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S7« -rscheiat täglich mit Ausnahme der Sonu- und Festtage, abends sür den fol genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. bl) Ps., monatlich bl) Ps-, Einzelnummer 5Pf. Bestellungen ' -erden in unserer Gcjchästsstelle, von de» Boten und Aus gabestellen, sowie «Len Postanstalten angenommen. Sonnabend, den 2«. November I8»8 57. Jahrgang Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast Flöha, des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Norberg in Frankenberg i. Sa. — Druck-und Verlag von C. G. Roßberg In Frankenberg I. Sa. Bekanntmachung, den Handel an den Sonntagen vor Weihnachten betr. Für die letzten 4 Wochen vor Weihnachten, mithin für Sonntag, Ve« 27. dieses, 4., 11. und 18. nächsten Monats wird hiermit für den Bezirk der unterzeichneten König lichen Amtshauptmannschaft der Handel mit den in der Bekanntmachung vom 11. Juli 1892 unter 1, 2 und 3 genannten Gegenständen, abgesehen von den daselbst zugelassenen Stunden, auch auf die Zeit von 4 bis 8 Uhr Nachmittags freigegebcn. Es hat daher für die gedachten 4 Sonntage Folgendes zu gelten: I. Was den Handel mit Brod, Weister Batkwaare (ausschließlich der Konditoreiwaaren) und Milch anlangt, .so verbleibt es insoweit bei der Bestimmung unter I, 1 der erwähnten Be kanntmachung, wonach diese Waaren nur von von früh 5 Uhr ab bis V, Stunde vor Beginn des Vormittagsgottesdienstes und nach Beendigung dieses Gottesdienstes bis Nachmittags 4 Uhr unter Ausschluß de- Nachmittagsgottesdienstes verkauft werden dürfen. 2. Ebenso dürfen Fleisch und Fleischwaaren in Gemäßheit der Bekanntmachung vom 31. Dezember 18S2 nur 1 Stunde lang bis Stunde vor Beginn deS VormittagSgottcsdienstes, 2 Stunden lang unmittelbar nach Beendigung des Vormittagsgottesdienstes und 2 Stunden lang deS Abends von 5 bis 7 Uhr feil geboten werden. 3. Dagegen wird der Handel mit sonstige« Etz- und Materialwaare« (einschließlich von Labak und Cigarren) ingleichen der Kleinhandel mit Heiznngs- und Be- lenchtungsmaterial neben den in der Bekanntmachung vom 11. Juli 1892 unter I, 2 zugelassenen Stunden — (2 Stunden vor dem Vormittagsgottesdienste und zwar bis */z Stunde vor Beginn desselben, 2 Stunden unmittelbar nach Schluß desselben und eine Stunde unmittelbar nach Schluß des Nachmittagsgottesdienstes) — 4. sowie aller übrige Handel neben der in der genannten Bekanntmachung unter I, 3 fest gesetzten Frist — (5 Stunden lang unmittelbar nach Schluß des Vormittagsgottesdienstes bez. unter Ausschluß des Nachmittagsgottesdienstes) — auch Noch in der Zeit V0N 4 bis 8 Nhr Nachmittags gestattet. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 23. November 1898. von Loeben. Fischbach. Sonntagsruhe an den Adventssonntagen betreffend. Unter Bezugnahme auf Punkt 6 unserer Bekanntmachung vom 1. Juni 1893 wird andurch bestimmt, daß an den vier Adventsonntagen dieses Jahres I. der Handel mit Brod und Weitzer Backwaare ansschlietzlich der Konditorei waaren, sowie mit Milch von 5—^9 Uhr früh und von 11—9 Uhr Abends, II. der Handel mit Fleisch und Fleischwaaren ansschlietzlich der sogen. Deli katessen von ^7—Uhr früh, 11—12 Uhr Mittags und 2—9 Uhr Abends, UI. der Handel mit asten anderen Etzwaaren, als Butter, Käse, Eiern, Grünwaaren, sogen Delikatessen, Kolonial- und Trinkwaaren, Roheis und dergl., sowie der Kleinhandel mit Heiznngs- und Beleuchtungsmaterial von ^7 bis */,9 Uhr früh, 11—12 Uhr Mittags und 2—9 Uhr Abends, und IV. der Handel mit Schnitt-, Kurz- und Galanterie-, sowie Konditorei waaren, Tabak und Cigarren, Büchern, Papier, lebenden Blnmen, Pflanzen und Blumenbindereien, sowie mit allen anderen unter I—UI nicht namentlich ausgesührten Gegenständen, ferner die Abhaltung von geringfügigen Ber steigerungen und Verpachtungen (im Werthe bis zu 75 Mk.), von 11—9 Uhr gestattet ist. Hierzu wird noch bekannt gegeben, daß Barbiere und Friseure insoweit, als sie mit fertigen Waaren handeln, ebenfalls diesen Bestimmungen unterstehen, mithin an den Adventsonntagen ihre Läden zu der unter IV festgesetzten Zeit (Vorm. 11 bis 9 Uhr Abends) geöffnet halten dürfen. Zuwiderhandlungen ziehen die gesetzlichen Strafen nach sich. Frankenberg, am 24. November 1898. Der Stadtrat h. »r. Mettig, Bürgermstr. M. