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Mit einem dreifachen Hoch auf König, Vaterland und Verfassung wurde hierauf die letzte Sitzung des 25. ordentliche Landtages geschlossen. Örtliches ui» Liichstsches. Frankenberg, 28. März 1896. -f Am Mittwoch abend von ^7 Uhr ab fand in d r Aula der Bürgerschule die feierliche Entlassung der aus der Fortbildungsschule abgehenden 88 Schüler statt. Nach dem allgemeinen Gesänge eines Gesang« buchlirdeS hielt Herr Bürgerstgullehrer Rieß unter Zugrundelegung des Zitates aus Schillers „Teil": „Wer frisch umherspäht mit gesunden Sinnen, auf Sott vertraut und die gelenke Kraft, der hilft sich leicht aus jeder Fahr und Not" eine Ansprache an die abgehenden Schüler, in welcher er denselben eindring« liche Warnungen und beherzigenswerte Mahnungen aus ihren ferneren Lebensweg mitgab. Hierauf sprach Herr Gürgerschuldirektor Engert die formelle Ent« lassung der abgehenden Schüler aus. Gebet und oll- gemeiner Gesang beendeten die Feier. — Heute vor mittag von 10 Uhr ab folgte im Schulturnsaale die feierliche Enllossung der Konfirmanden aus den Bürger schulen. Gemeinsamer Gesang der ersten vier Verse deS GesangduchliedeS: „Ach Golt, verlaß mich nicht" leitete den AktuS ein. Hierauf betrat Herr Bürger schuldirektor Engert da- Rednerpult, um in längerer eindrucksvoller Ansprache den abgehenden Kindern die Wichtigkeit dieser Stunde nahe zu legen. Diese Trennungsstunde werde zu einer Weihestunde inniger Dankbarkeit gegen Lehrer, Eltern und Gott, und ein dringlicher Mahnung zur Liede und Treue gegen das deutsche Reich, das deutsche Volk und unseren Gott, den Gott unserer Väter. Ls folgte der gemeinsame Gesang deS letzten Verses des obengenannten Gesang- buchliedeS, und das Vaterunser, gesprochen von Herrn Bürgerschullehrer Seltmann, woraus Herr Bürger« schuldirektor Engert die Entlassung der Kinder aussprach. -s- Gelegentlich des Osterfestes tritt in der Gütig- keitSdauer der Eisenbahn Rückfahrkarten bekanntlich eine Verlängerung ein und zwar gelten die am 4. April (Sonnabend vor Ostern) und 5. April (l. Osterfeiertag) gelösten drei« und viertägigen Rückfahrkarten und die dreitägigen Rundreisekarten im sächsischen Binnenverkehr« l bis mU 8. April d. I, die am 4. April entnommenen dreitägigen Rückfahrkarten im direklen Verkehr zwischen sächsischen Stationen und solchen anderer deutschen Ei- jenbahnen aber bis mit 7. April d I. f Kaum ist die Natur zu neuem Leben erwacht, da macht sich wieder ein alter, schon oft gerügter Unfug bemerkbar: Vas Abreißen der Zweige von Sträuchern und Bäumen. Manche der Sträucher, insbesondere diejenigen, an welchen sich die Kätzchen oder Schäfchen befinden, sehen infolgedessen schon wie Besenstiele auS. Nicht Kinder allein, sondern auch viele Erwachsene scheinen sich des Unschicklichen und «erkerfllchen solcher Handlü^ nicht bewußt I Abteilung, betreffend di- Angelegenheit VN vr. Pe« zu sein. ! terS, berichtete. Der Vorstand stellt fest, daß weder s Der von Falb prophezeite Wetterumschlag ist I eine Sitzung stattgefunden hat, noch eine Resolution eingetreten, allerdings nicht in der von Falb vorher« I irgend welcher Art beschlossen ist. Der Vorstand er« gesagten, sondern in der umg-kehrten Richtung. Falb I klärte dagegen, daß er nach de» ihm bisher zur Kennt« hatte di- 26. kühle und dann warme Witterung mit I niS gekommenen, den Fall PeterS betreffenden That- Gewittern in Aussicht gestellt — eingetreten war bis i fachen und Aktenstücken die feste Uederzeugung ge- 27. überaus warme Witterung, der in der verflossenen I wounen hat, daß eS 0r. Peter» gelingen werde, olle Nacht ein ganz