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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189603082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18960308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18960308
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-08
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Monat
1896-03
-
Jahr
1896
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Händen anfassen konnte. Trohdem trug sie den über- lag«. Er sei Gegner der Vorlage, weil er meine, daß, wenn man als Altersgrenze de« Wählers das 30. Lebensjahr festsetze und den ZensuS erhöhe, man zu denselben Ergebnissen gelange, wie sie die Vorlage bringen solle. Nach reiflicher Erwägung könne er seine Ueberzeugung nicht ändern, aber er glaube, daß, wenn er auch >egen die Vorlage stimme, man ihn stets aus der Seite derjenigen inden werde, die treu zu König und Vaterland stünden. «LLAULNLSSLINr--d«-».«l^ u-s-n Kammer trennen, und spricht jdannwarm sür Sohm, dessen Ueber- ' Händen anfassen konnte. Trotzdem trug sie den über- der Abgeordneten verdreifachen und aus 249 erhöhen. (Zuruf: I Dann begriff er nicht die Petitionen, denn es müßten in solchem Um Golteswillen!) Mit der Wahlreform gehe es, wie mit allen I Falle di« Unterzeichner doch auch nicht gewußt haben, was sie un- anderen großen Reformen: sie lassen sich unmöglich nach dem Kopfe I terzeichnen. eines jeden zurechtmachen. Und wie in Ler Deputation, so zer- I (Ueder die Freitagösihuna werden wir in nächsier falle auch hier die Opposition in lauter Gruppen. Anderweite I -ina-üend-r sie-ichtten > positive Vorschläge liegen nicht vor und so bleibe nur der Re- I ' «»»eqcnvrr oc-lcytrn.) gierungSentwurf, welcher in der Fassung, die ihm die Deputation I KLSrtliches Ml» Sächsisches. L.-S Li'-rL'ÜL L . löW. dann daraus zu, daß an Stelle der angeblichen Diktatur des Pro- I -f Die Gemeinde Wird auch an dieser Stille noch letariats, mit der man gewiße Kreise in Angst versetze, jetzt die I besonders darauf hingewiesen, daß am morgenden Sonn« thatsächliche Diktatur des Geldsackes trete. Man habe hier den I , . AsiendanttköLienU "m 16 Ubr deainnen mied Wunsch nach Ruhe geäußert. Daß derselbe vorhanden sei, glaube I , ? ° . Uyr vegrnnen wrrd^ er gern. Aber gerade darin dürste sich Lie Mehrheit täuschen, wenn I Anläßlich diS zehnjährigen Lestihens des Evangell» sie glaubte, durch das Wahlgesetz diese Ruhe erreichen zu können. > schen JünglingSverejnS, das an diesem Sonntag von Die Sozialdemokratie würde nach wie vor jede Landtagswahl zu I dessen Mitgliedern und Freunden festlich begangen einer rührigen Agitation benutzen. Und diese werde auch, das sei I werden soll bat Kerr p Belkin au« Nickarlau ber die einzig« praktische Folg« des Wahlgesetzes, die bürgerlichen Kreise I ""ven VU, yal Herr Helvig aus Zsoyorlau, ver leichter erfassen. Man wolle zwar den Arbeitern einreden, das I Mitbegründer Und erste Heiter des Vertins, die Pre- Wahlrecht werde erweitert. So thöricht sei niemand mehr, um I digt in diesem Gottesdienste übernommen. das zu glauben, und für die nötige Aufklärung werben schon Lie I 4- Der EphoralhilfSaeistliche bei derSuperintendenlur Sozialdemokraten sorgen. Man rede immer von Haß, den Lie I jj Arnnld Nerina ist nam Sozialdemokraten säten. Er könne versichern, daß den Führern I M, Herr 3licyar0 Arnolv Hering, M vom der gegnerischen Parteien gegenüber in den Reihen seiner Leute I Klkchenvorstand zu Oltendorf b. Pirna für das Pfarr« kein Haß, sondern nur das Gefühl der grenzenlosesten Verachtung