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.v' - ÜN mg tzu»S' chs i LünD jü^ h'F °Ä IUI mnB koa«k :ahB ^eiisd! 'K hkerüLer Neckten sie ll. „B. T." das vor größerem Mden bewahrte Hau» nochmals in Brand, sodaß es voll- ^8 niederbrannte. Die Feuerwehrleute wurden sämtlich Die Eisenbahnkakastrophe bei Bio ve Janeiro, wo H der Flecke der zentralamerikanischen Bahn in nächster Mbung zwei Züge aufeinanderstießen, ist dos schwerste Mbahnunglück, da» man je in Brasilien erlebt hat. Die M? Zusammenpralls war so stark, daß die Mehr- Mi der Wagen in- und aufeinanderfuhren und völlig zer- "lnniert lwurden, während die Passagiere zwischen den Leinen Teilen eingeklemmt oder begraben wurden. Das Mnngswerk gestaltete sich sehr schwierig und mehrere Lende erlagen ihren fürchterlichen Verletzungen, ehe ihnen .^ gebracht werden konnte. Die Zahl der Toten wird -Men 50 und 60 angegeben, während ebenso viele ver- bildet sind. , Aus seinem Fernfluge Berlin-Petersburg wird der ? ne russische Flieger Abramowitsch trotz mehrfacher Un- stark vom Glück begünstigt. Nachdem Abramowitsch Ain der vergangenen Woche bei Wenden einen schweren Mden an seinem Flugzeug erlitten hatte, aber doch noch Mich landen konnte, hat er soeben seinen Flug nach Wow fortgesetzt, wo er jedoch bei einem Wiederaufstieg Zu scharfe Kurve machen mußte, sodaß sich der Apparat KWug und Flieger und Passagier unter sich begrub. Me kamen jedoch mit leichten Hautabschürfungen davon. Md Berlin wurden sofort Ersatztrageflächen abgeschickt, so- A Abramowitsch schon bald seinen schwierigen Flug fort- M kann und in der kommenden Woche Petersburg er- ^chen dürste. , Vas Dunkel, das über dem Diebstahl der Kölner ferkelte schwebte, ist jetzt beseitigt, und zwar steht jetzt A- daß die vollständige Kette niemals wieder beschafft Men kann, da sie von den Dieben eingeschmolzen ist. Mn Tetz der Edelsteine hat man soeben bei einem in Haft Wmmenen Arbeiter gefunden, während man bei einem ?Mechniker Goldteile fand, der sie zweifellos zu Plomben senden wollte. Daß die kostbare Kaiserkette, im fried- M Sängerwettstreit errungen, einmal zu Goldplomben 'sendet werden würde, dürften die Kölner Sänger wohl iiUalz vermutet haben. einer Zuggardinenschnur erdrosselt wurde der -Adrige Prokurist Iohannes Menzel in seiner im Zentrum l^urgs gelegenen Wohnung ausgesunden. Die Täter Lm es auf die am 1. August auszuzahlendsn Gehälter Erben, welche aber nicht in die Hände der Mörder » Lei der Witwe des französischen Romandichtera w Zola wurde soeben in dem französischen Orte Royal > Pains ein Einbruch verübt, wobei den Dieben 3500 Mks bares Geld und verschiedene Schmuckfachen in die 2° stelen. Nach dem Muster der Pariser Automobil» Odilen luchten die Einbrecher in« Auto das Weite. tz. Die Mordtat der Pariser Schriflstellerln Frau LH. welche die Geliebte ihres Mannes, die 36jährige L" Bridgeman, durch 3 Reoolverschüsse niederschoß, erregt über die Grenzen der französischen Hauptstadt Mir großes Aussehen. Der Gatte der Mörderin hatte der hA,. Bridgeman eine elegante Wohnung eingerichtet, in h sie von Frau Bloch ausgesucht und angefleht wurde, -,L°ch ihren Gatten und den Vater ihrer Kinder zurückzu- Als diese jedoch eine zynische Antwort gab, zog Bloch aufs höchste empört einen Revolver und gab «Hüffe aus die Nebenbuhlerin ab. Erinnerungszeichen so» einem Tote»» der ^>onik« ist bei Black Island (Neufundland) aufgefunden und zwar eine Flaschenpost mit folgendem Inhalts tz/ April. Wir befinden uns auf offenem Meer auf einem ohne Nahrung Und