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des früheren Gutsbesitzers Johann Hermann Barthel in Hausdorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin aus den 16. Dezember 18S8, Bormittags 16 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst bestimmt. Frankenberg, den 25. November 1898. Sekr Günther, Gcrichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Versteigerung. Dienstag, den 29. November d. I., Rachm. V-3 Uhr, sollen 3 Stützwand. Modelle, 3 Grabeinfaffungs-Modelle, 2 Kandelaber-Modelle, 1 kleine Drehbank, 5 Ringschrote mit Platten und 15 Einfallgitter gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort: Restaurant „Schützenhaus" hier. Frankenberg, am 25. November 1898. Sekr. Müller, Gerichts». Versteigerung. Montag, den 28. November 1898, Rachm V-3 Uhr, sollen 140 Stück Früh beetfenster mit eisernen Rahmen und 900 Stück dergl. mit hölzernen Rahmen gegen sofortige Be zahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort: Restaurant „Bergschlötzchen" hier, Altenhainer Straße. Frankenberg, am 25. November 1898. Sekr. Müller, Gerichtsv. Fortbildungsschule. Der Zeichenunterricht der Fortbildungsschule soll Sonntag, den 27. November, der Glocken- weihe halber ausgesetzt werden. Frankenberg, den 25. November 1898. Schuldir. Engert. Ordentliche Generalversammlmg der Ortskrankenkasse Altenhain, Braunsdorf, Liehtenwalve mit Nittergutsverirk. Sonntag, den 27. November 1898, Nachmittags 3 Uhr in der / Lose'fchen Restauration in Braunsdorf. Tagesordnung. 1. Ergänzungswahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder. 2. Wahl von 3 Mitgliedern zur Prüfung der Jahresrechnung 1898. 3. Honorar der Herren Kaffenärzte betreffend. Um recht zahlreiches Erscheinen von Seiten der Mitglieder, sowie der Herren Arbeitgeber bittet Lichtenwalde, den 19. November 1898. Der Vor st and. H. Fischer, d. Z. Vorsitzender. Generalversammlung der Ortskrankenkasse zu Ebersdorf Sonntag, den 27. Novbr. 1898, Nachmittags 3 Uhr in Müller s Restauration. Tagesordnung: 1) Wahl von 3 Kassenvorstandsmitgliedern (I Arbeitgeber, 2 Arbeiter). 2) Wahl einer Rechnungsprüfungskommission für das Rechnungsjahr 1898. 3) Mittheilungen. Es werden die Herren Arbeitgeber, sowie Kassenmitglieder gebeten, sich recht pünktlich und zahlreich zu betheiligen. Ebersdorf, den 19. November 1898. Gustav Kühn, z Z Vors Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu kaffen. Größere Inserate erbitten wir bis vormittags 9 Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einläufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglichen Abcndnummer nicht übernehmen. Oertliches und Sächsisches. Frankenberg, 25. November 1898. -j- Ueber den bisher günstigen Verlauf der feierlichen Ein holung d«, neuen Geläute» unserer St-dtkirche und des Aus. zugS der neuen Glocken berichten wir eingehend in morgender Nummer. Bis zum Schluffe deS Blatte, — gegen 3 Uhr — ist «ine der neuen Glocken in der Glockenstube des Kirchturms in Sicherheit gebracht. Möge er gelingen, auch die beiden anderen, größeren Glocken ohne Unfall emporzuziehen und dem Glockcn- stuhle «inzufügen! -s Warum ist da» Geld so teuer geworden, daß die Reich»bank K Prozent Dt»kout fordert? Sächsische Blätter geben darauf folgendi Antwort: Die Gestaltung