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Rabenauer Anzeiger : 22.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191202229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19120222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19120222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-22
-
Monat
1912-02
-
Jahr
1912
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Kanzler und Vizekanzler. Ein so interessantes Bild, wie es die vorletzte Reichsiags- sitznng gewährte, ist selten dagewesen; nach dem leitenden Staatsmann sprach der frühere Vizekanzler Graf Posa- dowsky, der vierzehn Jahre lang als Staatssekretär des Innern der hauptsächlichste Vertreter der Reichskanzler Fürst Hohenlohe und Fürst Bülow gewesen ist. Auch Herr von Bethmann Hollweg war bekanntlich, ehe er zum Kanzler aufrückte, zwei Jahre Staatssekretär des Innern. Beide Staatsmänner Haven mit großem Nachdruck ihrer Über zeugung Ausdruck gegeben; der Reichskanzler verurteilte scharf die liberale Haltung während des Wahlkampfes und bei der Präsidentenwahl, aber er konnte sich nicht der Ab lehnung der Erbschaftssteuer durch Zentrum und Konser vative anpassen. Seiner Mahnung zur Sammlung schloß sich auch Graf Posadowsky an, der zu einer kräftigen Politik riet, vor zu häufiger Wiederkehr neuer Steueroorlagen warnte. Beide ^Staatsmänner hatten als Redner gute Tage, wiederholt wurde Beifall laut, dem dann aber bei der Berührung von Parteifragen natürlich Widerspruch nicht fehlte. Die Presse rühmte die Unabhängigkeit des einstigen Vizekanzlers, sie spendete je nach der Partei dem amtieren den Reichskanzler Lob für sein Auftreten gegen die Sozial- dem, kratie und vermißte ein bestimmtes, fortreißenües Pro- ar "m Der Kanzler soll nicht über den Parteien stehen, h r Herr v. Bethmann Hollweg sich zurusen; dazu bemerkt Lie „Tgl. Rösch.": „Eine Regierung, die nur Geschäfts- trage, n einer Partei wäre, würde uns in heillose Wirren stürzen, die wir bei unserer bedrohten Weltlage nicht durch halten könnten, und das größte Unglück für Deutschland, die Scheidung in zwei Lager, begünstigen." — Die konser vative „Kreuz-Ztg." sagt: „Recht eindrucksvoll war der Hin weis des Kanzlers auf den Jubel des Liberalismus bei der Zurückdrängung der Sozialdemokratie vor fünf Jahren und seinem jetzigen Jubel bei dem Anwachsen der Sozialdemo, kratie." — Hingegen meinen die „Berl. N. N.": „Es wäre wünschenswert, wenn uns ein Führer zur Einigkeit erstünde. Aber Herr von Bechmann wird dieser Führer nicht sein. Denn Worte tun es nicht, und mit seinen Taten hat er eher Zwist gesät." Diesen Standpunkt teilt auch im Prinzip die national liberale Magdeburger Zeitung, die sagt: „Summa Suma- rum: „Eine Wiederholung des Sammelrufes mit zum Teil guten Gründen, aber doch ohne den erfordlichen Nachdruck und ohne die äusgleichende Unparteilichkeit, die allein die Sünden der Vergangenheit gut machen kann." — Die . Deutsche Tagesztg. vom Bunde der Landwirte vermißt auch etwas die strenge Unparteilichkeit. Sie sagt: „Der Reichs» kanzl-r wollte damit, daß er nicht nur der Linken, sondern auch der Rechten ins Gewissen redete, deutlich bekunden, daß er über den Parteien stehe. Diese bei ihm besonders verständliche Absicht würde aber auch erreicht worden sein, wenn er seine nach rechts gerichteten Worte etwas anders abgetönt hätte." — Die fortschrittliche