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unter der Not der rechts.) Not der Zeit gelitten haben. (Lehr richtig! Ich habe Verhandlungen mit beigewohnt, in denen diese Not in herzzerbrechender Weise vor Augen ge führt worden ist. Ich halte es sür außerordentlich deplaziert, wenn Herr Weckel die Sache so hinstellt, als ob den Künst lern alle Wünsche erfüllt werden. Davon kann keine Rede sein. Die Künstler haben ebenso gelitten wie andere Kreise und werden auch ebenso leiden. Was die Kapelle anlangt, so hat der Herr Minister bereits gesagt, wir haben die Aufgabe, die Kapelle als das Kleinod zu erhalten, das sie von jeher gewesen ist. Da muß ich nun sagen, wenn uns der Herr Intendant und Generalmusikdirektor Busch sagt, wir halten es mit den künstlerischen Ausgaben der Kapelle nicht für vereinbar, wenn unter eine gewisse Zahl heruntergegangen wird, da muß ich sagen, da resigniere ich als La,e und muß die Verantwortung für diese Sache ihm überlassen. Ich möchte Herrn Weckel noch sagen: Wir haben in dem Verwaltungs- kollegium auch eine Sparkommission eingesetzt und haben auch dieser Sparkommission mit auf den Weg gegeben nachzusehen, wo können wir sparen, können wir an der Kapelle sparen oder können wir an einer anderen Stelle sparen? Es sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, allerdings immer selbstverständlich mit dem Zwecke und dem Ziele, daß die Höhe der Knnstleistungen in keiner Weise erschüttert wird. Wir ersuchen Sie, die sämtlichen Minderheitsanträgc abzulehnen. Allf die Orchesterschule möchte ich nur mit einem einzigen Worte eingehen. Ich bedauere sehr lebhaft, daß tue Frau Berichterstatterin, die früher an meiner Seite um eine Musikhochschule in Dresden gekämpft hat und die, wenn ich mich nicht ganz täuschen sollte, sich auch im letzten Jahre noch für die Orchesterschule eingesetzt hat, jetzt andere Wege betteten hat. (Abg. Frau Büttner: Die Musikschule ist etwas ganz anderes!) Frau Bericht erstatterin, wir haben uns über die Orchesterschule sehr gefreut, als sie kam. Wir haben gesagt, das ist vielleicht nicht ganz tne Musikhochschule, aber nahezu. Und wenn jetzt, wie die Frau Abg. Bültmann gezeigt hat, gewisse andere Zusammenhänge gekommen sind, glaube ich, wird die Frau Berichterstatterin selbst sehen, daß sie auch sich mit dem Angriffe auf die Orchesterschule keinen Dienst erwiesen hat. (Sehr richtig! rechts.) Abg. VSttcher (Kom.): Wir nehmen bei dem Kapitel Staatstheater nur das Wort, um dre geradezu verbreche rische Verschwendung der Steuergroschen der Arbeiter zu brandmarken. Ich werde bei diesem Kapitel auf die vielerlei spießerhaften, kleinbürgerlichen Kannegießereien über wahre, echte und edle Kunst und was sonst hier ver zapft worden ist, im Laufe des Abends nicht eingehen. Auch auf die Ausführungen der Frau Abg. Büttner über Kunst usw., die sich in demselben unmarxistischen klein bürgerlichen Rahmen bewegten wie bei der letzten Etat debatte, lohnt es sich nicht einzugehen. Wir stellen hier völlig objektive- Urteil ist. ob nicht der Kritiker selbst be fangen ist. Beispielsweise könnte der Fall vorkommen, daß der Kritiker an eben diesem Theater ein Schauspiel eingereicht hat, da- abaelehnt worden ist, und daß er aus diesem Grunde eine Abneigung gegen den Leiter deS SchauspielhauseS hätte. So etwa- könnte vorkommen, Frau Abg. Büttner, und ich meine, ehe man einen solchen Kritiker heranzieht, müßte man ihn genau bettachten, ob nicht etwa in dieser Beziehung eine Voreingenommen- heit bei ihm bestehen könnte. Auch Ihr eigenes Urteil, Frau Abgeordnete, ich will eS Ihnen nicht absprechen, daß Sie sachverständig urteilen, aber