I aml daselbst gewählt und wird voraussichtlich gleich vorhanden sei. (Präs. Ackermann rust den Redner wegen dieser I nach Ostern dasselbe anlreten. A-ußerung, die jedem Gefühle von Sitte, Achtung und Gesetzlich- l . unserem Krankenbera wird in Berbinduna leit widerspreche, zur Ordnung.) Redner stellt sich weiter auf Len I 7 'Z« un erem sranrenoerg wiro m ^eromoung Standpunkt, daß kein redlicher Mann das Mandat als Abgeord- I >nll der feit 1832 hier bestehenden, Über stattliche Lehr- neter annehmen kvnne, wenn dasselbe nur aus dem Vertrauen der I räume und ein reichhaltiges Lehrmaterial verfügende 1. und 2. Wählerklasse, also einer winzigen Minderheit, beruhe. > W e bschiil e VON Ostern an ein einjähriger Tages- Für das Mißtrauen der 3. Wählerklasse würden jedoch schon Lie I , uriuS für iunae Kaufleute der Bertil- Sozialdemokraten sorgen. Man rede davon, die Sozialdemokratie I ^'US für junge ziaufieule o-r Dexrt- hade ihren Höhepunkt erreicht oder gar schon überschritten. Dem- I brauche errichtet. Es sollen darin junge Kaufleute gegenüber nehme es sich ganz eigentümlich aus, daß man sich gegen ! durch gründlichen theoretischen und praktischen Unterricht eine solche absterbende Partei durch dieses Wahlgesetz sichern müße. I jn alle Zweige der Weberei so weit eingeführt werden, ES sei >n-r von der Sanktion d^ sie durch genaue Kenntnis der Fabrikation die sprochen worden. Das sei eben das Schlimme, daß hierdurch der I König mit verantwortlich werde, daß man ihn m den Sumpf I Fähigkeit zur richtigen Beurteilung der Waren erlangen, hineinziehe. (Lebhafte Bewegung. Präsident Ackermann erteilt I Bet dem heutigen fortgeschrittenen Stande des Handels dem Redner einen zweiten Ordnungsruf mit dem Bemerken, daß l und der Industrie zeigt eS sich notwendig, daß die im dritten Wiederholungsfälle Las Wort entzogen werde, jungen Kaufleute, welche in dem weitausgedehnten Ge- DM».-«»- .»w,w°u.n. ihnen eine bessere Waffe vom Gegner in die Hand gegeben wor- I auch technisches Wissen sich aneignen, gleichviel ob sie als den, als dieses Wahlgesetz. I Kaufleute in Webwarensabriken oder Grosso-Manufaktur- Nietham,ner-Kriebftem wendet sich in einer scharfen Rede I Warengeschäften rc. ihre Stellung haben. Aus dem ^St°llN"°^ -ine Stunde dauernde Rede, in Pr°^t, den die Leitung der W-bschule zu Frankenberg der er nur Bekanntes ansührt und wegen seiner Schlußdehaup- I auf Wunsch bereitwilligst versendet, ist zu erfahren, daß tung, es frage sich, ob Sa-bsen noch zu einem christlichen Staate I wöchentlich 32 Lehrstunden gegeben werden, während zuzuzählen sei, den Ordnungsruf des Präsidenten verwirkt. I die freie Zett den Schülern zur Aiisarbeltung und Rein- Kellner-Schvnberg weist die verschiedenen Angriffe zurück, Lie I schrsft der Vorträge über BindungSlehre, Fachrechnen, m letzter Zeit gegen ihn wegen seiner Haltung in Ler Wahl- > Materialkunde Kalkulation Tbeorte der Mederei unk. rechtssrage erhoben worden seien, und wendet sich dann sehr scharf I Malerlallunoe, «alimanon, ^yeorie oer W-veret uno gegen die Haltung der „Dresdener Zeitung", die, obwohl die I Technik der mechanischen Webstühle dienen soll. Sicher- Behauptungen des Blattes als unbegründet von den beteiligten I lich wird ein derartiger abgeschlossener Jahreskursus Kreisen zurückgewiesen worden seien, nichts widerrufen oder nur I einem wahren Bedürfnis Abhilfe schaffen ratungen über die Vorlage von der Kammer zu fordern. Wenn I hau wurde der seit 14 Tagen Vermißte Auszügler die hohen Juristen, sic jetzt so warm für die Ablehnung