empfindlicher Rückschlag durch rauhe I gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zu widerlegen. Winde und Schneefall gefolgt ist. Hoffentlich ist da» I Der Vorstand spricht die bestimmte Erwartung auS^ mit die Wirksamkeit des gesürch etrn kritischen Tage- I daß im Interesse der koloniale» Sache die NeichSre« erschöpft und unseren Konfirmanden zu ihrem mar« I gierung daS gegen Peter» eingeleitete DiSziplinarver« genden Ehrentage ein sonniger Frühlingstag beschirden. I fahren ohne Zögern zu Ende führen werde. — Der feierlich« Schluß d«» Landtag» durch König d Anschluß I Albert hat heute, Sonnabend, nachmittag» 1 Uhr im ie der Han- l Thronsaale de» kgl. Refidenzschloffe» stattgefunden. — genommen. Nach dem Bortrag de» AkzeptionSdekret» hielt Präsident Ackermann die übliche Verabschiedungsan sprache an die Kammermitglieder, worauf Vizepräsi dent Streit den Dank der letzteren gegen den Präsi denten aussprach und StaatSminister v. Rietzsch den Dank der Regierung gegen den Präsidenten, di« De putationen, Referenten und alle Mitglieder der Zwei ten Kammer bekundete. I noch bei der Bank, und die Summe hat sich auf 27 00O I M. vermehrt. Al» der Tod einige der Geschwister hin« I weggerafft hatte, deckten die Ueberlebenden noch den Tisch Deutsches Reich. I für di« Verstorbenen eine Zeitlang täglich, wie wenn — Einen wichtigen Antrag, der den Besorgnissen l die betr. noch am Leben wären. Di« Geschwister Ke der Press« zum H 1 deS Gesetzes über den unlauteren I wohnten eine abgeschlossene Gärtnerwohnüng. Kein Wettbewerb Rechnung trägt, hat der Abg. Roeren I Mensch konnte sie dort aufsuchen. Der Eteuerbote konnte (Zentr.) zur zweiten Lesung der Vorlage, die in der t nur mit List durch Benutzung einer Leiter in da» Hau- ersten Sitzung nach den Osterferien im Reichstage > eindringen, und auch der die letzte Oelung spendende stattfindet, eingrbracht. Der Antrag lautet: „Der k Geistliche mußte auf diese Weise in das Haus gelangen. Reichstag wolle beschließen: In Z 1 Absatz 3 fol« I Jetzt teilen sich in die obengenannte Summe die lachen- gend« Bestimmung anfzunehmen: „Die Bestimmungen I den Erben. des vorst,henden Absatzes finden gegen die nach 8 21 I * Ein Weltkongreß der Religionen soll in Parts de» PreßgesetzeS für den Inhalt einer Druckschrift I bei Gelegenheit der Ausstellung im Jahre 1900 ab verantwortlichen Personen nur insoweit Anwendung, i gehalten werden. Obwohl sich bereit» eine Anzahl als diese die Unrichtigk-it der Angaben kannten."" i hervorragender Vertreter der verschiedenen Konfessionen Wie es heißt, besteht die sichere Aussicht, daß der I in wohlwollender Weise deS Projekt» angenommen Bundesrat mit der vom Abg. Roeren vorgeschlagenen l haben, scheint seine Verwirklichung doch wieder in Aenderung sich einverstanden erklärt. I Frage gestellt, weil eine andere Stadt ältere Rechte — Zum Fall PeterS. Eine soeben stattgehabte l zu haben behauptet. Diese Stadt ist Benares. Beim Vorstandssitzung der Berliner Abteilung der deutschen l Schluffe de» in Chicago abgehaltenen WeltparlamentS Kolonialgesellschast beschäftigte sich mit einer Notiz, I der Religionen hatte der Reverend Jenkin Lloyd JoneS welche vor etwa 14 Tagen die Presse durchlirf und i den Vorschlag gemacht, daS zweite Parlament in über einen angeblichen Beschluß des Vorstände» der I BenareS abzuhalten. Dieser Vorschlag hat in der 2. den »» 34. Januar etngebraUen Rntrag Rüder und Genossen, die Einführung einer ge. — «etndlicheu Umsatzsteuer u. s. w. betreffend, 3. die Segrnprtition de» Vorstandes und de» Auf- sichtSrate» de» Konsumverein» zu Plauen i. B., 4. die von Bernhard Müller in