wenn Sie ko schlecht- hin sagen, Herr Viertel, bekanntlich der bedeutendste Regisseur der letzten S Jahre am Theater, so möchte ich demgegenüber sagen: Die Ansichten über Herrn Viertel sind auch geteilt. Wie Sie genau wissen, hat er jetzt in Berlin eine ziemlich starke Gegnerschaft. Es ist durchaus nicht so, daß er so anerkannt ist. In Theaterdingcn gehen die Ansichten durchaus auseinander und in der Betrach tung der Kunst wird es immer verschiedene Meinungen geben, mü> wir wollen uns nicht so hmstellcn und sagen: das, was wir hier sagen, ist das Richtige und das andere ist Unvernunft. Wenn Sie jetzt wünschen, daß das Repertoir viel reich haltiger sein soll und wenn Sie darauf Hinweisen, man sehe sich einmal die Provinzthcater an, wie die das machen, so bitte ich, Frau Abg. Büttner, die Zustände, die wir in manchen Provinztheatern haben, um Gotteswillen nicht auf unsere Bühnen zu übertragen. Es gibt keinen schlimme ren Raubbau an den Menschen, wie manchmal an den Provinztheatern. Es ist sehr interessant, daß die Kommu nisten sagen, die Theater müßten sich selbst tragen. Ja, das müßten wir auS dem Personal Herauswirtschaften. Dann müßten wir das Personal in einer ganz anderen Weise heranziehen und sozial wären die Zustände und die Theater, die nach Ihrem Herzen aufgebaut werden, sicher nicht. (Abg. Siewert: Das ist ja Heuchelei!) Wie aber die Herren Kommunisten im Grunde überhaupt denken, das haben wir kürzlich erfahren, als ihre eigenen Leute in Rußland die Werke von Tolstoi einstampfen ließen. Tas ist der Kunststandpunkt, den sie einnehmen, Banausen schlimmster Art sind sie in Wirklichkeit in künstle rischen Dingen. Was die Oper anlangt, so möchte ich ganz kurz namens meiner Freunde sagen, wir sind allerdings auch der Mei nung, daß das Verhältnis, mit dem Herrn Generaldirektor Busch so, wie es geordnet worden ist, nicht unseren Beifall findet. Wir glauben nicht, daß die Art, daß man ihn noch aus privaten Quellen speist, auf die Tauer wünschens wert ist. Wir freuen uns, daß der Herr Minister angedeu tet hat, daß er eine Änderung des Vertrags herbeigeführt wissen will. Wir müssen aber anderseits zugestehen, daß damals die Verhältnisse tatsächlich zu Beginn des Jahres so lagen, daß man entweder sagen mußte: wir der- licren Busch oder wir müssen versuchen, ihn zu halten, Staatsmittel haben wir nicht, also nehmen wir andere. Und gerade die Herren, die sich so aufregen, sind dieselben, die sonst sagen: die Neicken mögen zahlen; hier haben sie gezahlt, und es war wieder mal nicht recht. Wir sind der Meinung, daß tatsächlich das Beamtenverhältnis für Künstler, wie sie hier in Frage kommen, nicht recht paßt. Ebenso ist es auch bei der Nebenbeschäftigung. Ganz ge wiß, vom Beamtenstandpunkt hat Herr Abg^ Weckel recht, aber vom Standpunkt des Künstlers liegt es etwas curders. Deshalb sollten wir die Frage des Dresdner Kon- servatoriums nicht hereinziehen. Ich bedaure, daß Frau Bültmann das in einer Weise getan hat, die keinen Bei fall findet. Wir sind nicht Richter über das Dresdner Konservatorium. Pikant war es für uns dabei, die Rollen vertauscht zu sehen: die Teutschnationalen als Feinde des Privatbetriebes und als Anhänger der soziali sierten Orchesterschule. Sie (nach rechts) hätten alle Ur- sache, etwas vorsichtiger zu sein, und es sollte Ihre Ab neigung gegen Persönlichkeiten, die vorliegen mag, nicht dahin führen, daß Sie über eine Cache abfällig urteilen, die dieses abfällige Urteil nicht verdient. Jedenfalls klang deutlich heraus, daß Sie eine besondere Vorliebe für Professor Büttner nicht haben; ich kann cs Ihnen auch nicht verdenken. Kurz und