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18»« Lonntag, den ». Januar Jnsirat^ONrr»: extra. -lelafter Inserate»» Fernsprech Nr. K i >» >! ! 's itrscheinl löblich, mit Ausnahme der Lviiu- und ^cilMgc. abcuha !ür den fol- gcudru Tag. Drclr vicrlclüihrNch i M. so Psg., m^ualllch du Psg., Cuijcl -Nrn. s Psg. Pellelluniirn Nehmen aNe Post« «»ftolicn. Po'tboien und die Audhabe« steilen do; Tage- blatlcS an. »-Na, 20«,. «ampltziert« Amtsblatt der König!. Ämtshauptmannschaft Flöha, Les König!. Amtsgerichts und des Sta-trats M Frankenberg. Aealgpmna^uw zu Khemnih Die Anmeldungen von Schüler», welche Oft-rn 18V« i« das Real- gymuafium eiutreteu sollen, nimmt der Unterzeichnete vom ». vl» 17. ILgltvI» 11 12 m»r, und »om»»«««« »««I» 12 miir tu» 8«I»»1gsoK»LiiL« entgegen. K*vr^ür»n«1»o Vor- «totlvmx ««r Ist orvki»s«I»1; von ^lotrurls-, 1n»p1- und ««tmlLorlgsntss Ist »otdtvenLIx. Zur Orieutiruug über die vo« Realgymnasium a«S mögliche« Be- rufsarten dient da- im Bering von Itrnno Vrottnsvl» hierselbft er- schieueue Tchriftcheu „1Vog»vo>8vr von» Itoal^rnnnslnn» ^ u. s. w. 2. Auflage 18V«. Preis SV Pf. LdemnItL, im Januar 18M. Rektor Prof. vr. Pflüger. Ias-rate nach »«>««» der«» Laris. König!. Seminar z« Zschopau. Anmeldungen zum Eintritt in die 6 Klasse des Seminars erbittet sich der Unterzeichnete bis znm S1. Januar 18V«. Zschopau, 2. Januar 1896. Schulrat A. Israel, Sem.-Dir. welchem dies- die französische Oberhoheit anerkannte. Als es aber ans AuSführen der Vertragsbestimmungen gehen sollte, sagte die Königin, oder vielmehr dere» Gemahl, der Premierminister auf der Insel ist, nein! Eine große Expedition wurde nun von Frankreich ausgerüstet, bei der Einschiffung der Truppen gab e» sehr viel patriotische Rührung, und man erhoffte einen kurzen Krieg. Damit indessen war e- nickt», die Ausrüstung der Expedition erwies sich al« sehr mangelhaft, und auf dem Marsche nach der mada gassischen Hauptstadt starben infolge de» Mangel» a» allen SanitätSeinrichtunge» die Leute massenhaft. Trotzdem wurde, nach französcher Art, der Sieg ge hörig gefeiert, die schweren Fehler der Militärver waltung aber nur so obenhin erwähnt und dann ganz vergessen. Auch andere Dinge in Armee und Marine stimmten nicht ganz, aber gesprochen wurde wenig davon, und als es in der Deputiertenkammn zur EtatSderatung kam, wurden die gewaltigen Summen des Armee- und Marine-Etats in einer einzige» Sitzung ohne jede Debatte angenommen. In Rußland häf der junge Kaiser Nikolau» II. das erste Jahr regiert, und — e» ist alle- beim Alte» geblieben. Von den erwarteten Reformen hat man so gut wie nichts zu sehen bekommen, nur einige Per- sonaländerungen sind erfolgt. Da» ist alle». Am interessantesten ist die Enthebung de» Generalgouver- neurS von Warschau, de- Grafen Gurko, von seinem Posten, welcher als der Hauplführer der russischen KriegSpartei galt. DaS Verhältnis zu Frankreich ist das alte geblieben, der seit dem Tode deS Minister» v. Gier» ernannte Leiter de» «uswärigen Amte», Fürst Lobanow, hat die Beziehungen zur französischen Republik eher noch vertieft und sich dem deutschen Reiche gegenüber kühl genug bewiesen. Unter ihm entwickelt die russische Politik nach Außen hin üb-r- Haupt «ne bedeutende Energie, und die europäischen Mächte haben sehr damit zu rechnen. In Belgien Haden die Sozialisten immer mehr und mehr Anhang gewonnen, und stürmische Gz-mn und offenkundige Herausforderungen geben Zeugnis von ihrer