Wasser. Major Butt." Majot war bekanntlich der erste Adjutant des Präsidenten war aus der Heimreise von einer Sondermisston IsL Papst begriffen. In den ersten Nachrichten über di« V"vvhe b'eß es, daß Major Butt, der mehrere Italiener id,geschossen habe, von einem Zwischendeckspassagler ^W^durch einen Reoolverschuß getötet worden sei. s 1 i"2 > ft Ä K -ei'- -«A -k - Vie miläere Gericktspraxis, i^ leit Wirkung der neuen Novelle zum Strafgesetz vom <^uni d. IS. von den Kriminalgerichten ausgeübt wird, böhmische MuManten. . Roman nach KMllk Ztabl. f, A Türe hing schief in den Angeln und Gacza mußte Wen, um sie öffnen zu können und hinein zu gelangen. § Bevor sie eintrat, warf sie einen flüchtigen Blick durch der Fenster unk) blieb, die Hand an der Stirne, wie »Lud einen Augenblick stehen. Dann setzte sie sich auf Stein neben der Türe, der zugleich als Bank diente L ueß Mt hastiger Geberde die Geldstücke, die sie beim Lie verdient hatte, eines nach dem andern durch ihre ? in den Schoß gleiten. Dann schloß sie dieselben tzL ihre Hand und trat mit einem Ausdruck im Ge- ^Wer für ihr Alter fast erschreckend war, in die Hütte. L, war ein küchenartiger Raum, in den sie zuerst ge- ^W ein Tisch und einige Schemel standen darin, an h^-Vänden hingen bergmännische Geräte und auf dem ^..zwischen den verglimmenden Kohlen und einem lee- Läpschen saß eine magere schwarze Katze. !lhx zog im Vorbeigehen etwas Brot aus der Ta- ^gte es dem Tier hin, aber sie tat es mit so un- "Her Bewegung, als schäme sie sich, einem Geschöpf LMtun. Die Stubentür stand halb offen und hastig LAud niedergehende Männertritte schallten ihr daraus S'b lauschte noch eine kleine Weile, dann ging 'schlossen hinein und ließ sich, mit einem kaum merk- Kopfnicken gegen die Anwesenden auf die Bank, M rings um den Ofen zog, nieder. lh „ Aer äußersten Ecke nm Fenster saß die taube Mut- Gaczas Vater, der Steiger und Schichtmeister verunglückter Unternehmungen, ging, wie schon LAA. unruhig auf und ab. Er war ein elend und un- aussehender Mann im Ausgange der vierziger üi - P Hunger und Entbehrung keineswegs fremd / im schiene. In seinen unruhig flackernden Augen Mit jetzt schon überall in die Erscheinung Und läßt erstes« licherweise erkennen, daß diese Gesetzesänderung viele Scharfen beseitigt und das Gesetz viel mehr als bisher mit dem Rechtsempfinden des Volkes in Verbindung gebracht hat. Wie ost hat man bisher nicht gelesen, daß eine bedürftige Frau oder irgend ein armer Schlucker aus Not ein paar Brötchen, eine Wurst oder sonst irgend etwas gestohlen hat und dafür die ganze Härte des Gesetzes fühlen mußte, zumal wenn der Diebstahl „mittels Einsteigens" oder gar „im Rückfalle" verübt worden war. Noch kurz vor Inkrafttreten der neuen Strafgesetznovelle hatte sich ein b sher unbestrafter Mann, der in bitterster Not ein paar Stücke Holz „mittels Einsteigens" gestohlen hatte, vor einer Strafkammer zu ver antworten, die ihn zu der gesetzlich niedrigsten, aber trotz dem harten Strafe von drei Monaten Gefängnis verurteilte. 