bedacht sein, sich dieser Zange zu entziehen und so manövrieren, daß er mit seinen Truppen nicht in der Festung Königsberg eingeschlossen wurde. Es blieb ihm ja allerdings dann der Marsch durch das Samland nach pillau und von hier über die Frische Nehrung nach Danzig, aber auch die weichfellinie war kaum zu halten, da sie fast über all durchwatet werden konnte. DieLage der 5.Armee war also diesem weit überlegenen und konzentrisch gegen Königsberg vorrückenden Gegner gegenüber durchaus keine leichte. Bei Gtallupönen ging General Rennenkampf, der Führer der Njemen-Armee, am )7» August über die Grenze. Sofort wurde er von dem I. Armee korps ««gefallen und in einem schweren Gefecht geschlagen. Allein die L7» russische Division ließ Üöoo Mann tot und gefangen auf dem Rampf- platz. Drei deutsche Brigaden hatten einen voll kommenen Sieg über drei russische Divisionen da vongetragen. Doch dieses Gefecht lag durchaus nicht im Sinne des Armee-Oberkommandos. Das I. Armeekorps mußte, wenn auch mit dem Gefühl des Siegers, den Rückmarsch nach Gumbinnen antreten, wo nördlich und südlich diefer Stadt Ge neraloberst von Prittwitz sich den Russen stellen wollte. Dem I.Armeekorps siel dieEröffnung desRamp- fes zu. Es schlug das ihm gegenüberstehende russische XX. Armeekorps vollkommen. Schon stand Francois mit seinen Ostpreußen fast im Rücken der feindlichen Aufstellung, eine Umfassung im Schliefsifchen Sinne war eingelcitet. weniger glücklich focht das XVII. Armeekorps. Unter ungeheuren Verlusten hatte es die feindlichen Vorstellungen gestürmt, die man für die Haupt verteidigungslinie der Russen gehalten hatte. Aber diefe zu nehmen, reichten die Rrafte der erschöpf ten Truppen nicht mehr aus. Das I. Reserve-Armeekorps unter General von Below wurde überraschend von Süden aus an gegriffen. Die Unterführer drehten selbständig ihre Truppen nach rechts ab und wiesen die Russen zu rück, die außerdem durch das Vorgehen der 3. Re- ferve-Diviston in der Flanke bedroht wurden. Trotz der Fehlschläge beim XVII. Armeekorps stand aber das Gefecht durchaus günstig, und es war Aussicht vorhanden, die Schlacht zu einem sieg reichen Ende durchzukämpfen und die Armee Ren nenkampfs wieder über die Grenze zurückzuwerfen. während der Rämpfe des XVII. Rorps hatte Generaloberst von Prittwitz die Nachricht erhalten, daß die Narew-Armee, der man im Süden der Provinz das XX. Armeekorps zwischen Ottels burg und Neidenburg entgegengeftellt hatte, mit ihren Spitzen die Südgrenze Ostpreußens zu über schreiten beginnne. Der Armeeführer überschätzte wohl die Auswirkung des Rückschlages beim XVII. Armeekorps und fürchtete nun, falls die Schlacht bei Gumbinnen mit einem Mißerfolg der deutschen Waffen endigen würde, von der Weichsel abgedrängt zu werden. Der Thes des Großen Gcneralstabes von Moltke hatte ihm aber kurz vor Ausbruch des Rrieges noch dringend an empfohlen, unter allen Umständen die Armee zu (IZ.A.-R.) Gedenkstein bei Frögenau, von wo aus Zindenburg die Schlacht bei Tannenberg leitete