Macht und von ihrer Rücksichtslosigkeit. In der Schweiz hatte man auf Betreiben von mili- tärischer Sette den Versuch gemacht, eine neue und straffere Armeeorganisation etnzuführen, doch ist der Versuch am Widerstande der kleinen Kantone ge- t^^tert. Arge politische Skandale im Innern, welche auf d» Regierung de» früheren liberalen Ministerium» Sagasta alle» andere eher, nur kein gute» Licht wer- seu, hat Spanien gehabt, und dazu noch den Krieg Gedenktage aus großer Zeit. 2. Januar. Die Festung Mezieres har kapitulieret und wird mittags 12 Uhr von den preußischen Truppen besetzt. Ueder 200V Sesivgene werden gemacht, darunter 98 Ossiziere. tvS Geschütze und viele Vorräte an Lebensmitteln werden erbeutet. — Rekognoszierungs gefecht bei Croix, siivlich von Delle — Blutiger aber siegreicher Kamps vorgeschobener Abteilungen der 1. Armee bei Bapaume; die 30. Brigade wies vom Mittag bis Abend alle Angriffe über legener französischer Massen ab und machte dabei 250 Gefangene. — Ein aus Bordeaux vom 2. Januar datierter Regierungserlaß, unterzeichnet von sämtlichen Mitgliedern der französischen Regie rung, fordert die Landbewohner auf, die jährlichen Steuern, sowie sonstige Leistungen, soviel als möglich in den Kräften jedes Ein zelnen liegt, im voraus zu entrichten, um die Regierung bei der Erfüllung schwerer Forderungen, welche der Krieg stellt, zu unter stützen. Die Journale „Union de l'Ouest" und „Ami de Peuple" find auf 2 Monate suspendiert. — General Trochu io Paris wil ligte einer auSgeübten Pression zufolge in die Beiordnung eines RateS, der aus 4 Ministern bestehen und ausschließlich beratende Befugnisse haben soll. S. Januar. Bor Paris aus der Ostfront von deutscher Seit« lebhaftes Geschützfeuer, welches die Franzosen nur aus dem Fort Nogent schwach erwidern. Wiederholter blutiger aber siegreicher Kamps bei Bapaume. Die gesamte 1b. Divtston und ein Detachement unter Prinz Albrecht Sohn behaupteten sich in neunstündigem Kamps« g«gen 2 französisch« »rmrekorps, wobei die deutfchen Truppen am Abend zwei Dörfer mit dem Bajonett nahmen und wieder einige hundert Gefangene machten. Die beiden Ortschaften Bohaynier und Bapaume sind vollständig zerstört. Die Franzosen traten nach den erlittenen außerordentlichen Verlusten in der folgenden Nacht den Rückzug nach Arras und Douai au, wobei die verfolgende Kavallerie französische Bataillone erfolgreich angriff und dabei noch Gefangene machte. 4 Januar. Bor Paris setzen die deutschen Batterien gegen die Ostfront trotz dichtem Nebel di« Beschießung fort. — Die Belagerung von Belfort hat ihren Fortgang. — General v. Bentheim überfiel m,t Teilen der ersten Division und des 44. Regiment« die französischen Truppen unter General Roye in Moulinaux la Londe aus dem linken Stineufer, nahm »Offiziere und 300 unverwundeteMann- schäften gefangen und erbeutete 2 Geschütze und S Fahnen. Die Bersolgung erstreckte stch über Bourgachard hinaus. Di« Franzo- sen wurden von neuem übersallen und zersprengt und ihnen noch 2 Geschütze, 1 MunitionSwagen und Gefangene abgenommen. — Die Festung Peronne wird vo, den Deutschen bombardiert und ist fast ganz zerstört. — In Pari« stand die Wiederholung einer aufstän- disi^n Bewegung, wie am 31. Dezember flattgesnnven, nahe bevor. 