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8S8 gottgegeben anerkenne. (Lachen b. d. Soz. u. Sehr wah^t b. d. Dnat.) Mich wundert e-, daß sie nicht noch Patent christen geworden sind, wie Sie Patentrepublikaner sind l (Lachen b. d. Soz.) Und wenn man sagt, die Feier des 18. Januar sei eine antirepublikanische Feier, so ist das lächerlich. Hätte man am 9. November 1918 das Einzige, was diestr Tag vermocht hätte, den Anschluß Deutschöster reichs, durchgeführt, dann würden auch Nichtpatent- republikaner, wenn einmal diese Republik dort ist, wo sie hingehört, diesen Tag noch feiern, weil es eine geschichtliche Tat gewesen wäre. (Lebhafte Zurufe link-.) Dazit waren die Sozialdemokraten aber einfach damals nicht in der Lage. Und heute geht ihre ganze Politik darauf hinaus, die Ohnmacht des deutschen Bölkes und des deutschen Arbeiters zu erhalten. (Lebhafter Wider spruch b. d. Soz) Denn darüber sind wir uns klar, daß mit der jetzigen Methode der Sozialdemokratie, das deutsche Volk und die deutsche Arbeiterschaft nie frei wird. (Sehr richtig! rechts. — Lachen u. Zurufe b. d. Soz.) Die Sozialdemokraten sind ja heute nur noch Antikapitalisten dem Schlagworte nach, denn sie sind sich genau so klar wie jeder andere, daß unter dem heutigen Druck der Weltsinanz, der weltpolitischen Kräfte nur dann eine Änderung auch für die Arbeiter schaft kommen kann, wenn dieser Druck beseitigt wird. Und dieser Druck kann nicht beseitigt werden, wenn man sogar den Studenten in Wichs als eine Gefahr für die Außenpolitik bezeichnet. Diese Gefahr kann nur beseitigt werden, wenn das Volk sich zur Abwehr aufrafft in irgendeiner Form und durch diese Abwehr überhaupt erst wieder eiuen Machtsaktor bildet und bündnisfähig wird. Die Sozialdemokraten wollen das verhindern, denn sie sind ja letzten Endes nur eine politische Fremdenlegion des Westens. (Gelächter links) Herrn Renner stimme ich in einem Punkte zweifels ohne zn, daß für einen kommenden Krieg mit Rußland Kräfte auch hier im Lande tätig sind, die diesen Krieg lieber heute als morgen möchten. Ich sage ihnen aber offen, daß wir in dieser Hinsicht das absolute Gegenteil vertreten, nicht deswegen, weil wir Sowjetrußland stützen wollen, sondern weil wir eine Gefahr darin sehen, wenn wiederum das deutsche Volk in einen Krieg gehetzt werden soll, letzten Endes im Interesse der Welt sinanz, um sowohl den russischen Arbeitern und Bauern als auch den deutschen schassenden Schichten einen Ader laß zu bringen, denn das werden in erster Linie nationale Leute sei«, nicht Drückeberger, nicht Pazifisten, und das Reichsbanner wird bestimmt nicht dabei fein, (Lachen links. — Abg. Renner: Das Reichsbanner wird nicht mehr pazifistisch sein, wenn es gegen die Bolschewisten geht!) Aber Herr Nenner, gerade Ihre Spaltung beweist, daß Sie die von Ihnen in Deutschland ver tretene Bewegung hier lediglich im Solde Rußlands sprechen. Das, was Sie hier vertreten, ist ja schon gar kein Kommunismus mehr, Herr Renner, Sie bilden sich das nur ein, es ist doch am Schluß nur großrussische Politik, und Sie sind der deutsche Ableger (Gelächter und ironisches Bravo! b. d. Komm.) Hierauf werden der Antrag Rr. 1049, die Reichs- _ gründnngsfeier durch die Studentenschaft betr. dem Rechtsansschuß, der Antrag Rr. 1W6 über die Gleichstellung derAuslandsdentschen mit den Inländern in bezug auf Gebührenentrichtnug au den höheren Fachschulen Sachsens dem Haushaltansschutz über wiesen. Punkt 11 der Tagesordnung: Anfrage des Abg. Tittmann über die Gründe des Weggangs des Kammer sängers Bogelstrom. (Drncksache Rr. 1V1S.) Die Anfrage Nr. 1016 lautet: Bisher