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182 Freitag, den 7. August 18S« Pro Inserat »««. eitra. kleinster Inserat«» ——Amlshauptmannschaft Flöha, des Lömgl. Amtsgerichts mtd -es Stadtrats zu Frankenberg I tische, 1 B codschrank, 2 Tische, 3 Stühle, 3 Spiegel, 1 Regulator» 1 Spieluhr, >2 Kösser, 1 Bettstelle, Betten, Küchengeräthe, Tisch- und Bettwäsche, Frauenklei- I dungSstücke und viele andere Sachen, gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert > werden. Sekr. Mllr. Aff. vr Bähr : nahm c liebes üsr- gsn. olßt rgor l wieder erze nur st 1896. nzel. Srl-h-mt täglich, «nil Ausnahm« der Sonn- undIrsttag«, »Linds ILr d<n sol- gtndin Tag. PrciS vierteljährlich > M. so Psg., inonnllich S0 Plg-, Linjel Nrn. s Psg. Bestellungen Ntchmcn alle Post- anitaltcn, PostdoteN iMd die ülungabe- ficücn des Tage- blaltcr an. bain. ;U haben berg. Die Stadtverordneten. Rechtsanwalt Priber, Vorsteher. . 1895: g aller rospekte . ia obv, inä- ,E^geru..g. Montag, den LV. August d. I Königliches Amtsgericht Franlenberg, am 6. August 18W. I- V. Gestern Vormittag wurde uns der Stadtverordnete, städtische Brandmeister und Obermeister der Bäckerinnung Herr Gustav Adolf Teichmann durch den Tod entrissen. nn"n,-^c^' Januar 1879 Stadtverordneter und von Anfang 1886 an städtischer Brandmeister, hat er jederzeit für das allgemeine Wohk -in ? und die ihm übertragenen Aemtcr mit großer Lust und Liebe versehen. Die Stadt Frankenberg und ihre Bürgerschaft wird rhm ein dankbares und freundliches Gedächtniß allezeit bewahren. Frankenberg, den 6. August 1896. Der Stadtrat h. Brgrmstr. örtliches und Sächsisches. , l^F*L"^"berg, 6. August 1896. I schönen Fenen gehe» — wenigstens für die Bürgerschulen - bald zu Ende und die Rückkehr zur gewohnten Thätlgkeit steht bevor. Ler Aufenthalt im Zimmer beschränkte sich während der Ferien für die Jugend zumeist auf die Einnahme der täglichen Mahlzeiten, und oft genug wurde auch das Frühstück oder das Abendbrot mit hinausgenommen und unter wegs im Walde oder auf grünem Rasenteppich ein genommen. Da schmeckt es und bekommt es dann noch einmal so gut. Und man merkt es den Gesich tern der Kleinen an, daß sie di« dumpfe Schullust und daS ärgerliche Schreiben und Rechnen schon seit über 14 Tagen nicht mehr gekostet haben. Die Au gen blicken Heller, die blaffen Wangen sind gebräunt von der Julisonne und der einzige Kummer, der die jugendlichen Herzen jetzt dann und wann beschleicht, ist daS immer näher rückende Ende der schönen köst lichen Zeit. Hier und da tritt nun auch schon die ernste Mahnung auf, den Rest der Ferien, natürlich nur auf einige Stunden täglich, za nützlichen Repe titionen und dergl. zu verwenden. Gestattet wird es noch, diese Uebung im Garten, oder in Wald und Feld anzustellen. Da wandert denn die Grammatik, oder war eS sonst sein mag, gar oft genug hinaus; «in Glück, daß diesen Büchern zu reden versagt ist, unser kleiner Freund plaudert'- gewiß nicht aus, daß «r auch seinem Lehrbuche Ferienruhe in Sonnenschein und WaldeSpracht gegönnt hat. — Im königlichen Finanzministerium werden gegen wärtig BüreauS für den neuernannten Kommissar Pro fessor vr. Ulbricht eingerichtet. Derselbe versieht gegen wärtig noch daS Amt als Vorstand der Betriebs Tele- graphen-Oberinspektion, ist also Oberbeamter der StaatS- «isenbahnverwaltuna und wird Mitte September als königlicher Kommissar die Oberleitung über den gesam- ten elektrischen Betrieb in Sachsen übernehmen. Die Errichtung einer derartigen Stelle war staatlicherseits schon längst geplant, um den gesamten elektrischen Be- trieb in Sachsen, sowohl bei den Elektrizitätswerken der StaatSeisenbahn, wie auch bei den Straßenbahnen und in den gewerblichen Etablissements einer behördlichen Kontrolle zu unterwerfen. Da sich das elektrische Sig- nal- und Telegraphenwesen im Eisenbahnbetriebe zuseh- -nds verbreitet, so wurde während der letzten Landtag«- session beantragt, den Vorstand der BetrtebStelegraphen. Obertnspektion der königlichen StaatSetsenbahnen, dessen Dienstbereich das gesamte StaatSeisenbahnnetz umfaßt, aus der zweiten Beamtengrupps in die erste zu versetzen, was denn auch geschah. — Am Freitag fuhr der GutSauszügler Ferdinand Mai aus Bockendorf mit zur Haltestelle Franken stein, um beim Ausladen und Abfahren von Kohlen behilflich zu sein. Als ein Zug herangebraust kam, scheute das Pferd, das Mai am Kopfe hielt, und riß den 72jährigen Mann nieder, wobei ihm einige Rip pen gebrochen und das Brustbein eingedrückt wurde, infolgedessen