufen sich diese?" Hier wußte der Hofherr schon besser Bescheid zu geben; aber obgleich er die meisten seiner Einkünfte höher anaab, als sie waren, betrugen sie zusammen doch nicht einmal halb soviel wie seine Ausgaben Da faßte der Zar den Bestürzten fest in die Augen. Der Edelmann ahnte, daß ihm eine stürmische Szene bevorstand, und fing an, Entschuldigungen zu stammeln. Aber ^2r ließ rhm keine Zeit, sich auf Ausflüchte zu besinnen. „Du Schuft," ries er ihm zu, „du betrügst also entweder mich oder meine Untertanen!" Dabei war er so wütend geworden, daß er den Hofherrn bei den Haaren faßte und ihn durch prügelte, und zwar so nachdrücklich, daß der Gezüchtigte jam mernd auf die Knie sank. Nun sagte der Zac: „So, jetzt geh' und halt' mit deinem Haushofmeister ebenfalls Abrechnung. Ihr mögt beide lernen, daß man nicht mehr ausgeben darf, als man Einnahmen hat, und daß der, der aus Kosten seines Herrn oder anderer ehrlicher Leute im Überfluß lebt, ebenso strafbar ist wie ein Dieb, der eine Kasse bestiehlt, oder ein Bankerottierer, der nach den Gesehen zur Galeere verurteilt wird." Dieser Vorfall wurde bald allgemein bekannt und die Folge davon war, daß viele Große Plötzlich auffallende Ver änderungen in ihrem Hauswesen vornahmen, um einer „Plötz lichen Abrechnung" mit dein Zaren zu entgehen. "r?" M Wetter - RäMichtenI^Z M unseres meteorologischen Svnderdienftes. Voraussichtliches Wetter am W Sonnabend: Sonne, Wolken, milde, strichweis Regen, Wind. Sonntag: Wolken, teils Sonne, teils Regenfall, milde, Wiild. Montag: Sonne, Wolken, meist trocken, gelinde. Dienstag: Kaum anderes Wetter. Mittwoch: Wolkig, Regenfälle, teils Sonne, milde.