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Rabenauer Anzeiger : 10.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191202109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19120210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19120210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-10
-
Monat
1912-02
-
Jahr
1912
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z-M ei^" ' Der weit und breit bekannte „Lehmpastor" Fette bekannte ^pelsn bei Mors am Niederrhein hat aus Gesundheit«. rücksichten sein Amt als Geistlicher nieöergelegt. Pastor will bekanntlich jegliche Krankheit mit Lehm heilen, ist dieserhalb bereits in eine Anzahl Kurpfuscherprozesse ^^'"^rwickell gewesen. Am Niederrhein hat sich eine große ^kmeinde von Anhängern seiner Heilmethode um ihn ge- zum 2» Krefeld erscheint sogar eine Felke-Zeitung. Progra^- -.2;^:'..^ kostspÄ^mSnüe in Ldtsa. - vtr Wes in Lripom, ag, Dsuif Chinn. Das Komitee der Renolutionäre bat sich mit ein Sachen Ledingungen, unter welchen der Kaiser seine Abdankung > zugur^nd dje Republik proklamierte, einverstanden erklärt. Der st ungemaiser wird danach seinen Titel behalten, darf ihn jedoch nalisten sticht vererben und bezieht eine Pension von 24 Millionen sinnesöMark. Sein Wohnsitz bleibt der Palast in Peking. Da , von ^ie Kunde von der Abdankung und der damit erfolgten r. krreichung des Reooiutionsziels infolge der schlechten Bei. e in Messmittel noch nicht im ganzen Lande bekannt geworden e JnfarM.so gibt es noch immer Zusammenstöße zwischen Revo- Truppen Eonären und Kaiserlichen. In killen, dieser Gefechte an der AnschlußMumündung sollen die Kaiserlichen 80, die Reoolulionäre rrnde ooirO Tote verloren Haden. — Den neuen Präsidenten Chinas ite MadevEaschikai betrachtet man vielfach mit Argwohn sche erblickt in ihm einen zweiten Napoleon, der die erhalten "Evolution und die Hinwegfegung des Königtums benutzte, Forstüh^m zunächst zum Konsul, dann zum Kaiser Frankreichs wfzuschwingen. Namentlich in Japan, wo man sich von Umwälzung in China so große und vielfache Wirtschaft iche Vorteile versprach, herrscht lebhafte Besorgnis. Dee Krieg um Tripolis. Der auf Urlaub heimge ehrte italienische Oberbefehlshaber General Caneoa wird ist seicht wieder auf den Kriegsschauplatz zurückkehren, da er ect w^fon der Vorsicht als dem besseren Teil der Tapferkeit im indig Mbertriebenem Maße Gebrauch machte. Der von ihm unzu- - VorpMngkch vorbereitete Vormarsch ins Innere Tripolitaniens Syrakus'M noch nicht begonnen. Die militärische Aktion Italiens ublikum §eibt nach wie vor in Wesentlichen auf die Kriegsschiffe be- ! heremAränkt, die den blockierten Hafen Hovoiva im Nolen Meere Vas Fükwmardlerten und zum Teil zerstörten. -- Die Beschießung Theater -er Gebäude der französisch-italienischen Bahndaugefellschast ichm Hodrida wurde von der türkischen Regierung, als der s TheatMstraggeberin des Dahubaues, für rechtswidrig erklärt, da i.--DaS^e Elsendahngeleise noch nicht gelegt sind, also auch nicht Mi aMlitärischsn Zwecken dienen können.— 14 deutsche vallons eignet die italienische Armee sollen aus der französischen Grenz- » des Motion Chambery ein getroffen sein. Die Erlaubnis zum Auffühliassieren der Grenze wird aus Paris erwartet. — Die n kame^liener beklagen sich, daß über Ägypten den Türken Un- lots-The^S«" von Kriegkontrebande zufliehen, während Frankreich so kam«^ Ausfuhr solcher Waren an Italien verhindert. — Als chinesOegenleistung für erhebliche Dienste, die England der Türkei ums leisten gewillt sei, wüd die Pforte die Rechte der Türkei a Boyers englischen Einflußgebiet des Persische« Golfs an Eng- Tod in*"ö abtreten. Außerdem wird das Gebiet von Solum n derSrenze der Kyrevaika und Ägyptens, das die Türkei vor stehen iv^em an dis anglo-ägyptische