hat die Gcneralinteudauz der sächsischen Staatstheater am Schlüsse der Spielzeit der Presse und damit der Öffentlichkeit mitgeteilt, und zwar in offizieller Form, welche Kräfte auS dem Verbände der StaatStheater ausscheiden oder neu hinzukommen. Mit Herrn Kammersänger Fritz Vogelstrom hat man eine Ausnahme gemacht, obwohl dessen künstlerische Leistungen von maßgebenden Stellen der StaatStheater als „vorbildlich" anerkannt wurden. Ich frage die Regierung: 1. Welche Gründe sind für dieses Verschweigen einer Tatsache, die für das künstlerische Niveau der Staatsoper von einschneidender Bedeutung ist, bestimmend gewesen? 2. Hat Herr Kammersänger Bogelstrom den Wunsch geäußert, daß die Presse nicht über seinen Weg gang berichtet? 3. Aus welchen Gründen ist der Vertrag mit Herrn Kammersänger Vogelstrom nicht erneuert worden, da der angegebene Grund von notwendigen Spar maßnahmen den Tatsachen widerspricht? Abg. Tittmann (Natsoz. — zur Begründung): Unsere Anfrage liegt gedruckt vor, so daß ich sie im Einzelnen nicht zu wiederholen brauche. Ich habe diese Anfrage gestellt, ohne vorher mit dem Kammersänger Fritz Vogelstrom Verbindung ausgenommen zu haben (Abg. vr. Kastner: Nanu!). Ich habe sie deshalb gestellt, weil den Kreisen, die an dem Künstler Vogelstrom interessiert waren, und weil die Art, wie Vogelstrom so nach und nach gegangen wurde, allgemein auffiel, und diese Kreise sich nun nicht nur an mich, sondern an eine ganze Reihe von Abgeordneten wandten, um Klarheit Über diesen Fall zu schaffen. Aus diesem Grunde er folgte meine Anfrage. Ich möchte hier feststellen, obwohl ich weiß, daß Sie das nicht glauben werden, daß Vogelstrom niemals Mitglied meiner Partei war und bis jetzt auch nicht ist. Ich möchte auch nicht verschweigen, daß, nachdem ich die Anfrage gestellt hatte, ich selbst verständlich auch mit Herrn Bogelstrom über diese Dinge gesprochen habe. Es war bisher immer üblich, daß das Ausscheiden von Künstlern an den StaatS- theatern der Presse in offizieller Form mitgeteilt wird. tz. Soz : Ader nicht Ihrem schwarz-weiß-rotem Zauber!) Aber ich würde unvollständig sein, wenn ich nicht auch an die prominenteste Persönlichkeit der Sozialdemo, kratischen Partei erinnerte, und das ist der derzeitige deutsche Reichskanzler, Herr Hermann Müller, der in der „Kölnischen Zeuung" (Zuruf b. d. Soz.: Haben wir auch gelesen!) auf Aufforderung der Schriftleitung, die Hauptmerkmale der heutigen Zeit und des heutigen Geschlechts zu kennzeichnen, dem Sinne nach gesagt hat: EinbesondereSMerkmalderheutigenZeitund des heutigen Geschlechts fei die Traditionslosigkeit. (Hört, hört! rechts.) Gewiß wäre es zu verstehen, daß das deutsche Volk seit der Umstellung in der Hauptsache daran gedacht habe, etwas Neues zu schaffen, aber das Verlassen der Bahn der Tradition habe doch mancherlei Gefahren in sich. (Lebhaftes Sehr richtig!rechts.—Aba. Müller-Mittweida: Von der Tradition wird'keln Arbeiter satt!) Und des halb müsse dieser Traditionslosigkeit unserer Zeit ent gegengetreten werden. Man dürfe za nicht alte, brauchbare, wertvolle Traditionen des deutschen Volkes beiseite werfen (Sehr richtig! b.d.Dnat.),.sondern es müsse der Wiederaufbau versucht werden auf den guten alten Fundamenten der deutschen Geschichte. (Abg. Dobbert: Aber auf Ihren Kulturfundamenten, Herr Siegert, nicht auf militärischer Grundlage!) Herr Reichskanzler Müller hat keinen Dobbertschen Kommentar hinzugefügt (Heiter keit rechts), sondern hat lediglich das gesagt, was ich ausgeführt habe. (Zurufe b. d. Soz) Dieser grimmige Kampf gegen den 18. Januar ist also gegen dieses von Herrn Reichskanzler