gut, wir wünschen, daß die Regierung die Minderheitsanträgc, wenn sie heute ab gelehnt werden, doch nicht als völlig wertlos ansieht. Ter Herr Minister hat schon erklärt, daß man so manches daraus entnehmen würde, und er hat heute schon erklärt, daß er in einzelnen dieser Punkte allerdings auf Gruud der Minderheitsanttäge Änderungen vornehmen würde. Das genügt uns; deshalb haben wir keine Veranlassurrg, die Minderheitsanttäge anzunehmen. Wir wollen nicht der Regierung starke Fesseln anlegen, die die Fassung der Minderheitsanttäge leider bekommen hat, sondern wir haben das Vertrauen zu der Regierung, daß sie, auch wenn die Minderheitsanträge keine Mehrheit finden, das, was an den Minderheitsanträgen gut ist, dennoch zur Tat werden läßt. (Bravo! bei den Dem.) Hierauf wird gegen 3 Stimmen ein Antrag auf Schluß der Aussprache angenommen. Auf der Rednerliste standen noch die Abgg. Ellrodt (Kom.) und Frau Büttner (Soz.). Nach dem Schlußwort der Berichterstatterin Frau Abg. Büttner (Soz.), in dem sie sich namentlich dagegen wendet, daß persönliche Gründe sie zu ihrer Kritik veranlaßt hätten, und nach einer persönlichen Bemerkung des Abg. Ellrodt (Kom.) und tatsächlichen Berichtigungen der «bgg. vr. Dehne (Dem.) und Frau Bültmann (Dtschnat.) wurden die Mehrheitsanträge des Ausschusses angenommen und die Minderheitsanträge abgelehnt. Ebenso wurde ein Anttag de- Vorstandes, die Sitzung deS Landtages — e- ist nachts 1 Uhr — abzubrechen, nach kurzer GeschäftSordnungsaussprache abgelehnt. (Fortsetzung in der nächsten Beilage^ wie beim letzten Male fest, daß auch da- Theater für die herrschende Klasse und für den Klassenstaat ein Mittel zur ideologischen Beeinflussung der Arbeiterklasse, ins besondere aber der besitzenden Kreise im staat-erhaltenden und im Sinne deS Kapitalismus ist. Ich möchte, weil hier der Fall Busch heute eine be sondere Rolle gespielt hat und weil Busch angeblich ge droht hat, am 1. August zu gehen, auf diesen Fall mit einer Bemerkung eingehen. Ich verweise nur darauf, daß Busch ein Protektionskind der württembcrgischen Königsfamilie ist, wenn auch vielleicht nicht so ganz offen- kundig und mittelbar, aber doch unmittelbar. Durch die Protektion der früheren Königin-Mutter von Württem berg kam er aus Aachen, wo er noch gar nicht am Theater beschäftigt war, im Jahre 1918 nacb Stuttgart. Ich will auch darauf Hinweisen, daß der Vorgänger Buschs in Stuttgart, der jetzige Generalintendant Schillings an der Staatsoper in Berlin zur damaligen Zeit 12 000 M. be kam, und Strauß erhielt in Berlin zur selben Zeit 20 000 M. Busch erhielt infolge Protektion am Stuttgarter Theater sofort 20 000 M. Anttittsgehalt. Ich verweise nochmals darauf, daß eine Versammlung der Solisten der damaligen Stuttgarter Königlichen Hoftheater sich gegen die über- nähme der Generalmusikdirektorstelle in Stuttgart ge- wandt hat. In Stuttgart dieselben Manöver wie hier. Ain 1. April 1919 wirft Busch der Regierung den Kündi gungszettel auf den Tisch mit der Drehung, wenn er nicht 30 000 M. sofort bekommt, den Titel Generalmusikdirek tor und ein Dritteljahr Urlaub, werde er den Staub Stuttgarts von den Füßen schütteln und ein ailderes Engagement antteten. Tas sind dieselben Methoden, wie sie hier angewendet werden. Was dann die großen Redensarten von reinem Kunstidealismus mit diesen Dingen zu tun haben, weiß ja jeder Mensch selbst. Das Gcnrze gehört zu dem Kapitel: kleinkapitalistischer Kunst betrieb. Einzelne Stars, ob das Sänger sind, ob das Dirigenten sink, lassen sich emporloben durch ihre Schmocks, die sie in verschiedenen Städten sitzen haben. Gerade bei Busch ist das Wichtigste