Voss. Ztg. präzisier ihren Standpunkt dahin: „Gegen wirklichen oder vermeint- lichen Umsturz gibt es kein wirksameres Mittel als die Er füllung der Sehnsucht nach großen Ausgaben, eine großzü gige, liberale, volkstümliche Politik." Der heutige Kanzlei ist kein „Kleber", wenn auch immer wieder die Behauptung sich findet, er strebe nach Hofgunst, und ebensowenig kann der frühere Vizekanzler Graf Posa- dowsky als ein „Streber" bezeichnet werden, der seine Kan- Lidalenrede „sür den Konzlerposten" habe halten wollen. Beide Staatsmänner sind Männer ihrer selbst und eigenen Geistes, die sehr wohl überschauen, wie kritisch unsere Zeit ist. Eine starke Mehrheit ist im Reichstage nicht vorhanden, eine Zuiallsmehrhcit, je nachdem Abgeordnete behindert sind oder nicht, kann beiden Seiten des Hauses unter Umständen kommen. Wie schwer es da ein Reichskanzler hat, braucht nicht erst gesagt zu werden, er wird sich auf die praktischen Erfordernisse des Tages zu beschränken haben, bevor nicht eine gründliche Klärung der Parteioerhällnisse eingetreten ist. Und weil diese Erfordernisse des Tages nun einmal Ler weiteren Ausgestaltung von Armee und Marine gelten, so ist das Dringendste eine populäre Deckung der unver meidlichen Kosten. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich die Reichstagsredner darüber recht klar äußerlen. Sie haben keine Verpflichtung dazu, aber diese Aufgabe ist nützlich und nötig, Der bisherige Reichstagsverlauf hat gezeigt, daß ihm das frische Blut an neuen Mitgliedern wohl bekommen ist. Die Frische der Debatte erhöht sich, sie erhebt sich über die bekannten Parteigegensätze hinaus. Man kann ja davon noch nicht auf ein gedeihliches Ende der Session schließen, aber man wird hosten können, daß viele Nebel in unserem inneren politischen Leben zerstreu werden. In der aus wärtigen Politik gehen Reichstag und Reichskanzler nicht so weit auseinander, das bewies der Beifall, welcher Herrn von Bethmann Hollwrg zu teil wurde, als er die Mit teilung von den deutsch-englischen Besprechungen machte, die auf eine Beseitigung bestehender Mißverständnisse Hin zielen. Also doch ein einigender Punkt! Politische Rundschau. Devtfchl«».- Bei dec Taufe des Liateaschiffs „Prinzregent Luit pold-, die in Kiel im Beisein des'Kaisers, der Prinzen Heinrich und Adalbert von Preußen, vieler Admirale usw. in feierlicher Weise stattsand, hielt Prinz Ludwig von Bayern eine längere Taufrede, in der er ausführte, daß der Prinz- regent, dessen Name, der jedem Bayern, ja jedem Deutschen teuer sei, innigsten Anteil nehme an dem Erstarken der kai serlichen Marine und dem Aufblühen der deutschen Interessen über See. Der Prinzregent, der, ungebeugt durch sein hohes Alter, Rückschau halte auf die vier Jahrzehnte des neuen deutschen Reiches, sei einer der wenigen unter uns, die in der Reife des Mcumesalters den großen^Ereigr ijsen nahe ge standen, die diesen neuen Abschnitt in der Geschichte des deutschen Volkes eingeleitet haben. Sein Herz sei voll Glauben und Hoffen für des Reiches Zukunft, die das Zu sammenwirken der in Treue verbündeten^deutschen Fürsten und Staaten verbürge. Das neue Schiff möge sich — sei es im Frieden, den Gott uns noch recht"langezserhalten möge, sei es im Kriege, den wir nicht fürchten — seines hohen Paten stets würdig erweisen. Seine Mannschaft niöge des bayerischen Wahlspruchs eingedenk seim „In Treue