der Vor- I Hermann Hengst erfroren aufgefunden. Hengst, der läge eintreten, in die Lage versetzt würden, über die Art und I Frau und Kinder hinterläßt, dürfte wohl auf seinem Weise der so wüst geführten Agitation im Lande als Strafrichter I „„„ Blumenau iniolae Ermüduna einaelcklasen zu fungieren, würden sie dieselbe mindestens unter Len Unfugspara- j «uege von oiumrnau infolge «rmUVUNg eilig-Wlasen phen stellen. I und dadurch erfroren sein. Huste-Bischosswerda kennzeichnet seinen Standpunkt zur Bor- — Die Unsitte, einen heißen Wärmstem in das Bett zu legen, kostete der 29jährigen Dienstmagd Pau line R. in Wednig 1 Woche Gefängnis. Am ersten Weihnachtsseiertage v. I. war eS ziemlich kalt, und um sich bet der Kälte ihr Belt ein wenig zu wärmen, legte sie sich einen Ziegelstein in den Ofen. Beim Heraus nehmen desselben stellte es sich heraus, daß er so heiß (Schluß der DontlerStagSdebatt« iu der Zweite« Kammer.) Opitz: Di« leere« Bänke de« Hause« währeud Ler Zeit, in Ler die letzten sozialdemokratischen Redner gesprochen, bewiesen zur Gralla«, daß ma« an dieser Art Aussühruugen kein Interest« habe. Selbst ei« Teil der Frakiiousgenrffen der Sozialdemokraten seien außerhalb de« Saale« gewesen. Die Rede Schubert« habe prr- sönlicht Angriffe gegen rhn gebracht, wolle er das auch tbuu, so »tllff« er eben auch auf die persönliche« Eigenschaften desselben zu spreche» komme« und den wechsel in den Parteistellungen des Ge nannter, hrrvorheben Erst sei er natioualliberal gewesen, daun hab« er sich der konservativen Partei augelehut und gegenwärtig siü er Mitglied der Resonnpartri. Wa« de« Herrn Professor Sohm emlauge, so hab« er zn ertlären, daß dieser ein geborener Mecklen burger sei. wunderbar sei e« doch, daß derselbe nie di« Ver- saffung und die Gesetz« seine» eigenen Vaterlandes zum Gegen stände non Angriffe« gemacht habe, obwohl dies vielfach von an derer Seite geschehen sei, und hier m Sachsen sprech« er von einer Knechtuog nnd Entrechtung LeS sächsischen Volke». Gegen Geyer» Angriffe nimmt er sodann die Sesetzgebungsdeputation kräftig in Schutz und stellt ihr da» Zeugnis «is, daß sie nach allen Rich- tnngeu hin ihre Pflicht gethau habe. Seien akademische Erörte- rungm dabri nicht gemacht worden, so hab« keine Veranlassung dazuvorgelegen. — Ob Lie Neuregelung Les Wahlrechts in Sachse« «iue Rückwirkung auf die Reichstagswahl haben ->«rde, könne er nicht b«hanpt«n; möglich sei eS. (Unruhe bei de« Sozialdemo, traten.) Lon seiten Ler Sozialdemokratie sei alles getban worden, um dir Bolksmaffen zu erregen. Zu ihren Protcstversammlnngen hätte« sie ihre Parteigröße« herangezogen und Lurch ihre Preffe »ach alle« Richtungen hin eivzuwirken gesucht Unterstützt seien ff« in dieser Richtung worden durch die Reformpartei und einige Gelehrte, ober trotzdem sei von einer Erregung im Lande nichts zu merken. Noch «inS: Würde die Vorlage auf die Entwickelung unserer sozialen Verhältnisse ungünstig einwirken, so würde auch ich schwere Bedenke» gegen dieselbe Haden. Gewiß, Lie Besorgnis liege nah«, aber nur aus dem Grunde, weil fortwährend die soziale Frage iu Zusammenhang mit der sozialdemokratischen Partei ge bracht werde Ja Wirklichkeit bestehe jedoch eia solcher Zusammen ¬ hang gar nicht. Er (Redner) habe stets darauf hingewiesen, Laß «um im Gegenteil zwischen sozialer Frage und sozialdemokratischer Partei streng scheide» müsse. Den besten Beweis hierfür liefern di« englischen Verhältnisse. Dort sei eS der Sozialdemokratie, ob- »ohl ihre Führer Marx, Liebknecht und andere jahrzehntelang