Regierung abtrat, beträchtlich rs die Meitert werden. n den stl Vie italienische Regierung erklärte die Meldunsn er Nacb^r den Zwischenfall von Hoüeida für falsch. Es wurde der italienischen Kriegsschiffen nicht die Niederlassung der dis 0 Amzösischm Eisenbahngeseüschaft, sondern ein Lager regu- asdnutö^f'. Ei sicher Truppen unweit Hodeidas beschossen. — Der ! hat naMische Oberbefehlshaber in der Kyrenaika Enver Bey de» ursacht, von tSrkischsa Ziegen bei Lerna , d Benghasi. land gkM,Italiener sollen dort unter einem Verlust von 400 Toten test die ^-Egeschlagkn worben sein. - - rM, wo ermass Vermischtes» Wetterr mgereKt SchLlerssrge vor Her Versetzung steigert sich )ie Untck^ dem yerannahenden Ostertermin, die Aufregung wird mdDaw§ machen.Zungen so groß, daß ihrs Gesundheit leidet ordsn. - ? 'Md Leistungsfähigkeit in der Schule trotz allen Fleißes der blE kiuten Willens sich verringert. Gegenüber solchen krank- sielfacht Auen Erscheinungen haben die Ellern die heilige Pflicht, sie im JA* Kinder aufzurichten, ihnen Mut zu machen und sie da- Odor überzeugen, daß schließlich auch eine wanaelhatte 'd^^s Kreuz und Halbmond. Kolksf^ ö'stmiicher Nmnan von K. von Hum bald, h dieS^ Die Königin nahm dieses wichtige Schriftstück, sal bte es lorgW-q und nachdem sie sich von nah lebhaften Dankesbezeugungen oer- '^"schiedet hatte, übergab sie es einer im Vorzimmer hm- Ordonanz zur schleunigsten Beförderung an den iaraeld des Staat syeiänyinffes. . ihr: Gemäßer zurückaekehrt, schrieb Königin twegt i^^^arethe sofort einige Zeilen an den Gouverneur ihn eigene s dem Ermlg ihrer Unterredung mn dem König in Seine ^nntnis ietzend^ Glel eilig forderte sie darin d'Alde- lfe anauf, seinen Ä>ohn H.-M aus dem Gefängnis adzu- teIdiebsM,en. msterhol' Grogs Freude berichte im Palast des Gouverneur; n, zeig! s die es Billet der Königin eintras. Nunmehr mußte der SW ja alles zum Vesten wenden. Aui der Steile mach« gungenw d'Alber^r auf den Weg nach dem Gefängnis, jede ^^n^eg'eitung ablehnend ; er wollte alleine seinen «ohn in ergestal^^b nehmen, nieinrnü sollte Zeuge dieser Szene Es war ihm nicht schwer, den Weg nach dem ge- na ^nx^chleten Gebäude zu sinde r, dessen Außeres schon durch Forts M unheimliches Ansehen verriet, weichem furchtbaren i dort flecke es dieme. id Bea'^ Vor dem eisernen Tore zeigte er dem Partner das in UrMndschreiben der Königin, woraus der ewe jojon das enstdoie^ öffnete und den Laccerlero herbeiriei. Arbeiter '.Dreier, ein durch sem schweres Amt hart und aejübl« ingenö H geworbener Minn. warf qleichsalls einen Mick au? s 70 Billet der Kmnnm, dann verwog sich 'ein Gesicht : auszak zrmftndm Lächeln UN4 mit schnarrender, iro- wande^er Stimme sagte er: ! ^n °or zwei Stunden erL Er roäk Zettfttr ober gar einö Richtverfeßüng noch kein Unglück ist, das alle Ledenshosfnungen zerstört. Geht es auf der Schule nicht, dann wird es sich auf einem Gebiete des praktischen Lebens um so besser machen. Man soll die vorhandenen Anlagen ausbilden und sich nicht darauf versteifen, Linge s in einen Kops hineinzutrichtern, für welche dieser nun ein- j mal nicht geschaffen ist. Raum für alle hat die Erde. Man ! kann auch ohne Abiturium oder Einjährig-Freiwilligen- s Zeugnis ein tüchtiger Mensch werden. Das praktische Er- j werbsleben braucht so viele Kräfte und nährt und lohnt ! jeden, der sich ernst und ehrlich in ihm betätigt. Daher ! fort mit den alten Vorurteilen! Es kommt nicht darauf an, was man einmal ist, sondern wie man das ist, was man sich zum Berufe erkoren hat. Die Etektristerung vrr Eiseubahnen in Deutschland macht stetig weitere Fortschritte. Die Triebwagenoerbindung im Vorortverkehr oder auf kürzeren Strecken hat sich recht gut bewährt. Allerdings herrschen noch vielfach Meinungs verschiedenheiten