fest." Die Prinzessin Therese von Bayerns vollzog" dann mit den Worten „Auf Befehl des Kaisers taufe ich dich „Prinzregent Lüitpold' die Taufe, worauf Prinz Ludwig ein dreifaches Kaiserhoch ausbrachte und das stolze Schiff unter dem Donner der Geschütze ins Wasser glitt. — Der^Kaiser^verlieh dem Prinzen Ludwig die Kette zum Schwarzen Adlerorden und der Prinzessin Therese den Luisenorden mit der Jahreszahl 1813-14. Abends mar große Soiree beim Kaiser an Bord des Linienschiffs „Deutschland". — Anläßlich des Stapellaufs wechselten der Kaiser und der Prinzregenl.Luitpold herzliche Handschreiben aus. — Prinz Ludwig begibt sich am Mon tag über Lübeck und Berlin nach Wien zur diamanten Hoch zeit des Erzherzogs Rainer. Zn der Budgelkommisfion des preußischen Abgeord netenhauses erklärte der Handelsminister bei Besprechung der Frage der Elektrizitätsindustrie, daß die Regierung gegen die Monopolisierung der Installation^-" und^Leilungsarbei- ten sowie der notwendigen Materialien sei. Es"sollen viel mehr solide Unternehmer im Installationsgewcrbe frei^kon- kurrien können, und zwar so, daß nicht etwa eine absolute Bevorzugung einzelner geschieht, sondern daß die freie Kon kurrenz der Installateure auch untereinand. r bestehe.? Dabei soll nicht unbedingt der am Orte wohnende Installateur be rücksichtigt werden, sondern auch solche an anderen Orten. Bei einem andern Kapitel erklärte der Minister, daß in Preußen bisher 14 Gewerbeinspektionsassistentinnen tätig seien; das langsame Fortschreiten der Anstellungen erkläre sich aus dem Mangel an geeigneten Bewerberinnen. Die Baugewerksschulen prosperierten. Für die Hausarbeiter soll eine Entschädigung bereit gehalten werden, wenn sie durch das Reichsgesetz gezwungen werden, ihre Wohn- bzw. Ar beitsstätten zu verbessern. Der Kanzler und die Varleien. Die linksstehenden Parteien des Reichstags erwägen, nachdem der Kanzler die Anträge auf Reform der Geschäftsordnung und auf Erlaß eines Ministeroerantwortlichkeitsgesetzes abgelehnt hat, den Plan, die s. Z. vom Abgeordneten Gröber ansgearbeitete württembergische Geschäftsordnung mit den notwendigen Än derungen auf dem Reichstag zu übertragen. Diese Geschäfts ordnung enthält genaue Bestimmungen über die Mindest- stärke einer Fraktion, über die Befristung der Interpellatio nen, über Mißtrauens- und Vertrauensvoten, die sich an die Jnterpellationsberatungen der Regierung anknüpsen und so weiter. Aebec die Kanzlerrede zum Aeichseiak schreibt dis „Nordd. Allg. Ztg.": Es war eine Rede, die allen Partei ansprüchen die Unabhängigkeit der Staatsgewalt gegenüber stellte und die feste Absicht zur Wahrung der verfassungs mäßigen Grundsätze aufs neue bekräftigte. Das Ergebnis der Wahlen, die erhöhte Unsicherheit der Parteioerhältnisse, die Vorgänge im Reichstage selbst sind nicht dazu angetan, das Verlangen nach vermelxrten parlamentarischen Macht befugnissen zu empfehlen. Wenn die hauptstädtische liberale Presse gegen die Abwehr Les Radikalismus in der Rede des Kanzlers protestiert, so ist das nur ein neuer Beleg dafür, wie weit sich dieser Teil des Liberalismus nach links ent wickelt hat. Die ernsten Warnungen des Kanzlers richten sich mit ihrer Ablehnung reaktionärer wie revolutionärer Tendenzen an die großen Schichten des Bürgertums, die einen ruhigen und stetigen Fortschritt des staatlichen Lebens durch Experimente auf dem Verfassungsgebiet