dort gelebt haben, nicht gelungen, Einfluß auf Lie Arbeiter zu gewinnen. Trotzdem sei die englisch« Arbeiterbewegung «ine große, aber sie habe sich nur praktische Ziele gesteckt. Noch nie habe es ein un natürlicheres Bündnis gegeben, als wir es hier io Deutschland zwischen sozialer Frage und Sozialdemokratie zu betrachten ge wöhnt sind. Die sozial« Frag« sei eine eminent praktisch«, die Sozialdemokratie verfolge dagegen utopistische Ziele und sei zer störender Tendenz. Alles, was sie unter den gegenwärtigen Ver hältnissen thue, leide an innerem Widerspruch. So leisteten Lie sozialdemokratischen Abgeordneten den Eid auf die Verfassung, während ihr Programm sie anweise, daS Königtum zu stürzen. (Ros: Au!) Gerade daS sei bezeichnend, daß dem immer und immer widersprochen werde. Wollte doch Gott, daß endlich den Arbeitern Lie Augen über die wahren Bestrebungen der Sozial demokratie ausgingen. Noch sei ja daraus nicht zu rechnen, aber die Hoffnung sei vorhanden, daß die Arbeiter sich doch von der Sozialdemokratie lossagten. Die Ursache der Gefolgschaft sei ja Larin zu suchen, daß die Sozialdemokratie zu einer Zeit in den Vordergrund trat, als auch aus dem Gebiete der Technik die größten Erfindungen gemacht wurden. Bei dem im deutschen Ge fühle liegenden Idealismus wurde der Arbeiterstand verleitet zu glauben, daß auch aus dem sozialen Gebiete «in wunderbarer Um schwung sehr wohl möglich sei und die Verheißungen der sozial- d«mokratisch«n Volksredner in Erfüllung gehen könnten. Vielleicht hatten die letzteren selbst diesen Wahn. Mit dem Zeitpunkt« jedoch, daß ihnen Li« Erkknntnis kommt, ein solcher Umschwung ist nicht möglich, sondern nur durch gewaltsamen Umsturz zu erreichen, müsse es als ein Frevel bezeichnet werden, wenn sie, wie es noch geschehe, Lem Arbeiter solche Zukunftsbilder vorgaukcln. Das gegenwärtige Wahlgesetz gewähre den sozialdemokratischen Führern »ml die Täuschung der Mafien dadurch, daß sie, unter Hinweis auf das fortwährende Anschwellen der sozialdemokratischen Stim men, den Beweis zu erbringen suchen, der Zukunftsstaat könne sehr wohl aus friedlichem Wege geschaffen werden, wenn erst in Len Landrsverketungen eine sozialdemokratische Mehrheit Vorhän de» wäre. Gerade dadurch ließen sich viele brave Arbeiter für die sozialdemokratischen Kandidaten bei den Wahlen gewinnen. Diesen Wahn gelte es zu zerstören, und Las könne nicht bester geschehen, aV durch die vorgeschlagene Aenderung Les Wahlgesetzes. Die weitere Aufgabe würde es dann sein, den Arbeiter darüber aufzu klären, daß eS nicht möglich sei, den sozialdemokratischen Zukunsts- staat herbeizuführen, und daß es für ihn viel richtiger sei, prak tische Wege behuss Verbesserung seiner Lage zu beschreiten. So fn denn dieses Gesetz weit entfernt, dem Rechte der Arbeiter zu nahe zu treten, sondern es sei förderlich ihren Interessen und so «ine Wohlthat für unser ganzes Vaterland. (Lebhafter Beifall.) Vizepräsident Streit: Es sei hinsichtlich der Deputations beratung bemängelt worden, daß dieselbe zu wenig auf Einzel heiten zugekommen wäre. Er müsse daraus erwidern, daß auch keine großen Veränderungsvorschläge an die Deputation gelangt feien. N»r dem Pluralsystem habe man weitere Beachtung ge schenkt, sich jedoch bald von dessen Unzulänglichkeit überzeugt. An dere Anträge, die von der Deputationsnunorität gestellt wurden, habe diese teilw«ise selbst wieder zurückgezogen. Nun sei von ge bundener Marschroute, mit der die Deputation arbeiten mußte, die Red« gewesen. Jn Wirklichkeit war eine solche