darüber, ob der Dampf- oder der elektrische Betrieb vorzuziehen sei. Mögen dem letzteren auch noch manche Unvollkommenheiten anhaften, mag sich auch der Betrieb und die Benutzung feilens des Publikums zurzeit etwas teurer gestalten, — der Siegeszug der Elektriziiat ist nicht mehr aufzuhalten. Und wenn erst einmal im Laufe »ec Jahre eine Verallgemeinerung des elektrischen Betriebes eingetceten ist, dürft« auch durch Vervollkommnung der Motoren, des Materials usw. eine Verbilligung des Be iriedes eintreten. Und dann darf auch nicht vergessen werden, daß der Motorenbettleb die Vorzüge der Geräusch- sowie Ruß- und Rauchlosigkeit an sich hat, Vorzüge, die ge würdigt und nicht übersehen sein wollen. Die Eisenbahnverbindungen in Deutschland gehen von Johr zu Jahr einer erfreulichen Verbesserung entgegen. So sieht der neue Sommersahrplan wieder mehrere neu« Züge vor. Besonders heroorzuheben ist eine schnellere Ver bindung Berlin-München, sowie ein neues schnelles D-Zug paar Berlin-Köln, dessen Einlegung besonders im rheinisch westfälischen Industriegebiet lebhaft begrüßt worden ist. Nun mehr soll auch ein neuer D-Zug Königsberg-Berlin, aller dings nur mit 1. und 2. Klasse, eingelegt werden, der um zweieinhalb Uhr nachmittags in der Reichshauptstadt eintrisst und von dort gute Anschlüsse hat. Der Kanzler und das SvlonialwirtschaftUche Komi tee. Auf die Überreichung einer Denkschrift, in -er die Tätigkeit des Kolonialwirtjchaftlichen Komitees während der letzten 15 Jahre dargelegt wird, antwortete -er Reichskanz ler mit einem Telegramm, in dem es nach Worten des Dankes heißt: Mit Befriedigung habe ich aus der Denk schrift von neuem ersehm, daß das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee fortgesetzt und mit erfreulichem Erfolge Ibestrebt ist, zu der wirtschaftlichen Erfchließung und Hebung unserer Schutzgebiete beizutragen. Wie bisher werde ich auch weiter hin die verdienstvolle Tätigkeit des Kolonial-Wirtschaft lichen Komitees mit meinem lebhaften Interesse begleiten. ver seltene Fall des gerichMchen Verbots einer Hochzeit hat sich in Bersin zugstragen. Laut „B. T." war der Kaufmann K. mit einer Oberstleutnants-Witwe oerlobr. Der Tag der Hochzeit war bereits angesetzt, da erhielt das Brautpaar am Abend vorher einen Gerichtsbeschluß zuge- stelft, in dem ihm untersagt wurde, dis Ehe zu schließen. Gegen die Braut war nämlich auf Betreiben der Mutter sowie der Kinder aus erster Ehe ein Entmündigungsver fahren eingeleitet, das den sonderbaren Gerichtsbeschluß zur Folge hakte. König Nikolaus von Montenegro weilt am heutigen Mittwoch in Berlin und wird auch am Donnerstag noch Gast der Reichshauptstadt sein, um dann feine Reise nach Petersburg zur Antrtttsvisite al» König sortzusetzen. Da der König tm strengsten Inkognito reist, so finden weder Em pfang noch irgendwelche Hossestlichkeiten statt. Der Herrscher der Schwarzen Berge wohnt vielmehr mit kleinem Tesolge wie ein Privatmann in einem der ersten Hotels und ver- fügt über die Zeit seines Berliner Auienthalts nach Belieben. Trotz des Inkognitos wurde der Monarch infolge seiner charakteristischen Gefichtszüge doch vielfach erkannt. Vie Begnadigung veo englischen Spion» Steward, der zu drei Jahren sechs Monaten verurteilt wurde, wird von dessen Angehörigen in London erwartet, soll auch van deutschen Freunden der Familie bereits in Aussicht gestellt «orüen kein. Dies« Erwartungen werden fick nicht erfüllen. aas ein Befehl «r. Tirden des Herzogs van Lerma ein, bestem Mnuillo, einem verstockten Burschen, die leßte Folter anpftun. damit er seine Mitschuldigen bei« dem schändlichen UederM ans den edlen Don Bema rü endlich nennet Der Greis war im ersten Augenblick vollst'andig sprachlos. Mit welchrm sreudigen Gekuhle war er hier- hergeeilt und was muhte er erfahren? War es möglich daß der könglihe Wille so mißachtet wurde? -Ader auf B^ehl seiner Majestät find doch die bei den G -angenen sofort sreizulaffea,* entrang es sich end« iich mühsam den Lippen des Greises. »Ha t m,an diesen Befehl nicht erhalten?