nicht in Frage gestellt sehen wollen. Der Entwurf einer «euen kanzleiordnnng, die auf Verminderung des Schreibwerks abzielt, ist zwischen der Reichs- und der preußischen Slaatsregierung vereinbart werden und wird, jetzt auf ihre Brauchbarkeit geprüft. England, Die englischen Minister überbieten sich seit dem Berliner Besuche Lprd Haldanes in deutschfreundlichen Äußerungen; das muß , man anerkennen und kann nur wünschen, daß den Warten entsprechende Taten folgen. Selbst Ler mit dem Hosenbandorden geschmückte Minister des Auswärtigen Grey hast im Gegensatz zu seiner bisherigen Gepflogenheit für Deutschland die freundlichsten Worte. In seiner zu Manchester soehen gehaltenen Rede versicherte er nicht bloß in Bestätigung der Worte des Premierministers Asquith, daß England im: vorigen Sommer die ihm unter stellt gewesene Absicht, Deutschland anzugreifen, in keiner Weise gehabt habe, sondtsrn er sprach auch seine hohe An erkennung über die Mitteilung des Herr o. Bethmann im Reichstage aus, die, gbfich der Asguithschen, trotz der ge botenen Zurückhaltung kleinen Mangel an Herzlichkeit in sich geschlossen habe. Herr Grey sagte, er hoffe, daß in Berlin der Grundstein zu etwas Gutem von Dauer gelegt worden sei, und feierte die grvßartige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, die ebensü. wie diejenige Englands des Frie dens bedürfe. Und daftn folgte eine sehr reine Bemerkung. Der Minister sagte: F.tsundfchastliche Beziehungenzwischen beiden Völkern werden entstehen, wenn die Wahrheit zu ihrem Rechte kommt; es sei nicht schwer, die Wahrheit zu sagen, wohl aber, ihr Glauben zu verschaffen. Kleine politische. Nachrichten. Rußland wacht über die Ruhe und Ordnung in Persien. Auf seinen Befehl mußte der Exschah MoHammed Ali, der die friedliche Ent wickelung des Landes zu gefährden droht, dieses sofort wieder verlassen, nachdem er kaum dahin zurückgekehrt war. — Zu einem amerMnisch-mexikanischen Grenzkonflikt führten die mexikanischen Wirreft. Das mexikanische Kriegsamt ließ den nordamerikanischen Leutnant Field verhaften, der mit einer Abteilung Soldaten auf der Straßenbahn versehentlich in mexikanisches Gebiet hineingesahren war. Aus Paris. Di« französische Armeeverwaltung hat 35 Maschinengewehr-Abkeilungen der Marine überlassen; sie sind für die Ausrüstui^g der Landungs-Kompagnien der Kriegsschiffe bestimmt. Lhlna. Iuapfthikaö hat sich den Zopf abschneiden lassen und regiert nun als Phäsident der Republik China, die er ebenso gern als Diktator beherrscht Hütte. Aus clen Parlamenten. Deutscher Reichstag. Trotz des Sonnabend waren Haus und Tribiinen wieder gut besucht. Am Bundesrats tische hatten sämtliche Staatssäretäre Platz genommen, nur der Kanzler fehlte. In fortgesetzter Etatsberatung polemisierte. Atzg. Ledebour (Soz.) gegen den Schwiegersohn und Nachfiolgrr Stöckers, den christlich-sozialen Abgeordneten Mumm, oer in Biülefeld den Sozialdemokraten Severing verdrängte, dehamptet?, der Reichskanzler hätte mit seiner Kritik an den Pcäsidialwahien sich einer unerhörten An maßung schuldig gemacht, welche Äußerung Präsident Kämpf als wiher die Ordnung des Hauses gehend rügte, und meinte, die einzige ganz einige Partei sei die des Grafen PofadowÄy, obgleich sich auch in ihr die Posas und Lie Dorvskvs in vie^ Haare aeraten könnten. Die Sozial- Au» aller Welt. Eine Berl. N. wollen R nicht allen