Müller angeführte Urteil über die Traditionslosigkeit. (Abg. Dobbert: Das legen Sie bloß so auS!) Tas wollen Sie nur nicht recht geben. Abg. Vogel (Soz ): Zu dem Antrag der Demokraten auf die Gleichstellung der Gebühren für Ausländsdeutsche an den höheren Fachschulen sind wir der Meinung, daß die Gleichstellung nicht nur für Ausländsdeutsche in, Frage kommt, sondern auch für Ausländer, und daß nicht nur eine Gleichstellung, sondern auch eine Herab- setzung der Gebühren wünschenswert und erstrebenswert erscheint, und zwar aus folgendem Grunde. Es ist uns vor kurzem eine kleine Broschüre von Geheimrat Rosen thal überreicht worden, worin davon geredet wird, wie für die Ausfuhr aus deutschen Landen Propaganda gemacht werden soll. Das Ausland, z. B. Amerika, legt außerordentlich große Summen für die Unterstützung ausländischer Studenten fest. Ebenso unternimmt Frankreich außerordentlich viel durch Heime und alles mögliche, um das Studentum des Auslandes heran zuziehen, zu fördern und zu unterstützen in jeder nur erdenklichen Art und Weise. Die betreffenden Länder erblicken in der Förderung des AuSlandsstudententums eine außerordentliche Förderung der heimischen Industrie. Der Antrag der Demokraten geht uns also nicht weit genug. Er bedarf einer bedeutenden Erweiterung, und wir sind der Auffassung, daß dann ein Teil intensivster und bester Propaganda für deutsche Kultur sowo st als auch für die deutsche Industrie geleistet ist, die elbst- verständlicherweise einer gesteigerten Ausfuhr bedarf. Abg. Renner (Komm.): Der heutige Tag war eine sehr treffende Parodie auf die Besprechungen in der vorigen Sitzung über den LessingpreiS. DaS zeigen h eute die Anfragen über die Unterdrückung von Abzeichen, über die Unterdrückung von Meinungsfreiheit. Der Herr BolkSbildungsminister hat auf diese Anfrage Nr. 1026 sehr schnell reagiert und erklärt, daß er die bestehende Verordnung von 1920 in dem Sinne abändern wolle, daß bei Trauerkundgebungen sämtliche Abzeichen erlaubt sein sollten. Praktisch stehen die Dinge bei den Hoch schulen und, ich glaube, auch an den Berufsschulen und einer Anzahl von Volksschulen so, daß insbeson dere der Stahlhelm in allen Schulen herumgeschleppt und von einer Unmenge von Studenten getragen, aber von keinemLehrer,Professor oderNektor beanstandet wird, daß aber Abzeichen kommunistischer Art ganz besonders verboten sind und republikanische Abzeichen unterdrückt und verboten werden, und zwar mit dem Hinweis darauf, daß alle parteipolitischen Abzeichen verboten sind, der Stahlhelm aber keine Partei und keine politische Einrichtung wäre. Der Herr Minister hat erklärt, daß auch die Stahlhelmabzeichen als verbotene Abzeichen in die neueste Verordnung wieder aus genommen werden sollen. Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube! Zur Anfrage über die Reichsgründungsfeier, die vom Herrn Abg. Neu zum mindesten sehr unglücklich begründet worden ist, möchte ich nur sagen, daß die Darstellung des Herrn Siegert, der die Reichsgründung besonders als das Werk der Hohenzollern und Bi-marcks hinstellt, falsch ist, denn eS ist allgemein bekannt und steht in den Er innerungen Bismarcks, daß man die Hohenzollern und besonders Wilhelm erst dazu pressen mußte, die Kaiser krone anzunehmen. Deshalb ist die Geschichtsklitterung, die man mit den Hohenzollern machen will, absolut falsch. Tatsache ist, daß man die Reichsgründungsfeiern monarchistisch au-nützt. DaS zeigen die Anweisungen des Vorstandes der Deutschen Studentenschaft, der von einem deutschen Volksparteiler geführt wird, an die studentischen Verbindungen in Leipzig und Dresden, daß