* „Gott schütze und erhalte unseren vielgeliebten Ko- nig, dessen Befehle uns heilig sind, aber er kam auch schon zu spät." »Führt mich zu meinem Sohn — tot Mer lebendig — —" flehte der Greis, »Ich muß ihn se hen.* „Wie Ihr wollt," bemerkte der Eare?rie>.'o gleichgül tig. »So solgt." Nach einer kurzen Wanderung über einer l von hohen düsteren Mauern umgebenen Hof und eirlen feuchten, dunklen Gang, stieß der Tarc'rirro eine eise rne Türe zu rück; roter Fackelschein wallte dem erschrockenen Greis entgegen. Er erblickte im Hintergründe zrvi scheu zwei Bewaffneten Fa kelträger ; etwas zur Seite lag, von vier riesigen Knechten umringt, eine Gestalt au-, der Folter bank, trotzdem es ihm vor den Augen stimm erte, erkannte er einen Jüngling, d'Alder cn stieß einen Schrei aus, wat einige schritte oorwäcls und stürzte n wen der Fol- erbank betäub» zu Bosen. Aks ihn eine rauhe Hand nach einiger Zeit aus seiner BetSn buna au'rüttelte, war das Bild verändert uns er erwachte wie aus einem Traum?. Die Folterkammer war leer. Der Earcenero führte ihn einige Schritte weiter in eine durch ein Linrgchen in oft erleuchtete Kerkerzelle. Mühst irfolgien Sohl ad und zu MgnsdigänfM; ftiiösm aber die Spionage von England aus in systematischer Weife betrieben Wird, können nur Strafverschärfungen, aber keine Milderungen oder Begnadigungen in Frag« kommen. Auch Trench und Brandon werden ihre Festungsstrafen ohne Ab zug verbüßen. Der Fall Steward enthält auch nichts, was als Mlderungsgrund in Betracht kommen könnte. Mr die Bequemlichkeit ves ceiseaven puMkvm» wird immer mehr Sorge getragen. In Duisburg sollen jetzt die Erfrischungen sür die Reisenden durch Automaten verabfolgt werden. Es wird dies das erste Bahnhofs- Automaien-Restaurant in Deutschland sein, Auch auf dem neuen Bahnhof in Leipzig soll ein Automaten-Restaurant eingerichtet werden. Falls die Einrichtung sich bewährt, dürften andere Bahnhöfe diesem Beispiel folgen. Allerdings darf hierbei nicht verschwiegen werden, daß sich die Anto« maten-Restauraats in verschiedenen Städten nicht rentiert haben und vom Publikum nicht mehr ausgesucht wurden, als der Reiz -er Neuheit dahln war. Der populärste veuikche yerreuveilee ist mit dem soeben in Berlin verstorbenen Oberst a.D. Hans n. Kramfta aus dein Leben geschieden. Seit -em Jahre 1880 nahm der Verstorbene an den größten Rennen regelmäßig teil Er ist laut „B. Z." in Summa 512 Mal in den Sanel ge stiegen, 168 Mai kam er als Ei ster und 115 Mal als Zweier an. AI« er als Leutnant eirmft in Charlottenburg alle vier Herrenretten des Programms an <mem Nachmittag gewann ließ ihn Kaiser Wilhelm 1. zu sich kommen und ernannte ihn zum Rittmeister, trotzdem an ihn längst noch nicht die Reihe zur Beförderung war. Kaiser Wilhelm sagte in seiner jovialen Art zu ihm: „Ein Leutnant, der alle Rennen ge winnt, ist doch ein „Rittmeister"!" Aatziprolest wurde soeben auch gegen die Mahl des Reichstagsabgeordnelen von Ortzen (Rp.) erhoben. Die Patlenten der in dem betr. Wahlkreise gelegenen Heilanstalt Beelitz waren nicht in die Wählerliste eingetragen. Schelmereien vom Tage. Vorsicht ist zu allen Diugen nütze, — Sagt bekanntlich längst ein golden Wort, - r)sch wo Heldenmut sich soll betät'gen, — Ist nicht immer fit am rechten Ort. — Vor vier Monden zog zur afrikal'MöN Küste — Don Caneoa fort, Jtalien's General, —Heute kommt er wieder hin zum Tiber, — Doch man baut ihm kein Triumph-Portal. — Diel gesollt hat er im heißen Lande, — Doch erreicht hat er es meistens nicht, — Groß als