nicht vorhanden, nur hatte man sich vorher über Lie Grundsätze der Wahlreform verständigt. Dergleichen finde überall statt. Wenn der Depu tation aber vorgeworsen werde, sie habe Lie Arbeiten beschleunigt, so bekenne er ganz offen, daß er nach Möglichkeit zu dieser Be schleunigung beigelragen habe. Darüber ser er sich vollständig klar gewesen, daß jede Verzögerung in den Arbeiten der Deputation nur dazu benutzt werden würde, um durch eine heftig betriebene Agitation im Lande Unruhe hervorzurufen. ES werde nun, um auf Lie Vorlage selbst einzugehen, das indirekte Wahlsystem als etwa« ganz Schauderhaftes bezeichnet. Dem gegenüber erinnere er darau, daß wir «in solches System bei vieierlei Wahlen haben, so z. B. bei der Wahl der Stadträte, der Gemeindeältesten u. s. w. Wenn eS hierfür gelte, empfehle es sich umsomehr, auch die Wahl der LaudtagSabgeordneten in dieser Weise zu vollziehen und sie der wüsten Agitation zu entrücken. Es beziehe sich Geyer auf die Autorität Sohms. Wenn er Las in einem Punkte thue, müsse «r diese Autorität auch in den ganzen Ausführungen anerkennen. Gerade Sohm fei es aber gewesen, der die Maste als urteilsun- !ähig bezeichnet habe. Das wollten die Sozialdemokraten freilich nicht Wort haben. Redner, auf der Joumalistentribllne schwer verständlich, schloß mit den Motten, daß, abgesehen von den So zialdemokraten und einigt« Tausenden, die sich sonst noch der be kannten Protestbewegung angeschloffen hätten, der übrige Teil von I Sachsens Bevölkerung nur einen Wunsch habe: Vom Terroris- ' muS Ler Sozialdemokratie b«sr«it zu sein. (Lebhafte« Brav»!) i zeuguoattreue mau achten solle. E« sei h«ut« gesagt worden, daß Kommerzienrat Georgi.Mylau: Er «olle zunächst etwa» aus I Sohm vir «eußerung gethau habe» soll«: Nieder mit dem christ- deu Standpunkt eingeh««, d«n di« Minderheit w der Deputation I lichen Staate. Er, Redner, habe iuzwischeu mit einem Herra ge- eingrnomm«» habe. Von einer Seite habe mau sich dort für die I sprochen, der jener Versammlung, in der dieses Wort gefallen sei« Erhöhung de« Zensu« auf 10 M. ausgesprochen. DaS sei doch I soll, b«igewohnt habe. Sohm habe in Sittlichkeit die Begriffe auch eine Klassifizierung nach Lem Vermögen und vielleicht um I „Staat" nnd „Christentum" gegenübergestellt und unter Hinweis destentwilleo noch eine schlimmere, weil sie Tauseoden der jetzigen I darauf, wie wenig sich dieselveu deckten, gesagt: Fort mit dem Wähler da« Wahlrecht ganz nehme. Danu hab« mau aus da« I Begriffe eiueS christliche» Staate«. Da« sei doch ganz etwa« au» Pluralsystem hingewieseo. Dasselbe übe für manchen einen ge» I der«», al« Kühlmorge» behauptete. Reduer erinnert daun daran, wisse» Zauber au«, jedoch derselbe schwinde meist bei näherem Hm» I daß nicht unr Arbeiter, sondern auch die bedeutendsten Fabrikbesitzer, sehen. Jo Belgien werde jedem Wjährigeo Maune, wenn er oer- I wie Esche in Lhemoitz, Lolleubufch iu Dresden ,«., sich aegeu dies« heiratet ist, «ine zweite Stimme verliehen, dann geb« e« Ergänzung»- I Aenderung de» Wahlgesetzes <ui»gesproch«a habe», weil sie aus da» stimmen b«i einem gewissen Besitz«, sowie bei akademischer Bildung. I Zusammenleben mit den Arbeitern störend einwirke. B«stritte» Darin lägen ebensoviel Ungerechtigkeiten. Derjenige, der aus wohl- I werde schließlich, daß die Mehrheit Ler Bevölkerung gegen de« berechneten Gründen unverheiratet bleibe, stehe zurück hinter alleu I Gesetzentwurf sei. Nehme mau aber di« Statistik der letzten Reich«- solchen Bürgern, die leichtfertig heiraten u. a., deren That der