'Hätte sich der Mann jetzt vor den Richtern zu verant worten, so würde er vielleicht straflos ausgehen, da dem Diebstahlparagraphen folgens« Fassung zugefügt wurde: „Wer aus Not geringwertige Gegenstände entwendet oder unterschlägt, wird mit Geldstrafe bis zu 300 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein. Die Zurücknahme des Antrages ist zulässig." Wer wird denn einen Menschen, der tatsächlich in Not sich ein paar Kleinigkeiten angeeignet hat, gleich strafrechtlich verfolgen lassen? Die segensreichen Wirkungen dieser Änderung hat soeben auch ein verheirateter Berliner Arbeiter erfahren, der — aller Geldmittel bar — „mittels Einsteigens" ein paar Stücke altes Zink gestohlen hatte, um für den Erlös ein Brot zu kaufen. Da der Angeklagte sich im strafschärfenden Rückfall befand, hätte er früher zu der niedrigsten gesetzlich zulässigen Strass von einem Jahr Ge» fängnis verurteilt werden müssen, nach den neuen Bestim mungen ging er jedoch straffrei aus, weil kein Strafantrag gestellt worüen war. Vermischtes. Der Thronwechsel in Japan. Kaiser Wilhelm über sandte van der Nordlandreise dem Kaiser Boshihito ein in herzlichen Worten gehaltenes Beleidstelegramm anläßlich des Ablebens des Kaisers Mutsuhito. Der neue Kaiser, dessen Regierung der Beinamen Taischo, dis große Recht lichkeit, in der Thronrede gegeben wurde, empfing im Palast zu Tokio alle Würdenträger und hatte eingehende Be sprechungen mit den Ministern. — Die Beisetzung des verstorbenen Kaisers findet im September in Kioto statt. Der englische Thronfolger. Prinz Eduard Albert, ist nach viermonatigem Aufenthalt in Paris nach London zu rückgekehrt. Vor seiner Abreise hat er dem allgemeinen Hochschüleroerein 1000 und dem Verein zur sittlichen Hebung der Jugend 4000 Franks gestiftet. Der Rennstall des deutschen Kronprinzen wird fetzt unter dem offiziellen Titel „Rennstall Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen Wilhelm von Preußen" im Wochen-Rennkalender veröffentlicht. Die Trai» ningsliste enthält drei Pferde. Außerdem ist der Kronprinz an einigen Pferden seines Adjutanten F. von Zabeltitz be teiligt. Deutsche Fürstenhäuser ohne direkte männliche Nachkommen gibt es jetzt, nachdem auch das sachsen» weimarische Herrscherhaus einen Stammhalter hat, zu dessen Geburt der Kaiser in einem besonders herzlichen Glückwunsch telegramm gratulierte, noch sieben. Zunächst ist das württem- bergische Königspaar zu nennen, dem die Geburt eines Sohnes versagt geblieben ist. Die Ehe des Großherzogs Friedrich 2. von Baden mit der Prinzessin Hilda von Nassau ist ebenfalls kinderlos geblieben. Die Thronfolge wird hier an Prinz Max von Baden fallen, der bekanntlich ein Schwiegersohn des Herzogs von Cumberland ist. In Anhalt wird der Thron von dem kinderlosen Herzog Friedrich 2. später an seinen Neffen Prinz Eduard über- gehen. Vorläufig gilt die Schwägerin des Herzogs Prin zessin Elisabeth als Erbprlnzejsin. Da Prinz Heinrich 24. von Reuß ä. L. unvermählt und dauernd regierungsunsähtg ist, wird hier der Thron an den Crbpinzen Heinrich 27. übergehen, der jetzt bereits in beiden Fürstentümern die Regentschaft führt. Die beiden Fürstentümer Schwarzburg, die seit 1909 in Personalunion verbunden sind, werden an den Prinzen Sizzo von Leutenberg, seit 1896 Prinz von Schwarzburg, fallen. Ein Jübsl-umsgeschenl für die Vekeranen schlägt de« Reichstagsabgeordnete Erzberger im „Tag" vor. Das Reich, so meint er, könnte kein passenderes Iubiläumsgeschenk zur 25jährigen Regierung unsers Kaisers machen, als wenn es seine Vsteranenfürsorge ausdehnte und erhöhte. Auch die Gemeinden müßten zu diesem Werke beitragen. Der Vorschlag wird allseitiger Billigung begegnen und hoffentlich zur Tat werden. Die rote Iluk. Uber ein riesiges Anwachsen der So zialdemokratie in Sachsen wird der „Tägl. Nundsch." aus Dresden geschrieben: Nach dem soeben erschienenen Berichte des Lankesvorstandes der sozialdemokratischen Partei in Sachsen hat diese im abgelaufenen Geschäftsjahre 1911,12 mit 28 741 neuen Mitgliedern den stärksten