5 Januar. Der von der Abgeordnetenkammer zu Stuttgart geforderte Militärkredit wurde mit allen gegen 1 Stimme angenommen — Die Befchitßung der Südforts von P-nS 'm «eruche drr Stel lung de« zweiten bayerischen und dem anschließenden preußischen KorpS hat seit 9 Uhr bei windstillem Wintettag« und 9 Grad Kälte ohne Schnee begonncn. Gleichzeitig wurde di« Beschießung d«r Nord- und Ostfront kräftig forfgefetzt. -D,e Franzosen er- fchirnkn 40000 Mann stark bei R.oz (an der Straß« von Brsoul nach Besanyon). Sin« Rekognoszierung derselben wmd bei Bille- faux, nördlich von Rioz, mit einer und nner halb« Brigade zwei Batterim und einer Eskadron siegreich zurückgrworfrn. - «am- betta hat Bordeaux verlaffen, um stch zur Armee Chanzys zu be geben. — Ein deutscher Handstreich auf Rocroy ist gelungen, dir Festung kapituliert und wird von zwei deutfchen Kompanien besetzt. Es wurden 300 Gefangene gemacht, 72 Geschütze, 1 Fahne und viele Waffen erbeutet, sehr bedeutende Vorräte von Munition und Lebensmitteln vorgefunden. 8 deutsche Gefangene find befreit wordm. 8ekMsli8-Vei'Ilsul. Das hiesige, mitten im Orte gelegene welches Mitte nächsten Jahres frei wird, soll aus freier Han ne st Hof und Garten verkauft werden. Dasselbe ist im Jahre 1851 MtchiM massiv erbaut worden. Deshalb würde es sich sehr gut auch zu ver schiedenen Gewerbebetrieben eignen. Mündliche oder schriftliche Angebote sind bis Ostern 1896 beim unterzeichneten Schulvorstande anzubringen, bei welchem auch alle anderen Auskünfte zu erfahren sind. SodSudora b. Mittweida, den 8. Dezember 1895. Akilksln, Sokmii», VorrittMsr. . Frankenberger DaS Jahr 1895. H (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Für die Unterhaltung Europas haben am meisten die Franzosen gesorgt, wie man da» ja schon seit ge raumer Zeit gewöhnt ist. Den zum Nachfolger deS ermordeten Präsidenten Carnot gewählten Präsidenten Perier hatten die Zeitungen und seine verbissenen Gegner dermaßen geärgert, daß er die Flinte in» Korn warf, zum Teil auch von seiner Mutter und Gemahlin veranlaßt, welchen anarchistische Attentats« drohungen einen tüchtigen Schreck eingejagt hatten, und seinen Rücktritt nahm. Die Sache wurde erst al» ein groß » politisches Ereignis betrachtet, hatte ober keinerlei besondere Folgen. PerierS Nachsolger wurde der Großkausmann Felix Faure aus Havre, zur Zeit seiner Wahl Marinemimfter, kein große» Genie, aber ein jovialer Mann, dem seine Jugend- Bolontairzeit in einer Gerberei von vornherein in den breiten Klassen viel Popularität erwarb. Vermehrt hat stch diese in letzter Zeit noch infolge eine- ganz qemrinev VerleumdungSfeldzugeS. Gleich bei seinem Amtsantritt hatte Faure ein neue» Ministerium zu bilden, er wählte ein solches au- Gemäßigten unter dem Vorsitz des Herrn Ribot, und trotz seiner grenzen- losen Schwäche, die sich namentlich gegenüber den tollen Hetzereien der Chauvinisten bei der Kieler Kanals«« zeigte, hielt sich dies Ministerium bis zum Herbst, wo eS von einem rein radikalen Kabinett Bourgeois abgelöst wurde, welches wieder einmal den alten Satz wahr macht, daß Abgeordnete der schroff, sten Opposilion recht zahm werden, sobald sie den Ministersessel erreicht haben. An allerlei politischen und nichtpolitischen Skandalgeschichten hat eS in Pan in keinem Monat deS Jahre» gefehlt, e» würde zu weit führen, auf alle diese Dinge einzugehen. Einen siegreichen Krieg, mit besten Lorbeeren e» aber nur schwach bestellt ist, hat Frankreich auch geführt gegen die Königin von Madagaskar. An der Küste von Madagaskar hat Frankreich seit langem Besitzungen, es erwirkte auch einen Antrag mit der Königin, in