mit gewesen, daß er durch die aus- wättige Presse gerade in Stuttgart emporgelobt worden ist. Und das hatte zur Folge, daß Busch bereits in Stutt gart damals seine hohe Gage erhielt. Dann hat am 1. Ja nuar 1922 Busch in Dresden nach meinen Informationen die Stelle nur bekommen unter der Bedingung, daß er auf jeden vertraglichen Urlaub während der Spielzeit verzichtet. Das ist natürlich nicht durchgeführt worden, wie so viele andere Perttagsbedingungen auch. Wahr scheinlich ist gerade der Staat als Vertragsteilhaber in der Angelegenheit Busch sehr nachsichtig gewesen und hat wahrscheinlich manchmal beide Augen zugedrückt. Ich will auch darauf verweisen, mit welch kolossalen Mitteln gerade bei der Ausstattung der Oper gearbeitet wird, wie hier gewüstet und Verschweirdung mit Material ge- trieben wird, die Ausstattung durchzuführen. Das Riesen personal bei Oper und Schauspiel ist bereits charakteri siert worden. Ich will darauf nicht eingehen. Der Herr Kultusminister hat in seinen Darlegungen die ganze Kritik, die geübt wurde, nur bestätigt. Er hat hier bestätigt, daß sowohl die Schauspiellettung wie auch das Kultusministerium bei der Hinkemannausführung vor den Faschisten glatt die Segel gestrichen haben. Wenn der Herr Kultusminister erklärt, daß sich diese Angelegen heit augenblicklich auf einem toten Greis befntde, wir müßten abwarten, so ist das eine sehr charakteristische Be merkung. Der Staat macht sich mit diesen Argumen tationen, die vorgebracht worden sind, selbst lächerlich. Weiter wird auch offen zugegeben, daß man bei den Industriellen mit der Angelegenheit Busch hausieren ge gangen ist. Es ist sehr zu empfehlen, daß das Kultusmini sterium auf den Spielplan der nächsten Spielsaison zwei Stücke neu aufnimmt, und zwar eins „Des Kmscrs In tendant geht schnorrend durch das Sachsenland" und das zweite „Die Buschmode". Tas sind Stücke, die eine außer ordentliche Zugkraft haben, Kassenstücke sein werden und dem Theater zugute kommen. Charakteristisch waren auch die Ausführungen des Herrn Kultusministers über die Ankündigung der Erhöhung der Arbeitszeit beim techni schen Personal. Es wurde von dem Bestreben gesprochen, an den Theatern zu sparen. Man hat natürlich nicht oben ge.part, aber am techniichen Personal, bei den Arbeitern wird gespart, denen wird der Achtstundentag in den Staats- institutionen geraubt und der Neunstundentag und wahr scheinlich noch eine längere Arbeitszeit werden dafür ein geführt. Das charakterisiert die ganze Methode, mit der auch dein: Kapitel Staatsthcater von der Regierung ge arbeitet wird. Es wurde gesagt, daß die einzigen Kapitel, wo nicht abgebaut worden sei, Theater, Justiz, Polizei und Kirche seien. Ich will dabei nur bemerken, daß das auch charakteristisch rst für die Koalitionspolitik der sächsischen Sozialdemokaten. Herr Abg. Weckel hat das vergessen, ich wollte das nur noch ergänzen. Tas sind die Bemerkungen, die wir zu machen haben. Es handelt sich darum, festzustellen, daß das Geld mit vollen Händen in unzweckmäßiger Weise für Positionen ausgeschüttet wird, für die keinerlei Zuschüsse vom Staate geleistet werden sollten (Sehr richtig! bei den Kom.) Die Kreise, die in Dresden in- Theater gehen, sind durchaus in der Lage, solche Preise zu bezahlen, daß die Theater sich selbst tragen. Wir lehnen die Theaterkapitel selbstver- stündlich ab. Wir erachten die Zuschüsse für die Theater als einen geradezu frevelhaften Mißbrauch mit den Steuer- qroscken des Proletariats. (Bravo! bei den Kom.) Abg. Vr. Dehne (Dem.): Die Frau Berichterstatterin hat mit sehr harten Worten die angebliche Unzulänglich keit des Spielplans am