Zuwachs an Mitgliedern seit ihrem Bestehen zu verzeichnen gehabt. Die Gesamtzahl der Mitglieder betrug 149 32S, davon waren 131283 männliche und 18 042 weibliche. Im Jahre 1901 betrug die Mitgliederzahl kaum den sechsten Teil, nämlich nur 25 581. Das kaiserliche Gul Cadinen in Westpreußen ist soeben durch den Ankauf des 300 Morgen großen Gutes des Landwirts Kaminski vergrößert worden. Das erste Turbinen-Llnienschiff „Kaiser" ist soeben in Kiel in Dienst gestellt worden und wird im Lause der nächsten Tage mehrere Probefahrten machen. Das neue Linienschiff wird bekanntlich bei Flottenmanövern und an- deren Gelegenheiten dem Kaiser als Wohnschiff dienen. Dev Gerichtsvollzieher im Löwenkäfig ist gewiß kein alltägliches Vorkommnis, in Berlin hat man dieses Schau spiel aber soeben zweimal erlebt. Dort erschien in Hagen- becks großer Völkerschau „Indien in Berlin" auf dem Tem pelhofer Felde, die jetzt übrigens in eine G. m. b. H. um- gewandelt worden ist, ein Gerichtsvollzieher, um einen Teil des Inventars unter Siegel zu legen, was aber nach Key Umwandlung des Unternehmens nicht anging, er wollt« deshalb die große Raubtiergruppe pfänden, die den Clou der Vorführungen bildet. Aber auch hier ergaben sich wieder ganz erhebliche Schwierigkeiten. Denn erstens ist das Pfänden von Raubtieren an sich keine direkt angenehme Beschäftigung, und zweitens war es gar nicht möglich, weil auch diese Tiere nicht Hagenbeck gehören, sondern dem Dompteur Marti Foliotl, der sich einer Pfändung für Rech nung Hagenbecks mit Recht widersetzte. Schließlich stellte sich dann lt. „B. Z." noch herauf daß bereits ein anderer Send- vote des Gerichts den Mut gehabt hatte, den Löwen ein Siegel auszudrücken. Die Glanzleistung des französischen Unterseeboots „Blumaire", das soeben von einer 800 Meilen langen Fernfahrt nach Cherbourg zurückgekehrt ist, steht unerreicht da. Das Boot fuhr durchschnittlich 12 Knoten in der Stunde. Auch die deutschen Unterseeboote haben schon bemerkenswerte Leistungen vollbracht, von denen die Fahrt um das Kap Skagen an erster Stelle zu nennen ist. Die größte Kinoerzahl in Frankreich haben die Ar' Heiterfamilien. Nach einer soeben herausgegebenen Statistik zählt man bei 100 Familien bei den Beamten der Industrie 303 Kindern, bei den Arbeitgebern und Fabrikinhabern 360, bei den Arbeitern aber 409. Unter den Handelsberufen ist die Kinderzahl bei den Fleischermeistern am höchsten und am niedrigsten bei den Bankiers und den Leitern großer Finanzunternehmungen. Wegen eines Läbelduells mit einem Studenten der Mathematik Apel wurde soeben der Gras Nikolaus von Lucknar vom Kriegsgericht in Halle zu drei Monaten Festungs- Haft verurteilt. Der Student hatte den Grafen in der Nacht angerempelt und ihm grobe Beleidigungen entgegenge schleudert. Daraufhin hatte ihm der Graf eine Ohrfeige versetzt. Der Phonograph so» dem Fernspreänvesen dienst bar gemacht werden. In Berlin finden gegenwärtig lt. „Tag" Versuche mit einem Phonographen statt, die daraus Hinzielen, die Telephonistinnen von dem Zuruf: „Die Lei tung ist besetztI" zu entlasten- Die Polizeihunde erfreuen sich, obwohl sie noch eine recht junge Einrichtung sind, dank ihrer Leistungen einer solchen Beliebtheit, daß jeder Polizist einen solchen Hund mit sich führen möchte. Für Preußen hat sich infolgedessen der Minister des Innern als oberster Polizeichef veranlaßt gesehen, eine besondere Verordnung über das Halten und die Behandlung von Polizeihunden zu erlassen. lag ein böser Blick, daß ihm wohl Jedermann gerne aus dem