man aus gerechnet am 9. November oder am 11. November eine Langemarck-Feier durchführen soll. Das zeigt doch, daß man in den Kreisen der Studenten diese Republik nicht sehr hoch schätzt, mit dieser Republik spielt. In einer solchen Republik, wie wir sie heute haben, ist das aber weniger bezeichnend für die Studenten, die diese Feiern machen, als für die Träger dieser Republik, für diejenigen, die in dieser Republik die Führung haben. Unsere Stellung zu dieser Republik ist so bekannt, daß ich darauf nicht weiter einzugehen brauche. Der Herr Kultusminister zeigt sich ja gegenüber den Hochschulen außerordentlich entgegenkommend, aber wenn es gilt, gegen eine Volksschule oder gegen einzelne po litische Gruppierungen vorzugehen, ist diese- Entgegen kommen weniger vorhanden. Ich erinnere nur an die Verordnungen gegen den kommunistischen Jugendver band und gegen den Jungspartakusbund, die in vollem Umfange noch bestehen und sogar die Zurverfügung stellung von Schulräumen für diese Organisationen ver bieten und damit den absolut einseitigen Charakter demonstrieren. Zu der Anfrage über die Reichswehrveranstaltung im Zirkus wurde vom Herrn Regierungsvertreter gesagt, daß die Einladung jeder durchführen könne, daß aber ganz selbstverständlich die Zustimmung der einzelnen Behörden da^uaehöre. Ich bin fest überzeugt, wenn die Kommunistische Partei Deutschlands in ihrer Orts- gruppe Dresden eine besondere Veranstaltung im ZirkuS machen und die Schulen dazu einladen würde, so würde, wenn beim erstenmal die Verhinderung der Teilnahme nicht möglich wäre, schnell die Verordnung kommen, daß eS den Schülern und Schülerinnen in Zukunft untersagt ist, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Also man soll hier nun auch nicht so tun, als lasse man auch nur im geringsten den Standpunkt einer all- gemeinen Gerechtigkeit walten! Der sozialdemokratische Begründer dieser Anfrage hat ziemlich stark davon geredet, daß diese Veranstaltung dazu dienen solle, eine neue nationalistische Verhetzung der Jugend und eine neue kriegerische Verhetzung herbeizuführen, um wieder eine neue kriegerische Erziehung Deutschlands zu bekommen. Aber die Sozialdemokraten sind die aller- schlechtesten Agenten gegen eine solche Maßnahme, denn sie arbeiten ja selbst für die WehrhaftigkeitS- erziehung im republikanischen Staate, durch die Auf- stellung ihres Wehrprogrammes. Also hätte die Reichs wehr absolut recht, denn sie verfolgt das Programm der linken Sozialdemokraten, und der Tag wird nicht mehr sehr weit sein, wo sozialdemokratische Minister von hier aus genau dieselbe Antwort geben werden, wie sie jetzt die Regierung in diesem Falle gegeben hat. Was man jetzt tut, ist nichts anderes als ein bißchen Entgegenkommen ideologischer Art gegenüber den Wäh lern zur Verbrämung des Zweckes und der Gründe, auf die manzusteuert, damit nian draußen das besser bekannt machen kann. Die ganze Frage, die hier steht, ist für die Sozialdemokratische Fraktion: wie sage ich es meinem Kinde, wie sage ich es den Wählern? Wenn man den Trick heraus hat, sind alle anderen Dinge ganz klar gegeben. (Zuruf b. d. Soz.: Lassen Sie das unsere Sorge sein!) Ihr habt das schon einmal bewiesen im Jahre 1923, als neben vr. Stresemann auch Herr Soll mann und Fritz Ebert den Neichswehreinmarsch nach Sachsen absolut sanktioniert haben und mit durchführen halfen. (Zurufe b. d. Soz.) Da hilft alles Schimpfen nichts, das muß man feststellen, damit nian den ganzen Wert der heutigen Erklärungen und Anfragen etwas charakterisieren kann, vor allen Dingen das, was in diesen Anfragen zum Ausdruck kommt: soll man die Sache