Zauderer war einst Cunctator, — Doch Caneoa äst kein solches Licht! Junge Lenk«. Es find die Fälle ja leider nicht fettem in denen junge Leute, Angestellte in gewerblichen Bettieben zur Rechenschaft gezogen werden, well sie sich Verunfteuungen Haden zuschulden kommen lasten, aber diese Vorkommnisse bilden doch mehr eine Eigenart derWroßstädte mit ihren Verlockungen. Neben ihnen stehen aber die jungen Leute, die nicht recht mit Geld umzugehen wissen, und die findet man überall. Schon den Kindern sollte von den Eltern eingeschärft weroen, «chte auf das Geld, sieh Dtr alles Geld an, welche» Du beim Wechseln hrrausbekommst. Welche Summe im Lause eines Jahres an Geld und Geldeswert verloren wird, davon haben die Wenigsten eine richtige Vorstellung. Es reicht keine Million, wenn man den Inhalt der gefundenen Geldbörsen zusammenrechnet, die von ehr lichen Findern an Polizeistell« oder un die Verlierer direkt abgegeben werden, aber ob die edrtichen Finder in heutigen Zeiten die Mehrheit bilden oder die Egoisten, die denken: „Behalte, was Du Haft, und nimm, was Du kriegen kannst!" das ist kaum schwer zu entscheiden. Bor allem sollten aber Eltern und Erzieher um deswillen diesen Punkt im Auge behalten, wett ihren Kinvern und Pflegebefohlenen Knaben wie Mädchen — im späteren Berufsleben aus der Fahrlässigkeit im Geidverkehr die Verpflichtung zum Ersatz entstehen kann. Es besteht keine Bestimmung darüber, wie viel Geld ein Arbeitgeber jungen Leuten anvertrduen darf oder nicht; find diese leicht, wftä> er sich hüten, aber einem soliden Jungen wird er kein Misstrauen entgegenbnngen. Verliert der etwas, läßt er sich beim Wechseln benachteiligen, ist es seine Schuld. Dor fünfzig Jahren hatten Buben und Mädel, wenn überhaupt, nur Kupfergsld, Pfennige und Dreier, in der Tasche. Heut« ist es anders, und es soll ja auch niemandem mißgönnt werden. Aber es genügt nicht, mit dem Geld in der Tasche zu klimpern, man muß auch Kamst umzugehen wissen! MA Mfibe erkannten die tränenfeuchten Augen des Grei'es aus kar-em Strohlager liegend den gefo -Uen Iüngsino. Er kniete neben ihm nieder, nahm 'eine Kaste Hand und benetzte sie mit Tränen. P.quillo schlug die Auren zu ihm aui und blickte ihn srayend an. ,Al!ah ist oroß! Mein Sohn, er ließ mich Dich in dem Augenblick finden, wo Schweres über Dich «gekom men ist," entgegnete der Greis ruhiger geworden." »Mein Vater! hauchte P quillo, besten Kräfte rasch schwanden, da unter der furchtbaren Folter seinen Kör- p.r der Todesstoß getroffen hatte. vIa, jxh hin Dein Vater und bringe Dir zugleich die Grüße Deiner Schwester. Ai'cha ist Deine Schwester — sie hofft Dich gemnd aus dem Kerker befreit wieder zu lehen. D it Bangen zählt sie jctzt die Minute^ aus meine — aus unsere Rückkehr wartend." Der Eindruck dieser A orte aus P quillo war tiefer- greifend. Tie Aufklärung eines Verhältnisses zu Aischa und das Erscheinen seines Vaters erschütterte ihn jo ge waltig, daß die ihm in der Folter geschlagenen Wunden «ujs neue heftig zu bluten begannen. Noch einmal wollte der Jüngling sprechen, aber nur ' die Lippen bewegten sich noch lautlos; er befaß nicht wehr die Kraft mm Spresten — die Lebensgeister be- «auuen au» Lem noch vor einiam Taae» io ievenskräs- rmen Körper zu Mvw den als L'p'er eines schändlichen Racheaktes. Erschrocken beugte sich der Greis über den Sterben den und lauscht? den ichvachen Atemnigen, bis derletzte Hauch sich mühsam der zerfleischten Brust entrungen hatte. »Allah ist groß," sprach er, indem er den Kopf der Sobne? küßte. „Ich ahnte es, daß mein Sohn ster ben würde, ohne den Schmer; der Verbannung zu er leben, wenn der Halbmond vor dem Kreuze Miickkoei- chen muß. Seine Seele ist im Daraaiese!" (Fortsetzung solgt )
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