I togSwahlen, so ergebe sich nach deo Parteiverhältnifien, daß nur Staat keine Ursache hätte, noch ein Vorrecht zu verleihen. DaS I 129000 ReichStagSwählrr für, ab«r 432000 gegen die Aenderung Vermögen könne auch auf die verschiedenste Art und Weist er- I fein würden. Die Gegner hätte» also die große Mehrheit. worben sein und was endlich die Ergäuzungsstimme sür akad«- I Miockwitz-SroßröhrSdorf verteidigt in kurzen Ausführungen misch« Bildung aubetreffe, so läge dann ein Unrecht gegen alle I das verhalte» der Deputation-Minorität. Den Antrag, die Steuer- Lehrer, Künstler u. s. w , di« k«m« Skad«mie besuchen lonutrn, I grenze sür die zweite Klaff« von bO aus 40 M. herabzusetzen, hab« darum doch aber ganz gut zu den Gebildeten zu rechnen wären. I man deshalb zurückgezogen, weil als Kompromiß die Erhöhung Hiergegen bleib« «in Wahlsystem, das auf der Steuerbelastung b«- I der Wahlmänner in erster Klasse von 3 auf 5 gewährt wurde, ruhe, trotz ter ihm ebenfalls anhaftenden Mängel immer noch das I Ec» von Fritzsche-Ltipzig gestellter VettagungSantrag wurde, Beste. So seien denn auch die Herren der Minorität in der De- I als der Präsident mitteilte, daß nur noch eiu Redner eingezeichnet putation nur in der Negation einig gtwesen, in dem, was sie I sei, nur sür den Fall aufrecht erhalten, daß sich noch ein weiterer wollten, ginge» sie dagegen weit auseinander. ES sei dann weiter I Redner meldeu sollte. behauptet worden, daß die historische Grundlage des gegenwärtigen I Seyer sührte uochmals alle Gründe ao, di« g«grn die Ab» WahlrechteS bei Ler DeputationSberatvng nicht Lie nötige Beach- I änderuog des Wahlgesetzes sprechen. Arbeiter würden wohl auch tung gefunden habe. Gerade das Gegenteil sei der Fall. Wenn I künstig in der Kammer sitzen. Diese Staffage brauchte man ja. man auf den Stand der Verhältnisse bei Schaffung des jetzigen I Aber daS würden kgl. sächs. abgestempelte Arbeiter sein. Wahlrechts zurückblicke, so lasse sich nicht verkennen, daß Verände- I Hiermit trat der Schluß der Debatte ein. Der Referent, rungeu eingetreten seien, welche den damaligen Willen des Gesetz- I Rüder-Roßwein, wie» in seinem Schlußworte den Vorwurf zurück, gebers hinfällig gemacht haben. Die Sicherung gegen die Ueber- I daß Lie Petitionen nicht genügende Beachtung gesunden hätten, flutung durch allgemeine Wahlen sollte durch Len damals beschlossenen I Er selbst habe die au» Roßwein eingelaufene, mit 301 Unterschriften Zensus bewirkt werden. Durch die veränderte Steuergesetzgebung I bedeckte Petition geprüft. Dab«i habe er aber allerdings gesunden, und durch das Steige» des Einkommens sei jetzt die Wirkung des I daß sich darunter 36 Ausländer besanden und viele Namen doppelt Zensus geradezu bedeutungslos geworden. Also gerade im Hin- I waren. Such hatten manche Unterzeichner wohl noch nicht das blick auf die historischen Verhältnisse werde jetzt die Aenderung des I wahlberechtigte Alter. Daß Preibisch das Lob GeyerS für die De» Wahlgesetzes nötig. Ueder die Vornahme indirekter Wahlen kvnne I putationsminorität angenommen habe, fei ihm befremdlich. Majo- man ja verschieden denken. Aber darüber komme man nicht hin- I rität und Minorität hätten gleich gearbeitet. Es sei schließlich ihm weg, daß sich ein anderes System nicht finden lasse, mai^ wüßte I vorgeworsen worden, daß er zu wenig Erläuterungen gegeben habe denn die Wahlkreise ganz unangemessen vergrößern oder die Zahl I und La« Gesetz sür viele Arbeiter unverständlich bleiben würde.
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