Wege ging. „Wo warst Du, Gacza?" herrschte er das Mädchen an. Dieses antwortete nicht; er wartete einige Augenblicke dann wiederholte er, zornig vor ihr stehen bleibend seine Frage. Gacza schwieg wie zuvor, aber sie warf das Geld auf den Tisch und schob es ihm hin. Er griff gierig nach den rollenden Münzen und nachdem er sie sorgfältig in ein Wandschränkchen geschlossen hatte, das mit Steinen, Erststufen und Sand in alten Schalen angesüllt war, setzte er seine Wanderung durch das Zimmer fort, während die taube Mutter an dem Vorgang nicht die geringste Teil nahme bezeugte. Gaczas Vater war vormals einer der wohlhabendsten und tätigsten Bergleute der ganzen Gegend gewesen, bis es irgend einem tückischen Berggeist gefiel, ihm die alten Chroniken über die ehemaligen Goldgewinnung in die Hände zu spielen und ihn Genossen finden zu lassen, welche die Hoffnung mit ihni teilten, diese Zeiten wieder ausle ben lassen zu können. Von da an war es mit seiner Ruhe vorbei; er machte einen verunglückten Versuch nach dem anderen, um aus dem Flußsande und dem Gneiß Gold zu gewinnen und zu großem Reichtum zu gelangen, bis er Hab und Gut zugesetzt hatte. Darüber war er halb verückt geworden und in seinem Kopfe hatte sich die fixe Idee festgesetzt, daß es ihm doch noch gelingen werde, die Goldquellen zu erschließen. Krankheit und Entbehrung zehrten bald an seinen Körper und machten ihn zu seiner früheren Tä tigkeit unbrauchbar. Schließlich hatte er mit Weib und Kind sein schönes Häuschen verlassen und sich hierher in diese verlassene Hütte retten müssen, wollte er nicht ganz auf der Straße liegen. Seine Gattin war zuerst über diesen Verfall ihres häuslichen und ehelichen Glückes in Verzweiflung geraten. Der Fluch des Goldes schmetterte sie mit Wucht zu Bo den, sodaß sie bald in einen apatischen Zustand verfiel zu mal ihr Gehör sehr schwach geworden war und sie kaum noch die gellende Stimme eines goldgelben Kanarienvogls, der im Bauer neben dem Fenster hing oder die durchdrin genden Worte ihres Gatten vernahm, wenn er schrie: „Gold! Ich werde noch viel Gold finden!" das ein zige, wofür er noch Interesse hatte, was seine Sinne ganz beherrschte. In dieser Umgebung war nun Gacza ausgewachsen, sie konnte sich kaum mehr an die Zeiten erinnern, wo ihre Eltern in besseren Behältnissen gelebt hatten. „Ich will nicht fragen, wo Du das Geld verdient hast, Gacza," begann der Steiger nach einer Weile des Schweigens und warf einen verstohlenen Seitenblick auf seine Tochter, welche dumpf brütend auf der Bank neben dem Ofen saß. „Aber wir machen neue Versuche, entweder Du bringst morgen das Doppelte, oder Du hei ratest den Wazlaw, der ein gutes Einkommen hat und Geld auf der Kasse. Ich brauche viel Geld, um Gold zu gewinnen und zwei unnütze Weibsleute, die nichts verdie nen können —" Gacza fuhr bei diesen Worten empor und trat,zu ihrer Mutter an das Fenster und als die alte Frau ihre Hand ergriff, um sie zu streicheln, hielt sie Sekundenlang fülle dann aber flog wieder jener eigentümliche, fast häßlich zu nennende Ausdruck über ihr Gesicht, und entzog sie sich der Berührung. Ohne noch einen Blick aus Vater und Mutter zu werfen, verließ sie die Stube wieder. In der Küche war es schon ganz dunkel geworden, nur aus dem Herde neben den erloschenen Kohlen glühten die Augen der schwarzen Katze, welche leise schnurrte; und in das kleine halb verklebte Fenster fiel ein Streifen Mondlicht. Gacza kauerte sich auf einen Schemel am Herde nie der und dachte angestrengt über etwas nach. (Fo-tjitzung folgt.)