Vas schlüge, di gerichtet l geworden, wasser iw großen M hat große Vemokraüe würde sich niemals ändern. Redner begrüß dann eingehend die von seiner Partei gestellten Anlr«! Redner wurde zweimel zur Ordnung gerufen, einmal, » er dem Reichskanzler Verfassungsbruch und sodann, wä> dem Staatssekretär v. Kiderlen verbrecherische Umtrieb! Marokko und Meineid vorwarf. Staatssekretär o. Kivi" Wächter bedauerte lebhaft die gegen Rußland gerick^ Angriffe des Vorredners und suchte dann das Märchen! erfunden zu erweisen, er habe im Gegensatz zu der" „^4 klärten Marokkopolitik der Reichsregierung einem frühes Auch Verl Abgeordneten sowie dem Vorsitzenden des Alldeutschen beieilim bandes Dr. Claß gesagt, Westmarokko würde deutsch wer!» „eht i Da in Frankreich während der Marokkoverhandlungen!»^ -— stark chauvinistische Slimmung herrschte, so habe er bei»' »in Gegengewicht schaffen wollen und dem Herrn Claß» Befragen, was er in einer Versammlung des AlldeuW Verbandes sagen solle, erwidert, er möchte aui die Erst» « kung des Patriotismus hinwirken. Im Gegensatz zu sei"' Hix M Worten habe Dr. Claß dann eine Broschüre herausgegeb» Versuch d« „Westmarokko Leutsch". Der Staatssekretär bedauerte,' lernten hi den Prozeßen nichtzeugeneidlich vernommen zu sein, ^durchzukost Gröber (Ztr.) wünschte die Reichskanzleroeranlwortii'Ein der Wa und die Stichwahlen an einem Tag. Ein besonderer f tern dröhtc rtchtshof für Wahlprüfungen sei nicht nötig. Die Geschö^jolg davo, ordnung müßte revidiert werden. Wenn so viel Geld'ZM . wäre, brauchten wir zur Deckung der Wehroorlagen k^nen neuen Steuern. Der Kanzler' der zur Sammlung ^soziaijMcbe handelte unverständlich, als er den Erisapfel der ErbfchoMiebenen steuer zwischen dis Parteien warf. Staatssekretär Solf rc^rvarr in d seinen Erlaß über die Mischlingsehen in Sawchhrx„ Schatzjekretär Wermuth erwiderte kurz dem Abg. Gröbtg^b dieser daß ohne die Erbschaftssteuer die Sanierung der Rei^Tatiacki» finanzen unmöglich wäre. >undzwanzft war/' Der SroheuSe Generalstreik im englischen Kohlen' dergbau hat auch in der französischen Grubenindustrie ein» gewisse Streikstimmung hervorgerusen. Der Grubenarbeiter' kongreß in Angers hat sich soeben mit Stimmeneinhe" sür das Prinzip Les allgemeinen Ausstands erklärt, nur über das Streikdaium war man sich nicht einig. Doch be> steht Aussicht, Laß die Proklamierung des Streiks noch oer' mieden wird. Jedenfalls aber soll sür den Fall des eng^ fischen Generalstreiks vom 1. April ab die Kohlenaussuh» nach England verhindert werden. In England selbst will man die Eisenbahnbediensteten und Rollfuhrleule zum Am schluß an Len Streik veranlassen. Die Einigungsoerhond' langen haben bisher noch kein positives Ergebnis gehabt, doch sollen sie fortgesetzt werden, wie denn auch eine Kom serenz des internationalen Bergarbeiterkomitees in Duisburg zu der Frage Stellung nehmen wird. Die Grubenbesitzer hoffen, daß Lie englische Regiernng eingreisen werde. Sie ^lick ^and vn- gehört! » „Es wi ibrnal an ! Ratsherr eu nur I Diugei > hin muj i „Was? Ohren?" r * Reichsde n? Was „Mannh Einigkeit ui Eine saubere Großstadk hat König Nikita von MoE^onallib« negro kürzlich bei seinem Besuch in Beilin die ReichsmeEs Partei pole genannt. Wie es aber bisweilen hinter den „KulisE^el abe aussieht, zeigte soeben eine Verhandlung vor dem Kaufmannsgericht. Die Verkäuferin eines Buttergeschä^""^ Wi war entlassen worden, weil sie unsrisiert in den Laden kaE"stl!ledern und erst im Verkaufsraum ihr „goldenes Haar" kämnE? de Ihr Einspruch gegen die Entlassung wurde laut „Tag" soe rückgewiesen, ebenso der Einspruch einer anderen Schöne der Verkäuferin in einem Konfiiürengeschüft, die, spät vom Ta»' Aussä kommend, sich im Laden aus Düten usw. ein Nachtlagers Krieger hergerichtet hatte und deshalb entlassen worden w»^gzft>chwa Nun eine andere Szene aus dem Großstadtleben! (Mbem Polen arme polnische Arbeiterin ohne Heim kam mit ihren aWandsbesch! Wochen alten kranken Knaben zu einem Arzte, den sie aMorflgende nicht zu Hause antras. Sie wurde zu einen Armenarzt gingen da schickt, dendieMutterabernichtantraf. Als siewiederzu erstereEeceinsnick Arzte kam, „in ihren Armen das Kind war — tot". — Ea»Polen die stille Tragödie spielte sich in der Kaiseralles ab, wo sich Apolitischer l Opernsängerin Käte L. in ihrer Wohnung erschoß. halber vor Das geheimnisvolle Verbreche» ft, der allen Jak^ Vas ! straße in Berlin, dem der Juwelier Schulze mit seiEPen Me Frau und seiner 18jährigen Tochter zum Opfer fiel, schei^v^' nachdem die wochenlang fortgesetzten Nachforschungen her vergeblich gewesen sind, jetzt vielleicht seiner Aufklärung; ' entgegenzugehen. In Zittau ist. nämlich ein frühtHvllkv, erscf Student verhaftet worden, der der Mörder der Fam^der TAlva! Schulze sein soll. In seinem Besitz wurden zahlreich"« spricht. Goldsachen, Uhren und Ringe gefunden, die er verladt wollte und die aus dem Laden des Ermordeten stamwk"^'Ee bei sollen. Der Verhaftete hat übrigens in seiner Zelle sch^'^ einen Selbstmordversuch begangen. Nach gröstere» Unterschlagungen ist der 38jälM^ Fw Oberpastassistenl Velz aus Hohensalza spurlos verschwüre Aussch den. V. wird steckbrieflich gesucht. Vorjahre n Liebeskummer einer Zehnjährigen. Wie aus Füukirsahren. ' kirchen (Ungarn) gemeldet wird, hat dort ein zehnjühri^ngetreten. Mädchen aus unglücklicher Liede (!!) einen Selbstmock Aebsr versuch gemacht und sich schwer verletzt. Vize; Furchtbare Bluttat eines Irrsinnigen. Am Do» ^»"allibe nerStag früh versuchte der Heuer Reuter in Essen seii»^°" Frau durch Bruststiche zu töten. Als die Frau noch benszeichen von sich gab, erwürgte er sie. Nach der T«» erhängte sich der Mann selbst an der Zimmertür. «rschofsen ansgefuuden wurde in Ehemnitz der Schv'! direktor Richard Lißner. Ungerechtfertigte Angriffe o/z . leine amtlich? Tätigkeit sollen den angesehenen Mann den Tod getrieben haben. -benM Furchtbare Eifersuchtstat. In einem Ansall v<^en g Eifersucht stürzte sich in Palermo plötzlich Lie Frau r Bankiers (Auarneri aus ihren Mann und ihre vier Kin^ / , im Alter von 4 bis 10 Jahren und tötete sic durch hiebe. Dann sprang sie aus dem Fenster und blieb wußtloS auf der L-traßr liegen, sodaß man sie nach del"vLs'Sie'y Krankenhause schaffen mußte. DaS Opfer der Freiiiduuge«. In Mühlhausen Th. übte ein Lehrer mit seinen Schülern Kopf- und Rump!ftuieo„ selb Rückwärtsbeugen. Da er mit der Leistung eines dreizebä'inser Mes jährigen Schülers nicht zufrieden war, beugt« er ihn schrofltneg ausbi nach rückwärts. Diese Bewegung halte zur Folge, daMnnover r der Magen des Jungen platzte. Der Schüler starb nao^ulsches Lc kurzer Zeit. Der Vorfall erregt in Mühlhausen größeren!?, unj Aussehen. es nur i
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