Schauspielhause getadelt. Sie hat eine ganze Anzahl Stücke genannt, die nicht aufgeführt worden sind. Ich glaube, den Katalog hätte sie noch sehr erweitern können. Natürlich gibt es nock unzählige Stücke, die im vergangenen Jahre nicht aufgeführt worden sind, aber wenn sie sich auf einen Gewährsmann beruft, auf einen Kritiker, so ist eS mit dem Krittler auch so eine Sacke. Da müßte zunächst festgestellt werden, ob das ein bereit- gesagt: Ja, e- gibt viel geeignetere Kräfte, z. B. Herrn Klemperer in Berlin. (Hört, hört! recht-. — Widerspruch der Frau Abg. Büttner.) Das ist der Ein druck, unter dem wir in der Mehrheit im Ausschuß ge standen haben. Deshalb haben wir die Minderheitsanttäge abgelehnt und bitten das Haus, sie auch heute abzulehnen. Es ist richtig, daß die Künstler in der Kapelle Beamte lind. Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, daß diese Beamtenqualität ihnen nicht von der Koalitions- regierung verliehen worden ist, sondern daß das weiter zurückliegt und daß der Landtag diese Beamtenqualität beschlossen hat. Richtig ist es wohl nicht ganz gewesen. Aber auch wenn Sie den Künstlern die Eigenschaft von Beantten geben, kommen Sie um die Tatsache nicht herum, daß Sie nun einmal Künstler anders behaicdeln müssen als andere Menschen, sonst werden Sie der Eigenart von Künstlern nicht gerecht. Und wir lehnen es ao, mit den Minderheitsanttägen hier den Versuch zu machen, die Künstler in das Prokrustesbett des Etats hincinznzwingen. Man muß sich bei der Behandlung von Kunstinstituten von jeder bureaukatischen Anschauung freimachen, von bureaukratischen Anschauungen, wie sie manchmal auch Abgeordnete haben. Man muß hier Freiheit lassen, wie man zu dem Ziele kommt, dasJnstitut auf der Höhe'zu halten. Und da komme ich zu dem Vertrag mit Busch. Der Herr Kollege Weckel hat es für geschmackvoll gefunden zu sagen, wir wären betteln gegangen. Ich muß dem Hohen Hause das Urteil über diese Kampfesweise überlassen, sie reicht an mich nicht heran. (Abg. Weckel: Bei uns heißt es so, Herr Blüher!) Ich pflege allerdings in ge wissem Umfange betteln zu gehen, wenn eS sich nämlich um die Minderbemittelten meiner Stadt handelt, da habe ich auch manchen Erfolg gehabt. Aber hier steht die Sache so, daß zu der Zeit, als Busch seinen Vertrag gekündigt hatte infolge von sehr günstigen Angeboten von auswärts, das Verwaltungskollegium vor der Frage stand: Soll man Busch halten, oder soll man ihn verlieren? Ta wurde uns mitgeteilt, daß eine Reihe von Mäzenen erklärt hätten: wenn es daran hinge, den Betrag für Busch aufzubringcn, würden sie einspringen. Und da möchte ich doch einmal Herrn Kollegen Weckel fragen, wäre cs richtig gwesen, wenn wir gesagt hätten, wir sind hier absolut tne Nöbeln, wir lehnen das Angebot ab und lassen Busch gehen oder wollen die Cache hier auf Landesetat oder Stadtetat übernehmen? Man muß auch da sehen, wie man sparen kann, damit man die Mittel, die man auf diese Weise er spart, auf andere Weise verwenden kann. Im übrigen kann ich nur sagen, daß ich bei der ganzen Sache, soweit e- sich um die Geldbeschaffung handelt, ebenso wie der Herr Minister keinen Finger gerührt habe. Die Herren Mäzenen haben sich mit dem Intendanten in Verbindung gesetzt, und so ist das Angebot zustande gekommen. Herr Abg. Weckel hat weiter gesagt, wir wollen, daß die Künstler auch einmal einsehen, wo alles Not leidet, kann bei ihnen nicht halt gemacht werden. Ich möchte da doch für die Künstler an den Staatstheatern eintreten und sagen: Wir wissen, daß auch die Künstler an den Staatstheatern und insbesondere auch die Solokräfte Druck von «. G. Teubner m LreSoen