Leipzig-Plagwitz und von H. Scheffel in Leipzig Gohlis vorgeleg- ten Resolutionen und 5. die von Friedrich Jacob in Stötteritz übereichte Resolution durch vorersichtliche Anträge für erle digt zu erklären. , Die DepatationSanträge wurden angenommen. Bei der Schlußberatang über den schriftlichen Be« , „ , , , - ... -richt der Finanzdeputation L über die Petition deS I — Der feierlich« Schluß de» Landtag» durch König I — Fürst Bismarck, bei dem der RegierungSprä- Elster-Saale-Kanalverein» zu Leipzig m d Anschluß I Albert hat heute, Sonnabend, nachmittag» 1 Uhr im I sident v. Tepper-La-kt »ine Audienz für da» Wie». deS Rate» und der Stadtverordneten, sowie der Han- l Thronsaale de» kgl. Refidenzschloffe» stattgefunden. — I badener BiSwarckdenkmalkomitee nachsuchte, hat sich delS« und Gewerbekammer daselbst, die Erbauung ei- i Zu Ehren der Abgeordneten schließt sich abends 6 Uhr I bereit erklärt, in der zweiten Hälfte de» April rine^ neS Elster-SaalekanalS ans Staatskosten betreffend, I eine große Tafel im Bankettsaal« an. I Abordnung d«S Komitees in Frtedrich»ruh zu rm- deantragte die Deputation, die Kammer wolle die Pe« I — In Freiberg hat ein Grundstücksbesitzer eine I psangen. titiou de» Vorstände» des Elster-SaalekanalS zu Leip- I eigentümliche Entdeckung gemacht. Tie auf seinem I zig nebst den Anschlußerklärungen d-S Rate» und der I Birnbaume aufgchängtr Starmäste wurde von den I Stadtverordneten, sowie der Handels« und Gewerbe- I ankommenden Frühlingsboten nicht wieder ausgesucht. I Vk-MtflylkS. kammer daselbst, die Erbauung eines Elster-Saale« I Bei der hierauf angestrllten Nachforschung noch der I * Bou der furchtbaren Hitze und Dürre, die in den , kanalS aüf Staatskosten betreffend, der StaatSregie« I Ursache dieser Mißachtung der zur Verfügung gestell- I ersten Monaten diese» Jahres in ein.m großen Teile runa zur Kenntnisnahme überweisen. I ten Wohnung stellte es sich heraus, daß dieselbe ein I Australiens geherrscht hat, geben folgende Privat» Der Antrag wurde einstimmig zum Beschluß er« ! Bienenschwarm bezogen hatte. Jedoch war den Bienen I Meldungen Zeugnis: Die Hitze stieg bis 40 Grad hoben. ! das HolzhäuSchen für den Winter nicht Schutz genug I Reaumur. Viele Leute starben am Sonnenstich. Die Die Petition de» Verein» für bergbauliche Inter- i gewesen, denn sie waren der Kälte erlegen. I Schafe starben zu Tausenden und die Pferde ver- essen im Lugau-OelSnitzer Steinkohlenrevier und de» « — In Weißig bei Dresden brannten am Don- i schmachteten vor Durst. Viele Farmer sind ruiniert. Erzgebirgischen Steinkohlenaktienvereins, Abänderung I nerStag mittag zwei Wohnhäuser und eine Scheune I Selbst die Schwarzen konnten die Hitze nicht mehr de» Z 4 Nr. 2 deS Einkommensteuergesetzes, werden l ab. Ob Brandstiftung oder fahrlässiges Umgehen I ertragen, war noch niemals vorgekommen war. den bekannten DeputationSanträgen entsprechend an- ! mit Streichhölzchen seitens der Kinder eines Hauses I * Man berichtet au» Lissabon: Während von ganz I vorliegt, ist noch nicht erwiesen. I Zentraleuropa prachtvoll«», warmes Frühlingsivelter — In der Flur Espenhain bei Rötha, wo- l gemeldet wird, find wir genötigt, un» gegen die Unbilden selbst Bohrungen nach Braunkohlen stattfanden, ist I eine» späten, aber doch ziemlich strengen Winters zu man auf umfangreiche Kohlenlager gestoßen. I schützen, so gut, oder vielmehr so schlecht eS die mangel- — Vier Falschmünzer wurden am Dienstag von I haften künstlichen ErwärmungSarten des Südens er- der Leipziger Polizei in Haft genommen, und I laubcn. Ein bitterkalter Nordwind macht den Aufent- i zwar ein bijähriger Kaufmann aus