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avllkll - und wrom lnäon ;Lg6Q 1896. v. ;96. W W L8»« Mittwoch, den 141 Oktober pro Inserat 2b PfL- extra. kleinster Inseraten» ürschctnl täglich, mii Aufnahme der t on». und Jesttage, adendS Mr den sol- genden Tag. «reis vierteljährlich l M. dv Psg., rnonatlich dv Psg., Sinzel-Nrn. «Psg. Bestellungen nehnien alle Post- ansiallcn. Postbolen und die Ausgabe stellen des Tage- dlattez an. betrag 20 Psg. Kompllgterte Redaktion« strich 20 Psg. Nachwei« und Osserten-llnnahm« die Geschäfte der Ehefrauen betreffend. In Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 12 Juli 1894 unter Nr. 2 machen «NM.HW 2«> m>- hurdm» d<,a«n,. d»i Im »-mal T-pI-md-r trauen Geschäfte liier angemeldet haben, ohne daß dieser Umstand durch -in Firmen schild oder eine Ladenausschrifl ersichtlich ist: ... 1 Moraenstern, Marie Pauline verehr!., äußere Freiberger Straße Nr. 17, Condiiorei und Zuckerwaarengeschaft, 2. Egger, Auguste Hulva verehel., Schulgasse Nr. 5, Materialwaarengeschast. Das Verzeichniß sämmtlicher dergleichen Geschäftsinhaberinnen liegt zu Jeder manns Einsicht im Meldeamte aus. Frankenberg, am 10. Oktober 1896. . . " Der Stadtrat y. Nr. Metttg, Brgrmstr. Bch. . Abonnements auf das Tageblatt «^"bL°n u"t^7n? außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche im geschieht der Versand unseres Tageblattes mit wöchentlichen Kreuzband-Sendungen von uns unter Portoansatz von 1 M 50 Pf per Viertellahr. Amtsblatt der König,. Ämt-hauptmannsch-st ^löh-, des König,. Amtsgerichls und »es Stadtrats M krankender,. Des Jahrmarktes wegett ^^^u^ ^^ erbitten wir irns bis spätestens Sonntag mittag 12 Uhr. Oiv Lxpvikttion «ßvs fl'sniLvnbvngsi' Jnserak-Ge-ührelBs Linspalttge Korpul« ^ezirksau^H Srtliches und Silchsisches. Frankenberg, 13. Oktober 1896. f Es sei an dieser Stelle nochmals auf den heute abeno ,m „Roß"saale stattstndenven ersten Vortrags» abend (Damenabend) des Kaufmännischen Verein aufmerklam gewacht. Herr Professor Emil Walther aus Chemnitz wird über: „Bon Goethe zu Bismarck' sprechen und sicher auch hier den großen Beifall ern- ten, der ihm für den gleichen Vortrag in Chemnitz zu'teil geworden ist. -f „Laßt jede Hoffnung hinter Euch!" Diese ern» sten Worte Dantes kann man jetzt vielen zurufen, die Einsicht nehmen wollen in die Gewinnliste der I. Serie der Lotterie der Dresdner Kunst» und Gewerbeaus stellung. Das Resultat der am 8. und 9. Oktober erfolqien Ziehung dieser Lotterie liegt im Schaufenster der Roßbergschen Buchhandlung zur Einsicht aus. Von den durch unsere Geschäftsstelle abgesetzten c i. 200 Losen der I. Serie der Dresdner AuSstellung-lotterie sind Gewinne entfallen auf Nr. 72, 1713, 30730, 39378, 61753, 61767, 61773, 61782. Durch unsere Kollek tion wurde somit immerhin »um wenigsten der Durch schnitt von 1 Gewinn auf 25 Lose erzielt. Bekannt lich waren auf 100 OM Lose 4000 Gewinne ausgesetzt. -j- DaS Liegenlassen von kranken Kartoffe'n auf dem Felde rächt sich meist bitter, denn sie bilden nicht nur für Engerlinge und Larven einen Schlupfwinkel, wo diese sicher der Verpuppung entgegengehen, sondern sie leisten auch der Erhaltung und Vermehrung der Feldmäuse Vorschub, indem sie hierdurch hinreichende Futterstoffe finden. Daneben muß besonders des Um standes gedacht werden, daß durch anqefaulte Kartof feln eine Uebertragung des