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Statistisches. — Aus Fachvereinen. 22. September 1909. Stahl und Eisen. 1491 Statistisches. Herstellung von Eisen- und Stahl-Schmiedestücken in den Vereinigten Staaten. Nach den Ermittlungen der „American Iron and Steel Association“* wurden in den Walz- und Stahl werken der Vereinigten Staaten im abgelaufenen Jahre 133241 t Eisen- und Stahl und Lokomotiv-Achsen, W usw. — hergestellt gegen d. h. also 65,56 0/ weniger. 13 864 (i. V. 24 152) t aus (362 746) t aus Flußeisen. Schmiedestücke — Wagen dien, Anker, Panzerplatten 386 898 t im Jahre 1907, Von diesen Mengen waren Schweißeisen und 119 377 * „The Bulletin“ 1909, 1. September, S. 89. Kokserzeugung der Vereinigten Staaten im Jahre 1908. Nach einer vom „United States Geological Sur- vey“ herausgegebenen Statistik* betrug die Koks erzeugung der Vereinigten Staaten im abgelaufenen Jahre” 23588 401 t gegen 36 987 065 t im Jahre 1907; sie zeigt demnach eine Abnahme von 13 374 664 t oder mehr als 36,1 n ‘e. In Pennsylvanien wurden im Jahre 1908 14 069 052 t hergestellt gegen 24 047 485 t im Jahre zuvor, d. h. also ungefähr 41,50/ weniger. * „The Iron and CoalTrades Review“ 1909,10. Sept., S. 392. — Vergl. auch „Stahl und Eisen“ 1909 S. 755. Aus Fachvereinen. Iron and Steel Institute.* Dem Maimeeting des Iron and Steel Institute legte C. E. Stromeyer eine Abhandlung vor über das Alteru des Flußeisens und deu Einfluß des Stickstoffes. Im Verfolg seiner früheren Mitteilungen** hat Stromeyer dem Iron and Steel Institute weitere Er gebnisse unterbreitet, welche er bei Versuchen zur Klärung der Frage des Alterns des Flußeisens erzielt hat. Diese Versuche umfassen Verwinde-, Ermüdungs-, Wechselbiege-, Zug- und einfache Biegeproben sowie zahlreiche chemische Untersuchungen. Die Ergeb nisse der Verwinde- und Ermüdungsproben werden jedoch nicht mitgeteilt, da sie keine Aufklärung be züglich des Alterns des Flußeisens gegeben haben. Der Vergleich der bekannten chemischen Ver unreinigungen mit den mechanischen Eigenschaften hätte keine zufriedenstellenden Ergebnisse gehabt. Dagegen habe sich nach Feststellung des Stickstoff gehaltes der Proben ergeben, daß dieser und der Phosphor den größten Einfluß auf die Sprödigkeit von Flußeisen besäße. Um gleichwertige Resultate zu er halten, wurden die Biegeproben in früher beschrie bener Art und Weise wiederholt. Die Ergebnisse sind in Zahlentafel 1 zusammengestellt: Proben geglüht, an den Kanten gehobelt, 9,5 mm breit, an beiden Kanten 1,26 mm eingekerbt, mit ab gefeiltem Grat, 15 Minuten in Wasser gekocht und mit der Maschine gebogen. Die Dehnungszahlen von Zugproben, welche zur Nachprüfung der Ergebnisse der Biegeproben gemacht wurden, standen in keinem gesetzmäßigen Zusammen hang mit den ermittelten Biegungsradien. Die weiteren Ergebnisse von Zugproben ergaben, daß die Elastizitätsgrenze und die Bruchbelastung in keinen gesetzmäßigen Zusammenbang mit den Bie gungsradien der Biegeproben zu bringen waren, einerlei, ob die eingekerbten Proben gekocht waren oder nicht. Wegen des Vergleiches der Einzelergeb nisse sei auf die Quelle verwienen. Interessant ist, daß das Kochen bei einem Toil der Proben die Festig keit verminderte und die Dehnung steigerte, daß bei anderen Proben die Festigkeit und Dehnung zunahmen, und daß bei dem Rest der Proben beide Ergebnisse niedriger wurden. Die bis zu dem Zeitpunkt erhaltenen Ergebnisse faßt Stromeyer wie folgt zusammen: 1. Die gebräuchlichen Zug- und Biegeproben lassen die gefährlichen Stahlsorten nicht erkennen, * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1909 S. 757, 794, 916, 1080, 1123 u. 1168. ** „Stahl und Eisen“ 1907 S. 849 und 1432. Zahlentafel 1. Probe von Blech Belastung auf den ursprünglichen Quer schnitt Belastung auf den verminderten Quer schnitt Mittel 1 aus vier ; äußeren Biegungs-1 halb- messern nahe an der Kerbe Kerbe öffnete sich Probe brach Kerbe öffnete sich Probe brach kg f d. qmm kg f. d. qmm kg f. d. qm m kg f. d. qmm mm 0 103,2 126,0 159,0 188,0 107 V 47,4 85,5 62,5 118,2 280 w 43,2 89,5 57,2 119,0 178 x 50,8 64,0 66,7 84,5 2030- Y 80,8 101,5 108,0 136,0 140 Z 48,6 61,2 61,9 67,5 280 BB 57,8 74,0 82,3 105,0 407 S 58,1 72,3 77,9 96,3 382 A 49,1 75,0 68,4 108,5 102 B 76,8 80,1 108,0 112,5 140 C 72,0 89,0 97,3 119,0 153 1) 53,8 64,5 69,2 83,3 331 E 73,0 81,5 97,3 109,0 635 F 58,3 66,4 78,1 89,0 2030 G 75,0 80,0 101,5 108,0 305 II 81,9 81,8 120,5 120,2 1015 J 70,0 80,8 98,6 113,0 203 K 62,0 82,7 92,5 123,3 332 L 58,5 74,5 67,8 86,0 508 R 74,0 90,8 97,1 119,3 763 T 56,3 84,2 81,0 120,3 76 M 56,5 76,1 69,1 105,0 102 N 58,2 79,8 80,0 114,5 102 P 48,2 64,1 62,4 83,0 114 Q plötzlich gebrochen 53,0 plötzlich gebrochen 66,8 oo U 49,0 70,0 72,2 103,5 508 Die Meißelschneide hatte einen Winkel von 60°. welche zu Beanstandungen bei der Weiterbearbeitung führen. 2. Die Proben, welche mit dem Meißel an ihren Kanten eingekerbt und dann gebogen wurden, lassen erkennen, daß weicher Stahl mit der Zeit seine Eigen schaften ändert, und daß diese Aenderung dadurch herbeigeführt werden kann, daß die Proben in Wasser gekocht werden. Er glaubt daher, daß in irgend einer späteren Zeit eine Prüfungsart eingeführt werden könnte, nach welcher Proben vielleicht durch Kaltwalzen beeinflußt und dann gekocht werden müßten, ehe sie in der von ihm vorgeschlagenen Art durch Biegung geprüft würden.