unsere» Wirt schaftsleben, drängt« mehr und mehr zu einer solchen Verschärfung hin. Seit 3 und 4 Jahren hat unsere großgewerbliche Industrie fast all« Zweige, voran di« Elektrotechnik, eine derart weit aus greifende Unternehmungslust entfaltet, wie niemals in früherer Zeit. DaS wäre allein schon genug gewesen, um den Kapitals- Überfluß au, der ersten Hälfte der 90er Jahr- auszuzelMn. * Hierzu gesellt sich nun aber der nicht minder ausgreifende Auf schwung auf anderen großen Gebieten: di« riesenhaften AuOn- düngen für Neuausrüstungen aus allen deutschen Eisenbahne). Die «normen Reu- und Umbauten in der Schifssreedkni, di« rungen für di« Flotte, die lange Liste von Straßcnbahnc! Kleinbahnen und viele, andere mehr. Wa, endlich nor! übrig blieb, das zehrte die Großfinanz auf. Die Großbanken sind der Reihe nach alle zu Erhöhungen ihrer Aktien-Kapitalien geschritten und der Reigen der neuen Papiere will jetzt seit Jahr und Tag gar kein Ende nehmen. Eine Statistik, welche bis zum Jahre 1891 zurückgreist, besagt, daß seit diesem Jahre bis jetzt etwa 7 Milliarden an Aktien und Schuldscheinen an den deutschen Geldmarkt gekommen sind. Da braucht e, uns mithin nicht mehr zu befremden, daß auf dem Kapitalmärkte alle flüssigen Mittel jetzt einmal ausgezehrt sind und die Nation mit ihrem Leistungs vermögen fürs nächste sozusagen aus dem Trockenen sitzt. Ober- und Niederwiesa. Mit Ende dieses Jahres schei den aus dem hiesigen Kirchenvorstand aus die Herren: Gemeinde-Vorstand Otto und l . . Steinmetz-Meister Fürchtegott Fiedler / »»erwies«. ErbgerichtS-Befitzer Haubold und) , Kaufmann Loui, Langer / Nuderwresa. Sämtliche Herren find wieder wählbar. Einzeichnungen in die Wählerlisten sind längstens bis zum 27. November d. I. zu be wirken in den Gemeindeämtern der Parochialorte und in der Pfarramts-Expedition. — Zwei Schüler des Mittweidaer Technikums, die im Chemnitzer „Mönchshos" ein Duell aujgetragen hatten und sich dabei durch Schläger unerhebliche Verletzungen beigebracht hatten, wurden zu je 3 Monaten, die Kartellträger zu I Woche und ein Herr, der die Waffen u. s. w., sowie da. Lokal besorgt hatte, zu 1 Monat Festung verurteilt. — In der Patcntpapierfabrik Wilischthal bei Zschopau stürzte in der Nacht zum Mittwoch der an der Papiermaschine beschäftigte Arbeiter Arnold aus Weißbach infolge eines Fehltrittes zwischen den Dampszylinder und das Trockenschiff, wobei ihm der rechte Arm verbrüht und die rechte Brustkastenseite eingedrückt wurde. Der Tod des Verunglückten trat sofort ein. — Am gestrigen Donnerstag erhielt Hugo Spangenberg, In haber der Norddeutschen Fischhalle in Chemnitz, einen mit 7000 Pfund frischer Seefische beladenen Waggon, welcher, zur Eiscnbahn- dircktion Altona gehörig, eigens für den Fischtransport erbaut worden ist. Dieser Wagen ist mit isolierten Doppelwänden und großen, mit Eis gefüllten Kühlapparatcn versehen und hat das Aussehen eines großen Eisschrankes. Ein großer Teil der Sendung war lose in den mit Zinkblech ausgeschlagencn Laderaum zwischen klar gemahlenes schwedisches Natureis verladen. Die in dem Waggon angebrachten beiden Thermometer zeigten gestern bei der Ankunft des Waggons 3" Kälte. Dieser Fischtransporl-Bahnwagen, welcher die Strecke Altona-Chemnitz in ca. 24 Stunden zurücklegte, ist der erste derartige Wagen, welcher nach Chemnitz gekommen ist. Die Einrichtung hat sich vorzüglich bewährt, die Fische sind in tadellos frischem Zustande in Chemnitz angekommen. — Am Sonnabend abend ereignete sich in Krakau bei Königs brück ein bedauerlicher Unglückssall durch die schon so oft gerügte Spielerei mit Schußwaffen. Auf dem Gute beschäftigte Knechte spielten mit Schießgewehren, von denen eins nicht entladen war. Im Scherz legte ein Knecht auf den anderen an, den er in»