Kartoffelpilzes für die nächste Ernt: vorbereitet wird. Wer daher der Aus breitung der Krankheit entgrgenarbeiten will, der lasse keine verfaulten oder angefaulten Kartoffeln aus dem Felde liegen, sondern sammle sie auf einen Haufen, wo sie dann durch Uebergießen von Kalk unschädlich gemacht werden. -f Durch die Blätter macht folgende Notiz die Runde: Einen billigen Wetteranzeiger kann man sich auf eine einfache und ganz kostenlose Weise verschaffen. Man schlägt einen Nagel in die Wand — vielleicht an die Hinlerseile des Gebäudes — und befestigt an diesem «inen Bindfaden, an dessen Ende sich ein leichtes Bün- del Hühner- oder Gänsefedern befindet. Hierauf be zeichnet man die Stelle, bis zu welcher das Bündel herabreichl, durch einen Strich Ist Regenwetter in Aussicht, so wird das Bündel unter diesen Slrich herab- sinken; sobald es sich zum Besseren wendet, wird es wieder auswärts steigen. Erntearbeilen von geringem Umfang, kleine Touren u. s. w. kann man ganz gul danach -inrichten, da die Heil zwischen Ansagen und Eintritt des Wetters 10 bis 12 Stunden beträgt. (Einen Ber- uch kann man bei der Billigkeit dieses Apparates schon nachen.) f Einige Winke für die Rekruten! Wichtig für jeden jungen Mann, der zum Dienste im stehenden Heere eingezogen wird, ist es, zu wissen, waS er als Notwendigstes in einer Kiste verpackt in seine Garnison miizunehmen hat. Vielfach werden ihm von Muttern Sachen eingepackt, welche bei seinem Einzuge in daS neue Heim — den ihm zugewiesenen Schrank — über- fl issig sind und nur unnötigen Raum in dem auf das äußerste bemessenen Verließ wegnehmen. Vor allen Dingen sind erforderlich: gute Fußbekleidung, bestehend in wollenen Strümpfen oder Fußlappen, letztere sind auch am besten und vorschriftsmäßig in der Kantine (Regiments- und Bataillons-Konsum) käuflich vorhanden, Eßbesteck, Kamm, kleiner Spiegel, Zahnbürste, evmtl. auch Rasierzeug, Hausschuhe (nicht Pantoffeln), eine blaue Schürze, etwa ein Dutzend bunte Taschentücher, ein Vorgehänge- oder Vorlege, schloß zum Verschließen d-S Schrankes, einige wollene und leinene Lappen als Putzflecke und — eine gute Tabakspfeife gehören mit zu der notwendigsten Aus rüstung eines Neueintreffenden. DaS Putzzeug wird von der Kompanie vorrätig gehalten und besteht aus Schuh- und Kleiderbürst-n, Klopfpeitsche, Knopfgabel, Nähzeug rc. — Alles in einem Leinwandbeutel ver packt. Für dasselbe sind ca. 5 M. zu entrichten und werden im Unvermögensfalle ratenweise von der Löhnung gekürzt. Es ist also auch sehr ratsam, einen kleinen Geldbetrag für diefe Zwecke mitzusühren. Alle übrigen Bekleidung-- und Ausrüstungsstücke er hält der Mann resp. werden auf der BatailloaS- kammer gefaßt und sind kgl. Eigentum. — Von einem Unglücksfall wurde am Freitag die Familie deS Gutsbesitzers Riedel in Wittgendorf bei Zittau betroffen. Die Ehefrau desselben fuhr mit dem Knecht nach dem Kartoffelacker, als die Pferde durch ein vorbeifahrendes Fleischergeschirr plötzlich scheu wurden und durchgingen. Die Frau, welche wahrscheinlich vom Wagen gefallen ist, stürzte so un- glücklich mit dem Kopfe auf die Straße, dak dieselbe abends gestorben ist, ohne die Besinnung wieder erlangt zu hrben. Die Bedauernswerte, welche noch nicht 30 Jahre alt ist, hinterläßt ihrem Gatten vier kleine Kinder. — Ein Beschluß von weittragender Bedeutung für die Geschäfiswell der Stadt Chemnitz