er am Sonntag früh verstarb. — Sm 1. d. M. stürzte der Gemeindevorstand von Gaste Witz bei Oschatz, Westewitzscher, beim Durchgehen der Pferde vom Wagen und erlag noch in der Nacht seinen Verletzungen. — Zu dem Mordanfall und Selbstmordversuch, der sich am vorigen Sonntag in Ebmath i. V. zu- trug, ist zu bemerken, daß sich der Vorgang im ersten Stock der Kretschmarschen Behausung abspielte. Der Photograph Max Schau lag blutend in der Stube, alS sein Nebenbuhler Künzel aus OelSnitz erschien. Viele Leute umstanden die beiden Schwerverwundrten Schau und Kretschmar. Künzel, der unterwegs von dem Mordanfall gehört haben mochte, stürmte die Treppe hinauf zur Wohnung der Familie K. und suchte sich mit den Worten: „Was ist hrer lo»?I Was ist hier geschehen?! ' Platz zu machen, wurde aber immer wieder zurückgedrängt. Von dem Wahne ergriffen, seine Geliebte, die nicht weit von ihm stand, aber nicht gleich von ihm bemerkt worden war, sei erschossen worden oder liege wenigstens zu Tode ge troffen auf der Diele der Stube, griff er nach dem unter seinem Leibrocke versteckt gehaltenen sechsläufigen Revolver. Ein Schrei de- Entsetzens entrang sich den Lippen der Umstehenden, alles eilte der Treppe zu. Der Landbriefträger Wölfel sprang sofort her bei. In dem Postenführer Eschke fand Wölfel kräf tigen Beistand gegen den wild um sich blickenden Menschen. Die herkulische Gestalt Eschke» flößte letzterem aber solchen Respekt ein, daß er eS vorzog, den Revolver ohne Widerstand auszuliefern. — Aus Land wüst i. V. ist der 13jährige Schulknabe Max Hamberger feit einigen Tagen ver- fchwunden und vermutet man, daß er von Zigeuner- banden, welche dort um die Zeit verkehrten, mitge nommen worden ist. — Der verheiratete Tagelöhner Puff aus Sch war- zen bach i. V. geriet im Walde unter feinen mitj Holz beladenen Wagen. Der Brustkasten wurde ihm eingedrückt und er war sofort tot. — Vom 5. deutschen Sängerbundesfest in Stutt gart. Am Montag vormittag 9j Uhr begann im Konzertsaale der Ärderhalle der 11. Sängertag de» deutschen Sängerbundes. Rechtsanwalt Beckh-Nürn« berg, Vorsitzender des deutschen SängerauSschuffeS, er öffnete die Verhandlungen. Ec gab ein Schreibe« des eigentlichen Gründers deS deutschen Sängerbünde-, vr. Otto Elben, bekannt. In dem Schreiben verab schiedete sich vr. Elben unter Berufung auf die Un zulänglichkeit seiner körperlichen Kräfte, die ihm auch die Beteiligung an dem schönen Feste in der eigenen Vaterstadt zu feinem schmerzlichen Bedauern unmög lich gemacht hat, von seiner Thätigkeit im Ausschuß, in den er seit 1862, seit der Gründung in Coburg, berufen gewesen sei. Der Vorsitzende schlug unter all- seitigem Beifall vor, vr. Elben zum einzigen Ehren mitglied deS deutschen Sängerbundes zu ernennen ; ern- stimmig wurde diese Auszeichnung von der Versamm- lung zum Beschluß erhoben. Der Präsident der ameri kanischen Sängerbundes, Professor I. Hanno Deiler, Tulane Universtty of Louisiana, New-OrleanS, be richtete, daß der amerikanische Sängerbund voraus sichtlich dem deutschen Sängerbund beitreten wird; im Jahre 1899 wird der nordamerikanische Sängerbund sein SOjährigrS Jubiläum in Cincinnati feiern. Bei der Wahl deS Vorsitzenden und de» Schriftführer wird zum Vorsitzenden Regierungsdirektor Rutz aus München gewählt. 1. stellvertretender Vorsitzender wurde Kommerzienrat O. Merkel aus Eßlingen, 2. stellvertretender Vorsitzender Geh. Hofrat Heuser aus Bückeburg; 1. Schriftführer Rechtsanwalt Blümel au» Augsburg, 2. Schriftführer Kommunallebrer Jane- tschek-Wien. Der Bericht der Gesamtausschusses deS deutschen Sängerbundes an die deutschen Sänger über seine Geschäftsführung in der Zeit vom 10. deutschen Sängertage in Wien (15. August 1890) di» zum 11. deutschen Sängertage in Stuttgart (3. August 18S6) ergiebt, daß der deutsche Sängerbund z. Z. au» 67 Einzelbünden und Vereinen besteht, welche zusammen 3117 Vereine und 88934 Sänger umfassen. Man beschloß, da» „deutsche Lied" von Kalllwoda in da» Liederbuch mit aufzunehmen. Wohl den meisten deut- chen Sängern wird bekannt sein, daß seitens de» deut- chen Kaiser» ein Wanderpreis für hervorragende Leistungen bei Wettgesängen deutscher Gesangvereine gestiftet worden ist. Beider Stellung, die der deutsche Sängerbund und sein Ausschuß von jeher gegenüber von Vormittags 9 Uhr ad in der Meyer'schen Schankwirthschaft hier, Humbolvtstr., verschiedene Nachlaß, gegenstände, darunter 1 Kleiderschrank, 1 Wäschesekretär, 1 GlaSschrank, 2 Wasch- Jnl<«at->e»ahr«r' ' zU bür».»««.