alles* auf den Lippen trat das Jägerbataillon Graf Aorck von Wartenburg zum Angriff an. Ls wurde ein recht schwerer Gang. - Für viele - fehr viele der letzte. .." Der Führer des Bataillons, der Major Weigelt, fällt als einer der ersten. Aber die Übermacht ist zu groß, über dem Angriff des Bataillons tobte stch der konzentrierte Tod aus. Der Befehl lautete, daß Lahna bis um g Uhr abends gehalten werden müsse. Noch einmal wollen wir dem Mitkämpfer diefes Tages das Wort erteilen: „wer steht, wenn die Hölle ihn umheult, nach der Uhr? Jeder Zeitbegriff ist ausgefchaltet. Die Sekunde dehnt stch zur Ewigkeit, wenn die Ewig- tums. — In diesem Rampfe ist jeder allein; denn die Führung hat längst aufgehört, weil die Gfst's ziere tot sind. Nein! Da steht ja noch auf der Dorfstraße der Hauptmann Bergemann. Atemlos, ohne Tschako kommt ein Jäger angekeucht: »Herr Hauptmann, rechts sind die Russen durch. Von uns ist alles tot!' Da schwingt der Rompagniechef hoch sein Gewehr in der Luft und ruft mit Donnerstimme: »Alles, was hier noch von Jägern unverwundet ist, mir folgen!' )5 bis L0 Leute springen auf. Der Hauptmann rast mit Pantersprüngen nach dem Südwestausgang von Lahna. Seine tapferen Jäger stürzen ihm nach. Es ist zu fpät. In gan- ZerstLrte Straße in PcrelSburg So sanden die Iorckschen Iäger ihre alte Garnison stadt nach der Schlacht von Tannenberg wieder Die endlosen russischen Gefangenenzüge Deutscher Posten aus Feldwache keit mit dem Blitzen und Donnern der Schlacht ihre Pforten öffnet. Lahna brennt. — Mit rauchgeschwärzten Ge sichtern, durch die der Schweiß feine blassen Rinnen zieht, liegen die Jäger in und vor den qualmenden Häuferresien im Anschlag. Sie schießen und schie ßen, und jeder Schuß trifft und tötet sein Ziel; denn der Feind ist auf 7», auf 50 Meter heran. Herrlich — herrlich, wie die treue Büchfe, von Meisterhand bedient, fo sicher dem Tod den Arm führt! Ganze Wälle von braunen Leibern türmen sich dort vorn in regellofem Chaos. Hallo, ihr Leute in der Welt, hier stehen Männer, die in Wahrheit Männer sind! G du Hochgefühl der Schlacht! wie hebst du den kleinen Mann des Alltags so turmhoch über alle Erdgrößen hinweg! Allein sein und stolz sein in der Todesnot — das ist die letzte und unbestechlichste Prüfung des Mannes zen Rompagnien wälzt sich bereits die russische Infanterie durch das Flammenmeer des brennen den Dorfes. Jetzt heißt es: mannhaft sterben, denn Lahna darf nicht aufgcgeben werden. Mit heise rem Hurra wirft sich Hauptmann Bergemann gegen die hundertfache Überzahl. Er kommt noch bis zur Dorffchmiede. Dort trifft ihn das tödliche Blei. Schwer fällt der große, schlanke Rörper nach vorn. Aber der eiserne Pflichtgedanke, der diesen braven Soldaten und vorbildlichen Führer ganz im Bann hält, ist noch nicht tot. Er reißt die entfliehende Seele mit Macht zurück. Noch einmal schwingt stch die Stimme des Sterbenden zu letzter Rraftanstrengung auf: »Rümmert euch nicht um mich! Haltet Lahna!' Die Jäger fühlen, daß diese Worte kein Leben der mehr sprach. Es ist das heilige Vermächtnis ihres Führers, an dem sie mit Liebe und Verehrung Z9 s