nach außen hin ein bißchen monarchistischer oder ein bißchen angeblich republikanischer drapieren? Aber die eigentlichen Hintergründe sind genau dieselben, ob mit schwarz-weiß-roter oder schwarz-rot-goldener Fahne, die Unterdrückung der arbeitenden Massen ist die gleiche (Sehr wahr! b. d. Komm.), die Vorbereitung des Krieges gegen die arbeitenden Massen ist dieselbe. (Sehr wahr! b. d. Komm. — Widerspruch b. d. Soz.) Ob der 1l. August oder der 18. Januar gefeiert wird, an den positiven Verhältnissen, an der ökonomischen und sozialen Lage der Arbeiterschaft wird sich dadurch nichts ändern. Des wegen beteiligen wir uns auch nicht so an dieser Rauferei, für uns steht die Frage so. daß man diese Republik durch den Umsturz ablösen muß. (Bravo! b. d. Komm.) Abg. Tittmann (Natsoz. — mit Zurufen b. d. Soz. ».Komm, empfangen): Bei unserer Anfrage handelt es sich nicht lediglich darum, daß bei einer Gefallenen ehrung eine au der Hochschule vertretene Studenten gruppe um das Recht gebracht wurde, ihre Gefallenen in ihrer Art zu ehren, sondern darum, daß diese Kranz schleife, rot mit weißem Kreis und schwarzen Haken kreuz, auf Anordnung des Rektors der Universität so zusammengesteckt wurde, daß am Schluffe eben eine rote Schleife diesen Kranz zierte. (Heiterkeit u. Zuruf b. d. Komm.: Sehr schön!) Und eine rote Kranzschleife dürfte wohl auch nicht unpolitisch sein. Ich weiß nicht, ob der Rektor der Universität Leipzig dies politisch nicht durchschaut. Ich will es annehmen, denn cs bliebe sonst nur die andere Annahme übrig, daß das absicht lich geschehen sei. Interessant ist auch, daß dies nicht rückgängig gemacht wurde, obwohl die national sozialistische Studentenschaft deswegen vorstellig wurde. Ich erkenne gern an. daß der Herr Minister in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen will, aber ich würde doch darüber hinaus auch den Herrn Mininer ersuchen, diese Verordnung überhaupt fallen KU lassen. Die Anfrage der Sozialdemokratie über den 18. Ja- nuar zielt dahin, jede Feier des 18. Januars schlechthin als antirepublikanisch zu bezeichnen. Der Abg. Müller- Mittweida rief, als der Abg. Siegert den 18. Januar auch für die Monarchie teilweise mit Beschlag belegte, „Geschichtsfälschung!", wenn er das aber sagt, so gibt er doch damit zu, daß der 18. Januar nicht nur eine monarchistische Feier zu sein braucht. (Widerspruch d. Aba. Müller-Mittweida) Darum ist eS von diesem Gesichtspunkte aus unverständlich, warum er diese Feier des 18. Januar verboten sehen möchte. Es ist aber nicht unverständlich, wenn man die ganze Tendenz der Sozial demokratie nicht erst seit heute und gestern, sondern seit jeher in dieser Richtung kennt. ES war dabei sehr interessant, daß Herr Abg. Neu hier aus außenpolitischen Gründen, es ist direkt lächerlich, es ablehnt, daß die Studenten in Wichs erscheinen. Nächstens müssen gerade gewachsene Menschen auswandern, weil sie die Außen politik gefährden; sie sind ja wehrhaft, weil sie gerade gewachsen sind. (Lebhafte Zurufe b. d. Soz.) Diese ganze Tendenz zeigt, daß die Sozialdemokratie auch mit dieser Anfrage wie mit ihrer ganzen Politik nichts andere- bezweckt, als jeden Versuch der Befreiung des deutschen Volke- von seinen Lasten von vornherein zu unterbinden unter dem Schlagwort: Die Außenpolitik gestattet uns das nicht. Die Sozialdemokraten erklären einerseits, Antikapltalisten ru sein, und wer hat denn durch den DaweSpakt und die ganze Politik dieses Volk in diese Lage und Abhängigkeit gebracht? Gerade diese Herren Antikapitalisten l (Sehr richtig! b. d. Dnat.) Und heute wünschen sie, daß da- Volk alle diese Dinge al»