ist in der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag daselbst gefaßt worden. Es wurde ein Antrag des reformerischen Stadtverordneten Zacharias, detr. die Bez-ichnung der Inhaber der Gewerbebetriebe, beraten. Mit großer Metz-heil wurde von dem Chemnitzer Kollegium ein Statut angenommen, welckeS ln selnen Grundpara graph n bestimmt, „daß jeder im Handelsregister ein- getragene oder nicht eingetragene Inhaber eines Ge schäfts einschließlich der Markifieranten verpflichtet ist, an seinem Geschäftsraum eine deutlich leSvare Auf schrift anzubringen, welche außer der Firma, falls er «ine solche führt und diese nicht mit seinem Vor- und Zunamen übereinstimmt, seinen persönlichen Namen einschließlich eines ausgeschriebenen Vornamens, sowie das dem Namen vorzusetzende Wort „Inhaber" ent halten muß". .. — Eine unliebsame Erfahrung, die zur Warnung für andere mitgeteilt sein möge, machte der Turn verein „DreSden-Strehlen". Der Verein hatte im Saale des „Hotel Duttler" einen Familienobend mit Ball sestgesetzi Snd alle Vorbereitungen dazu ge- troffen. Aber wenige Stunden vor dem Beginne wurde die Erlaubnis zur Abhaltung deS Feste- seitens der königlichen Polizeidirektion Dresden wieder zurück gezogen, da zur Kenntnis der Behörde gekommen war, daß Eintrittskarten an Nichtmitglieder verkauft wor den waren. — In Schönefeld bei Leipzig geriet am Mon tag der 25jährige Bahnarbeitrr Tieg während deS Rangierens beim An- und Abkoppeln der Wagen zwischen zwei Puffer und erlitt so schwere Ver letzungen, daß er fast sofort eine Leiche war. — Großes Aussehen erregt in Kamenz der Zu sammenbruch der Firma F. Herklotz, Wollwäscherei, Färberei und Karbonisieranstalt. Die Passiven sollen sich aus ca. 900000 M. belaufen, wovon allein etwa 400000 M. auf die Forderungen eines Dresdner Ge schäftsmannes aus eingegangenen Giroverbindlichkeiten entfallen. Ueber daS Vermögen des FirmeninbaberS, der seine Zahlungsunfähigkeit durch übertriebenen persönlichen Aufwand verschuldet haben soll, ist Kon kurs eröffnet. — Der Raubmörder Iuliu- Maiwald hat sich erhängt — diese Nachricht kommt soeben aus Hirsch- berg in Schlesien, woselbst der wüste Geselle unter gebracht war. Besonders in der Hirschberger Gegend schoß Maiwald im vergangenen Winter auf mehrere Personen und kam dann auch in die Dresdner Gegend, wo er damals in der Heide die Ermordung deS Post- sekretärS Kretzschmar ausführte. Nachdem Maiwald festgenommen war, brachte man ihn in daS Hirsch, berger GesängniS, von dort wurde er zur Beobach tung noch der Irrenanstalt in Moabit übergeführt. Als dort festgestellt war, daß Maiwald geisteskrank war, erfolgte sein Rücktransport nach Hirschberg. Dort hat nun derselbe am Freitag morgen seinem Leben in der Zelle ein Ende gemacht. Maiwald be nutzte hierzu sein Halstuch, mit welchem er sich an dem zum Befestigen der Pritsche vorhandenen Haken aufknüpste. So hat Maiwald für seine schweren Ver brechen, zwei Morde und zwei Mordversuche, für die ihn wegen seines geistigen Zustande- die irdische Ge rechtigkeit mögt erreichen konnte, an sich selbst die Todesstrafe vollstreckt. — Ein lungenleidender Maurer halte einen Betriebs unfall erlitten, durch dessen Folgen er monatelang an das B-lt gefesselt wurde; nach neun Monaten starb er. Sein Lungenleiden war durch den Unfall erheblich ver schlimmert und der Tod dadurch wesentlich beschleunigt