Wintersdorf, ein I halt im Freien äußerst ungemütlich, und die Regengüsse 32jähnger Posamentierer aus Köln a. Rh., ein 45 I lassen uns eilends von der Straße weg wieder daS Jahre alter Bahnarbeiter aus Heyersdorf und ein I schützende Haus aussuchen. Starker Schneefall mit dem 40jähriger HilfSweichensteller aus Naumburg, während > Zusatz, daß die Kälte intensiv sei, wird von verschiede- ein bei der Sache gleichfalls beteiligter, aus Taucha I neu Teilen deS Landes berichtet. Hoffentlich bringen gebürtiger 50jähriger Goldarbeiter wieder auf freien I uns die Ostertage den sehnlichst erwarteten Frühling. Fuß gesetzt wurde. Die hier zuerst Genannten befaß. I * Bor der Düsseldorfer Strafkammer hatte sich ten sich mit der Herstellung falscher Zweimarkstücke I Graf Wilhelm von Wickenburg wegen Betruges an mit der Jahreszahl 1877, um sie zu verausgaben. I einem dortigen Rentner zu verantworten. Ter An- Ob bereits derarttge Falsifikate von ihnen in den Ver- I geklagte, der früher österreichischer Offizier war, zählt kehr gebracht worden sind, hat sich acch nicht ermit- I jetzt 39 Jahre. Nachdem er sein mütterliches Bei teln lassen. Die zur Herstellung der Falsifikate be- I mögen im Betrage von einer Million verschwendet nutzten Gerätschaften, sowie «ine Anzahl Falsifikate I hatte, führte er Jahre hindurch in Mexiko, Nizza rc. wurden bei dem Hilssweichensttller vorgefunden und l ein abenteuerliches Leben. Im Jahre 1894 kam er beschlagnahmt. I nach Deutschland, wo er eine Reihe von Betrügereien — Die Tochter eines Gutsbesitzers in Unter- I verübte. Im Düsseldorfer Betrugsfalle erkannte das röppisch im Vogtlande stürzte dieser Tage von der I Gericht auf 6 Wochen Gefängnis. Nach Abbüßung Scheune aus die Tenne und erlitt einen Schädelbruch, I der Strafe wird dec Graf nach Vorarlberg ausge- sodaß der Tod sofort einirat. I liefert, wo er sich wegen eines anderen Betrugsfalles — Ter Athbtenklub zu Elsterberg hielt kürz« I zu verantworten hat. lich im Rauschen Gasthofe zu Cvsfengrün (Reuß ä. L.) i * Im Kottbuser Textilarbeiterstreik besteht nun- ein fiveleS Schweineschlachten ab, wobei dem köstlich I mehr Aussicht auf einen Vergleich zwischen Ausständigen zubereiteten Schweinernen zwar alle Ehre angethan, l und Fabrikanten. Der schon wochenlang andauernde aber das nette Tierchen doch ttotz großer Anstrengung I Streik hat bereits schwere Schädigungen für alle Be- nicht vollends aufgezehrt werden konnte. Man packte i teiligten im Gefolge gehabt, die nur mühsam wieder den Rest deshalb sorgfältig ein und wanderte damit l gut zu machen sein werden. in später Nacht zurück „zu Muttern". Aber „Mit I * Sonderlinge. Dieser Tage starb in Bamberg der des Geschickes Mächten . . ." Die Frevler ereilte daS I 75jährige Gärtnermeister Ignaz Och, der letzte von fünf Geschick, neun von ihnen sind jetzt seitens der Steuer- I Geschwistern. Diese hatten vor «lwa 8 Jahren einen behörde zu einer Geldstrafe von je 9 M. 20 Pf. we- I größeren Komplex von fruchtbaren Feldern an den FiS- gen Steuerhinterziehung verurteilt worden. I kus abzutreten zur Erweiterung deS Bahnhofes und zu — Für die Nimrod« eröffnen sich günstige Jagd- l Kasernenbauten, waren indes durchaus nicht freiwillig. aussichten, indem der erste Satz Hasen bereits zahlreich I hierzu zu bewegen, weshalb daS Zwangsverfahren einge- vorhanden und gut entwickelt ist. Auch die Rebhühner l leitet wurde. Da die Geschwister Och den Kaufpreis sind gut und kräftig durch den Winter gekommen und I anzunehmen sich weigerten, so wurde derselbe bet der nur wenig durch Raubzeug belästigt worden. I Bank für dieselben deponiert. Der Betrag liegt heute